Gjermundbu-Helm

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Hey, Ok, weil namentlich nennen wollte ich den Workshop hier nicht. Der hat auch total Spaß gemacht und wie gesagt, bei allen anderen Teilnehmern haben die Helme perfekt gepasst. *g* Ich denke, man kann da durchaus einen guten Helm bauen, wenn man sich das mit dem Ausmessen vorher merkt und im Kurs dann darauf besteht. Und einen Gjermundbu-Helm kaufen ist für normale Preise (unter 300,-) fast unmöglich. Und das was die Läden so als Gjermundbu verkaufen, ist schon fast lächerlich. Außerdem reizt mich das selber bauen schon sehr. Und ich denke, ich werds nochmal versuchen. Die Brille sitzt glaub ich nicht soviel höher, sie ist (hier bei mir) aber nicht gekrümmt genug. Soll heißen, die "Augenbrauen" waren bei mir eine gerade Linie, als ich das ausgeschnitten hab. Die hätten schon gekrümmt sein müssen. Dadurch wäre das Mittelstück etwas weiter oben gewesen. Die beiden Nieten an den beiden äußeren Enden der Brille sitzen nämlich eigentlich auf einer guten Höhe, glaube ich. Ich habe für die Schnittmuster der Brille auch einiges rumprobiert und einige wieder verworfen... ansich bin ich mit der aber auch ganz zufrieden. Sie bedeckt auch nicht das gesamte Gesicht, wie man das bei einigen sehen kann, die es so zu kaufen gibt. Das mit der Stufe im Stirnreif stimmt. Die fehlt hier. Ich wollte mir aber auch für den Anfang nicht zuviel zumuten :) Auch die Anzahl und Position der Nieten ist nicht ganz korrekt. Nähert sich aber schon ganz gut an das Original an. Ich denke, beim zweiten mal werd ich auch auf solche Feinheiten mehr achten. Abschließend nochmal: Das Bauen hat echt viel Spaß gemacht. Auch wenn ich danach einige Blasen an den Händen hatte :D Ich kann es nur jedem empfehlen. Es dauert zwar eine ganze Weile und ist auch anstrengend. Aber auch ohne fachmännische Anleitung machbar. (Im Internet gibt es einiges zu lesen) Das größte Problem ist hier das Werkzeug: diverse Hämmer (schwere Treibhämmer mit rundem Kopf, kleinere zum Nieten, ...), Schleifer, Blechschere, Bohrmaschine, Amboss, Treibblock, Nietsetzer, ... Aber vieles kann improvisiert, selbst hergestellt, oder billig bei E-Bay ersteigert werden. Ich werd im Juli/August hoffentlich die Zeit finden, es einmal zu probieren. Ich berichte dann ;) bis dahin & gute Nacht, Brad
 
sieht doch gut aus fürs erste mal, weitermachen!!! Gibts irgendwo ein Bild vom Original (Stell mich bei Netzrecherche immer ein wenig doof an!)???? Und waren diese Helme wirklich poliert, ich könnte mir vorstellen das sie zu Rostschutzzwecken Ölgebrannt waren??? Tschau Torsten dem solche arbeiten sehr gefallen
 
