Thorsberg-Prachtmantel

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Falls es noch jemanden interessiert: ich habe mal mit Klaus Tidow gesprochen wegen einer möglichen Replik, seine Antwort war „ lass die Finger davon, ich kenne in Deutschland keinen Weber oder Weberin die dir eine weben könnte“. Das kommt von dem ehemaligen Leiter des Tuch und Technik Textilmuseum Neumünster (1976-2002)
Hergils, wunderbar wieder was von dir zu lesen !!! Also ich kenn mich damit ja nicht aus aber nur weil ein Herr Tidow niemanden in Deutschland kennt (wir sind glaub 85mio. hier ?) heisst das doch nicht das es nicht wirklich jemanden hier gibt oder ? :)
 
[font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Moin Paul, der Mann war und ist ein Fachmann fürs Weben und immer noch in der Szene bekannt. wollt es bloß mal erwähnt haben LG Hergils[/font]​
 
Es gibt schließlich noch mehr als den Thorsbergmantel...einfachere Versionen...da kann man sich zunächst mal dran wagen.
 
[font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif']Moin Paul, der Mann war und ist ein Fachmann fürs Weben und immer noch in der Szene bekannt. wollt es bloß mal erwähnt haben LG Hergils[/font]​
Achso, also wie gesagt ich kenn mich ned damit aus...das er so ein Fachmann ist wusste ich nicht *sorry*
 
Was ist denn die Schwierigkeit daran den Thorsberg-Mantel zu weben? Wieso sollte dazu in Deutschland keiner im Stande sein? Ich kenne einzelne Weber die bereits laut eigner Aussage und laut Fotos den Thorsberg Mantel rekonstruiert haben. Könntest du das näher erläutern?
 
Die Anzahl der Brettchen irgendetwas über hundert. Es gibt eine offizielle Reko des Tuchmachermuseums (Literatur http://www.tuch-und-technik.de/dokumente/pdf/Publikationen Förderverein.pdf Karl Schlabow:Der Thorsberger Prachtmantel (1965/2. Auflage 1982)), meines Wissens die einzige richtige Reko, da komplett gewebt und nicht nur mit angesetzten Borten. Ich müsste nachlesen, irgendwie zwei gelernte Weberinnen brauchten mehrere Monate und die Reko, welche nun auch schon ein paar Jahrzehnte alt ist, sieht nicht (mehr) besonders gut aus. Die Borten verziehen das Gewebe! Das kann auch bei dem Anweben passieren, beim Annähen der Borte nicht. Insgesamt ist es sicherlich eine Erfahrungssache, hätten die Weberinnen den noch ein, zweimal gewebt, wäre das Ergebnis bestimmt 1 A gewesen, aber dann wären diese auch ein paar Jahre beschäftig geblieben. Der Mantel war übrigen das letztens in Bramsche zu sehen: http://www.tuchmachermuseum.de/magazin/artikel.php?artikel=184&type=&menuid=18&topmenu=10
 
Nachtrag: 178 Brettchen an einer Kannte. Hier mal ein Zitat von einer Seite:
Schlabow hat nachgerechnet, dass zur Anfertigung dieser Mäntel, also Spinnen - Wolle mit der Handspindel, die Kettfäden in Z-, die Schussfäden in S-Drehung - Färben - in 3 Stufen von leuchtend Blau - Weben - Rautenköper, blau abgestufte getönte Karos, auf einem Hochwebstuhl mit angewebten hellen elfenbeinfarbigen Brettchenbandkanten rund herum - 2 Leute 2 Jahre voll zu tun hatten!
http://www.gewebte-baender.de/2_maentel.html Genaueres jedfenfalls steht in der Literatur, welche ich oben verlinkt habe...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aha, die Brettchenborte verzieht den Mantel, jetzt haben wir mal Fakten hier! Interessant, wusste ich nicht. Ja, die Borten sind sicherlich eine irrsinnige Arbeit 8| , aber wie gesagt ist gibt schon einige wenige Weber die diese nachgewebt haben und auf Anfrage vielleicht nochml weben würden (wenn man gute Argumente dafür hat...) ;)
 
