An diie Reiter

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:D :D :D Greif, das war ja wohl eine Frangfrage, gell? ;) Denn ein Reiter (eher eine Reiterin) bin ich zwar, Erfahrungen hab´ ich mit unseren Zossen auch schon gemacht (und meist keine guten son- dern schmerzhafte), aber ich "nutze" unsere Pferde nicht fürs MA. Leider eigentlich, aber eine gute Darstellung mit Pferd verlangt a) ein gut ausgebildetes Pferd (Welny ist z.B. sehr gut ausgebildet im Fressen ... 8o) b) Zeit und KnowHow darin, was ein Pferd im angestrebten Zeitraum zu tun hatte (Trosspferd, Reiterkrieger) und c) ein leidlich zur Darstellung passendes Pferd. Und da unsere Warmblüter allesamt für eine frühmittelalterliche Dar- stellung zu groß und zu "grazil" wären, lass´ ich es lieber ... Auch wüsste ich nicht, was ich mit einem Pferd darstellen sollte. Ich bin definitiv kein Krieger, sondern eine Frau, wohl lt. der Wahr- scheinlichkeit dessen, was ich an Tracht verkörpere die Frau eines Händlers, was soll ich da mit einem Pferd auf einem Markt machen? Nett gewandet durch die Menge reiten und klagen, das mein Gatte von seiner Handelsreise immer noch nicht zurück ist? Neee im Ernst, gewandet reiten würde mir mal Spaß machen, aber wenn einfach mal just for fun bei uns im Wäldchen, aber nicht vor Publikum, weil mir da auch die Gefahr eines durchgehenden Pferdes zu groß wäre. Unsere Zossen kennen eben keine Menschenmassen ... 8o Aber an weiteren Meinungen bin ich auch brennend interessiert! Und ein eigenes kleines (Stockmaß +/- 150 cm) ist auch für die nächsten 2 bis 4 Jahre wieder geplant ... :D Kadlin
 
Es kommt darauf wie alt die Warmblutrasse ist, mir ist i. M. keines bekannt das in diese Zeit reinreich ... bei Kalten schon eher :D Klar sollten Pferde auch imn eine Darstellung passen, darum haben wir uns ja auch Sofa's zugelegt. Gerade mit Menschenmengen MUSS man ein gefestigtes Pferd haben, unser halbblinder Seppi (Shire 19J.) ist bis vorletztes Jahr beim Meistertrunk in Rothenburg o.d.T mitgelaufen ... ohne einen Ausfallschritt durch die Menschenmengen.
 
Vor einigen Jahren war ich beim Reenactment noch aktiv und dabei teilweise beritten. Unser Problem, um eine akzeptable berittene Truppe zu erhalten war, die entsprechende Anzahl Pferde zu bekommen. Die wenigsten konnten sich ein eigenes Pferd erlauben und mussten auf Leihtiere ausweichen. Horror! Die meisten eigenen Pferde waren Quarterhorses, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Problematisch war es, sie einsatzfähig zu bekommen. Schuss- und Musikfest und nicht nervös werdend, wenn am linken Ohr mal eine blanke Klinge vorbei zischt. Ganz chaotisch wurde es, wenn Standarten und Wimpel geführt wurden. Eigene Pferde konnte man trainieren, bei Leihpferden fehlte die Möglichkeit. Ich selbst war in zwei Sparten aktiv. U.S.-Kavallerist der 8ten New Yorker Volunteers (Deutsches Regiment) und als Ulan. Ich lernte also damals den Kampf vom Pferd mit Säbel und Stoßlanze. Übrigens von einem steinalten deutschen Kavalleristen aus dem 2. Weltkrieg, der uns tatsächlich den Münzentrick zeigte. Habe ich nie geschafft. Ich denke, ein Quarterhorse passt recht gut, auch zum frühen MA. Es ist noch immer etwas robuster gebaut, als andere europäische Rassen und ich denke, die Pferde im Ma waren insgesamt robust. Zumindest jene, die Kämpfer auf dem Rücken (er)tragen mussten. Grüße Elodarion
 
