Zelt?

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Dvalin

Guest
Wikingerzelte kennt man ja, ich frag mich aber die ganze Zeit ob Germanen ebenfalls in Zelten übernachteten wenn sie unterwegs waren. Und wenn ja wie waren die gebaut? Gibts da Belegbares?
 
Dass Wikinger in Zelten übernachtet haben ist auch so nicht zu belegen. Das als Wiki bekannte Zelt stammt aus einem Grabzusammenhang.
 
Und für germanische Zelte fehlt jeder Beweis..auch bei den römischen Geschichtsschreibern werden keine erwähnt...
 
Wie Ragnar schreibt fehlen für Zelte die beweise. Bei Tacitus gibt es dazu nichts. Auch in Julius Cäsar`s Buch "De Bello Gallico" wird man nicht fündig obwohl ein paar mal von feindlichen Lagern der Gallier und Germanen berichtet wird. Ebenso bei den Markomannenkriegen oder sonstigen aufeinandertreffen oder auseinandersetzungen zwischen Römern und Germanen. man liest dann zwar immer von Waagen usw aber Zelte kommen nie vor. Ich würde wenn es ums Lagern auf einer VA geht (irgendwo muss man ja unterkommen) einfach ein A Tent(kein wiki) oder Saxon Tent oder auch ein Römisches Zelt nehmen,vorallem das Römische ist ja belegt.Und mit einem A Tent kann man meiner Meinung nach auch nichts Falsch machen. Wir/Ich von meiner Gruppe machen es auch nicht anders.
 
Die früheste mir bekannte Erwähnung von Zelten in (spät)germanischen Kontext wäre die verlorene Schlacht der Franken gegen Samos Slawen bei der Wogastisburg. Muss ma mal nachschauen wer genau das niedergeschrieben hat aber ich glaube noch zu wissen dass die Zelte explizit im fränkischen Beutegut auftaucht welches sich dann Samos Leute eingnaht hat. Samo-Aufstand gegen die Awaren etc. kurz nach 600 AD also schon Merowingerzeit. lg Stephan
 
stimmt.so um 600 700 tauchen Zelte auf.wäre dann die saxon oder a tent version.
 
Gut gut! Dann sind ja ein paar Fragen schon geklärt. Danke! Ich habe schon vor mir ein Zelt/Stand zu bauen, was was ich auch "zivil" nutzen kann, wenn ich mal auf ner Outdoor Messe ausstelle. Dann werd ich mich demnächst mal ans Werk machen ...
 
Entschuldigt bitte, daß ich dieses alte Thema nochmals auffrische, doch ich hätte da doch noch eine kleine Frage an Euch: Käme für eine südwestnorwegische Germanendarstellung des 6. Jahrhunderts CE nicht auch ein Einmastzelt wie auf dem Photo gezeigt in Frage?
TomCat_Einmastzelt_4_m_natur_450x450.jpg
Einmastzelt​
 
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Kein ahnung. Die frage sollte besser heißen ab wann sind solche Einmastzelte belegt?Ist diese frage beantwortet kann man immer noch darüber nachdenken ob man es in seiner Darstellung verwenden kann.
 
Falls ich mich recht erinnere, sind diese Zelte ab dem 9. Jahrhundert belegt.
 
ich würde jetzt mal sagen, die Zeltform an sich ist eine der einfachten, da nur ein Mast benötigt oder sogar nur ein Baum an dessen Ast man dieses Zelt auch aufhängen kann... allerdings sollte das Zelt ohne diese scheussliche Plastikabschlussplane am Boden sein und vor allem aus Leinen, denn so ein Baumwolldingens ist ...bääääähhh...
 
Vielen Dank für Eure Antworten. Nun, ich fragte auch bloß betreffend der Form und das auf dem Photo gezeigte Zelt aus Baumwolle und Plastik diente mir als Anschauungsbeispiel. Da eben die Form so schlicht und einfach ist, hätte es ja sein können, daß es solche Zelte schon viel früher gab. So wie es sicht jetzt jedoch anhört, muß ich wohl auf ein römisches Legionärszelt zurückgreifen. Allerdings waren die Legionärszelte laut meinen Informationen aus Leder und nicht aus Leinen. Uff, das wird teuer :huh:.
 
