Mittelalterliche Belagerungsmaschienen

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R

Roger

Guest
Es gibt einen Onlineshop www.tonnelon.de, der einige Modelle von Belagerungswaffen aus Holz anbietet. Diese Modelle scheinen sogar recht groß zu sein, ca. 40 - 60 cm hoch.
 
Hallo Roger, ich hab den Link mal korrigiert. Du hattest das Komma mit in dem Link drin und dadurch hat er nicht funktioniert ;)
 
Belagerungsgeräte umfassen Hilfsmittel zur Erstürmung und Maschinen zur Zerstörung oder Schwächung einer Befestigung. Solange Menschen sich in Befestigungen versteckten oder sich daraus verteidigten, mussten Angreifer Mittel und Wege finden, entweder die Befestigung des Verteidigers zu zerstören oder sie zu überwinden. Belagerungsmaschinen reichten von komplizierten Apparaten und Maschinen, die von den Belagerern mitgeführt wurden, bis hin zu primitiven Konstruktionen, die vor Ort hergestellt wurden und oft nur Belagerungsgerätschaften waren, z. B. Leitern und Rammen.
 
Rammbock Der Rammbock (oft auch: der Sturmbock) ist eine Belagerungswaffe, die bis zum Mittelalter oft Verwendung fand. Er diente dazu, hohe Wälle, Tor-(häuser) oder Türme einzureißen. Den Rammbock gab es in vielen Varianten. Sie reichten vom einfachen Baumstamm, der von Personen gegen das einzureißende Ziel geprellt wurde, über belastete Wagen, die mit Schwung gegen das Ziel gesteuert wurden und auf Grund ihrer hohen Masse eine enorme Durchschlagskraft hatten, bis hin zu einem schwingenden Stamm, der unter einem Gerüst aufgehängt, von Angreifern immer wieder gegen das Hindernis gesteuert wurde.
 
Balliste Im 4. Jahrhundert n. Chr. war bei den Römern die Ballista ein eisernes Bogengeschütz, dass einer heutigen Armbrust ähnelt, dessen Kraft auf der Elastizität der beiden eisernen Bügel beruhte. Das Geschoss dieser Ballisten waren eisenbeschlagene Pfeile, die auf einer durch eine Richtschraube vertikal beweglichen Rinne ruhten. Diese Ballisten gab es in verschiedenen Größen; kleinere konnten von einem einzelnen Soldaten bedient werden und wurden deshalb nach Art der späteren Wallbüchsen oft im offenen Feld verwendet. Bei größeren Ballisten mussten zahlreiche Männer die Sehnen spannen, teilweise unter Zuhilfenahme von Maschinen.
 
Tribok Der Tribok oder Blide genannt, war die größte und präziseste Wurfwaffe unter den mittelalterlichen Belagerungsmaschinen. Sie funktioniert nach dem Prinzip des Hebelwurfs. Die Maschine bestand fast vollständig aus Holz und war zusammengepackt auf Fuhrwerken transportabel. Sie konnte dann direkt vor Ort errichtet werden. Auch der Neubau aus behauen Baumstämmen vor Ort war mit einem Team von ca. einem Dutzend Holzfällern und Zimmerleuten die mit Äxten ausgestattet waren in 2-3 Tagen möglich. Lediglich für die Endmontage der schwereren Teile waren zusätzliche Helfer nötig, wie Versuche gezeigt haben. Vermutlich wurden sie mit Rädern ausgestattet um das Justieren und Zielen zu erleichtern.
 
Belagerungstürme Ein Belagerungsturm wurde von den Belagerern einer Festung gebaut, um mit den eigenen Truppen die Mauern einer gegnerischen Befestigung zu überwinden. Belagerungstürme waren meist mehrstöckige Holzkonstrukte auf Rädern oder Rollen, die von den Belagerern vor Ort angefertigt wurden. Belagerungstürme maßen typischerweise 5 m bis 15 m in der Seitenlänge und konnten bis zu 30 m hoch sein. Auch Belagerungstürme auf Schiffen sind bereits um das Jahr 1000 überliefert. Angriff mit Belagerungstürmen Über Leitern kletterten die Angreifer auf die oberen Plattformen des Belagerungsturmes. Die oberste Plattform war dabei höher als der anzugreifende Mauerabschnitt. Sie wurden allmählich der Festungsmauer genähert, wobei man im Unterbau des Turmes Winden einsetzte, die durch menschliche oder tierische Muskelkraft in Bewegung gehalten wurden. Hier kamen auch häufig Sturmböcke zum Einsatz. Währenddessen schossen von den oberen Plattformen Bogen- und Armbrustschützen auf die Mauerbesatzung. Die Soldaten hinter und in dem Belagerungsturm waren meist durch massive Seiten- und Vorderwände geschützt. Gegen Brandpfeile konnten Belagerungstürme mit nassen Fellen geschützt sein. Wenn der Belagerungsturm die gegnerische Mauer erreicht hatte, wurde eine Art einfache Zugbrücke heruntergelassen und die im Turm befindlichen Soldaten konnten die Mauer erstürmen, während die Schützen auf der oberen Plattform weiterhin auf die Verteidiger schossen. Die Zugbrücke scheint allerdings erst zu Ende des Hochmittelalters aufgekommen zu sein.
 

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