Mein erstes Wikinger-Gewand

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@Fifill Sehr gut, Fehler schnell gefunden ;-) Kleiner Tipp noch zur Heftnaht, wobei Du es im Grunde bereits geschrieben hast: nachdem Du so 5-6 cm genäht hast, den Stoff unter dem gerade genähten Stück einmal kräftig in Längsrichtung ziehen. Nur den Stoff, nicht den Faden. Dadurch ziehst Du den Stoff etwas auf (die später maximal mögliche) Spannung, und der Faden kann durch die Stichlöcher auf die perfekte Länge und Spannung rutschen. Ist blöd zu beschreiben, sorry... Mach das einfach mal an einem Teststück und schau, was passiert. Dann erklärt sich das von selbst ;-) Die Abbildung der möglichen Nähte stammt aus der Arbeit von Frau Hägg. Da beschreibt sie alles was gefunden wurde. Die Nr. 7 ist in der Tat keine Verbindungsnaht, sondern - wie richtig vermutet - ein Abnäher.
 
Hier nun endlich die fertige Tunika :D http://drekariddarar.bplaced.net/middleages/img/Mittelalter-Forum/Untertunika_fertig.jpg Und die Details gibt's in meinem Projektbericht: http://drekariddarar.bplaced.net/mi...r-Forum/Projektbericht_Mein_erstes_Gewand.pdf Im großen und ganzen bin ich mit dem Ergebnis meines ersten Gewandprojektes recht zufrieden. Allerdings ist mir beim Nähen und bei der anschließenden Auswertung schon so einiges aufgefallen, das ich beim nächsten mal anders machen werde (siehe Bericht). Tatsächlich überlege ich, das fertige Gewand nochmal größtenteils aufzutrennen und die meißten Nähte unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungswerte (insbesondere was Nahttreffpunkte und Übergänge angeht) nochmal neu zu machen. ^^
 
@Fifill - Sehr schön geworden :thumbsup: Danke auch für die Credits in Deinem Projektbericht ;-) Anhand dessen Umfangs, Detailgenauigkeit, Zeichnungen, Tabellen, Strukturierung etc. würde ich darauf tippen, dass Du irgendwann mal einen technischen Beruf erlernt hast. Vielleicht Bauzeichner, Architekt, Ingenieur - irgendwas in dieser Richtung... Kommt das hin? Trenn' die Tunika nicht wieder auf. Sein erstes Stück muss man einfach in Ehren halten. Lieber mit den gewonnenen Erfahrungen eine zweite anfertigen - so teuer ist das Material ja nun nicht ;-) Dabei kannst Du dann auch die Sachen eventuell mit einbringen, an die Du Dich jetzt noch nicht ran getraut hast. Seitliche Keile statt Schlitz beispielsweise. Eine Kleinigkeit noch, die Du vermutlich nicht wissen kannst: die Gürtel waren zu dieser Zeit ungefähr so lang wie unsere heute. Ein lang herab hängendes Ende gibt's erst ab dem Hoch-/Spätmittelalter. Auch diesen Gürtelknoten sieht man zwar überall auf sämtlichen Märkten, allerdings passt der nicht in die Zeit. Das (kurze) freie Ende einfach hängen lassen, oder von oben hinter den Gürtel stecken.
 
Hallo Fifill, ich kann mich Hendrik nur anschließen und vielen Dank für die Blumen :thumbsup: Sehr schöne Arbeit!
 
