Albero
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Heute haben gewürzte Weine, in Form von zum Beispiel Glühwein, gerade in der kalten Jahreszeit Konjunktur und erfreuen sich großer Beliebtheit. Ist allseits an einschlägigen Ständen zur Weihnachtszeit zu beobachten. Doch wie schaute das im zum Beispiel im Hochmittelalter, sagen wir im 12. und 13. Jahrhundert aus? Es gab ja den Clairet, gewürzter Weißwein. Wurde der tatsächlich nur als Apéritif getrunken? Oder den Hyppocras, der für mehr oder weniger eindeutige medizinische Zwecke verwendet wurde. Weiß jemand mehr darüber? In meinen Büchern über mittelalterliche Ess- und Trinkkultur wurde ich immer nur indirekt fündig. Genauso wie im Netz. Meine Frau meint sich zu entsinnen, irgendwo mal was davon gelesen oder gehört zu haben, dass im Mittelalter besonders bei den wohlhabenderen Nicht-Adligen gewürzter Wein gerne auch als Statussymbol angesehen wurde und nicht nur als Apéritif getrunken wurde. Die guten teuren Weine konnte sich ja nicht jeder leisten und der örtliche Landwein war ja mitunter nicht gerade besonders "gut trinkbar". Was habe ich da mal von einem englischen Mönch um 1200 gelesen: die englischen Weine seien völlig ungenießbar, mehr Essig als Wein? Oder so ähnlich jedenfalls.