Guten Morgen Torsten, Erst einmal danke für das Lob :) Ich hab an meine Antwort hier einmal ein Bild vom Original angehängt zusammen mit ein paar markierten Stellen, auf die man beim Bau achten sollte. Leider hab ich die Quelle dazu nicht mehr. Es ist jedenfalls NICHT von mir, sondern irgendwo aus den Tiefen des Internets. Ich hab das Bild auch nochmal in vierfacher Auflösung, wenn es jemanden danach verlangt. Zu dem Ölgebrannten: Es soll wohl irgendwann um 1200 rum einen Erlass irgendwo in Europa gegeben haben, der es den Männern verboten hat, ihre Rüstungen schwarz zu brennen. Also muss es davor irgendwann gemacht worden sein. Aber auch hierzu fehlen mir wieder die Quellenangaben *g* Wenn da jemand mehr drüber weiß, würd ichs gerne wissen, nicht dass das falsch ist, was ich hier erzähle. Ist natürlich auch wieder so eine Sache, daraus dann auf einen Helm 300 Jahre zuvor zu schließen. Schwarz mit Öl gebrannt sieht jedenfalls Klasse aus. Wobei ich gerade beim Gjermundbu-Helm eher auf das blank poliert wetten würde, da der ja wahrscheinlich eh nur zur Zierde und nie für den Kampf gedacht war (Materialstärke, etc.) Edit: Gute Rekonstruktionen gibt es übrigens auch, z.B. hier: http://www.manningimperial.com http://www.thorkil.pl Die sind aber wohl nicht (mehr?) zu kaufen und wenn, wahrscheinlich sehr teuer. Speziell der Gjermundbu-Helm ist wirklich kaum in vernünftiger Machart zu finden. Da wird man zum Selbermachen fast schon gezwungen :) mfg, Brad
 

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Hallo erstmal respeckt für den ersten Helm sieht das sehr gut aus, mein erster hat länger viel länger gedauert als drei Tage und ich hatte quasie Einzelunterricht bei einem guten Freund von mir. Schade das er zu groß geworden ist. Jetzt hätte ich noch ein generelle Frage zum Gjermundbu-Helm. Giebt es einen Puplikation in der er ausführlich beschrieben ist? währe seher dankbar für einen Buchtip. Ansonten würd mich noch interessieren ob jemand weiß mit welchen Buntmetall der helm tauschiert wahr. Lg Bering
 
Danke für die Info mit dem Ölbrennen fals du den Beleg mal findest bitte denk an micht. Das Die Helme nicht für den Kampf geeignet gesen sein sollten kann ich nicht so recht glauben, 2mm gehärteter Stahl sind ne menge und sicher mehr als nur Deko. Die herangehensweise beim Bau heute und damals wird sich grundsätzlich massiv unterschieden haben, so wirkt die Brille beim original eideutig gezogen und die erwähnte Stufe eher wie eine Übergangswulst die sich fast automatisch ergibt wenn man gestrecktes Material zurückstaucht um von einer Trichterform zurück zu einer Zylindrischen zu kommen. Die kreuzweise Vernietung der Bänder mit anscheinen verwendeten gegenplatten im Inneren spricht auch für ene äußerst belastbare Konstruktion, ich glaube auch nicht das diese Bänder hohl getriebene Blechtreifen waren. Du hast sicher beim vernieten deiner Bänder erlebt wie schwer es ist sowas korekt zu vernieten und einen einwandfreien und festen Sitz zu erreichen, eine wesentlich höheres Gewicht würden massive Beschläge idealerweise gehärtet auch nicht bedeuten. Liese aber heißnieten zu was einem verschweißten Verbund fast ebenbürdig ist. Jetzt noch die Füllplatten aus ordentlichem Material geschmiedet und evtl. gehärtet falls erwünscht, und ich würde dieser Helmkonstruktion eine Menge mehr zutrauen als ein reines Deostück zu sein. Sorry ich sehe sowas immer massiv sachlich und stelle mir vor was und wie sie es machen hätte können, die Technik und das Wissen dazu war auf jeden Fall vorhanden das steht ausser Frage, wenn man sich einen Querschnitt der historischen Arbeiten ansieht. Tiefziehblech in Kleinformattafeln war damals sicher kein übliches Handelsgut :D Und nicht falsch verstehn bitte dein Werk ist trotzdem toll. Tschau Torsten
 
