Bayrische Kelten Kleidung/Lebensweise...

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
M

Mondjäger

Guest
[font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Weis jemand was die für Kleidung trugen und wie sie lebten? Will im kommenden Jahr eine Keltischen Druiden aus dem Ampertal darstellen. Aber es ist echt schwer Historisches dazu zu finden. Mache meine sie waren änlich der Römischen Tunika gekleidet andere sagen so wie ein einfacher Mönche und wieder andere meinen einfach ältertümliche Baernkleidung. Gefunden habe ich bisher nur zuferlässig das sie wohl ihre Haarbracht nach von den Römern bewundert wurden. Sogar Bleichmittel haben sie bessen. [/font][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif'](also lasse ich das Haar wachsen :)[/font][font='Times New Roman, Times, Georgia, serif'] Vieleicht hat ja noch jemand Interresse im kommendem Jahr dabei mit zu machen. Hauptsächlich sollen die Ritterfeste im Isar/Amper Tal besucht werden und gelagert. Danke an alle im Vorraus. [/font]
[font='Arial, Helvetica, sans-serif'] [font='Arial, Helvetica, sans-serif']In der Zeit von 500 v.Chr. bis ungefähr 100 n.Chr. gab es eigenständige keltische Stämme im heutigen Bayern. Ein Stamm der auch höchstwahrscheinlich mit der Namensgebung der Bayern verbunden wird, sind die Boier. Dieser Stamm siedelte zusammen mit den Insubrer auch in Oberitalien. Die bedeutendsten Orte sind Bononia (Bologna) und Mediolanum (Mailand). Um das Jahr 220 v.Chr. bricht in Oberitalien der Keltenkrieg der Römer aus. Die Römer besiegen 190 v.Chr.die Kelten in Oberitalien und "säubern" das Gebiet. Von nun an findet man die Boier nur noch nördlich der Alpen. Zur gleichen Zeit werden im heutigen bayrischen Gebiet Burgen und Befestigungsanlagen gebaut, die aber nicht gegen die Römer gerichtet sind, sondern gen Norden! Die Kelten errichten einen Verteidigungsgürtel, der vom "nördlichen" Harz bis nach Bayern reicht. Und tatsächlich um 120 v.Chr. kommen die Kimbern und Teutonen aus dem Norden und es kommt zu den ersten schweren Zusammenstößen zwischen Germanen und Kelten. Nach Siegen über die Römer (Noreia) ziehen die germanischen Eindringlinge nach Süden ab. Nach Cäsar seiner Eroberung Galliens sitzen nur noch im Alpenraum unabhängige keltische Stämme. Diese aber setzen den Römern immer wieder zu. So ist die römische Nordgrenze z.Zt. des Kaisers Augustus keinesfalls gesichert. Häufige keltische Überfälle auf römische Dörfer und Städte führen schließlich zu einer römischen Gegenreaktion als Römer und ihre Bundesgenossen, die durch ihr Land reisen auch angegriffen werden. Die Kelten sollen sich durch besondere Grausamkeit hervorgetan haben (wen wundert es nach der früheren römischen "Säuberung"). Es wird berichtet: "Wenn sie ein Dorf oder eine Stadt erobert haben, so töten sie nicht nur alle wehrhaften Männer, sondern gehen selbst bis zur Ermordung der kleinen Knaben, und auch dabei noch nicht aufhörend, ermorden sie sogar alle schwangeren Frauen, von denen die Wahrsager verkünden, daß diese Frauen einmal Knaben gebären werden." Augustus beauftragt Nero Claudius Drusus mit einen Feldzug gegen die Alpenkelten. Im Jahre 15 v.Chr. kommt es zu mehreren Schlachten gegen die Vindeliker im Raum um Brixen/Bozen. Die Römer siegen schließlich und die Kelten (Breonen, Cennen und Vindeliker) können die Bergwelt nicht militärisch für sich nutzen. Nach diesen einzelnen Erfolgen in den Bergen zieht Drusus über den Brenner und dann am Inn entlang nach Bayern. Allerdings fallen