Kettenhemd

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Nobo

Guest
Ich will mir ein Kettenhemd zulegen. Selbermachen würde mir warscheinlich zulange dauern. Frage: Was war typich für das Jahr 1250 im heutigen Raum NRW. Flache Ringe oder normale Vernietet oder nicht Woher bekomme ich ein realistiches und nicht diese mit den Kurzen ärmeln und ein halben meter umfang unten am Ärmel. am besten währe sogar mit eingearbeiteten handschuhen muss aber nicht sein. Gruß Nobo
 
Moin Nobo... für den norddeutschen Raum in der Zeit 1250 --- flache Ringe mit wechsel vernietet und dann wieder eine Reihe zugebogen. Toll, das du dich an Funden oder Belegen orientieren möchtest. Das wird aber nicht billig....was willst du denn ausgeben?
 
Weiss noch nicht, Ich will nur nicht einfach ein kettenhemd. Es soll schon etwas realistich sein
 
also ob das KH vernietet war oder nicht hat der geldbeutel und dein gesellschaftlicher rang besimmt. als einfacher soldat oder bogenschütze hattest du sicher ein einfaches KH. selbst als landadel musstest du schon ein recht gut gefüllten beutel haben um dir den luxus eines vernietetenkettenhemdes zu gönnen. so ein ding hatte den wert eines ganzen jahreseinkommen von z.B. einem handwerkmeister. dann ist noch zu bedenken. dass es kein KH gab an das die handschuhe gleich angearbeitet waren. wäre ja auch sehr unpraktisch beim essen im feld. die dinger waren immer mit laschen befestigt und meistens waren es lederhandschuh die mit kettengeflecht überzogen waren.(so hatte mann das schwert auch sicher in der hand8) ) wenn du ein KH haben willst das an den armen nicht so schlabbert dann wirst du es wohl doch selbermachen müssen. hat nicht nur den vorteil das es genau passt sondern es hat für dich einen ganz anderen stellenwert, weil von eigener hand gefertigt.
 
Wie lang braucht mann für so ein kettenhemd im durchschnitt? in Stunden
 
ich habe nun das brustteil fertig und da sind mit spulen, kneifen und zusammenklöppeln so um die 50 bis 60 stunden zusammen. also schätze ich dass ich so auf 200 bis 250 stunden kommen werde.
 
Ob das Kettenhemd vernietet war hat nicht der Stand bestimmt, wir reden hier von Fertigungstechniken und nicht davon "mach es anders weil es billiger wird". Kettenhemden wurde u.a. auch gestellt vom Dienstherren. Richtig ist, das der Sarwüker(Kettenhemdmacher) für ca. 1 Jahr bezahlt werden musste. Falsch ist leider auch die Aussage, das es keine Kettenhemden gab mit angesetzten Handschuhen siehe: BILD MIT KH-HANDSCHUH Ich frage, weil natürlich Leute es auch für dich machen, das kostet dann aber etwa ab 500€ aufwärts je nach Grösse und Auslegung sowie die Ringgrösse. Lippold hat recht, der Arbeitsaufwand liegt etwa bei 250 Stunden. Es gibt aber auch Irre, die schaffen das schneller.... :D
 
schau dir das bild mal genau an, dann siehst du das auch diese handschuh nur angebunden nicht angeflochten sind. ja sie wurden auch vom dienstherrn gestellt aber der hatte dan auch nur die einfache ausführung gestellt. und es war schon so, dass einfacher zu fertigen auch billiger war.
 
nd es war schon so, dass einfacher zu fertigen auch billiger war.
Also es gab definiiv Qualitätsunterschiede aber die Lage nicht in der Fertigungsweise sondern eher im Materialverbrauch. Mit der Vernietung ist durch verhältnismäßig gering höheren Zeitaufwand eine deutlich bessere Schutzwirkung möglich. Meines wissens sind aus dem gesamten Mittelalter keine Hinweise, auf einfache unvernietete, unverschweißte oder nicht-gestanzte Kettenhemden übriggeblieben. Wäre auch Unsinn, weil die gute Schutzwirkung gegen Stiche und Geschosse dann komplett verloren ginge, da die Ringe sich so leicht aufbiegen lassen wie sie zusammengebogen wurden. Man muss sich immer vor Augen halten, dass Arbeitlöhne für jemanden der sich ein Kettenhemd leisten konnte spott billig waren, da wird man sich dreimal überlegt haben ob man auf die Vernietung verzichtet. Ich halte unvernietete Kettenhemd für zu unrealistisch und kann dir nur stark davon abraten, da hat man dann eh nicht lange freude dran.
 
@Lippold ich bin nicht deiner Meinung mit den Handschuhen, zum einen weil es noch genug andere Abbildungen gibt und zum anderen macht es keinen Sinn wenn man Bilder sieht, wo Kettenhemden mit Handschuhen über den Kopf ausgezogen werden, ohne diese dann vorher anzunehmen. Aber das ist nur meine Meinung aus meinem Wissenstand und soll nicht aussagen, das es so war!! @Lukas Ich muss noch mal schauen wo ich ein Replik gesehen habe, ich glaube Schweiz. Dort sieht man ein KH mit abwechselden Ringreihen einmal vernietet und dann gestanzt. Ich habe auch keine Quelle für gebogene Ringe und muss dir da Recht geben. Zu den Arbeitslöhnen würde ich das aber nicht so Global sagen wollen wie du, spöttbillig..naja..nicht wirklich. Siehe dir mal Testamentlisten an.
 