Da fängt das Problem an ... das Quarter Horse ist eine Zucht aus dem 18. Jahrhundert, also für eine historisch korrekte Darstellung des 13. Jhd nicht brauchbar. *leider (weil die Pferde sich gut reiten lassen) Wir haben 2 Noriker, passend für die Darstellung. Also 2 richtig große Schlachtrösser. Auch wenn es schön anzusehen ist wenn jemand auf einem deutschen Reitpferd sitzt, finde ich, es passt nicht zur Darstellung. Ich hab lange gesucht und die meisten alten Rassen sind mir zu klein. Ich hab auf einem Camargue gesessen und das sah aus als ob ich ein Pony reite, das wolte ich mir dann doch nicht geben. Also ging die Suche weiter bis ich dann einmal einen Noriker sehen durfte ... mein Wunsch war es immer einen Friesen zu haben, aber da die Zucht im 19. Jhd fast ausgestorben war und dann mit Arabern gemischt und wurde somit wieder aufgepeppelt ... zu anfällig und doch keine alte Rasse mehr. Der Noriker hat große Ählichkeit mit den Friesen, zumindest die Rappen. Und was soll ich dir sagen, ich habe einen Hengstrappen :D Die Stute hat viele Farben, Grundfarbe ist braun.
 
Nein Beate, waren sie nicht. Es gab auch noch andere Rassen, die Rassen Camargue, Berber und Andalusier sind mir zu klein. Ein Araber ist einfach zu teuer und zu feingliedrig. Also bleibt da nur noch die Wahl zu einem Kaltblut. Der Noriker ist ein Alpenpferd und seit der Römerzeit nicht verkreuzt. Die Rasse wurde in den Jahren nur selektiert. Es gibt sogar Quellen die diese Alpenpferde 600v. Chr. datieren. Wie weit diese Rasse auch in den Norden hochgedrungen ist weiss ich nicht. Da kommen ja wohl mehr die Fjordpferde in Betracht, die teilweise auch sehr groß sein können, da kenne ich mich nicht so aus, aber da kann man das Wissen von Bent Branderup anzapfen. (Akademische Reitkunst)
 
Original von GREIF Also bleibt da nur noch die Wahl zu einem Kaltblut. Der Noriker ist ein Alpenpferd und seit der Römerzeit nicht verkreuzt. Die Rasse wurde in den Jahren nur selektiert. Es gibt sogar Quellen die diese Alpenpferde 600v. Chr. datieren.
Na, Selektion heißt ja Auswahl.. Auswahl in Sicht auf ein bestimmtes Aussehen, Statur, (Gebrauchs-)Eigenschaften etc. und was da erwünscht ist, ändert sich im Laufe der Zeit sehr. Madars schreibt im o.g. Thread zum Noriker:
Generell versuchen viele Pferdezuchtverbände ihre Rasse als "besonders alt, besonders rein, schon bei xy erwähnt" darzustellen. Doch dabei ist Vorsicht geboten. Caesar schreibt zwar von einem "norischen Pferd", doch ist damit sicher nicht der heutige Noriker (ein richtig schönes Kaltblutpferd, kräftig, mittelgroß, je nach Zuchtlinie in besonderer Farbgebung wie Mohrenkopf oder Tigerschecke *seufz* ich schweife ab...) gemeint. Sondern eher ein zähes Bergpferdchen, eventuell mit leichteren Pferden aus der pannonischen Ebene gekreuzt.
 
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Liebe Beate hier ein bischen zur Rasse
Geschichte & Entwicklung des Norikers Durch das besetzten der römischen Legionen in den Provinzen NORIKUM, RÄTIEN und PANONIEN, wurde auch das RÖMISCHE Legionspferd eingeführt und es wurde auch dort gezüchtet. Das Ziel war es, die eigenen Streitkräfte auch mit den Pferden der erworbenen Gebiete zu versorgen, das Problem war jedoch, das es in den Bergprovinzen nur wenig geeignete Pferde gab und die die vorhanden waren meist unbrauchbar waren, deshalb dehnten die Römer ihre Pferdezucht auch bis in die eroberten Provinzen aus. Mit dem Rückzug der Römer aus den Provinzen und der Völkerwanderung wurde die Pferdezucht dadurch schwer getroffen, außer in den schützenden Alpenraum der Provinz NORICUM (Teile von Salzburg bis in die Steiermark und bis Kärnten). Die Besiedler der Bergtäler vermehrten die vorhandenen Pferdebestände, und so wurden die römischen Legionspferde zum Mitbegründer der norischen PFERDERASSE. Für die Beschaffenheit und Form des daraus entstandenen NORIKERS wahren folgende Faktoren ausschlaggebend: Landschaft, Klima und Boden und der Umstand, dass der Noriker Verwendung bei den Bauern fand. Der so genannte NORIKER (Gebirgskaltblut) diente hauptsächlich den Bauern aber auch Rittern und Handelsleuten als Arbeits-, Wagen- und Streitpferd. Das Erzbistum von Salzburg setzte im Mittelalter entscheidende Impulse die die Zucht der Noriker maßgeblich beeinflusste. Der Erzbischof JAKOB VON KUEN befahl im Jahr 1565 ein Areal für die Pferdezucht zu finden. Daraus entstand dann in Spittal im Felbertal nicht ein Gestüt, sondern eine Hengststation. Es entstanden dann in weiteren Jahren Gestüte im Nonntal und in Raitenau.
Das weis ich darüber und es gibt da zic Quellen dazu, auch zu meinem "von Schaunitz"
 