die zurückweichenden Kelten jetzt in Gallien ein und verwüsten es. Augustus ist über diese keltische Strategie konsterniert und schickt seinen zweiten Adoptivsohn Tiberius mit starken römischen Truppen nach Norden. Tiberius bezieht Stellung auf einer Insel im Bodensee (vielleicht Lindau?) und es kommt zu einer Seeschlacht mit den Kelten. Diese schließlich entscheiden die Römer für sich und Tiberius soll in einem Tag zu den Donauquellen gezogen sein (ca.60km?). Als Erstes werden die Räter bezwungen. Drusus und Tiberius belagern daraufhin viele Städte und Burgen und besiegen dann in einer offenen glücklichen Feldschlacht die zahlreichen keltischen Stämme. Diese Schlacht fand am 1.August im Jahre 15 v.Chr. statt. Es ist zu vermuten, daß diese Entscheidungsschlacht in der Nähe von Manching stattfand, da die Römer häufig die feindlichen "Hauptstädte" in einem Krieg eroberten. Der Ort ist in den römischen Quellen aber nicht genannt. Warum haben die Kelten auf heimischen Gebiet diese Niederlage bezogen und warum hat nur ein Feldzug die Entscheidung gebracht? Cassius Dio schreibt dazu, daß die Kelten einen entscheidenden taktischen Fehler begangen. Sie teilten ihre Streitkräfte zu sehr auf, so daß die Römer die einzelnen Stämme leicht besiegen konnten. Damit ist die Niederlage der Kelten in Süddeutschland besiegelt. Die Vindeliker bestanden aus den Einzelstämmen der Cosuaneten, Rukinaten, Likatier und Caternaten. Interessant ist noch zu erwähnen, daß die 19.Legion (die später unter Varus unterging) bei diesen Kämpfen beteiligt war. In einem keltischen Heiligtum wurden zahlreiche Weihegaben gefunden, die römischen Legionären gehörten. Darunter waren 3Katapultpfeilspitzen auf denen ein Stempel der 19.Legion war. Diese Gegenstände wiesen Beschädigungen und Gebrauchsspuren auf und stammen höchstwahrscheinlich aus einer Schlacht in der Nähe vom heutigen Oberammergau. Die Besiedelung im bayrischen Raum war recht unterschiedlich. In der späteren Latenezeit war der Streifen entlang des Alpennordrandes stärker besiedelt, während das übrige Alpenvorland bis zur Donau dagegen schwach besiedelt war. Wenn man eine Karte betrachtet und die gefundenen keltischen Kultanlagen (Viereckschanzen) zu grunde legt, dann gibt es verstärkte Konzentrationen in bestimmten Gebieten (Kelheim, Wolfratshausen, Kaufbeuren, Erding und Krumbach). Vielleicht gab es den Einschlag eines Himmelskörpers (um 200v.Chr.), der angeblich einige Teile Bayerns verwüstet hat? Und daher waren bestimmte Gegenden fast menschenleer. In Bayern reichte dann das römische Gebiet bis zur Donau und dem erbauten Limes. Nur nördlich des Limes konnten sich noch unabhängige keltische Stämme bewahren. Aber diese bekamen immer mehr Druck von den Germanen. So haben die Markomannen die Kelten (Boier) aus Böhmen vertrieben, so daß es um die Zeitenwende keine Kelten mehr im heutigen Prag gab. Strabo schreibt, daß die Boier, die Nachbarn der Vindeliker waren und er weist ausdrücklich daraufhin, daß sie nicht im Gebirge lebten, sondern in der anschließenden Ebene. Ptolemäus weist daraufhin, daß die Boier nach der Vertreibung aus Böhmen westwärts siedeln und er nennt einen Ort Boiodurum (Vorstadt von Passau). Um 624 n.Chr. schreibt der Abt Jonas von Bobbio, daß die die Boier sich jetzt "Baiern" nennen (Boiae, qui nunc Baioarii vocantur). In dem Reichsgesetz der frühen Franken (LEX RIPUARIA) werden die Baiern auch Boier genannt. Und auch der Chronist Widukind von Corvey setzt die Bayern und Boier gleich.[/font][/font]
 
