Sticken mit Glasperlen

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Torben

Guest
Nach dem ich dieses Jahr Ostern in Groß Rhaden eine Teil-Reko des mit Glasperlen bestickten Umhanges aus Männergrab 2 Salaspils Laukskola, Lettland (ca. 1000 nach Christus) zur Schau trug (Bilder folgen), haben Christin und ich uns überlegt während Freienfels 2009 mal einen kleinen Wettbewerb als Anreiz für ähnliche Projekte zu geben (Quellen weiterer Funde dieser Art folgen spätestens nach FF). Also.. Der Veranstaltungsort ist Freienfels am kommenden Wochenende, dort und nur dort. Es geht darum die Anzalhl der Stickperlen in dem gezeigten Beutel zu schätzen. Wer die Anzahl der Stickperlen trifft, oder falls nicht, am nächsten mit seiner Schätzung dran ist, gewinnt! Und zwar alle im Beutel befindlichen Stickperlen. Teilnahme ist nur direkt bei uns am Zelt möglich. Außerdem winkt als Sonderpreis eine Mosaikperle nach Vorbild von Funden aus Bornholm, wenn der Gewinner weniger als 5 Perlen neben der exakten Anzahl liegt. Mitmachen können alle Darsteller bis Sonntag 15 Uhr. Die Bekanntgabe des Gewinners erfolgt Sonntag 16 Uhr. Nur wer anwesend ist, darf den Preis mitnehmen. Ist der Hauptgewinner nicht da, kommt der nächstbeste Schätzer zum Zuge. Viel Erfolg! Liebe Grüße Torben & Christin PS: Die Verwendung des Preises erwarten wir nächstes Freienfels zu sehen! Für Hinweise dazu sind wir gerne da smile
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hier erst einmal: der Beutel:
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Am Sonntag dem 03.05 um 16.00 war es dann so weit, die Verkündung der Perlenzahl... auch wenn es niemand innerhalb der 5-Perlen-Toleranzgrenze war, wurde der Sieger doch mit Spannung erwartet...
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und es waren gesamt 906 Glasperlen in dem Beutel ... hier der glückliche Gewinner:
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Nun aber - was macht man damit?....daher Vom Stickperlenwettbewerb zu den Grabfunden für die Wikingerzeit z.B. In Grab 28 des Folkeslunda Grabfeld auf Öland wurde 2 Ovalfibeln, eine mit einem direkt an dieser befestigtem Anhänger auf der Brust getragen. Eine Linie von Glasperlen verlief über vom Hals bis zur Hüfte Mittig über den Körper, links und rechts aussen faden sich 3 bzw. 4 Perlen. Als Kette können die Glasperlen nicht verwendet worden sein, es scheint als würden sie dem Saum eines Umhanges oder hüftlangen Gewands folgen. (QUelle: Nilsson, Jenny: Pärla, från prakt till makt; Uppsala, 2007, C-uppsats, höstterminen 2006) Røsvik, Sunnmøre in West-Norwegen 177 Perlen, meist sehr kleine wurden innerhalb über 1m² Areals in einem Bootgrab gefunden. Die Verteilung der Perlen und vor allem der Fundzusammenhang mit einem sehr fein gewebten Textil veranlasste Heid Gjørstein Resi (1987) zu der Annahme, das es sich um einen bestickten Umhang handelt. Die Angaben bzw. was Heid Gjørstein Resi zu dieser Annahme führte, möchte ich noch überprüfen. (Quelle: Viking Heritage Magazine Nr. 3 / 2004) Hagbartholmen, Steigen i Nordland, Hier wurden in einem Kammergrab der jüngeren Wikingerzeit mehr als 1.000 Glasperlen in einem Areal von 2,1 x 1,6m gefunden. (Quelle: Stylegar, F-A. 2005. Kammergraver fra vikingtiden i Vestfold. (Viking Period chamber graves in Vestfold.) Fornvännen 100. Stockholm, 2005. Weitere Literatur zu diesem Fund gibt es nicht.) Die Verteilung über ein so weites Areal spricht gegen die Trageweise als Halskette. Kleine Stickarbeiten wie auf Öland lassen sich aber auch auf Birka in den Gräbern 507, 526, 531, 551, 655, 657, 844 oder auch 978 erkennen. Aber nicht nur bei den Wikingern in Skandinavien sind solche Besätze mit Perlen nachweisbar. Auch im frühmittelalterlichen Peigen (Deutschland) gibt es ein wohl besticktes Gewand. Von der linken Schulter verläuft eine Linie von 94 Perlen auf der Wirbelsäule bis zur Hüfte, dann in einem Bogen hinab bis auf die rechte Aussenseite der Hüfte. Dies kann weder ein Gürtelgehänge noch eine Halskette seini. (Das Frühmittelalterliche Gräberfeld von Peigen, Kreisarchäologie Dingelfingen, 2005). Weitere Funde aus dem Deutschen Raum kann ich sonst gerne noch raussuchen :) ... wird fortgesetzt... vielleicht hat mal ja jemand Lust so etwas zu machen...
 
Lust hätt ich schon..aber ich hab ja den beutel net gewonnen :D
 
Das ist ja seeeehr interessant. Sind das nur Männergräber? *gleichmalbirkagräberlesengeh* Das könnte eins meiner nächsten Großprojekte werden, auch wenn´s nicht für meine eigene Darstellung sein wird ;-( Erinnere mich bitte mal dran, dass ich dir noch die Scans schicke. Ich vergesse das immer wieder :unsure:
 
Im Grab 156 von Eichstetten am Kaiserstuhl, Kr. Breisgau-Hochschwarzwald gelang der Nachweis für eine partielle perlenbstickte Gewandung.. Der Lage der Perlen nach war es ein Umhang, der mit einer Zierborte versehen war, auf der die Perlen nach einem bestimmten Muster aufgestickt waren. (Merowingerzeitlich datiert) (Aus "Kleidung im frühen Mittelalter" Ges. f. Achäologie i. Württemberg u. Hohenzollern e.V. ) LG Ulrike
 
ja, mal wieder sind das neben Salap. nur Frauengräber, aber die Hoffnung sollte man nicht aufgeben ;) Deutsche Funde... da gibt es auch noch Taschen und Besätze... mehr dazu ... bald... zumindest von meiner Seite, wenn jemand noch mehr Funde hat...
 

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