Färben von Leinen

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Mit Kermes war es wohl recht stabil und lichtecht. Krapp soll im Lauf der Zeit etwas ausbleichen. Aber wer sich qualitativ hochwertiges Leinen mit einer guten Färbung leisten konnte, hatte vermutlich auch das Geld für regelmäßiges Nachfärben. Stand zumindest mal so in einer Sekundärquelle... Falls das mit dem Färben überhaupt klappt, mache ich gerne auch einen Test.
 
Hab jetzt auch was bestellt. Allerdings bei ebay, da war's deutlich günstiger. 500g für 8,99 € ;-)
 
Gratulieren ;-) Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen :knuddel Suche jetzt nur noch eine Dosierungsanleitung, dann bin ich glücklich. :ups
 
Da werde ich mich von unten her ran testen. 0,5% 1% 2% 5% 10% In der Hoffnung, dass die Tannin - Behandlung auch wirklich Schritt 1 darstellt, und nicht erst vorher noch was anderes kommt ;-) Beim Türkischrot z.B. würde das Leinen wohl als erstes (nach dem Bleichen) mit einer Emulsion aus ranzigen Ölen getränkt... Ich hoffe, sowas kann man sich ersparen.
 
@Andreas von Dollberghe - hast Du bei dem Indigo auch vorher mit Tannin gebeizt? Und die Kombination Entfärber + Indigo verwendet? Das schaut recht blass aus... Die beiden Brauntöne sind echt schön geworden :thumbup: War in der Walnuss nicht eh schon Tannin mit drin? Mein Tannin ist heute auch angekommen, da mache ich mir nachher auch mal ein Bad von fertig und lege das dann zwei Tage ein.
 
@Ragnhild Danke schön prost1 @Hendrik1975 Danke auch Dir. Ich hatte das Leinen für die Walnuss mit Tannin bearbeitet. Allerdings nur aus dem Grund, das ich vorher nicht wusste, mit was ich färben wollte ^^ Normalerweise soll Walnuss genug Gerbsäure beinhalten um ohne Beize auskommen zu können. Indigo beize ich generell nicht vor. Da es ein mitgebrachter Rest einer Freundin war, war auch hier nur eine kurze Überlegungsphase vorhanden. Kurzfristig Garn abgewickelt und in das Wasser gehalten. Da das Indigo schon Seide gefärbt hatte, war nicht mehr viel im Wasser. Daher so blass. Indigo mische ich immer mit Entfärber. Ist recht einfach so :badewanne Wie ich mit Tanin vorgearbeitet hatte, stellte ich fest, das das Garn schon eine bräunliche Färbung annahm. Bin mal gespannt, wie es dann sich bei gelben, oder anderen Farben auswirkt.
 
@Andreas von Dollberghe - genau diese Braunfärbung durch das Tannin befürchte ich auch etwas. Wobei das reine Tannin wohl eine farblose Lösung ergeben soll, und der braune Anteil von anderen biologischen Zusätzen kommt (wie bei der Walnuss). Oder man benötigt nur eine so geringe Konzentration, dass es nichts ausmacht. Oder die Braunfärbung kann man mit irgendwas anderem wieder weg bleichen, ohne dass die eigentliche chemische Veränderung am Leinen darunter leidet... Das werden noch spannende Versuchsreihen ;-)
 
Ich suche immer noch nach NACHWEISEN für gefärbtes Leinen vor dem Spätmittelalter, als langsam mehr Pflanzenfasern in die Herstellung von Stoffen Einzug hielten und andere Färbemethoden gefunden wurden (zB Türkisch Rot). Neben der erdrückenden Fülle von pflanzengefärbter Wolle gibt es, außer Blau, da als Küpenfärbung anderer Prozess) nur max. eine Handvoll echte Nachweise für gefärbtes Leinen, obwohl Leinenfunde an sich ja nicht so selten waren. Ich würde mich freuen, wenn jemand mein Wissen erweitern könnte, mit belegbarer Quelle bitte. Marled
 
@marled Wenn's ganz alt sein darf - bereits im Grab von Tutanchamun wurde rotes Leinen gefunden, in seinem Grabtuch und Gürtel (Quelle muß ich noch schuldig bleiben). Zeitlich passender wäre Fragment FH 7 aus Grab 757 in Birka, oder FH 11 (Grab 60 A) bei denen Agnes Geijer 'blaugrün' angibt. 'De Carolo Magno' gibt rote Leinenhosen für die Franken an...
 
Mit Quellen meinte ich Untersuchungen auf Färbemittel, keine Sekundärquellen. Schriftliche Erwähnungen gibt es ja etwas mehr, aber untersuchte Leinenfärbungen kaum. Auf Grund des mangelnden Nachweises stichhaltiger Primär-Quellen rate ich stets bis zum Hochgmittelalter von gefärbtem Leinen (egal ob pflanzengefärbt oder industriell gefärbt) ab, Ausnahme Blau, da gibt es doch einiges, was auch färbetechnisch gut umzusetzen ist. Natürlich kann man zu Hause schöne Versuchsreihen machen, aber die Verwendung ist geschichtlich genauso belegbar wie kämpfende Wikingerweiber. Aber vielleicht liegen ja noch irgendwo in irgendwelchen Archiven unveröffentlichte Funde (meine stille Hoffnung). Marled
 
Na ja, blau halte ich alleine schon wegen der einfachen Herstellung für völlig plausibel, ob mit oder ohne Funde. Zum einen bin ich einfach davon überzeugt, dass irgendwer unter Garantie mal auf die Idee kam, statt Wolle einfach mal Leinen in die Küpe zu werfen. Einfach um zu schauen, was passiert. Zusätzlich wird es an so vielen Stellen erwähnt, dass einfach ein Fünkchen Wahrheit dran sein MUSS. Aber praktischerweise gibt's ja für blaues Leinen sogar Funde ;-) Zumindest rotes Leinen wird auch so oft genannt, dass es keine Fiktion sein sollte. Ich werde versuchen, das Ganze mit möglichst FrüMi-Methoden zu realisieren. Dann wäre für mich wenigstens eine plausible Machbarkeit neben den Quellen gegeben.
 
Ich weis zumindest wie man mit Eisenoxid-schlamm nahezu alles rötlich färbt... einige Besucher bestimmter Märkte auch :D
 
Primärquellen habe ich aktuell auch keine zu bieten. Mit fremden Federn schmücken möchte ich mich schon mal auf gar keinen Fall :whistling: Möchte einfach auf einen interessanten Denkanstoß im Blog Jordheim vom 19.07. Eingestellt unter Fratzebuch von @Grimmbold aufmerksam machen. Die Logik dahinter ist bestechend :rolleyes:
 
Es sind nicht alle bei Frazenbook somit wäre eine kurze Zusammenfassung nicht schlecht ;)
 

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