Übersicht Würz-Kräuter

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askur

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Da ich bislang noch nicht fündig geworden bin, kennt/hat jemand eine Übersicht über belegte Würzkräuter der "Wikinger-Zeit" , möglichst mit Quellenangabe? Interessant wäre insbesondere wie die Pflanze genutzt wurde (Blätter, Samen, getrocknet,...) und deren Kultivierung (winterhart, Sonnig, ...). Bislang nutze/n ich/wir immer Standard-Gewürze wie Liebstöckl, Lorbeer, ... aber da unser Garten derzeit ein paar kahle Stellen hat, wäre das Füllen mit "Original-Kräutern" gerade angebracht. ;)
 
genutzt wurden mit ziemlicher Sicherheit so Sachen wie Giersch, Brennessel, Bärlauch, Wiesenkerbel, Ampfer, Wacholder, Weinraute, Lauch - und Zwiebelgewächse, etc pp ich hatte vorhin grad das Buch "Nutzpflanzen in Dt" von U.Körber-Grohne empfohlen, das liefert einen guten Überblick auch mit Nachweisen Literatur mit Ergebnissen Pollenanalysen gibts doch für Birka und Haithabu sicher auch (in den Grabungs/Inventarbänden?) ...
 
[font='Arial, Helvetica, sans-serif']Bei den Ausgrabungen in Haithabu wurden seinerzeit auch botanische Funde – Pflanzenreste, Samen und Pollen – geborgen und eingehend untersucht. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse war es möglich, rund um die Museumsgebäude einen „Garten“ der wikingerzeitlichen Pflanzenwelt anzulegen. Dort findet der aufmerksame Besucher neben der Himmelsleiter, dem Eibisch und Engelwurz, Blutwurz und Gänsefingerkraut, Kriechendem Günsel und Reiherschnabel eine reiche Auswahl an unterschiedlichen Pflanzen. Viele davon wurden wahrscheinlich schon in der Wikingerzeit zu Würz- und Heilzwecken genutzt oder spielten eine Rolle in Haus- und Handwerk. [/font]
Zitat von hier: http://www.sh-tourist.de/sightsee/museen/haithabu/haithabu.htm
 
Das ist nicht so ganz mein Gebiet - aber dennoch bin ich mir recht sicher, dass das mit der Zwiebel für die Wikis nicht belegt ist....
 
Hast recht (hättest es aber auch begründen dürfen)... ich korrigiere mich : Zwiebel ist in der heutigen Form aus China, ab 15hundertnochwas im hiesigen Raum in Rezeptsammlungen belegt allerdings gibts die Schalotte in frühen karolingischen Verzeichnissen und sie ist auch im Klostergarten St.Gallen (9.Jh) enthalten
 
Danke, ich hätte es aber aus dem Stehgreif gar nicht begründen können.... deshalb danke :) Und ok, nun müßten wir weiter definieren, was askur mit Wikinger-Zeit meint... Lediglich die Zeit oder auch Skandinavien/Nord-Europa. Denn da gibt es riesige Unterschiede - was die Römer so mitgebracht haben und was in der Peripherie nicht angekommen ist. Sorry für meine "Erbsenzählerei".
 
stellt sich mir jetzt noch die Frage nach Schnittlauch, da gibts soweit ich weiß, ja auch wilde Variationen in nördlicheren Gebieten... ???
 
Erstmal besten Dank für die schnellen Antworten, das ging ja flott! @Finlir: Als "grobe" Abgrenzung würde ich ab 800, im heutigen Dänemark nehmen, wobei wohl alles, was 800 wuchs auch noch danach irgendwo gewachsen ist. Genauso beim Gebiet, was damals bei den Friesen wuchs, wäre wahrscheinlich auch in Dänemark gewachsen. Ob man es genutzt hat, ist 'ne andere Sachen. Ich wollte halt nur die ganzen "Import-Pflanzen", die es erst später gab, ausschließen.
 
bei Interesse an Ablegern von Weinraute, kann ich dir übrigens welche schicken (ich hab schon ein paar mal gehört, die wäre schwer zu bekommen?) die ist auf jeden Fall gut gegen kahle Stellen in Beeten ;)
 
Weinraute? Hört sich gut an! ... da würde ich gerne noch mal drauf zurück kommen. :D Evtl. könnte ich die Ableger ja gegen 'ne Flasche selbstgebrauten Meth tauschen.
 
Also, ich habe meine Weinraute letztes Jahr im Obi in der Pflanzenabteilung gekauft und sie gehört zu den wenigen Pflanzen, die den Winter bei uns überlebt haben. Ich fand das jetzt gar nicht so schwierig, sie zu bekommen. Obi war auch meine erste Anlaufstelle (vielleicht hatte ich ja Glück?)
 
Unsere Weinraute war irre schnell ausverkauft, aber entweder mag man sie oder man hasst sie, der Geschmack ist doch sehr eigen. Kann sie aber nur empfehlen, ich find sie lecker und auch super sollte man mal spanisch kochen, da kommt sie in vielen Gerichten vor. Auch um 800 schrieb Karl der Große im "Capitulare de Villis et curtis Imperialibus" eine Sammlung von Vorschriften für die Krongüter und Reichshöfe, dass in jedem Garten bestimmte Kräuter und Pflanzen angelegt werden sollen. Da findet man auch einiges, vielleicht hilft dir das ja auch weiter. Neben der Hilde (die ja viel später war) basiert unser Sortiment auf dieser Schrift, also das meiste ist gut erhältlich, am besten einfach auch bei Gärtnereien nachfragen, viele besorgen auch auf Wunsch.
 
Besten Dank nochmal! Ich werd' mich wohl grob an die Capitulare de villis vel curtis imperii halten, da findet man ja auch einiges im Netz. Zeit stimmt und einige Pflanzen werden damals auch nördlich des Danewerk gewachsen sein.
 
Ich werf dann mal den Gundermann dazwischen - auch bekannt als Gundelrebe......... ich ess den immer mal wieder......... Je nach Region und Zeit unterschiedlichste Verwendung als Würzpflanze, Heil- und Arzneipflanze, "Zauberpflanze" Soll gegen Hexen ebenso wirken wie gegen Kopfschmerz, Leberleiden und Tumore. :S Die vielfältigen Sagen und Verwendungsmöglichkeiten rund um den Gundermann lassen auf eine vielseitige, altbekannte und "schon immer" verwendete Pflanze schließen. Ich eß ihn weil er mir schmeckt, in Brotteig gemischt und mitgebacken siehts witzig aus (lilablaue und grüne Punkte im Brot), trinke ihn getrocknet als Tee zur Blutreinigung und als Frühjahrskur, in andere Tees gemischt zur geschmacklichen Abrundung, getrocknet und gerieben als Bestandteil im Kräutersalz. Außerdem finde ich ihn ausgesprochen hübsch und filigran - sieht auch sehr dekorativ aus wenn er in kleinen Sträußchen zum Trocknen aufgehängt wird :) Gundermann wächst überall dort in ganz Europa wo es feucht genug ist und ein gewisser ph-Wert vorhanden ist. Zu Wikingers-Zeiten kannte zwar keiner den ph-Wert, gewachsen ist der Gundermann da aber schon - auch die Region stimmt ........ich denke sie sollten ihn gekannt haben - die Wikinger den Gundermann
 

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