Hallo, @Bering: Ich habe selbst keine Lektüre zum Gjermundbu-Helm, würde mich da aber auch sehr über mehr Informationen freuen! Ich habe nur so ein gesundes Halbwissen. Und das sagt mir auch, dass ich meine, dass es Silber war@Tauschierung. Aber drauf verlassen würd ich mich nicht :D @Luthammer: Vorsicht bei dem Bild dass ich da oben gepostet hab. Das mit den Gegenplatten kann da sonst wer hingezeichnet haben. Ich weiß nicht, ob der echte Gjermundbu-Helm wirklich so gebaut worden ist! Zu den Kreuz-Streben: Ich weiß nicht, wie das im Original gewesen ist, würde aber wettern dass es tatsächlich krumm gedengelte Metallstreifen gewesen sind. Du sagst, das macht an Gewicht nicht viel aus, ob massiv oder hohl? Ich denke schon. Dieser Helm (wenn aus vernünftigem Stahl) war mit Sicherheit kein Leichtgewicht. Dazu kommt noch das Kettengeflecht, das eigentlich drangehört. Da wird sich der Macher schon darum bemüht haben, soviel Gewicht wie möglich zu sparen. Und krumm geschlagene Metallstreifen sind sowas von stabil, das glaubst du gar nicht :D Die in die richtige Form zu bekommen, war tatsächlich am schwersten. Dass der Helm ansich auch für kampftauglich sein kann, bestreite ich ja gar nicht. Mein Selbstgebauter ist auch mit 1,5mm Stahl stark genug für den Freikampf. Der hält schon gut was aus. Eben gerade wegen diesen Kreuzstreben, die halten unheimlich was aus. Aber ich meine gehört zu haben, dass das Original aus wesentlich dünnerem Metall besteht. Und somit vielleicht nur eine schicke Grabbeigabe, oder zur Zierde gedacht war. Vorsicht! Das sind alles nur Spekulationen. (Hier fehlt wieder eine ausführliche Informationsquelle, siehe Bering ;) ) Stahl war damals in Form langgezogener Ambosse Handelsgut. Der wurde dann aber wohl für alles mögliche verwendet. Also ein Helmbauer früher hat sicher keine quadratische Metallplatte gehabt, die er sich dann zurecht geschnitten hat. Der musste sich die Platte erst einmal zurecht hauen, denk ich. MfG, Brad
 
Schön dass so viele Leute Interesse haben an korekten Helmnachbauten, das hatmir über die Jahren gefehlt! - Ölgebreannten Helme - gibt es z.B. die ganze Coppergate Reihe aus dem 8 Jhd. Ich habe da auch einen Nachbau(nicht sehr genau) und die Öllgebrennte Oberfläche war sehr beständig. Das war ein Helm der nach jahrelanges Benutzen ohne irgendwas an Pflege immernoch in top Zustand war - also absolut Praxistauglich.
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- Die moderne Bauweise unterscheidet sich vor allem bei der Blechherstellung und die damals nicht konstante Stärke des Materials(wenn nicht anders gewollt). - Die Kreuzstreben bei Germondbu sind gebogen und genau das gibt sehr grosse stabilität der Klemmverbindung, ich fand es nicht schwer diese Verbindung zu vernieten. Publicationen gibt es soweit ich weiss auch nicht. Ich hatte vor Jahren Email-Kontakt mit Steven Lowe der im Zusammenarbeit mit dem Oslomuseum den Helm nachgebaut hat. Von Ihm habe ich einige Hinweise über die Materialstärken. Ansonsten in My-Armoury findet man meistens sehr gute Hinweise zu der Beschafenheit von konkreten Funden. -die Stufe kann man(einigermassen) sehen auf das angehängten Bild -Bradwar hat geschrieben, Metall üblich in längeren Streifen gehandelt wurde. So wird es auch argumentiert dass solche Helme sehr üblich und einfach zu bauen waren
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Gruß Baian
 

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ui jezt wirds interessant hier! :thumbup: ,ja klar ohne geeignetes Stöckel sind solch hohle Streifen recht schwer zu treibe wenn man am Anfabng steht, und mit schwer nieten meinte ich, das man dem Niet nicht wirklich viel zugkraft mitgeben kann und so eigentlich Stabilität verschenkt. Was den Stahl angeht wird der damlas zu dieser Zeit wohl in Spitzbarrenform im Handel gewesen sein, aso der typischen Form gefrischter Luppe. Mittig geschrotet bedeutet das für mich, das wenn ich die richtige Ausgangsgröße/gewicht gewählt habe, bereits einen Idealen Ausgangsquerschnitt vorliegen habe um ein Füllfeld auszuschmieten. Wie gesagt kann sein das ich mit meiner bisher theoretischen herangehensweise völlig falsch liege aber irgendwie diktiert mir das fast die eigene Schmiedeerfahrung. Hat mal jemand ne Schablone über die er mir zukommen lassen kann (kostenübernahme ist klar!) mir fehlt im Moment die Zeit das auszuarbeiten, ein paar std fürs reine schmieden hät ich. Tschau Torsten
 
