Bildstickerei / Nadelmalerei

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La Veuve

Guest
Um den Stick-Anteil des Forums mal zu beleben, habe ich in die Galerie ein Foto eines in diesem Jahr von mir angefertigten Almosenbeutels eingestellt. ABKÜRZUNG ZUM FOTO Es handelt sich um Bildstickerei (sogenannte Nadelmalerei). Als Vorlage dienten mir für den Almosenbeutel zwei Miniaturen aus Codex Manesse, die ich allerdings hinsichtlich der Wappen anpassen musste. Die Arbeit ist ausschließlich im Rückstich und Plattstich ausgeführt, Seide auf Wolle. Um die eigentliche Bildstickerei herum ist ein offenes Rautenmuster in Rückstich aufgeführt, dass ich anschließend mit echtem Goldfaden brochiert habe. Leider ist diese Stickerei auf dem Foto nicht zu sehen. Sticken ist kein Hexenwerk. Sticken kann so ziemlich jeder, der mal eine Nadel in der Hand hatte. Vielleicht dient euch dies als kleine Motivation, euch ebenfalls mal an einer solchen Arbeit zu versuchen. :]
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, du weißt ja dass ich deine Almosenbeutel verehre, wieder mal ein Meisterwerk, Daumen hoch
 
Ups, da habe ich doch glatt Blödsinn geschrieben. Der Almosenbeutel ist bereits letztes Jahr entstanden ... Leider liegt die für dieses Jahr geplante Stickarbeit - Bildstickereien nach Abbildungen aus "Murthly-Hours" (Stundenbuch Schottland, ca. 1260 - 1280, Malereien aus der Pariser Schule) - noch immer auf Halde und kommt nicht so richtig voran ... *seufz*
 
Wenn Katrin (die Liebe meines Lebens, der Verf.) stickt, zeichne ich ihr die Muster auf dem Stoff vor. Machst du dass ähnlich, oder Freihand?
 
Zum Teile zeichne ich vor, zum Teil sticke ich mit hauchdünnen Fäden die Umrandungen vor und ziehe sie peu à peu nach und fülle sie aus. Kommt immer auf das verwendete Untergrundmaterial an. Es gibt übrigens im Buch "Medieval Craftsmen: Embroiderers" von Kay Staniland (über www.amazon.com zu bekommen) Texte zur Musterübertragung aus Londoner, Pariser und norditalienischen Gilden. Die datieren im Spätmittelalter (z. B. Cerninni), sind aber hinsichtlich der empfohlenen Techniken noch heute unübertroffen!
 
Ich muß auch sagen super Arbeit :kopfstreichel. Wenn meine Frau das machen würde, müste ich sofort ein Jahres Vorrat Heftpflaster kaufen.
 
Och, so groß ist die Verletzungsgefahr beim Sticken nun wirklich nicht! Eher ist es für den Auftraggeber gefährlich ... besonders dann, wenn die stickende Person recht widerwillig an die Arbeit geht. Dann sollte sie ein Warnschild haben: "Vorsicht, ich habe eine Nadel und werde sie benutzen!" :D Ebenso wie die Handnaht ist die Stickerei eine herrlich ruhige, zurückgezogene und beinahe schon meditative Arbeit. Sie fördert das Geduldsvermögen und schafft eine (besonders von Katzen bevorzugte) heimelig-kuschelige Wohlfühl-Atmosphäre! Ich kenne auch Männer, die sich gern neben nähenden und/oder stickenden Frauen niederlassen, weil sie eine solche Ruhe ausstrahlen ...
 

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