Frage zu Emaille Ofen

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Hallo! .Für meinen Winter stehen Versuche an Kupfer zu emaillieren. Ich suche Quellen, wie Öfen zum Emaillieren im Spätmittelalter aufgebaut waren. Leider habe ich dazu nichts gefunden. Hintergrund ist, ich möchte besser verstehen, wie Champleve Emaille hergestellt wurde. Kann mir jemand hier die Richting weisen? Grüße Christoph
 
Danke! Werde ich mir bestellen. Leider habe ich bisher nur etwas zu einer gefundenen Waldglashütte gefunden, die Ofenbeschreibung ist sehr vage. Gruss Christoph
 
Irgendwo hatte ich gelesen das im12ten Jahrhundert Köln als Zentrum für Emailarbeiten galt, deshalb bin ich guter Dinge in dem Werk das vom Schnütgen herausgegeben wurde etwas zu finden ist. Du könntest noch bei Theophilus Presbyter Buch der Goldschmiede nachschauen, das bekommt man über die Fernleihe und in Musee Cluny /Paris gibt es sehr viele Emailarbeiten, da habe ich aber nicht auf dem Schirm wie es mit Publikationen aussieht.
 
Danke! Leider habe ich wenig bis gar nichts zu Köln gefunden, Limoges ist klar, da kam die.Masse her, bis die Stadt von den Engländern verwüstet wurde ( Edward Plantagenet der schwarze Prinz). Über die Tatsache, wie Champleve hergestellt wurde gibt es einiges (Funde), über die Öfen leider nicht gefunden. Gruß Christoph
 
Moin Ich hab mal beim umräumen meiner Bücher ein Blick in Richtung emaillieren getan. Über Öfen konnte ich nichts in Erfahrung bringen. was die Herstellung betrifft berufen sich die Autoren auf Theophilus Presbyter.
 
da fällt mir noch ein es gibt von Theopilus auch das Buch über die Glasmacher, das hatte ich vor über 10 Jahren mal aus der Fernleihe, ein dicker Wälzer, die Leihe lohnt bestimmt aber ob da was von Öfen drin stand ? Wie ist das mit dem Umkehrschluss ? Was gab es überhaupt an Öfen, was ist belegt ? Was geben die Werkstücke an Spuren die auf die Verarbeitung hinweisen ? Magst Du uns auf dem Laufenden halten @Rumburak ? Das ist ne spannende Frage
 
Moin Man sollte eventuell auch mal seinen Blick in Richtung Goldschmied und Goldschmiedekunst werfen. Schmuckstücke, dazu gehören auch die emaillierten wurden in einer Werkstatt gefertigt.
 
Reiner das deckt Ornamenta Ecclesiae ziemlich ausführlich ab
 
Halte Euch gerne auf dem Laufenden. Bisher hab ich nur Hinweise zu einer Ausgrabung einer Waldglashütte gefunden. Die Öfen konnten aber nur grob rekonstruiert werden.
 
Hallo! Nach ein paar Tagen intensiver Recherche konnte ich eine Masterarbeit finden, die sich mit der Herstellung von Buntemetallobjekten beschäftigt. ( Herstellung kleiner Buntmetallgegenständer in der mittelalterlichen Stadt von Viola Bergmann. Hier habe ich endlich Hinweise auf Öfen für das Emaiilieren gefunden, es wohl gab keine, da die Technik zum Trennen von Rauchgas Brenngut nicht erfunden war. Problem ist, dass Rauch und Ruß das Brenngut beeinflussen und bei Emaille zu Farbveränderungen führen würde. Der Muffelofen kam erst später aus 1500++ Also, wie wurde dann das Emaille gemacht? Hier gibt die Quelle, die ich nachgeschaut habe den Theophilus Presbyter * um 1070; † nach 1125, an. Es wir beschrieben, dass auf das zu emaillierende Werkstück Emaillie aufgetragen wird, dies dann auf eine eiserne Platte gelegt wird. Mittels einer Eisenglocke wird es abgedeckt und mit glühender Holzkohle rundherum zugedeckt. Nach ca. 30 Minuten wird das Ergebnis geprüft, siehe Grafik (Quelle Erhard Brepohl „Theorie und Praxis des Goldschmieds“; Ohio State University, Fachbuchverlag 1962 und Theophilus Presbyter und das mittelalterliche Kunsthandwerk: Band 1 : Malerei und Glas, Erhard Brepohl 1999 Universität von Virginia, 1999 ) [img='https://www.mittelalterforum.com/gallery/index.php/Image/3441-Emaille-Enamel-nach-Theophilus-Presbyter/',left][/img] Soweit habe ich nun einen Hinweis, den ich testen kann, sogar mit weniger Aufwand als befürchtet. Soweit spricht dafür, dass bei dieser Technik ein Gegenemail (Email auf der Rückseite) nicht möglich war und daher dicke Kupferplatten Verwendung fanden (3mm+), da diese sich nicht verziehen. Die hier genannte Technik geht von Champleve-Email aus (Grubenschmelz), diese Technik interessiert mich bisher am Meisten. Idee hierzu ist nun eine Eisenpfanne (danke an meine Frau) zu verwenden und als Glocke muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Gruß Christoph
 
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Moin Vielen Dank für den Hinweis Ich hab in meiner Anfangszeit mal aus einem alten Druckbehälter von einer Heizung eine Feuerschale gebastelt. Einfach das Unterteil abgeflext und Farbe abgeschliffen. Wenn man das dann umdreht hätte man etwas, das so ähnlich aussieht wie eine Glocke
 
Du Christoph - wenn ich das richtig verstehe, soll die Abdeckung feuerfest sein, und sich luftdicht anschließen lassen...? Da geht doch im Grunde auch eine Keramikschale/schüssel, die über Deine Pfanne gestülpt und dann an den Rändern evtl. mit etwas Lehm oder dergleichen abgedichtet wird. Muss doch nicht zwangsläufig eine Eisenglocke sein, oder?
 
Nur mal so für Ahnungslose : von welchen Temperaturen redet Ihr ? Rumburak, tolle Sache die Du da vor hast. Tolles Recherche Ergebnis.
 
Ja, um 700-850° bei modernen Emails, damals eher 700-800°. Die damaligen Emails waren empfindlicher, laut den Autoren musste auf eine Zusammensetzung geachtet werden, damit nicht eine Farbe verbrennt, weil sie zu heiss wurde. Die Glocke und die Scheibe aus Eisen, denke damit sich die Temperatur hält. Die Glocke ist perforiert, damit ggf Rauchgase raus können. Ich fummel mich da mal ein, endlich erwas gefunden zum Spielen.
 

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