Menstruation

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S

Steffen

Guest
Ich denke mal man kann das Thema hier hinein setzen. Frage: Es ist ja nicht so dass es mich betrifft, doch wie verhielt es sich mit der Menstruation im Mittelalter. Also dass es sie schon damals gab ist mir klar, aber wie wurde sie hmmm...... verborgen. Tampoons u.ä. fallen da ja wohl weg, oder?
 
...Bonsai-Schafe :groehl
 
So schlecht liegst Du mit den Schafen gar net,es wurde wohl wirklich Wolle verwendet. Aber auch trockenes Moos und Flechten. :D
 
Ich denke mir das die das nicht wirklich gestört hat früher. Die haben das wohl weggewischt wenn es zuviel wurde. Denn klo papier gabs ja schliesslich auch nicht, und das hat die wohl auch nicht gestört. aber Beleg wird es wohl gar keine geben denn es hat wohl keiner ein Bild davon gemahlt oder ein Busch darüber geschrieben
 
Nun Belege sind da so ein Ding, das ist alles so vergänglich :D :D :heul
 
Fangen wir doch einfach mal damit an... Im MA galt als selbstverständl., daß die Frauen synchron mit einer der Mondphasen menstruierten. Entsprechend bezeichneten 'mensis'/'menses' 'Mond(e)' und 'menstruum'/'menstrua' 'Monatsfluß' die angebl. vom Mond(-Monat) regierte M. Populär waren die Wendungen 'Blüte' oder 'Blume' für die Regel der Frau; wie der Baum keine Früchte ohne Blüte hervorbringt, so vermag die Frau ohne vorangegangene M. kein Kind zu gebären (»Das Speyrer Frauenbüchlein« Kap. 111; um 1460). Die ma. Vorstellung von der M., basierend insbes. auf den Erklärungsversuchen der hippokrat. Medizin, gelangte überwiegend zur Ansicht, daß Frauen eine feucht-kühle, weniger aktive Disposition als Männer haben. Daher stauen sich im weibl. Organismus kontinuierl. überflüssige Blutmengen und Stoffwechselschlacken, die im Einklang mit dem Mondstand period. ausgestoßen werden. Das während der Gravidität nichtevakuierte Blut trägt zur Ernährung der Leibesfrucht bei. In der Zeit des Stillens steht überzähliges Blut im Dienst der Laktogenese. Gregor I. d. Gr. († 604) bzw. das frühma. »Responsum beati Gregorii ad Augustinum episcopum« (Beda, Hist. Eccl. I, 27), Hildegard v. Bingen († 1179; Causae et curae II), der Kanonist Huguccio († 1210), Albertus Magnus († 1280; In II. Sent. d. 20, a. 5 sol.) und andere sahen in der M. eine Folge des Sündenfalls. Diese Anschauung stützte in der Tradition der mosaischen Reinheitsvorschriften (Lev 15, 19-30) die Einschätzung der Menstruierenden als (kult.) unrein und festigte daneben die in Spätantike und FrühMA weitverbreitete Vorstellung vom Monatsblut als Gift (Plin. Nat. hist. VII, 13, 63-66; XXVIII, 23, 77-82; Isid. Etym. XI, I, 141f.). Altir. Pönitentialien untersagten die Kohabitation mit der Menstruierenden. Spätere Bußbücher übernahmen diese Vorschrift. Hieronymus († 420; In Ezech. l. 6. c. 18), später arab. Autoritäten wie Avicenna (gest. 1037) und al-Gazzali (gest. 1111) meinten, in der Periode würden die krüppelhaften Kinder der 'leprosi et elephantiaci' gezeugt. Außer schädl. Einflüssen versprachen Monatsblut bzw. M. auch Heilkraft. Z. B. empfahl Hildegard Menstrualblutbäder bei Aussatz (Physica I, c. 114); der normale M.zyklus bewahrte nach ihrer Ansicht entsprechend den Körperkonstitutionen vor Melancholie, Kopfleiden, Gicht, Wassersucht, Geschwüren u. a. m. (Causae et curae, II). Albertus Magnus argumentierte, Frauen lebten aufgrund der physiolog. reinigenden Wirkung der M. per accidens länger als Männer (Quaest. de animal. XV, q. 9). Frauenheilkunde, Sexualität. Quelle: Lexikon des Mitteallters
 
So ähnlich hab ich das auch mal gelesen Oli. Aber wie haben die Frauen nun ihre Scham bedeckt damit die Sache nicht runter-/vorbeiläuft? Habe mal was gelesen von Leinentüchern, aber dass war in nem Roman und darauf geb ich nichts ;)
 