Die übliche Handelsform für Eisen in der Wikingerzeit wahren keine Spitzbarren sondern soganante Band- oder Flachbarren. Im Buch Die Eisenfunde von Haithabu (Wachtholz Verlag) sind sie in durchschnittlicher größe und Dicke ausgewertet.
 
Halloa Helm-Fans :) Bin gerade ganz aktuell über folgenden Link gestolpert: http://www.mirdrevnostei.ru/index.php?productID=3401 Da wird aus einer russischen Schmiede ein Gjermundbu-Helm mit Wangenklappen angeboten. Ich habe zuerst gestutzt dann gezögert, dann kurz nachgeschaut... und meiner Meinung nach würde es tatsächlich zu den am Original gefunden Ringpositionen am unteren Helmrand passen. Diese Wangenklappen sind offenbar im Grab NICHT gefunden worden, aber da die Ringposition passen und auch einige Vendelhelme (in deren direkter Nachfolge der Gjermundbu-Helm scheinbar steht) Wangenklappen hatten... finde ich die Idee sehr interessant. Was sagt ihr dazu? Pro/Kontra/völliger Mist? Grüße, Brad
 
Ich war lange Zeit auch ein Brillen(Helm)fan, im Gespräch mit einem Sachverständigen kam aber heraus, dass mittlerweile der Gjermundbuhelm in den Bereich der Deko-Grabbeigabe eingeordnet wird. Als Gründe hierfür wurden aufgeführt: - Enorm schlechte Verarbeitung des Originalhelmes, “ZITAT: Der Helm hätte neu nichtmal einen Sturz aus 150cm Höhe überlebt /ZITAT” - Keinerlei Zeitgleiche Funde, Abbildungen oder Erwähnungen - Optische Ähnlichkeit mit den Vendelhelmen, aber Ausführung an sich grundverschieden. Derjenige hatte den Helm für ein Museum in London untersucht und repliziert, ich glaube mich erinnern zu können, dass es Russel Thomas war, ist aber shcon 8 Jahre her. Man kann davon ausgehen, dass der Helm wohl eine Art “Hommage” an die Fürsten der Vendelkultur waren
 
Dass der Helm nur ein Deko-Stück war, oder dass er möglicherweise 200 Jahre älter war als der Rest des Grabes les ich immer wieder. Aber auch immer wieder an denselben Stellen. Mir ist es bis jetzt noch nicht gelungen, echte wissenschaftliche Quellen zu dem guten Stück aufzutreiben. Wer war denn dein Sachverständiger? Und wo hat der seine Infos her? Wenn ich nach "Russel Thomas Gjermundbu" google, dann finde ich nur sehr merkwürdig aussehende Helme *g*... Das klingt jetzt ein wenig so, als würde ich mit aller Kraft die Theorie des "Dekostücks" wegschieben wollen, aber alle Vermutungen und Informationen aus zweiter/dritter Hand helfen immer nur bedingt :( ... Ich werd da nochmal verstärkt nach googeln, aber vermutlich müsste man einfach mal in das betreffende Museum nach Norwegen hinfahren.
 
Servus, wie gesagt, ist 8 Jahre her. Russel Thomas hat damals für ein Museum gearbeitet, in dem auch eine Freundin Praktikum machte. So kam der Kontakt zustande. Museen sind bedingt hilfreich, beispielhaft ist ja der Reenactor, der in Trelleborg seine Fibel verliert und sie im Jahr drauf in der Vitrine, als Grabungsfund wiederfindet :)
 

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