Bezeichnung Rüstung

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Roger

Guest
Als Rüstung bezeichnet man eine Schutzbekleidung, die ihren Träger in erster Linie vor Waffeneinwirkung schützen soll. Rüstungen sind bereits seit Jahrtausenden gebräuchlich und wurden aus den unterschiedlichsten Materialien und nach verschiedenen Methoden hergestellt. Auch im Kampf eingesetzte Tiere (Kampfhunde, Schlachtrösser, Kriegselefanten) wurden teilweise durch Rüstungen geschützt. Beispiele für vor- und frühgeschichtliche, antike, mittelalterliche und frühneuzeitliche Rüstungen: Textilrüstung Lederrüstung Glockenpanzer Klappenpanzer Muskelpanzer Harnisch Lamellenpanzer Schuppenpanzer Kettenrüstung Schienen- od. Spangenpanzer Brigantine Plattenrock Plattenpanzer Japanische Rüstung (Yoroi) Insbesondere seit dem Spätmittelalter kamen Plattenrüstungen auf, die für eine bestimmte Verwendung geeignet waren, siehe dazu: Arten von Plattenpanzern. Zu einer Rüstung können zudem ein Helm und ein Schild gezählt werden. Auch heutzutage wird Schutzbekleidung eingesetzt, die in der Regel aus speziellen Fasern wie Kevlar™, Hartplastik und Panzerglas besteht.
 
Man Unterscheidet auch von Kampfrüstung und Turnierrüstung Turnierrüstung Die Turnierrüstung des Reiters ist eine speziell für Turniere entwickelte Schutzkleidung. Sinn dieser speziellen Rüstung ist ein maximaler Schutz des Ritters vor Verletzungen bei diesem Kampfspiel, bei Inkaufnahme der Verminderung des Tragekomforts und der Beweglichkeit sowie starker Einschränkung des Gesichtsfeldes. Spezielle Turnierrüstungen wurden hauptsächlich für die Kampfart des Tjosts entwickelt. Für die Entwicklung speziell für das Turnier verstärkter Rüstungen sprach nicht unbedingt die Angst des Ritters vor Verletzung, sondern hauptsächlich die Sorge der Herrschenden, dass sich ihre besten Männer bei Kampfspielen verletzten oder gar töteten und für Kampfhandlungen danach nicht mehr zur Verfügung standen. Tatsächlich gab es selbst mit Turnierrüstungen nicht nur Verletzungen, sondern auch immer wieder Todesfälle, die allerdings ohne Turnierrüstung wohl weitaus häufiger aufgetreten wären. Im Unterschied zu einer Kriegsrüstung, bei der es auch sehr wichtig ist, das der Ritter in der Schlacht neben einem hohen Schutz auch noch beweglich bleibt und nicht allzu schnell erschöpft wird, wurden Turnierrüstungen nur während des Turnieres getragen. Die erheblich verstärkten Turnierrüstungen waren teilweise über 40 Kilogramm schwer. Daraus entstand die Legende vom Ritter, der generell auf Grund seiner schweren Rüstung von einer Hebevorrichtung auf sein Pferd gehoben werden musste. In Wahrheit waren bei Turnieren lediglich ein oder zwei Helfer nötig, um den Rüstungsträger auf sein Pferd zu heben. Und Kriegsrüstungen waren immer so konstruiert, dass ein Ritter während einer Schlacht alleine auf- und absteigen konnte.
 
Ritterrüstung: Als Plattenpanzer wird eine aus körpergerecht geformten Metallplatten bestehende Rüstung bezeichnet. Er stellt eine Form von Schutzkleidung dar, die im Kampfeinsatz z.B. vor Stichwaffen schützen soll. Plattenpanzer, die einen Großteil des Körpers schützten, kamen gegen Ende des 14. Jahrhunderts in Westeuropa auf und fanden bis in das 17. Jahrhundert hinein Verwendung. Während die wichtigsten Teile derartiger Rüstungen meist nur aus einer oder wenigen Stahlplatten bestanden, mussten bestimmte Körperteile durch zahlreiche Metallschienen (Geschübe) oder durch Kettengeflecht geschützt werden, um dem Träger eine möglichst hohe Beweglichkeit zu gewährleisten.
 
roger, wenn du jetzt noch als "quelle" wikipedia genannt hättest, dann wär alles gut. =) gruß, roland
 
Wenn ich noch dazufügen dürfte: Kampfrüstungen waren meist auf der linken Seite verstärkt, und auf der rechten Seite wurde an Material gespart. Da die meißten Leute nun einmal Rechtshänder sind kamen die Angriffe auch meißt auf die linke Rüstungsseite, und desshalb wurde diese oft verstärkt. LG Dani
 
Original von Dani Wenn ich noch dazufügen dürfte: Kampfrüstungen waren meist auf der linken Seite verstärkt, und auf der rechten Seite wurde an Material gespart. Da die meißten Leute nun einmal Rechtshänder sind kamen die Angriffe auch meißt auf die linke Rüstungsseite, und desshalb wurde diese oft verstärkt. LG Dani
Das kommt auf die Zeit und den Ort an. Die Landsknechtrüstungen im 16ten Jahrhundert sind meist symmetrisch. Mit einem Anderthalbhänder kann man dem Gegner nur sehr ineffektiv eine Seite des Körpers zuwenden und sich so etwas 'schmaler' machen, wie das manchmal gern propatiert wird. Gruß Lorgarn
 