Im Museum of Menstruation and Women's Health Hier der Link wird von folgenden Variationen geschrieben: Es wurden Binden aus Pflanzenfasern, Bast oder Gras benutzt. Auch Binden aus Leinen oder Stofffetzen wurden verwendet. In Ägypten benutzten die Frauen sowohl Binden, als auch Tampons aus Gras. Die Römischen Frauenbenutzten Baumwolle. Quelle: Die Menstruation und ihre Tabus ISBN 3-7945-1180-8 Das Buch der Gewandung ISBN 3-925698-42-6
 
Sorry Beate, JA du hast ja recht. Ich sende dir was zu..... :kopfstreichel
 
Original von Nobo Ich denke mir das die das nicht wirklich gestört hat früher. Die haben das wohl weggewischt wenn es zuviel wurde. Denn klo papier gabs ja schliesslich auch nicht, und das hat die wohl auch nicht gestört. aber Beleg wird es wohl gar keine geben denn es hat wohl keiner ein Bild davon gemahlt oder ein Busch darüber geschrieben
Tut mir leid, daß ich erst jetzt etwas dazu schreibe, aber diese Beitrag ist mir irgendwie endgangen. Ich finde dies ist leider wieder so eine völlig weltfemde Sicht des Mittelalters. Es hat sicher auch früher ganz immens gestört, genauso, wie es heute noch stört. Sicherlich hat man früher andere Standarts gehabt, was Hygene anging, aber Dein Vergleich mit Toilettenpapier ist leider nicht greifbar. Vermutlich hat man sich damals bei der Mestuation und bei der Notdurft an anderem Maße gesäubert, aber ich bezweifle, daß im Unterschied zur Menstruation jemand freiwillig in die Hose gemacht hat, auch wenn mir jemand einam ganz glaubhaft versichern wollte, die Schotten hätten eine unglaublich schlagkräftige Armee gehabt, weil die Soldaten auf dem Marsch zum verrichten der Notdurft, wegen ihrer Kilts nicht hätten anhalten müssen..... Genauso, wie man es nicht einfach hinnimmt oder abtut, wenn einem beispielsweise die Nase blutet, unternimmt man genauso etwas, wenn das Blut aus einer anderen Körperöffnung läuft. Das ist ein sehr eingängies Handeln was jeder Mensch heute an den Tag legt, und bestimmt auch früher getan hat. Schon allein daher halte ich es ohne irgendeine Quelle für sehr warscheinlich, daß man sich etwas ausgedacht hat zu dem Thema. Gruß Lorgarn
 
Hallo zusammen, nach diesem Thema habe ich gegoogelt, aber nicht ernsthaft geglaubt, irgendwas zu finden. Und dann landete ich hier und war begeistert: Endlich mal Leute, die über das Mittelalter praktisch und lebensnah nachdenken, die sich Gedanken um Dinge machen, über die kein Fachmensch schreibt! Worüber ich mir den Kopf zerbreche (weil ich für einen Roman recherchiere): Binden aus welchem Material auch immer erfordern eine Unterhose, die sie am Körper hält. Aber meines Wissens nach gab es im MA nur die doch ziemlich locker sitzende Bruoch. Also wie haben die Frauen damals dafür gesorgt, dass nichts verrutscht? Ich bin gespannt! Viele Grüße, UnaLuna
 