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Original von Lukas Meines wissens sind aus dem gesamten Mittelalter keine Hinweise, auf einfache unvernietete, unverschweißte oder nicht-gestanzte Kettenhemden übriggeblieben. Wäre auch Unsinn, weil die gute Schutzwirkung gegen Stiche und Geschosse dann komplett verloren ginge, da die Ringe sich so leicht aufbiegen lassen wie sie zusammengebogen wurden.
Von den Kettenhemden, die ich bisher gesehen habe, kann es Dir ziemlich egal sein, ob die Ringe vernietet sind oder nicht, wenn die jemand einen Bolzen oder Pfeil in die Seite schießt. Den schießt man auch durch ein vernietetes Hemd und auch mit einer Lanze würde ich schätzen, daß man selbige da durch sticht. Und so Du mir jetzt nicht erzählen kannst, daß man die damals auf irgendeine Weise anders vernieten konnte als heute, glaube ich auch nicht, daß es früher einen besonderen Schutzt gebracht hat. Aber was ich bei ausnamslos jedem unvernietetem Kettenhemd bisher gesehen habe, ist die Tatsache, daß einem das Gewicht der Ärmel die Ringe unter den Achseln aufbiegt und man dort 'Laufmaschen' kriegt. Ich vermute sowas könnte eher ein Grund sein, warum die Ringe vernietet wurden. Gruß Lorgarn
 
Ich denke ein klein wenig mehr Schutz bietet ein vernietetes Hemd schon,so gegen Schwertstiche,Dolche und so.Aber der grössere Vorteil war wohl die bessere Haltbarkeit,wurden die Hemden doch ganz anderen Belastungen ausgesetzt als heute,ich denk da an Tragedauer,an Durchquerung von schwerem Gelände,ans Reiten oder Boot fahren und vieles mehr.Da hätte ein Hemd mit nichtgeschlossenen Ringen wohl schnell Löcher und Risse.
 
Hier mal zuerst ein Beschusstest http://www.brandenburg1260.de/armbrust.html
wenn die jemand einen Bolzen oder Pfeil in die Seite schießt. Den schießt man auch durch ein vernietetes Hemd und auch mit einer Lanze würde ich schätzen, daß man selbige da durch sticht.
Also was der Versuch zeigt ist, dem Bolzen einfach mehr wucht genommen wird. Klar haben gerade Armbrustbolzen und Langbögen dafür gesorgt, dass weitere Rüstungsteile nötig wurden, aber EGAL wäre mir das nicht ob der Pfeil ein glatter durchschuss ist oder ob er meinen innereien nur mal kurzen "Juten Tach" sagt.
Zu den Arbeitslöhnen würde ich das aber nicht so Global sagen wollen wie du, spöttbillig..naja..nicht wirklich. Siehe dir mal Testamentlisten an.
Stimmt, das war zu Global gesagt... aber man kann zumindest behaupten, dass ein Adliger im 13. Jh. der sowieso einiges an Bedinsteten hatte, mit Abeitszeit nicht knausern musste wenn es in der Schlacht dann um leben und Tot ging.
 
Original von Oliver ich bin nicht deiner Meinung mit den Handschuhen, zum einen weil es noch genug andere Abbildungen gibt und zum anderen macht es keinen Sinn wenn man Bilder sieht, wo Kettenhemden mit Handschuhen über den Kopf ausgezogen werden, ohne diese dann vorher anzunehmen.
RICHTIG Warum hatten sie sonst eine Öffnung in der Handfläche? Diese Öffnung diente dazu die Hände heraus nehmen zu können. Guckst Du Bild
 
Habt ihr denn eine Seite für mich wo man ein gutes herbekommt? Oder eine Bauanleitung für Vernietete Kettenhemden?
 
Lukas, ich danke für den Link. Das ist der erste Beschußtest den ich sehe, bei dem das vernieten der Ringe einen nennenswerten Effekt hatte. Gruß Lorgarn
 
So ich habe jetzt ein Selbstgemachtes kettenhemd. Hab es zwar nicht selber gemacht aber es ist super geil. mit langen armen fast Knielang und mit Kaputze die ich aber noch etwas ändern muss. jetzt will ich aber noch weiter machen denn die Handschuhe fehlen noch. Wie macheich das denn am besten mit dem Schlitz wo man die Hände durchsteckt? Gruß Nobo
 
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Hilfe !!!!!!! Ich habe jetzt mein Kettenhemd ( nachdem alle gesagt haben über nacht in Essig einlegen) saubergemacht. Jetzt habe ich den Essig abgewaschen und es wurde immer Brauner und brauner ahhhhhhh was soll ich machen, Wie habt ihr das gemacht? Gruß Nobo
 
Also nur damit ich`s auch kapier:es war verzinkt und Du hast das Zink entfernt? In dem Fall ist es jetzt ein rostendes Kettenhemd.Da hilft nur ölen. Um den Rost abzukriegen gibt`s ein einfaches Mittel:steck es in ein Fass mit feinem Sand und lass es ein paar Runden drehen.Vorher Öl abmachen (seifenwasser) und trocknen lassen.Danach wieder ölen. Du kannst auch den Rost drauflassen,sieht dann etwas originaler aus,dann musste nur ölen. Und solltest Du grad kein Fass haben,ne Mischmaschine tut`s auch :D ;) :D Um es dauerhaft vor Rost zu schützen:auf 400 Grad erhitzen und dann in Öl tauchen,nennt sich brünnieren. Und übrigens:mein Hemd ist verzinkt und bleibt es auch weil ich auf den ganzen Zinnober da oben keinen Bock hab. :whistling: Aber:neu verzinken geht nicht,das musste machen wenn`s noch Draht ist :whistling: :(
 
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