Hallo, ich bin neu hier und habe ziemlich viele Fragen. Ich wäre dankbar, wenn mir jemand helfen könnte. 1.Kennt sich vielleicht jemand mit der Rüstung des 12./13. oder 14.Jahrhunderts (deutschsprachige Gebiete) aus? Aus welchen Elementen setzte sich diese zusammen? Helm, Kettenhemd, ... und? 2. Wenn die Soldaten mehrere Tage unterwegs waren und in ihren Zelten übernachteten, behielten sie stets die Rüstung an, oder wurden einige Teile davon doch abgelegt? (Schließlich wog das Ganze Einiges, nehme ich an.) Wenn ja, welche Teile waren die schwersten?
 
Hallo, Rüstungsteile dreihundert Jahre sind in der Wehrtechnik eine lange Zeit. Da gab es sehr viele Veränderungen. Alles hier zu beschreiben würde den Umfang sprengen. Zumal das Reich auch noch mächtig groß war. Auch kam es darauf an welche Funktion der jeweilige Soldat inne hatte. Um es kurz zu machen: Gambeson, Polsterkragen, Polster-Bundhaube, Helm, Schild, Kettenhemd, Kettenhaube, Kettenbeinlinge, Kettenhandschuhe (Die Kettenteile bis auf die Beinlinge manchmal auch "am Stück"). Später dann Arm- und Beinschienen, Brustpanzer. Diese Teile wurden immer großflächiger und Umfangreicher und mündeten schliesslich in einer sogenannten Vollplattenrüstung, bei der so gut wie der ganze Körper in Eisen war. Schonmal versucht darin zu schlafen? ;) Schlafen in Rüstung Das kommt es wie immer auf die Situation an - ist es ein längerer Feldzug mit einem riesigen Heer, das sich an einem bestimmten Platz mit dem feindlichen Heer kloppt? Oder ist es ein "Wochenendausflug" um mal eben schnell das benachbarte Herzogtum zu schleifen? Bei ersterem trugen die Soldaten nie die komplette Rüstung. Den Grund dafür hast du ja schon genannt. Erst wenns richtig ernst wurde zog man sich das volle Programm über, das ansonsten auf Karren transportiert wurde. Man bedenke dass mittelalterliche Heere einen riesigen Tross von Nachschubkarren, Händlern, Gauklern, Prostituierten hinter sich her zogen. Vergl. Link: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=964390426&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=964390426.pdf Ca. ab seite 100: Auf dem Marsch Vorteil hierbei: Man kann auch unhandliches und schweres Kriegsgerät mitnehhmen (Lanzen, Kanonen oder auch Werkzeug um Belagerungsmaschinen zu bauen). Nachteil: Langsames vorankommen. Bei kleineren Unternehmungen waren die Soldaten gezwungen immer alles dabei zu haben. Schon allein um schneller voran zu kommen. Der nachteil hierbei: Die Armee war nur leicht bewaffnet. Aber schlafen in dem Zeug? Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Ein paar gerüstete Wachen im Lager, und der Rest wenn überhaupt in leichter Rüstung.
 
Vielen Dank, hellobello! Mit der Information kann ich auf jeden Fall arbeiten.
 
Der großteil der Soldaten wird vermutlich eh keine Vollrüstung besessen haben. Wenn man ein großes Lager mit ca. 50 bis 100 Personen hat, ist es eh unwahrscheinlich in der Nacht von einer ähnlich großen Masse angegriffen zu werden. Diejenigen, die Wache halten werden sich vermutlich aufrödeln, und diejenigen die zum Schlafen kommen, werden das vermutlich ohne Rüstung tun. Je nach dem wie fies die Umstände sind, kann ich mir aber vorstellen, daß man möglicherweise ab und an dazu gezwungen war, in Rüstung zu schlafen, und zumindest in einem Kettenhemd ist das auch recht problemlos möglich, kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Bei anderen Rüstungsteilen ist es dann vermutlich eine Frage des abwegens, ob man lieber unbequem schläft, oder lieber nur in Unterwäsche aus dem Bett hüpfen muß in der Nacht. Aber wie häufig soetwas passiert ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Von der 'Wichtigkeit' der Rüstiungsteile, würde ich von meinen Erfahrungen aus dem Fechten und den Angriffen, wie sie in den Fechtbüchten beschrieben sind das wie folgt staffeln: Helm, Handschuhe, Kragen/Schultern, Brustplatte, Arme, Oberschenkel, Unterschenkel/Fuß Gruß Lorgarn
 
Hallo, als Lektüre (leider in Englisch) ist Osprey - MAA 166 - German Medieval Armies 1300-1500 zu empfehlen. Hier bekommt man eine grobe Übersicht. :thumbup: Ich finde Osprey im allgemeinen sehr Informativ. Gruß Thomas
 

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