Bei Binden reden wir nicht von der grösse wie aus heutiger Sicht. SO passgenau und "Sportaktiv" waren die nicht. Ich denke man musste nicht damit Tennisspielen oder Golfen :D :D Ich habe auch noch keinen Fund gesehen nur Berichte was genommen worden ist. Ich kann dir also nicht sagen ob auch Binden in irgendeiner Form gebunden wurden. Da fehlt es bei mir einfach an Quellen bzw. Funden. Funde werden wir wohl auch kaum finden, ich denke die sind alle verrottet. Die Menstruation wurde auch eine andere Aufmerksamkeit entgegengeracht wie heute. Quelle aus dem LexMA Im MA galt als selbstverständl., daß die Frauen synchron mit einer der Mondphasen menstruierten. Entsprechend bezeichneten 'mensis'/'menses' 'Mond(e)' und 'menstruum'/'menstrua' 'Monatsfluß' die angebl. vom Mond(-Monat) regierte M. Populär waren die Wendungen 'Blüte' oder 'Blume' für die Regel der Frau; wie der Baum keine Früchte ohne Blüte hervorbringt, so vermag die Frau ohne vorangegangene M. kein Kind zu gebären (»Das Speyrer Frauenbüchlein« Kap. 111; um 1460). Die ma. Vorstellung von der M., basierend insbes. auf den Erklärungsversuchen der hippokrat. Medizin, gelangte überwiegend zur Ansicht, daß Frauen eine feucht-kühle, weniger aktive Disposition als Männer haben. Daher stauen sich im weibl. Organismus kontinuierl. überflüssige Blutmengen und Stoffwechselschlacken, die im Einklang mit dem Mondstand period. ausgestoßen werden. Das während der Gravidität nichtevakuierte Blut trägt zur Ernährung der Leibesfrucht bei. In der Zeit des Stillens steht überzähliges Blut im Dienst der Laktogenese. Gregor I. d. Gr. († 604) bzw. das frühma. »Responsum beati Gregorii ad Augustinum episcopum« (Beda, Hist. Eccl. I, 27), Hildegard v. Bingen († 1179; Causae et curae II), der Kanonist Huguccio († 1210), Albertus Magnus († 1280; In II. Sent. d. 20, a. 5 sol.) und andere sahen in der M. eine Folge des Sündenfalls. Diese Anschauung stützte in der Tradition der mosaischen Reinheitsvorschriften (Lev 15, 19-30) die Einschätzung der Menstruierenden als (kult.) unrein und festigte daneben die in Spätantike und FrühMA weitverbreitete Vorstellung vom Monatsblut als Gift (Plin. Nat. hist. VII, 13, 63-66; XXVIII, 23, 77-82; Isid. Etym. XI, I, 141f.). Altir. Pönitentialien untersagten die Kohabitation mit der Menstruierenden. Spätere Bußbücher übernahmen diese Vorschrift. Hieronymus († 420; In Ezech. l. 6. c. 18), später arab. Autoritäten wie Avicenna (gest. 1037) und al-Gazzali (gest. 1111) meinten, in der Periode würden die krüppelhaften Kinder der 'leprosi et elephantiaci' gezeugt. Außer schädl. Einflüssen versprachen Monatsblut bzw. M. auch Heilkraft. Z. B. empfahl Hildegard Menstrualblutbäder bei Aussatz (Physica I, c. 114); der normale M.zyklus bewahrte nach ihrer Ansicht entsprechend den Körperkonstitutionen vor Melancholie, Kopfleiden, Gicht, Wassersucht, Geschwüren u. a. m. (Causae et curae, II). Albertus Magnus argumentierte, Frauen lebten aufgrund der physiolog. reinigenden Wirkung der M. per accidens länger als Männer (Quaest. de animal. XV, q. 9). Frauenheilkunde, Sexualität.
 
Oliver, du wiederholst dich. :D Das hast du oben schon mal geschrieben. ;)
Original von UnaLuna Hallo zusammen, nach diesem Thema habe ich gegoogelt, aber nicht ernsthaft geglaubt, irgendwas zu finden. Und dann landete ich hier und war begeistert: Endlich mal Leute, die über das Mittelalter praktisch und lebensnah nachdenken, die sich Gedanken um Dinge machen, über die kein Fachmensch schreibt!
Das Thema ist schon in so ziemlich jeden Mittelaterforum diskutiert worden, meist im Zusammenhang mit dem Thema Unterwäsche. Und da bedenke man, dass Frauen noch weit bis in die Neuzeit keine Unterhosen trugen.
 
Aber spannend bleibt das Thema Beate ;), grad weil man( besser ich) darüber keinerlei Erkenntnisse habe. Nun Theorien habe ich schon viele....... Vielleicht hatte Frau während der Tage wirklich was Unterhosenähnliches an, was aufgrund keiner Erwähnung irgendwo auch nicht nachgewiesen werden kann. Oder medizinisch galt es vielleicht als besser die "Säfte" ablaufen zu lassen, für uns heut unvorstellbar und auch eklig aber die tickten halt anders. Ist eben zuviel "Vielleicht" und kein einziges "es war so und so".......... ?(
 
Woher kommen die vielen Tabus/Verbote, dass Frauen z.B. während ihrer Mentruation sich abseits halten sollten, mit vielen nicht in Berührung kommen durften... ?( so z.B. durften sie dann nicht die Weintrauben zerstampfen (wurde ja so gemacht, dass man in den Borrich mit den Weintrauben steigt und diese mit den Füssen zertritt)
Original von Steffen Vielleicht hatte Frau während der Tage wirklich was Unterhosenähnliches an, was aufgrund keiner Erwähnung irgendwo auch nicht nachgewiesen werden kann.
Das ist das Problem, weil man das aus der Sicht des 21. Jhds. sieht, da scheint es unvorstellbar keine Unterhose zu tragen. Das war aber nicht immer so. Die ersten Unterhosen waren z.B. unten offen, weil es unvorstellbar war, dass die geschlossen sind. Das muss doch offen sein! http://de.wikipedia.org/wiki/Unterwäsche#Geschichte http://de.wikipedia.org/wiki/Unterhose#Geschichte
Original von Steffen Oder medizinisch galt es vielleicht als besser die "Säfte" ablaufen zu lassen, für uns heut unvorstellbar und auch eklig aber die tickten halt anders.?(
In einem anderen Forum erwähnte jemand, dass es viele Schuhfunde gibt, bei denen die Innenseite der Schuhe von Urin zerfressen war. Nur mal so als "Kuriosum" am Rande... :whistling:
 
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