Funde aus dem 14 Jh. am Kastell Oberhausen-Holten / NRW

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Olegsson

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Funde aus dem 14 Jh. am Kastell Oberhausen-Holten / NRW Erstaunlicher Fund am alten Kastell von Oberhausen-Holten: Archäologen entdeckten in einer Baugrube uralte Schuhe, Becher und Messer. In Oberhausen-Holten wurden in der Nähe des Kastells Überreste aus dem 14. und 15. Jahrhundert gefunden. Architekt Andre Stange (vorne links), Bauherr Christian Trimborn, Petra Pospiech von der Unteren Denkmalbehörde, Archäologe Thorsten Rabsilber und der Holtener CDU-Ratsherr Klaus-Dieter Broß stehen an einem ausgegrabenen Ziegelsteinbrunnen. Mehr findet ihr hier..... Quelle: https://www.waz.de/staedte/oberhaus...schaetze-am-kastell-entdeckt-id233796569.html
 
Es hat hier nicht jemand zufällig einen WAZ+ Konto oder :whistling: ?? Der Artikel interessiert mich schon sehr.....aber ich habe kein Abbo dieser Zeitung....
 
soeben noch etwas zu der vorgenannten Grabung in Oberhausen Holten entdeckt, 21 Fotos auf Lokalkompass.. https://www.lokalkompass.de/oberhausen/c-kultur/stille-gruben-tiefe-gruende_a1656394 Manchmal spielt der Zufall eine große Rolle, auch wenn es beim Bauvorhaben am Eckgrundstück Wasser- und Kastellstraße in Holten wohl ein „Zufall mit Vorahnung“ war. Dort sind bei Ausschachtungsarbeiten Dinge entdeckt worden, die die Stadt und die Untere Denkmalbehörde als „kleine Sensation“ bezeichnen. Christian Trimborn, der dort in der Nähe des Kastells Holten ein Neun-Familienhaus in gehobener Ausstattung errichtet, war zunächst „ein wenig verunsichert, weil ich mit so etwas bisher nicht konfrontiert war“, erzählt er im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger. Erste Momente des Erschreckens sind längst der Freude gewichen, dass auf seinem Grund und Boden ein Teil der bewegenden Stadtgeschichte Oberhausens entdeckt wurde. Schließlich ist der 39-Jährige Immobilienkaufmann selbst Oberhausener wie viele seiner Familienmitglieder und lebt mit seiner Frau in Schmachtendorf. „Natürlich sind wir überzeugte Oberhausener“, lacht er. Folglich hat er sich nach den ersten Funden sofort mit der Stadt, dem Landschaftsverband Rheinland und den Denkmalschützern in Verbindung gesetzt. Schuhe aus dem 14. Jahrhundert „Er hat alles richtig gemacht“, freut sich der begleitende Archäologe Thorsten Rabsilber. Gefunden wurden recht gut erhaltene Schuhe, deren täglicher Gebrauch auf das 14. Jahrhundert geschätzt wird. Die gute Qualität der Funde hängt auch damit zusammen, dass die Gegenstände geschützt im ehemaligen Burggraben lagen. Weitere Funde sind zwei gemauerte Brunnenanlagen sowie ein Fassbrunnen, der gut 200 Jahre alt sein dürfte. „Aufgetaucht“ sind auch verschiedene Scherben von Tongefäßen und ein ganzes, rundes Gefäß mit spitz zulaufendem Boden, Lederreste, Holzpfähle und Mauerreste eines Gebäudes. „Wir werden alles sorgfältig dokumentieren“, so Rabsilber. Bei dessen Worten strahlt Klaus-Dieter Broß mit dem Archäologen um die Wette. Das Holtener Urgestein, früherer Bürgermeister der Stadt und als CDU-Ratsherr weiterhin in und für Holten engagiert, geht, wie er lachend sagt, „regelmäßig mit offenen Augen durch meinen Wahlkreis auf Patrouille, um hautnah mitzubekommen, was sich hier tut.“ Modernste Technik hilft beim Sichten Natürlich hat er auch bei den Arbeiten in der Baugrube zur Kenntnis genommen, „dass da für Oberhausen, insbesondere für Holten, was ganz Besonderes sichtbar wurde.“ Sein Blick fiel sofort auf die freigelegten Brunnenreste. „Ich habe mir schon gedacht, dass aufgrund der Nähe zum Kastell, bekannten früheren Bebauungen und Dokumenten aus der Geschichte Holtens da was gefunden wird, was von historischer Bedeutung ist“. In Abänderung eines alten Sprichworts meint er: „Stille Gruben, tiefe Gründe.“ " Wer hiervon Repliken getöpfethabe nmöchte - die könnte ich euch fertigen lassen.... - dann bitte eine PN senden Gruß Olegsson Und dies ist auch für Ruhrgebiet - Heimat- Hobby Archäologen interessant zu wissen: der Verein bietet unter anderem - Informationen und Vorträge FARO – Freunde der Archäologie Raum Oberhausen http://historikerkraus.de/blog/2012/08/02/faro-freunde-der-archaologie-raum-oberhausen/
 