Also im 6 Jhdt gab es aber die Typischen Römischen Zelte nichtmehr.Auch nicht in Byzanz. Und wegen dem Leder für das Römische Zelt,die waren ja aus Ziegenleder.Oder doch nicht??Habe in einem anderen Forum dem Roman Army Talk eine interessante Theorie gelesen.Es gibt eine nicht geringe Zahl an Wissenschaftlern die mal ein bisschen mit Zahlen gespielt haben und zu dem Schluss gekommen sind das nicht alle Legionärszelte aus Leder sein konnten weil es für die Zeltherstellung für alle Legionen garnicht soviele Ziegen gegeben hätte. Naja ob da was dran ist oder nicht,was solls. In der Reenactorszene der Römer sind Legionärszelte aus Leinen aufjedenfall akzeptiert.Eben weil es eine Kostenfrage ist und man bei einem Verein ja nicht nur ein Zelt braucht. Ich verdiene zwar gut kann mir aber leider auch kein Ledernes leisten.Noch nicht.
 
In diesem Falle stellt sich mir die Frage, welche Art von Zelt es denn im 6. Jahrhundert CE gab und wir für unsere Darstellung benutzen könnten? Das mit dem Lederzelt der Römer wäre finanziell kein allzu großes Problem, denn ich verdiene nicht schlecht und habe zudem keine Kinder. Allerdings ist Leder auch viel schwerer zu Transportieren resp. zu Tragen als Leinen. Also, liebe Freunde, was würdet Ihr mir empfehlen?
 
Hm,so bis 30kg hat ein Ledernes Legionärszelt.Also so schwer ist es nicht. Ich würde zu einem einfachen A Tent raten.
 
Nimm ne Dackelgarage ( Atent). Ich habe mich damals für ein 2x3 von Südwest entschieden. ne 3m Stange, 2x 180 mit gabel oben , 12 Häringe und die Plane ist alles was 2 Leute brauchen. in Baumwolle wars 110 €. Wasser dicht und Sturmfest .
 
Also das "Sachsen Zelt" Gteld ist im Utrechter Psalter Blatt 15 R belegt. Stammt aus dem 9. Jahrhundert.
sachsenzelt_utrechter_psalter.jpg
Aber damit sind Germanen sicherlich nicht losgezogen um irgendwo zu lagern oder zu campieren :)
 
Entschuldigt bitte, doch ich bin jetzt irgendwie etwas ratlos. Wenn das Geteld resp. Sachsenzelt im Utrechter Psalter aus dem 9. Jahrhundert CE belegt ist, paßt es doch nicht ins 6. Jahrhundert CE oder stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch? Ach ja, auf dem Schlauch stehen bedeutet hier in Helvetien, daß man temporär etwas schwer von Begriff ist. Welche Zeltform paßt denn nun historisch belegt nach Südwestnorwegen des 6. Jahrhunderts CE? Wißt Ihr eventuell auch noch entsprechende Lieferanten, welche nicht mit Baumwolle arbeiten, sondern mit schwerem Leinen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun, ich nehme an, das die meisten Germanen die Laub/tannenhütte aus "Überleben im Felde" , eine Vorschrift in allen deutschsprachigen Armeen, verwendet haben ;-). Also gar kein Zelt. Das Geteld/Teld ist nix anderes als eine Plane, in der Mitte abgestützt. ( Dackelgarage, A-Tent) Was da so mit "Sachsenzelt" bezeichnet wird, ist zwar dem Utrechter Psalter nachempfunden, nur ziemlich frei. Oder sieht da einer nen Eingang an der Seite? Apsen? Ich auch nicht. Aus Gruben auf dem Braunschweiger Altstadtmarkt kann man auf eine im Grundriss rechteckige Form schließen. (9.Jahrhundert) Somit kann man ruhig Baumwolle für die Zelte, die heute verwendet werden, nehmen, denn Leinen macht sie auch nicht authentischer :).
 

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