Metall schützen?

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Thies

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Hallo Schmiede, nachdem ich nun das Vergnügen hatte und meine ersten Truhenbeschläge selber schmieden durfte, stellt sich mir die Frage, ob und wenn ja ihr Eure Werke schützt. Mit Schutz meine ich Rost etc. . Ich habe den nett gemeindeten Tipp bekommen, meine Bänder zu grundieren und mit mattschwarzem Schmiedelack zu behandeln. Allerdings sträuben sich mir insofern die Haare, als dass es damals sicherlich noch keinen Rostschutzgrund und keinen Schmiedelack gegeben haben dürfte. Also würde mich interessieren, womit ihr Eure Werkstücke schützt? Vorab schonmal einen herzlichen Dank für Eure Erfahrungen!
 
......stellt sich mir die Frage, ob, und wenn ja, wie ihr Eure Werke schützt. Mit Schutz meine ich Rost etc. . Ich habe den nett gemein(de)ten Tipp bekommen, meine Bänder zu grundieren und mit mattschwarzem Schmiedelack zu behandeln......Also interessiert mich, womit ihr Eure Werkstücke schützt.....
Es gibt mehrere Möglichkeiten: das Abbrennen mit Öl (Pflanzenöl). Dazu werden die noch warmen Werkstücke (mindestens ca. 400 - 500°C) in Öl getaucht und sofort wieder herausgenommen, damit das Öl abbrennen kann. Das macht man tunlichst im Freien oder unter der Abzughaube der Esse. Eine andere Möglichkeit ist, das abgekühlte Werkstück ins Öl zu tauchen und dieses dann in der Esse abzubrennen. Das Ergebnis ist ein mittelfristiger Schutz, der innerhalb eines Gebäudes für einige Zeit ausreicht. Nachteil: Schwarzfärbung, die z.T. sehr hartnäckig auch Kleider und Finger färbt. Man muss also sehr sorgfältig mit Tüchern nachpolieren. Das Einstreichen der Metallteile mit Leinölfirnis ist aber nach meinem Ermessen die einfachste und wirksamste traditionelle Methode. Zudem ist es ein Verfahren, das im Mittelalter bekannt gewesen sein könnte. Es verändert die Farbe des Eisens auch nicht wesentlich. Viel Erfolg Jean
 
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oder brünieren.ob das"A", weis ich net, aber es wird schwarz. is aber weniger aufwendig und es schütz auch, wenn mans richtig macht
 
leinöl war ein sehr oft verwendetes mittel im mittelalter zum schutz vor korrosion. meiner einer lässt es rosten, sieht "A" aus ;-), es rostet nicht all zu sehr, wenn keine übermäßige feuchtigkeit da dran kommt, wenn man es aber regelmäßig im gebrauch hat und da mal mit nem leinenöllappen darüber geht, sieht das immer gut aus.
 
egal ob Holz oder Metall.... ich lasse auch Alles mit Leinöl ein.
 
Werd ich doch direkt mal ausprobieren. Danke!!!
Ich will nochmals betonen, dass ich von LEINÖLFIRNIS, nicht von Leinöl, gesprochen/geschrieben habe. Gegenüber dem Brünieren, das ein neuartiges Verfahren ist, ist die Anwendung von Leinölfirnis sehr einfach: nur einpinseln, auch in montiertem Zustand gut möglich. Dem Holz kann es auch nur gut tun. Freundliche Grüße Jean
 
Ich habe mal gelesen, dass eine saubere und immer leicht eingeölte Öberfläche der beste Schutz vor Rost ist. Ich bürste meine Oberflächen immer mit der Drahtbürste, und öle es dann leicht mit Motorenöl ein. Motoröl hat den Vorteil, dass es etwas dickflüssiger ist, als z.B. balistol und dadurch auch recht gut auf dem Öl haftet. Sollte das Stück mal zum rosten anfangen, den Rost einfach abpolieren und neu einölen. Das schwärzen ist eine morts sauerei, und würde ich nur an Teilen die stark der Witterung ausgesetzt sind durchführen. LG Dani
 
so mache ich das auch meistens... aber es ist sogsehn egal, womit man es dann behandelt. hauptsache es ist ein öliger/fettiger stoff, der farblos ist und dran haften bleibt. wasserabweisend sind sie ja dann alle . also ich nehm immer das , was ich gerade in die hand kreige... egal ob 2tack öl , getriebe oder motoröl, oder waffenöl oder lederfett.. schitt egal. solang man nach dem auftragen net mit seinen patschefinder drauf packt tuts alles als rostschutz
 
Also speziell bei den Truhenbeschlägen würde ich nix draufschmieren. Sobald du die Kiste irgendwo hinträgst oder dich mal draufsetzt hast du das Zeug an deinen Klamotten. Ich würds mit Pflanzenöl schwärzen. Wie das geht, hat Colin ja schon sehr schön beschrieben.
 