Bei einigen der Keramikfunden bin ich mir sehr sicher, dass es sich um s.g. geriefte Ware aus dem Flammofen handelt ( Stichwort: Siegburger Keramik). Da diese eine Exportmassenware war, wundert es mich kaum, dass sowas hier bei uns gefunden wird. Aber schön ist es dennoch. Toller Erhaltungszustand Ilja Frenzel....wer hier kennt seine Arbeit nicht?!....hat einiges davon im Angebot.... evtl sogar diese Form... Der spitz zulaufende Becher dürfte ein s.g. Sturzbecher sein
 
Hallo Attares, hallo in die Runde der spitz zulaufende Becher ist auch meiner Meinung nach ein Sturzbecher. Sturzbecher aus Glas finden sich bereits im 5-6 Jh. bei den Franken, Taumelbecher/Tumlergläser und davon wiederum eine Kopie aus Keramik findet sich in Krefeld-Gellep aus dem Grab 2584. So könnte der Spitzbecher/Sturzbecher aus Oberhausen-Holten/NRW auch eine Zeitgetreue Kopie/Replik eines Glases sein, da sich der Besitzer ggf. ein Glas dieser Form nicht leisten konnte oder wollte. Doch ist dieser Sturtzbecher Fund mit Sicht auf den Zuammenhang der weiteren Keramiken, vermutich erst im 12-13 Jh. entstanden. Die mit riefen versehene Keramik wurde so auch in Neuss/NRW beim ausheben verschiedener Baugruben gefunden. Auch in fast zu Steinzeug gebranntem mit Salzglasur versehener Keramik in grau-braunem Ton. Unter anderem Ausgestellt in einer Vitrine im Technischen Rathaus mit Unterteilung der Funde in deren Zeitliche Einteilung und in der Hauptstelle der Sparkasse in Neuss mit den dortigen Funden aus der Bauphase des einstigen Neubau. Sturzbecher wurden m Frühen Mittelalter und mutmaßlich auch darüber hinaus nicht ausschließlich zum Trinken genutzt, sondern fanden als Lampen verwendung. Dazu gibt es eine Archöologische Arbeit über die verwendung von Sturzbechern- Trichtergläsern und der Dochthalter im Mittelmeerraum. Diese Gläser widerum finden sich außer als vielfache Funde bei Franken und in Skandinavien, auf dem Teppich von Bayeux in der Funktion eines Trinkgefäßes. In dem Nachbau der Holzkirche im Ribe Vikingecenteret (Ribe/DK) nun auch als Öllampen. Die mit Riefen versehene Keamik sind Drehscheibenware, Vorgebirgskeramik mit Herstellung herstellung im Raum Siegburg, Pingsdorf, Badorf oder Brühl bei Bonn. Sowie weiteren Orten im Rheinland ist in alle Himmelsrichtungen gehandelt worden. So ist Badorfer und Pingsdorfer Keramik als Fund aus der Wikingersiedlung Birka in Schweden bekannt sowie aus Bergen in Norwegen. Die in Holten gefundene Keramik ist vermutlich auch frühe Massenware und wie auf den Fotos zu sehen in einem guten Zustand. Der dortige spitz zulaufende Becher ist sehr dickwandig und nihct unbedings scheibengedrehte Ware - dieser könnte auch eine heimische Produktion sein. Repliken von Scheibengedrehter Ware mit Reifen.. Ilja Frenzel wird davon vermutlich ähnliche Stücke haben sowie das dei Töpferei Kurtz in Langerwehe als auch meine bevorzugte Töpferei diese Keramik im Regal als Standardware vorhält. Repliken dieser Gläser und Dochthalter, habe ich im Handelsangebot vorrätig und Fundgetreue-Repliken in Keramik kann ich beauftragen.
 
Ich hatte beim ersten Foto es Sturzbechers an eine Becherkachel gedacht, wobei die meist länglicher und schmaler sind. Interessant zu den gewaltigen Mengen der rheinischen Steinzeugproduktion sind die Ausgrabungen von Bernhard Beckmann auf den Abwurfhalten in der Siegburger Aulgasse. Auf den Abwurfhalden haben die Töpfer ihren Ausschuss entsorgt. Und allein diese beiden Halden waren richtige Hügel ("Scherbenhügel"). Man sprach damals von über 35.000 Kubikmetern Material. Man sagt, dass damals bis zu 10% einer Ofencharge Ausschuss waren, so kann man immerhin auf die riesigen Produktionsmengen schließen, wenn man allein die Abfallmengen betrachtet. Viele heute in alten Sammlungen oder Museumsbeständen zu sehende Gefäße kommen übrigens von diesen Scherbenhügeln. Gerade während des Baubooms nach dem Krieg dürfte dort fast jeder bei seiner Arbeit solche Funde gemacht haben.
 
Schône Sache! Wo finde ich Bilder der Funde? Gruss Christoph
 

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