Getreidebreie und Muse bei den Wikingern

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Solveig

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Getreidebrei Breie und Muse bildeten einen wesentlichen Bestandteil des mittelalterlichen Speisezettels - und die Normannen bildeten da keine Ausnahme. Im Nordeuropa des frühen Mittelalters baute man vor allem Roggen, Gerste und Hafer an, aber nur selten Weizen, der ein milderes Klima benötigt. Alle diese Getreide - vor allem aber der Hafer - wurden geschrotet und mit Salzwasser zu einer Art Porrige verkocht. Daneben fand Buchweizen (ein Knöterichgewächs) als „Grützengrundstoff" seinen Eingang in die nordgermanische Küche. In einigen Gegenden Norwegens und Schwedens bildete die berüchtigte „Havregröt" noch bis weit in des 20. Jahrhundert das Volksnahrungsmittel schlechthin - der „tägliche Brei" der Wikinger wird kaum schmackhafter gewesen sein. Der reizlose Brei wurde gelegentlich dadurch verbessert, dass das Getreide vor dem Mahlen geröstet und zuweilen mit Raps- und Leindotter gemischt wurde. Bei festlichen Gelegenheiten und in wohlhabenden Haushalten verbesserten Butter, Sahne oder Dickmilch den Brei, und zuweilen gab es sogar Ansätze, den Getreidebrei mit Nüssen, Kräutern und Trockenfrüchten zu einer Art Müsli aufzuwerten. In schlechten Zeiten griff man aber auch auf wenig schmackhafte „Streckmittel" wie Knöterich, Spörgel, Gänsefuß, Ackerveilchen und ähnlichen, heutigen Landwirten nur noch als Unkräuter bekannte Wildpflanzen zurück.
 

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