Ich persönlich, würde eher Weber in Pakistan, Indien oder so suchen, einfach weil dort mehr traditionell gewebt wird, als hier in Deutschland, wo das mehr ein Hobbyvergnügen ist. Unmöglich ist es nicht, aber ich denke erst bei dem zweiten, dritten Versuch wird es wirklich gut. In der Ausstellung in Bramsche war ein Gewichtswebstuhl aufgebaut, wo eine Dame ein Mantel mit Borte gewebt hat und ich kenne ein, zwei die auch Mäntel komplett gewebt haben, allerdings halt einfacher. Trotzdem meinen Respekt, es ist immer noch viel Arbeit! :allah Die Kombi aus Köper/ vielen Brettchen /Fadenzahl pro cm/ Farbverläufen, potenziert halt die Schwierigkeiten schnell. Die meisten Mäntel in der Szene sind Kombis mit angesetzten Kanten an einem fertigen Stück Stoff, was je nach Kantenart im Nachhinein gar nicht auffällt. Es ist halt eine Sache, ob die Kettefäden einen U-Turn an der Br. Kante machen und in den eigentlichen Stoff zurückführen oder auslaufen und z.B. an Franzen enden. Die zweite Variante ist gut zu faken, die erste nicht. Die Fakevariante an einem Stück Stoff Brettchenkanten anzusetzen ist ebenso belegt, an einem Gürtel siehe hierzu im Schlabow.
 
Ich kenne einzelne Weber die bereits laut eigner Aussage und laut Fotos den Thorsberg Mantel rekonstruiert haben.
Huhu Alsuna... es ist dabei wichtig zu wissen, ob die mit Reko einen Mantel meinen, der so aussieht wie, oder eine komplette Replik, die komplett so gefertigt wurde... Mäntel wie z.B. der von Renatus sehen zwar aus wie (was in der Darstellung auch völlig aussreicht) sind aber einzeln gefertigt... wenn ich das Tuch weben lasse und dann die Borten anwebe und dann noch die Fransen flechte, habe ich nur das optische Ergebnis und es macht insgesamt weniger Aufwand. Ich denke der überwiegende Teil aller in der Szene befindlichen Mäntel sind so hergestellt und die wenigsten komplett am Gewichtswebstuhl entstanden... Würde mich aber interessieren, wenn jemand einen komplett historisch angefertigten hat :)
 
Würde mich schon freuen wenn jemand einen Prachtmantel machen kann der so aussieht als ob.Bin bis auf die Borten (die sind Super) mit meinem Mantel nicht so zufrieden.Hätte einen anderen Mantelstoff nehmen sollen :-(
 
Hi, das interessiert mich jetzt. Was hast du denn für einen Stoff und was gefällt dir daran nicht? Marled
 
Einen Gewalkter Wollstoff in Kreuzköperbindung.Gewicht ca. 570 g/m.Wurde mit Indigo gefärbt. Ist an sich ja nicht schlecht,nur ist es halt nicht das wahre für einen Prachtmantel.Ist auch zu dick und schwer.Dafür wenn es Kalt ist sehr warm.Naja,wenn ich einen neuen haben könnte dann einen dünneren in Diamantköperbindung.Der Vehnemoor Mantel würde mir da schon gefallen.
 
Moin Leute, wer mal die Rekos vom Schlabow sehen will, speziell den Thorsberger Prachtmantel fahre hierhin: http://www.tuchmachermuseum.de/ die haben da ein kleines schnukkeliges Museum, aber Stoffsüchtige aufgepasst, die verkaufen da auch lecker Decken :D ein alleiniger Besuch ist je nach Entfernung vielleicht etwas wenig weil es wirklich nur ein kleines Museum ist, aber Kalkriese liegt keine 15 km weg. und in Bramsche gibts noch ne Waffelfabrik mit Museum und Fabrikverkauf *gg*
Und wer von euch sich dahin verirrt darf auch gern bei mir Zuhause reinschauen und sich bei nem Kaffee / Tee / Wasser / Bier oder was auch immer :trink02 von den "Reisestrapazen" erholen bevor er den "weiten" Weg nach Kalkriese auf sich nimmt. Ich glaub ich wohn so ziemlich auf der Mitte und man muss wirklich nur kurz ranfahren und hat nicht einen Meter Umweg zu machen. Ich bin immer gern bereit nen müden Wanderer aufzunehmen. :knuddel
 
Der Vehnemoor Mantel würde mir da schon gefallen.
Davon habe ich auch mal einen Rekonstruktionsbericht gelesen, leider nur in einem Buch, dass ein Bekannter aus der Bibliothek ausgeliehen hatte... Kann mir da zufällig jemand den Titel und Autor des Buches sagen? Der Bericht hat mich ziemlich beeindruckt, die hatten auch alles originalgetreu rekonstruiert mit den angewebten Brettchenkanten usw... Würde mich sehr freuen wenn jemand das Buch kennt, da waren auch noch andere Berichte dieser Art drin, die ich mir noch einmal näher ansehen wollte! Gruß, Raka
 
Ganz klar der Schlabow...weiter oben sind dievers Verlinkungen dazu. Ist nur die Frage ob es das kleine Heft war (Textilmuseum Neumünster) oder der ganze Wälzer?
 
@ ulfar: gleicher artikel den ich meinte, aber ein anderes buch oO da klingen aber auch einige interessant, ich glaub das muss ich mir mal organisieren...
 

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