Gemüsebrühe

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Solveig

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800g verschiedenes Gemüse (z.B. Sellerie, Möhren, Kohl, Lauch) in kleine Stücke schneiden. Das Ganze in 2 HL Öl andünsten und mit 2l Wasser aufgiessen. Das Ganze 1 Stunde köcheln. Gemüse abfischen und die Brühe um die Hälfte einreduzieren. Fertig, schon hat man den Grundstock für alle möglichen Suppen, Eintöpfe etc. Die in Klammern gesetzten Gemüsesorten sind für den Süddeutschen Raum seit den Römern nachgewiesen. HL = Holzlöffel (ersetzbar durch Esslöffel)
 
Original von Solveig Die in Klammern gesetzten Gemüsesorten sind für den Süddeutschen Raum seit den Römern nachgewiesen.
Allerdings waren die Möhren noch nicht orange. :D Beim Kohl könnte man jetzt auch noch ins Detail gehen (da müsste man aber die genaue Darstelungszeit/-region wissen).
Original von Solveig HL = Holzlöffel (ersetzbar durch Esslöffel)
Wie ist denn das gemeint? Ein Esslöffel kann doch auch aus Holz sein. Das Wort Esslöffel sagt doch nichts über das Material aus, aus dem er gefèrtigt wurde? Du kannst also ruhig Esslöffel im Rezept schreiben, es wird durch die Bezeichnung Holzlöffel nicht mittelalterlicher. :D
 
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Hallo Beate, erst mal willkommen hier und viel Spaß und Freude! Nun zum Thema: Möhren nicht orange. Gehe ich richtig in der Annahme, daß die damals recht farblos waren? Das, das was wir heute als Pastinaken anbauen, ernten und essen die *Möhren des Mittelalters* waren??? (etwas dumm ausgedrückt) :O LG Fylgja
 
Pastinaken sind nicht dasselbe wie Möhren. Zur Problematik Pastinake/Möhre hier mal was aus meinem Wissensarchiv: Die ältesten Nachweise der Pastinake sind wenige Fruchtfunde aus jungsteinzeitlichen Siedlungsschichten im schweizerischen Alpenvorland und in Südwestdeutschland. Es ist aber anzunehmen, dass es sich hierbei um Wildpflanzen handelt. Man weiß nicht einmal, ob die Pflanzen überhaupt damals von Menschen genutzt worden sind. Die nächstjüngeren gibt es in Deutschland dann erst aus der Römerzeit und zwar in nur Xanten am Rhein und aus den Römerkastellen Butzbach und Welzheim. Auch hier lässt sich nicht beurteilen, ob es aus dem Mittelmeergebiet eingeschleppte Wildpflanzen oder schon kultivierte mit dickeren Wurzeln handelt. .... Selbst aus dem Mittelalter gibt es nur drei Stellen mit je einem oder wenigen Fruchtfunden (in Göttingen, Neuss und der Burg Eschelbronn bei Heidelberg). ... Dazu kommt, daß bis zum 17. Jahrhundert die Bezeichnungen für Möhren, Pastinaken und Zuckerwurzeln nicht eindeutig sind, die Namen wurden oft über Kreuz benutzt und waren nicht eindeutig zugeordnet. Deswegen kann man auch nur vermuten, daß im Capitulare Karls d. Großen Pastinaken gemeint sind, wo pastinacas genannt werden, weil hier auch carvitas auftauchen, die man dann als Karotten einordnen würde. Wogegen die im Klosterplan von St. Gallen (820) auftauchende pastinachus meist als Möhre gedeutet wird. Hildegard von Bingen erwähnt morkrut, die man für Möhre halten kann, weswegen mit pastinaca hier auch wieder durchaus die Pastinake gemeint sein könnte. (Das hier nur zu Illustration der Begriffsunsicherheiten) Erst 1393 und 1473 finden sich in Frankreich Kulturanweisungen für echte Pastinaken. In Deutschland tauchen in Kräuterbüchern im 16.Jh. Holzschnitte mit Abbildungen von Möhre und Pastinake auf, die hier dann auch eindeutig unterschieden werden. Quelle: Nutzpflanzen in Deutschland v. Udelgard Körber-Grohne Die orange Farbe wurde den Möhren erst im 17. Jhd. angezüchtet. Ich verwende keine Möhren in meiner Wikingerküche. Für Pastinaken habe ich Belege, dass diese in Norddeutschland/Skandinavien wuchsen, nicht aber ob diese genutzt wurden. Wenn, dann wurden sie wohl wild gesammelt. Das heißt aber, dass es sich um die wilde Pastinake handlet. Und wer schon mal eine wilde Pastinake mit der Zuchtform verglichen hat, wird darsu schon die richtigen Rückschlüsse ziehen,was die Verwendung in der Küche betrifft. ;) (das bezieht sich jetzt nur auf die Wikingerküche! Für andere Zeiten bitte mal selbst recherieren)
 
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Uuups, dann habe ich eine falsche Quelle genutzt. Da stand drin, daß die Pastinake eine Art der Möhre sei, uralt :O und die Farbe durch Zucht dazukam. Vom Geschmack her kenne ich nur die kultivierten. Die waren zur *Breizeit* hier sehr beliebt. LG Fylgja
 
Vielen Dank. Da sieht man mal wieder, man soll nicht alles glauben was es zu lesen gibt. LG Fylgja
 
Hallo liebe Liebenden :D Nachdem Fylgja mich gestern am Telefon auf das "Möhren-Problem" ansprach, musste auch ich mein Un- bzw. Teilwissen eingestehen 8o Denn fäschlicherweise war ich der Meinung, die Pastinake sei eine Wurzelpetersilie. Durch das Telefonat unsicher geworden, habe ich dann heute gegooglet und siehe da, ich lag falsch! Guckst Du hier; http://www.lfl.bayern.de/publikationen/daten/merkblaetter_url_1_85.pdf Eine sehr gut gemachte und übersichtilche Seite finde ich. Was ich noch aus eigener Erfahrung dazuschreiben kann ist folgendes; Ich habe vor zwei Jahren Wurzelpetersilie angebaut, sie ist sowohl vom Kraut als auch von den Wurzeln her zum Würzen (Kraut wie "normale" PEtersilie, Wurzel schmeckt in Suppen gut) sehr gut geeignet. Auch scheinen Wühlmäuse sie nicht zu mögen (wg. des "Suppenge- schackes?!?), denn meine roten Beete, die direkt im Anschluß wuchsen waren samt und sonders angeknappert, an keiner der ausgebuddelten Petersinienwurzeln war auch nur die kleinste NAgespur zu sehen ... Grüße Kadlin
 

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