Zur Römerzeit war der "Noriker" jedenfalls noch ein Warmblut. Und ab 1565 wurden
spanische und burgundische Hengste importiert, die Größe und Eleganz in die Rasse brachten
. d.h, ja woh,l dass die Pferde vorher (also auch noch im Mittelalter) nicht so groß waren und eine andere Statur hatten.
 
Hallo Beate, Hallo Greif, um weiteren Spekulationen Einhalt zu gebieten (es geht hier um Pferderassen und da sehen viele Rasseverbände nur noch schwarz-weiß) sollte man mal schauen, ob (und welche) Pferdebestattungen bzw. Pferdeknochen gefunden wurden. Damit hätte man dann die Größe und Statur der Pferde der Römerzeit und des Frühmittelalters sicher belegt. So weit ich informiert bin, sind mindestens seit der Völkerwanderungs- zeit Bestattungen mit Pferdebeigaben bekannt und die Knochen dieser Pferde weisen auf ein kleines, kompaktes Pferd "mit wenig Blut" hin, also eher was robusteres ohne grazile Blut-Anteile. Für die Römerzeit fällt mir spontan nix ein, aber ich habe einiges zum Thema Pferd und Reiter daheim und kann gern nachsehen ... es gibt da einen Katalog zu einer Wanderausstellung zum Thema, den kann ich mal durchblättern, ob da was für Euch wichtiges drinsteht?!? Bei Texten von Zuchtverbänden und Anhängern bestimmter Rassen wäre ich sehr vorsichtig, die sind meist etwas meinungseingefärbt und vergessen, das auch das Erscheinungsbild des Pferdes sich immer mal wieder gewandelt hat. Das sieht man allein, wie sich das Pferd innerhalb der letzten 100 Jahre verändert hat, durch die Jahrhunderte, wird es da viele Richtungen ge- geben haben (und z.B. Fellfarben sind heute nur schwer nachzuweisen!) Grüße und Moin Kadlin
 
Also Knochenfunde aus FrüMi, Spätantike, Römerzeit und früher gibt es eine ganze Menge. Ich habe nur nicht speziell auf Pferde geachtet (sind aber auch dabei), weil ich da vom Thema Ernährung her recheriere (da wurden Pferde halt noch gegessen).
 
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...die werden auch heute noch gegessen und ich muss sagen das Fleisch schmeckt gut :whistling:
 
Ja, aber wir reden hier vom Mittelalter. Ich wollte damit andeuten, dass es mit der Christianisierung aufhört, ein "normales" Lebensmittel zu sein (Verbot durch Papst Gregor 732 n.Chr) . Sicher wurde noch hier und da noch mal Pferdefleisch verzehrt (vor allem in Notzeiten), aber man findet halt keine Knochen mehr im "Hausmüll". Nachtrag: siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdefleisch
 
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Und so viel ich weiss muss Pferdefleisch und produkte mit P.... besonders gekennzeichnet werden .Gilt auch für Pferdemetzgereien soweit ich weiss,soll wohl verhindern das jemand irrtümlich Pferd kauft ;)
 
Original von Kadlin Bei Texten von Zuchtverbänden und Anhängern bestimmter Rassen wäre ich sehr vorsichtig, die sind meist etwas meinungseingefärbt und vergessen, das auch das Erscheinungsbild des Pferdes sich immer mal wieder gewandelt hat.
Das kenne ich auch von anderen Tieren. Hatte neulich eine ähnliche Diskussion, als jemand sich ganz sicher war, dass es Maine Coon Katzen scjhon bei den Wikingern gab. Leif Erkison soll sie bei seiner Entdeckuntg Amerikas im Boot mitgebracht haben. :rolleyes: Stand so auf einer Züchterseite... ähm.. nicht nur auf einer Seite (im I-Net wird bekanntlich alles abgeschrieben).
 
...oh ja, die berühmte Geschichte "Wie die Maine Coon nach Amerika kam!". Da gibt es ja so einige Versionen. Auch das sie eine Kreuzung aus Luchs und Waschbär wäre :groehl
 

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