Wollgarn im hist. Pfeilbau

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Viator

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Hallo, Wurde im historischen Mittelalter Wollgarn zum Pfeilbau verwednet? beste Grüsse, der Viator
 
Ich hab noch nie davon gehört daß Wollgarn verwendet wurde.Die Federn wurden mit Birkenpech geklebt und dann mit Sehne,Hanf oder Leinenzwirn gewickelt. Grüße vom Söldner
 
Ich kenne bisher auch nur Sehne, Hanf- oder Leinenzwirn aus dem hist. Pfeilbau. Auf der anderen Seite bieten sich Wolle von diversen alten Schafrassen (z.B. Zackelschaf, Bayerwaldschaf etc.) ebenfalls an. Darüber hinaus wirkt das Lanolin (Wollfett) wasserabweisend. Vom Gewicht her dürfte das keinen grossen Unterschied machen. Die textile Kultur in Europa war bereits bei den Alamannen im frühen Mittelalter sehr hoch entwickelt. (Ausgehend von der mir bisher bekannten Fundlage). Ich bin nach wie vor neugierig, ob jemand einen Hinweis oder einen entsprechenden Beleg kennt. bist die Tage, der Viator
 
Vom Gewicht vielleicht nicht, aber was ist mit der Stabilität?
 
Die Wasserabweisung einer Pfeilfederwicklung kann man vernachlässigen. Schlimmer ist es wenn die Federn nass werden. Die liegen dann am Schaft an wie eine nasse Ratte. So ein Pfeil fliegt nicht mehr besonders stabil. Auch braucht die Wicklung der Federn nicht so reißfest
sein, sie soll ja nur die Federn am Schaft zusätzlich (zum Birkenpech) halten.Ich weiß zwar nicht wie dünn man Wolle spinnen kann, aber die Wolle die ich bisher gesehen habe finde ich ein wenig zu dick um Federn damit zu wickeln.Ich hab vorher die ganze Biebel des Bogenbaus 2 durchgesehen, aber nichts über Wolle gefunden. Steht aber ne Menge über alle anderen Naturfasern drin die hauptsächlich zum Sehnenbau verwendet werden. Sogar Menschenhaar soll schon verwendet worden sein.So ein Pfeil war ja auch nicht so auf Haltbarkeit gebaut,die meisten wurden eh nur einmal abgeschossen.Zum Teil sollen die Spitzen nicht mal angeklebt oder an Schaft befestigt gewesen sein damit sie bei dem Versuch den Pfeil aus dem Körper zu ziehen sich vom Schaft lösen und im Körper stecken bleiben :robin Grüße vom Söldner (der auch mal Bogenschütze war)​
 
Ich hab dann mal gestöbert und keine meine Literatur hat etwas dazu ausgespuckt, dass Wollfäden genutzt wurden und dass von der Zeit der Merowinger bis in das ausgehende Homi, wo dann ja auch eh die Armbrust in den Focus rückte (zumindest was die Quellenlage angeht). GGFls. könnte es damit zu tun, haben, dass ein Wollfaden, der so fein gesponnen ist, dass er ohne weiteres durch die Granen einer Feder kann ohne diese aufzuspriezen eine relativ hohe Tendenz zum reißen haben dürfte. Und da nun mal halt nicht alle Pfeile geklebt und gewickelt waren, sondern zum Teil auch nur gewickelt, wären dann die Federn futsch und der Pfeil zumindest unruhig. :bow wenn nicht sogar am Ziel vorbei.
 
Schlimmer ist es wenn die Federn nass werden. Die liegen dann am Schaft an wie eine nasse Ratte. So ein Pfeil fliegt nicht mehr besonders stabil.:robin
Grüße vom Söldner (der auch mal Bogenschütze war)​
Hallo Das ist aber auch nur so wenn du die gekauften, gewaschenen Federn verwendest. Für Regentage hab ich extra Pfeile mit natur Gänsefedern. Denen macht nichtmal Starkregen was aus. Grüße Robert
 
Also, Wollgarn und Nähseide halten die Feder nicht, es wird zu schnell aufgescheuert. Und wenn Du nicht mit Birkenpech klebst, ist die Wicklung nötig, damit die Klebeverbindung nicht "abbricht. Pferdehaar, Brennessel, Leinen (sehrgut), Deine Haare versponnen gehen. Ohne Leim o.ä. Rutscht die Feder unter der Wicklung nach vorn, es hält also nicht so doll. Wenn man nicht "Einkaufen" will, Brennessel oder Pferdehaar. Pfeil nähen und dann mit Heißleim (Gelatine) bestreichen
 

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