Ich bin für die Zeit und Gegend kein Fachmann..aber das ausgerechnet die keltischen Druiden..die grössten Gegner Roms.. sich mit römischer Mode angetan haben sollen..das glaub ich nicht.
 
Hmm, also der zitierte Text scheint mir doch sehr stark römisch gefärbt zu sein... Und ja, Kelten trugen auch ganz einfach geschnittene Tuniken (einfach nur aus Rechtecken bestehend). Inwieweit diese den römischen ähnelten, weiß ich nicht, aber selbst wenn - sagt ja noch lange nicht, dass die Kelten diese von den Römern übernommen haben ;) Als Kelte kannst du auch Hosen tragen. Wenn du magst, können wir gern in Gern (5 Euro in die Wortspielkasse) darüber reden. Bin zwar diesmal nicht als Keltin da, aber mein Freund und ich machen halt auch Keltendarstellung. Komm einfach bei Germanitas Ferri vorbei und fragen nach Bianca und/oder Henki (obwohl - den wirst eh sofort sehen :D )
 
@ Alwina: Oh ja, in dem Forum stöbere ich auch total gerne! :) @ Mondjäger:
Mache meine sie waren änlich der Römischen Tunika gekleidet andere sagen so wie ein einfacher Mönche und wieder andere meinen einfach ältertümliche Baernkleidung.
Und wahrscheinlich ließe sich jede Meinung irgendwie rechtfertigen, je nachdem, was die Betreffenden so unter "Kelten" verstehen ;) . In der späten LaTène-Zeit war der Einfluß durch römische Lebensweise sicher um etliches höher als früher in der Hallstatt-Zeit. Und wenn man die Romanen der Spätantike und die irischen Wanderprediger der anglo-irischen Mission aus nach-antiker Zeit auch noch zu den Kelten rechnet (was zwar falsch ist, soweit ich verstanden habe, was aber wohl trotzdem viele tun), dann bringen wir das Mönchsgewand auch noch unter. Am Ende wird es sicher genauso wie im Mittelalter darauf hinauslaufen, daß du dich entscheiden mußt für eine bestimmte Zeit. Auch wenn es für mich in aller Naivität immer so aussieht, als ob sich die Männerkleidung viel weniger stark ändert als die Frauenkleidung (ich kann einen Germanen und einen Kelten ja schon nicht auseinanderhalten, wenn beide Hosen tragen...) Wenn du spezifisch was zum Amper-Tal suchst, dann durchstöbere doch mal die lokalen Museen oder frag bei den örtlichen Kreisheimatpflegern nach. Oder falls es einen historischen Verein gibt, der eigene Schriften rausbringt (einfach mal googeln, wenn's in Erding sowas gibt, gibt's frü Freising bestimmt auch einen), da kann man auch oft Funde aus dem näheren Umkreis ganz gut dokumentiert finden.
Um 624 n.Chr. schreibt der Abt Jonas von Bobbio, daß die die Boier sich jetzt "Baiern" nennen (Boiae, qui nunc Baioarii vocantur). In dem Reichsgesetz der frühen Franken (LEX RIPUARIA) werden die Baiern auch Boier genannt. Und auch der Chronist Widukind von Corvey setzt die Bayern und Boier gleich.
Soweit ich es im Kopf habe, wird diese simple Gleichsetzung allerdings in der Forschung gerne in Frage gestellt oder zumindest stark bekrittelt. Soweit ich weiß, leitet man momentan den Namen "Baioarii" (Männer aus Böhmen) von einer böhmischen Gruppe ab (vermutlich identisch mit der archäologisch nachweisbaren Friedenhain-Prestovice-Gruppe), die möglicherweise von Theoderich ins Land gerufen wurde, in jedem Fall aber nur eine unter vielen gewesen ist, aus denen sich die Bajuwaren erst im Laufe der Merowingerzeit gebildet haben.
 
Ich bin kein Experte für Kelten. Nach meinem bescheidenen Wissen findest Du im römischen Museum Augsburg und im Keltendorf Manching (nähe Ingolstadt) den einen oder anderen Hinweis für Deine Darstellung. Eine hilfreiche Einstiegslektüre mit weiteren Quellen zu den Kelten ist für mich Reinhard Schmöckel - bevor es Deutschland gab"; speziell das weiterführende Literaturverzeichnis in dieser Arbeit ist sehr umfangreich. viele Grüsse, der Viator
 
Nach meinem bescheidenen Wissen findest Du im römischen Museum Augsburg und im Keltendorf Manching (nähe Ingolstadt) den einen oder anderen Hinweis für Deine Darstellung.
Und meinem bescheidenen Wissen nach ist im römischen Museum Augsburg mehr über die Alamannen ausgestellt als über die Kelten, Manching ist eher empfehlenswerter was Kelten in Bayern betrifft. Mein Tip wäre aber eher dies hier: http://www.archaeologie-bayern.de/
 
Hmm, also der zitierte Text scheint mir doch sehr stark römisch gefärbt zu sein... Und ja, Kelten trugen auch ganz einfach geschnittene Tuniken (einfach nur aus Rechtecken bestehend). Inwieweit diese den römischen ähnelten, weiß ich nicht, aber selbst wenn - sagt ja noch lange nicht, dass die Kelten diese von den Römern übernommen haben ;) Als Kelte kannst du auch Hosen tragen. Wenn du magst, können wir gern in Gern (5 Euro in die Wortspielkasse) darüber reden. Bin zwar diesmal nicht als Keltin da, aber mein Freund und ich machen halt auch Keltendarstellung. Komm einfach bei Germanitas Ferri vorbei und fragen nach Bianca und/oder Henki (obwohl - den wirst eh sofort sehen :D )
Wäre ein Mittelalterlich gebackenes Brot auch möglich. Dieses wird es nicht zu kaufen geben nirgens in Deutschland. Werd heute Abend extre 2h dran hängen um für Ritterfest in Gern das Brot zu backen. Wäre nett wenn man dann auch paar Bilder machen dürfte. Allen andern sei Danke damit kann erst mal viel lesen und freu mich schon sehr drauf.
 

Neueste Beiträge

Oben