Ich bürste meine Oberflächen immer mit der Drahtbürste, und öle es (sie) dann leicht mit Motorenöl ein. Motoröl hat den Vorteil, dass es etwas dickflüssiger ist als z.B. Ballistol und dadurch auch recht gut auf dem Öl (dem Metall?) haftet. Sollte das Stück mal zu rosten anfangen, den Rost einfach abpolieren und neu einölen. Das Schwärzen ist eine Mordssauerei und würde ich nur an Teilen, die stark der Witterung ausgesetzt sind, durchführen......
Nochmals zum Konservieren: Leinölfirnis bleibt ja im Gegensatz zu den mineralischen (Motor-)Ölen (die natürlich in keinem Fall mittelalterlich sind) nicht flüssig, sondern härtet aus und bildet dann eine dauerhafte und relativ harte Schicht auf dem Metall (fast wie ein Lack). Diese Schicht ist hantierbar und nicht ölig. Natürlich ist ein Metallobjekt mit einem oberflächlichen Auftrag von (nicht aushärtendem Mineral-)Öl nicht gebrauchstüchtig, das scheidet daher als Konservierungsverfahren für Gegenstände des täglichen Bedarfs aus. Weil es aber so einfach umzusetzen ist, wird es manchmal in Museen angewendet. Freundliche Grüße Jean
 
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Meine bisherigen Produktionen habe ich ähnlich wie von Colin beschrieben bearbeitet. Aber doch etwas anderes. Man nimmt die noch heißen Werkstücke (nicht mehr glühend) und taucht sie in einen Behälter mit natürlichen Öl, aber nun das ganze nicht wieder raus nehmen, sondern da drinne abkühlen lassen. Vorsicht spritzt, brennt, und ist danach heiss und stinkend. Danach die Stücken mit der Zange rausfischen, grob mit dem Lappen polieren. Die Farbe ist ein mattes Schwarz, wirklich abfärben tun sie nicht, und bisher ist von dem Zeug noch nichts gerostet. hoffentlich hilfts...
 
Ofenschwärze: Es handelt sich um Grafit in einer Trägerflüssigkeit, damit die Verzierungen damit am besten zur Geltung kommen und dem Ofen seinen antiken Charakter zurückgeben. Die Handhabung dieser Farbe ist denkbar einfach. Flasche kurz schütteln, Farbe mit einem PINSEL auftragen und ca. 1 Stunde trocknen lassen, polieren, fertig. ?( ?( ?( [font='Comic Sans MS, sans-serif']Warum also nicht auch für anderes Eisen Wäre auch ne Möglichkeit[/font]
 
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Ofenschwärze: Es handelt sich um Grafit in einer Trägerflüssigkeit, damit die Verzierungen damit am besten zur Geltung kommen......[font='Comic Sans MS, sans-serif']Warum also nicht auch für anderes Eisen?....[/font]
Weil es übel aussieht, finde ich jedenfalls! Geschmiedete Werkstücke sollten nicht nach Gusseisenofenfarbe aussehen, sondern nach geschmiedetem Eisen! Und das erreicht man entweder durch gelegentliches Abbürsten mit einer feinen Stahlbürste oder (bei Aufbewahrung im Freien) durch transparenten Schutzanstrich mit Leinölfirnis. Freundliche Grüße Jean
 
Neben der von Jean angesprochenen Tatsache, dass Ofenschwärzen wohl nicht allzu dolle aussieht, befinden wir uns zudem auch noch im Bereich Living History und Reenactment und meine ursprüngliche Frage ging auch dahin, wie man es damals wahrscheinlich gemacht haben könnte. @knighttemplar, nichts für ungut, ist mir auch schön öfters passiert ;)
 