Anhand dessen Umfangs, Detailgenauigkeit, Zeichnungen, Tabellen, Strukturierung etc. würde ich darauf tippen, dass Du irgendwann mal einen technischen Beruf erlernt hast. Vielleicht Bauzeichner, Architekt, Ingenieur - irgendwas in dieser Richtung... Kommt das hin?
Gut geraten: Dipl.-Ing.(FH) Elektrotechnik :D
Trenn' die Tunika nicht wieder auf. Sein erstes Stück muss man einfach in Ehren halten. Lieber mit den gewonnenen Erfahrungen eine zweite anfertigen - so teuer ist das Material ja nun nicht ;-) Dabei kannst Du dann auch die Sachen eventuell mit einbringen, an die Du Dich jetzt noch nicht ran getraut hast. Seitliche Keile statt Schlitz beispielsweise.
Eine zweite werde ich auf jeden Fall machen! Aber es juckt mich in den Fingern, die erste noch zu verbessern. Mal schauen... :whistling:
Eine Kleinigkeit noch, die Du vermutlich nicht wissen kannst: die Gürtel waren zu dieser Zeit ungefähr so lang wie unsere heute. Ein lang herab hängendes Ende gibt's erst ab dem Hoch-/Spätmittelalter. Auch diesen Gürtelknoten sieht man zwar überall auf sämtlichen Märkten, allerdings passt der nicht in die Zeit. Das (kurze) freie Ende einfach hängen lassen, oder von oben hinter den Gürtel stecken.
Doch, das mit der Länge und Tragweise der Gürtel ist mir tatsächlich bekannt* - mea culpa X/ - aber ich hatte gerade nix anderes zur Hand. Ein zur Tunika passender Gürtel könnte also eines der nächsten Projekte sein - aber erst wenn der Näh-Virus bei mir nachlässt. ^^ *u.a. von dieser Seite: https://www.sippe-guntursson.de/en-length-of-belts-in-birka-and-the-dangling-strap-end.html
 
Gut geworden :thumbsup: Sitzt es so, wie du es dir vorgestellt hast? Sieht locker und bequem aus Und wieso hast du einen Projektbericht geschrieben?
 
Gut geworden :thumbsup: Sitzt es so, wie du es dir vorgestellt hast? Sieht locker und bequem aus Und wieso hast du einen Projektbericht geschrieben?
Bin mit dem Sitz im großen und ganzen zufrieden. Locker & bequem trifft es. ^^ Den Bericht habe ich zum einen verfasst, weil ich die gewonnenen Erkenntnisse für mich festhalten wollte. Und dann hab ich mir gedacht, ich mach's gleich richtig, so dass andere ggf. auch noch was damit anfangen können.
 
Ganz vorab: ich finde den Bericht Klasse! Es kursieren zig unterschiedliche Schnittmuster, Anleitungen uvm. Eine derart detaillierte Beschreibung mit Problemstellung, Lösungsansatz und Durchführung gibt es mWn bisher nicht. Top :thumbsup: Der Schnitt der einfachen Tunika hat sich in der Grundkonstruktion über Jahrhunderte scheinbar nicht viel verändert. Im Hessenpark Museum in Neu- Anspach hängt in einer wieder aufgebauten Nähstube ein auf 1900 datiertes leinenes Hemd, das einen fast identischen Schnitt aus geraden Bahnen und Keilen aufweist. Unterschied lediglich ein schmaler Kragen, eine kurze Knopfleiste und Ärmelbund mit Knopf.
 
Eine tolle Dokumentation deiner Arbeitsschritte und Entscheidungen und ein schönes Endprodukt.! Marled
 
Zuallererst: herzlichen Dank für eure Anerkennung - für Gewand und Doku gleichermaßen. ^^ Mittlerweile hab ich tatsächlich meine wahnwitzige Idee in die Tat umgesetzt und nahezu sämtliche Nähte nochmal aufgetrennt und überarbeitet.* Und es war die Mühe wert! :D Ich bin jedenfalls recht zufrieden mit den Ergebnissen. :) Aermelansatz_alt_neu.jpg Seitennaht_alt_neu.jpg Aermelnaht_alt_neu.jpg Detailiert nachzulesen (und zu schauen) in einem weiteren kleinen Projektbericht: http://drekariddarar.bplaced.net/mi...ojektbericht_Ueberarbeitung_Untertunika_1.pdf *Oder anders gesagt: ich habe die doppelte Menge "meditatives Nähen" zum Preis eines einzelnen Gewandes bekommen. ;)
 

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Krass... Wirklich extrem sauber und ordentlich gearbeitet. Du hast meinen zutiefst empfundenen Respekt (und auch ein klein bisschen positiv gemeinten Neid ;-) )
 
Schick, schick Eine deutliche Verbesserung, die wahrscheinlich für einiges mehr Tragekomfort sorgt. Und Respekt für deine erneute (sehr ordentliche) Menge an Arbeit für ein und dasselbe Kleidungsstück :allah
 

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