Knochennadel Haithabu

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Zum Verschließen von Kleidungsstücken, besonders von Mänteln, nutzten unsere Vorfahren über Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Kulturkreisen nicht nur die allseits bekannten Fibeln, sondern ebenso oft Nadeln aus unterschiedlichen Materialien. Diese waren teilweise einfach gehalten, oft aber auch sehr kunstvoll verziert. In "Spurensuche Haithabu" sind auf den Seiten 206/ 207 einige der in der Wikingersiedlung gefundene Nadeln aus Metall, Holz und Bein abgebildet. Eine der Beinnadeln habe ich von Xenia Krautschneider nachfertigen lassen. Was soll ich sagen: das Ergebnis überzeugt vollends . Wieder ein Handwerker mehr den ich jederzeit weiter empfehlen kann. spurensuche_haithabu_knochennadel_1.jpgIMG_20210917_165441_1.jpg
 

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Tolle Replik! Ist eigentlich bekannt, wie solche Nadeln getragen wurden?
 
Zu Wikingern kann ich nichts sagen, aber Merowinger Männer habe damit scheinbar das rechteckige Manteltuch auf der Schulter geschlossen. Oft ist in dem Zusammenhang auch ein (Metall?-) Ring gefunden worden. Das muss ähnlich wie später die runden, geschlossenen Fibeln benutzt worden sein. In den Funden wurden die Gewandnadeln früher oft als Nähnadeln angesprochen. Rein praktisch stelle ich mir vor, dass die großen Nadeln mit einem Band oder einer Schnur mit dem Ring verbunden waren. Quasi damit sie nicht verloren gehen. Der Stoff wurde dann wie bei einer Fibel durch den Ring nach oben gezupft und quer über dem Ring mit der Nadel durchstochen und so fixiert. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das erstaunlich gut hält. Ich habe es - ohne Belege - für mein Manteltuch adaptiert. Allerdings wurden die Tücher für Frauen nicht auf der Schulter, sondern mittig geschlossen.
 
Danke für die Erklärungen und besonders für das Video! :thumbsup:
 
Ganz nebenbei sehen "alte Verschlüsse" wie Fibeln und Nadeln in Kombination mit modernen Schultertüchern recht interessant aus. Vor einiger Zeit schenkte ich meiner Frau eine Replik der "Glauberg- Fibel" von Markus Neidhard die sie zu ihren selbst gestrickten Tüchern trägt.
 
Tolles Video! Sehr gut zu erkennen. Stoff und Nadel müssen zueinander passen. (graye style? skurril... wo sitzt da die Nadel?) Ist Elfenbein stabil + elastisch genug? Für meinen Trageversuch hatte ich die Replik einer spätantiken Haarnadel umgenutzt - sie war aus Bronze.
 
Sofern mein bestellter Speckstein endlich kommt (kleine Stücke kein Thema, über 20cm wird schwierig) sollte ich es hin bekommen bis zum Forentreffen ein paar Modelle aus Metall anzufertigen. Dann können wir gern testen. Die sind stabiler als man denkt. Wenn die Bronze bzw das Messing nach dem in-Form-hämmern nicht weich geglüht wird verbiegt es sich, eine gewisse Materialstärke voraus gesetzt, nicht mehr. 6mm biegt sich nichts, 4mm ebenfalls nicht, ab 3 geht es los.
 
Zu Wikingern kann ich nichts sagen, aber Merowinger Männer habe damit scheinbar das rechteckige Manteltuch auf der Schulter geschlossen. Oft ist in dem Zusammenhang auch ein (Metall?-) Ring gefunden worden.
Spannend! Könntest du ein paar Beispiele nennen, wo es solche Ringe gefunden wurden?
 

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