Hi, ich weiß, es geht hier um Beschläge, aber ich für meinen teil besitze derzeit "nur" ein geschmiedetes Essgeschirr. Das bei luftfeuchtigkeit und, wenn es denn mal mit feuchtigkeit in berührung kommt leicht bis mittelstark rostet. Es geht halt um einen gebrauchsgegenstand, den ich mir gelegentlich in den Halz stecke...Das reibe ich nach dem Reinigen immer mit Olivenöl (Das habe ich immer im Haus) ein, normales Öl dürfte wohl auch gehen. Nur feste Fette gehen nicht, die riechen nach ner weile. Das hält immer nur bis zur nächsten Nutzung, hält den Rost aber sehr gut fern. Funktioniert auch sehr gut bei geschmiedeten Pfannen. Aber kennt da jemand eine efektivere Lösung, die nicht unbedingt so Schmackhast wie Leinenöl, oder Leinenölfirnis, ist? Eine Methode, die auch auf schon fertige Werkstücke angewendet werden kann? Ruhig auch autentische hilfsmittel. Sorry, wenn ich hier mehr fragen und weniger antworten gebe. Gruß V. P.S.: Ich knüpfe gerade mein 1. Kettenhemd, und da wäre meine Methode wohl auch nicht so dolle...*grins*...wenn auch für die Olivenölhersteller interessant...Da wären tips auch super.
 
Neben der von Jean angesprochenen Tatsache, dass Ofenschwärzen wohl nicht allzu dolle aussieht, befinden wir uns zudem auch noch im Bereich Living History und Reenactment und meine ursprüngliche Frage ging auch dahin, wie man es damals wahrscheinlich gemacht haben könnte. ;)
@knighttemplar, nichts für ungut, ist mir auch schön öfters passiert. ich sehe das weniger als "passiert" an, als das die frage nach metallschutz gefragt war und ich hier und da einige möglichkeiten mit hier her gebracht habe, dafür ist es ja ein forum, was der eine oder andere damit macht... ?( seine sache. wenn ich die aussage "living / history und reenactment " mal genau so kritisch betrachten würde, so dürften wir nicht an diesen modernen sachen hier sitzen, sondern müssten uns bei regelmäßigen treffen im lager über alles unterhalten ... 8o
 
......Es geht halt um einen Gebrauchsgegenstand, den ich mir gelegentlich in den Halz stecke...Das reibe ich nach dem Reinigen immer mit Olivenöl (Das habe ich immer im Haus) ein, normales Öl dürfte wohl auch gehen.....Aber kennt da jemand eine effektivere Lösung, die nicht unbedingt so (wenig) schmackhaft wie Lein(en)öl oder Lein(en)ölfirnis ist? Eine Methode, die auch auf schon fertige Werkstücke angewendet werden kann? Ruhig auch authentische Hilfsmittel....
Brot und Schmalz - Gott erhalz..... Olivenöl ist "normales" Öl und daher für Deinen Zweck sicher gut geeignet. Leinölfirmis ist ranzig und dadurch fest gewordenes Leinöl (nicht 'Leinen'öl). Das würde ich auf Flächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, nicht verwenden, vom Gehalt an Schwermetallen einmal ganz abgesehen. Wenn Du Rost grundsätzlich vermeiden möchtest, hilft neben dem Einölen (wie oben angemerkt) durchaus die gründliche mechanische Reinigung und dann natürlich das Trockenhalten. Du schreibst von einem 'geschmiedeten' Essgeschirr. Das ist natürlich problematisch, wenn es aus Eisen wäre, denn neben der Korrosion könnte bei intensivem Gebrauch möglicherweise zuviel Eisen in Deinen Stoffwechsel gelangen, und das wäre ungut, denn Eisen kann - dosisabhängig - durchaus toxisch wirken. Überdies stelle ich mir bei Eisen vor, dass die geschmacklichen Beeinträchtigungen erheblich sein könnten. Freundliche Grüße Jean
 
@Valeriano_de_Magliano Da die Oberfläche der Kettenringe ja ständig aneinander reiben ist ein oberflächenschutz wahrscheinlich kaum möglich. Am besten ist es also du machst es auf die Historische Variante und lagerst das Hemd in einem verschließbaren Sack(Ich weiß als belegtes Material nur Leder). Dadurch ist es schonmal vor Umwelteinflüssen geschützt(außer wenn du es trägst natürlich :D ). Wenn sich dann doch irgendwann der erste Flugrost zeigt schmeißt du ne Schippe feinen Sand mit in den Sack und rollst ihn einen Hang herunter, wirfst ihn durch die Gegend, spielst damit Bruchenball, alles was den inhalt hin und herbewegt. Irgendwann ist der Rost dann abgeschliffen. Wenn du das Hemd länger lagern musst (überwintern sozusagen) lohnt es sicherlich das Hemd in ein geöltes Tuch einzuschlagen. LG, Seb.
 
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