An die Trinkhornbesitzer

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Tom

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Hallo, ich hab mal ne Frage an die Trinkhornbesitzer! Sind eure Trinkhörner von innen lebensmittelecht versiegelt? Waren sie es schon beim Kauf oder habt ihr das selbst gemacht? Wenn ihr es selbst gemacht habt dann schreibt bitte wie und mit was ;) Was passiert mit Trinkhörnern die nicht versiegelt sind (obwohl dies eigentlich klar sein sollte)?
 
Hallo Oliver, das war eigentlich nicht mein Wunsch! Ich will hier keinen Link zu irgerndeinem anderen Forum um es dort nachzulesen sondern ich will das die Leute HIER darüber diskutieren und ihre Erfahrungen schreiben. Links zu anderen Seiten ist mir zu einfach und dafür brauchen wir hier kein eigenes Diskussionsforum. Also bitte nicht böse sein das ich deinen Thread editiert habe ;)
 
Also die 4 die ich habe " Leider gekauft habe weil Mittelalterlich" sind schon versiegelt gewesen
 
Ich verweigere jeden Besitz von Trinkhörnern, aber das ist eine persönliche Sache. Aber hier ein paar Tips UND historische Hintergründe: Kochendes Wasser ist Gift für Trinkhörner - es weicht sie auf und man hat schnell Risse drin. Lieber mehrmals mit handwarmem Wasser gut ausspülen (für unten weiche Rohrbürste nehmen) und abschließend mit reinem Alkohol ausschwenken (den dann keinesfalls trinken, sondern wegkippen - a propos Kippen: nicht rauchen bei dieser Arbeit). An einem gutbelüfteten Platz ausdunsten lassen! Dann in mehreren Schichten mit klarem Lebensmittellack ausschwenken ! Der Geruch müsste dann wech sei. Dann kann man auch bedenkenlos daraus trinken. (Quelle: Steve ;)) Ansonsten: Trinkschläuche gab es auch. Mehrheitlich aus innen entfleischtem ungegerbtem Fell, das nass mit heissem Sand getopft wurde. Dann Sand raus, Bienenwachs rein, ausschwernken, fertig ist der Wassersack. Verschluß geht aus Holz oder Geweih, Knochen ist zu hart. Das "gemeine Volk" dürfte aus Holznäpfen oder Keramik getrunken haben... Historie: Trinkhörner gab es. Es gibt einige Funde von silbernen Beschlagteilen aus dem slawischen, skandinavischen, (kelto-) germanischen und angelsächsischem Raum. Es handelte sich dabei eher um importierte (Afrika/Asien) Rinderhörner, Ziegenhörner. Fast alle waren mit Edelmetallbeschlägen verziert. Aber das was gefunden wurde eignet sich nur bis zum Ende des frühen Mittelalters! Daher ist der Gebrauch eines Trinkhornes für den abendlichen Wein, Met oder das Bier ein wenig zu edel verziehrt. Bei besonderen Anlässen wie z.B. Kindstaufe, Hochzeit, Trauerfeier, großen Mondfesten der Waffentaufe o.ä. mag es besser passen. Für den täglichen Gebrauch wurden Tonwaren oder Glas verwendet. Denn diese sind zu 100% belegbar . Am Gürtel gehört ein Trinkhorn nicht hin. Entweder gefüllt in der Hand oder am Hals oder leer auf den Tisch. ;)
 
Original von Sarah Am Gürtel gehört ein Trinkhorn nicht hin. Entweder gefüllt in der Hand oder am Hals oder leer auf den Tisch.
Kann es sein, daß man Trinkhörner aus dem gleichen Grund benutzt hat, wie Sturzbecher? Nämlich damit man es anderen Leuten schwerer macht, einen zu vergiften, weil man das Ding ständig in der Hand halten muß, solange noch was drin ist? Gruß Lorgarn
 
Es gibt in vielen Sagas die Szene, dass die Hausfrau dem Gast das Trinkhorn mit dem Willkommenstrunk entgegentritt. Das heißt aber wohl, dass derjenige eben kein eigenes Trinkhorn mit sich führt. Bei Gelagen* wird ein Trinkhorn (oder zwei?) herumgereicht. Ich neige zu der Interpretation, dass es wohl nur 1 oder2 Trinkhörner je Sippe gegeben hat, die nur zu speziellen Anlässen benutzt wurden. *Sieh Gelage nicht wie heute als einfache Feierabendssauferei, die hatten oft rituelle Bedeutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja Ja ich weiss das hört sich komisch an.Aber bei "Rituellen"Gelagen könnte das durchaus zu den Regeln gehört haben.Und vielleicht waren die damen,bei denen man die Hörner fand ja mit dem "Recht" diesen Dienst versehen zu dürfen aussgestattet und bekamen die Hörner deshalb mit :rolleyes:
 
Ich vermute mal, das war das Vorrecht der Hausfrau, also der hochrangigsten Dame der Sippe. Die hatte doch auch den Schlüssel als Symbol ihrer Macht... den Schlüssel zu den Vorratskisten. ;)
 
Ja,so in der Art,oder es gab eine Art "Priesterin" die bei diesen Gelegenheiten Ihr Amt versah :]
 
Nun, da der Hausvorstand auch die Rituale leitet, könnte man von "Priester" sprechen.
 
Ja könnte man wohl. Aber was ich meinte ist das es Frauen gab die in die Geheimnisse der Trinkorgie eingeweiht waren,evtl auch in die Zubereitung spezieller Getränke(Pilzmet z.B.)Dies wird wohl nicht jeder Wikingerfrau zugänglich gewesen sein,sondern lag vielleicht in der Familie ,so das die Anweisungen von Mutter an die Tochter weitergegeben wurde.Aber das ist jetzt reine Spekulation meinerseits. :D
 
Original von Lorgarn
Original von Sarah Am Gürtel gehört ein Trinkhorn nicht hin. Entweder gefüllt in der Hand oder am Hals oder leer auf den Tisch.
Kann es sein, daß man Trinkhörner aus dem gleichen Grund benutzt hat, wie Sturzbecher? Nämlich damit man es anderen Leuten schwerer macht, einen zu vergiften, weil man das Ding ständig in der Hand halten muß, solange noch was drin ist? Gruß Lorgarn
Das glaube ich eher weniger. Wenn jemand Gift in ein Gefäß schütten will, dann schafft man es auch wenn es noch in der Hand gehalten wird. Ich denke nicht, dass dies ein pimärer Grund war.
 
Original von Sarah Das glaube ich eher weniger. Wenn jemand Gift in ein Gefäß schütten will, dann schafft man es auch wenn es noch in der Hand gehalten wird. Ich denke nicht, dass dies ein pimärer Grund war.
Echt? Du meinst also es macht keinen Unterschied, ob ein Glas irgendwo unbeaufsichtigt auf dem Tisch rumsteht, oder ob man sich direkt vor den Menschen, der es in der Hand hält, hinstellen muß? Sicher ist es auch im zweiten Fall nicht unmöglich, aber doch wohl im einiges schwieriger. Sturzbecher hat man im frühen Mittelalter aus exakt dieser Angst, vergiftet zu werden, gebaut, Bräuche wie das Anstoßen beim Trinken sind aus dieser Angst endstanden, da fand ich es naheliegend, daß man aus gelichem Grund in edlen Kreisen Trinkhörner benutzt hat. Aber gut, ich verstehe nix von Hörner, war nur so ein Gedanke. Gruß Lorgarn
 
Trinkhörner waren eher ein Gefäß für Feiern, meist schön verziert und nicht zum runter stürzen gedacht. Oft gab es noch einen Halter dafür, der auf den Boden gestellt wurde, um das Trinkhorn sicher abzustellen. Selbst Handtaschendiebe schaffen es dir ne Kamera vom Hals weg zu klauen, somit kann jeder in einem unbemerkten Augenblick Gift ins Getränk streuen, selbst wenn man den Becher in der Hand hält, von daher...
 

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