"A"-Heit von 3 Messern

[Irish-ink]

Hi, ich habe mal ein Frage. Ich habe hier 3 Messer die ich auf MA Märkten erstanden habe. Ist auch nur eins von denen als A zu werten? Oder sind alle 3 nicht nutzbar? Was meint ihr bei dem einen Messer zu der Lederscheide? War mein Erstversuch. Ich wüsste echt net wie ich des so geil hinbekommen könnte wie die hier im Forum gezeigten. mfg Dennis

 

[Johann von Heldungin]

A? für welche zeit? also das erste sieht aus wie ein spachtelmesser ausm baumarkt, das zweite wie ein jagdnicker (mit klingenstempel "solingen" wäre es schonmal ne super klinge) und das dritte erinnert mich an die kinderhirschfänger die es bei uns im osten gab. lederscheide baun ist einfach - mit der richtigen anleitung. http://www.messerforum.net/showthread.php?t=52274 http://www.free-archers.de/forum/index.php?topic=6483.0 wichtig ist vor allem das richtige leder - mit zu dünnem leder klappt die nass-formung net und es bleibt immer labbelig.

Ich wüsste echt net wie ich des so geil hinbekommen könnte wie die hier im Forum gezeigten.

mach mal weiter - man wird jedesmal besser!

 

[Norbert]

@Irish-ink, würdest du mir verraten was du für jedes messer einzeln bezahlt hast ? Gruß Norbert

 

[Irish-ink]

Ja klar verrate es dir gerne. Bild 001 = 10€ Bild 002 = 14€ Bild 003 = 30€ Also An Zeit strebe ich so um 800 an...Raum im Lorsch...Ein ganz einfacher Bauer fürs erste. Kann ich da was benutzen von den Messern? mfg Dennis

 

[Saxnoth]

Messer 1: 19./20. Jhdt., aber da gibt es noch keine Reenactor's, Du wärst der Erste. und 10 Euro waren einwandfrei zuviel. Beim zweiten Messer in Unkenntnis der Materie würde ich auch sagen, auch nicht viel älter und der Händler hat sich wie bei Messer 3, das auch noch nicht so alt ist, an Dir einen Reibach verdient, sprich 'ne goldene Nase geholt. Mach Dir nix draus, ich habe auch mal aus "Versehen" im Ritterladen 'ne Tunika erstanden. aus einem Baumwoll/Leinengemisch (wehe jetzt sagt einer was, ich habe noch tonnenweise rechte Handschuhe zu verschicken) Also sag einfach Horrido und Holladiarrhoe und schau ins Forum. Hilfe gibt es bei uns en masse. Der Saxnoth

 

[Irish-ink]

Okay^^ Ist zwar ein ernüchterndes Urteil aber ok. Sind trotzdem gute Gebrauchsmesser. mfg Dennis

 

[Saxnoth]

Hej, das war nur 'ne Antwort von mir, nicht von einem Experten für Messer. Laß Dir doch eines zum beispiel von Skelmir schmieden oder einem der anderen hier anwesenden Schmiede. Kostet zwar 2 Mark fuffzich aber sie sind dann authentisch. Saxnoth

 

[Ulrich aus dem Augau]

Zu den Messern ist alles gesagt dank ich. @Saxnoth: Was das Reenactment des 19. und 20. Jahrhunderts angeht solltest du dich mal nicht vertun! Gerade im Bereich des zweiten Weltkrieges gibt es ne ganze Menge Reenactor!

 

[Lord Michael]

Und ich bin ein lebendes Beispiel für Darstellung des 19. Jhr. Wehe dem der was anderes behauptet :keule1 Es gibt allerhand an Darstellung in diesem Zeitbereich von Napoleonik über Viktorianisch, Wilhemimische Zeit bis WK I. und dann auch WK II. Daneben muss man eigentlich auch die Darstellung des Civil War reinrechnen denn hier gibts auch hervorragende Sachen fernab aller Westernromantik. Neuerdings gibts auch eine Gruppe die sich mit der Stunde Null befasst, dem Ende des WK II. und die Nachkriegs- bzw. Besatzungszeit. Letztgenannte Gruppe hatte ihre Premiere übrigens letztes Jahr in Dorstadt und hat dieses Jahr im Museumsdorf Gottersdorf ein eigenes Event absolviert das hervorragend angenommen wurde von allen Beteiligten und Gästen. Und glaubt mir, die haben es sich nicht leicht gemacht weil man wusste das man sicher auch irgendwo alte Wunden aufreissen kann.

 

[Hjalmar]

Gibt auch kleine Gruppen Vietnam oder Desert Storm Reenactment. Wobei ich das in der norddeutschen Tiefebene oder dem bayrischen Wald schon etwas befremdlich finde.

 

[Lord Michael]

Wobei ich das in der norddeutschen Tiefebene oder dem bayrischen Wald schon etwas befremdlich finde.

Nach Saigon bitte bei Castrop rechts abfahrn American Civil War ist bei uns nicht weniger befremdlich wenn man es genau nimmt aber bisher hat sich noch niemand dran gestoßen.

 

[Saxnoth]

Arold und Lord Helmchen haben fast Recht, wobei ich Kriegsreenactment, also Reenactment, das einzig und alleine darauf ausgelegt ist, eine bestimmte Schlacht oder einen Schlachtenzeitraum, egal welcher Zeit darzustellen, nicht unbedingt als "normales" Reenactment bezeichnen möchte. Das ist für mich gerade für die beiden Weltkriege eine für mich diffizile Sache. Aber eine Diskussion darüber gehört vielleicht in einen anderen Thread, den man gerne aufmachen kann, wenn jemand das möchte.

 

[Renatus]

Ja,das Zweite Messer ist ein Jagdknicker.Soetwas trägt man bei uns aus Tradition zur Lederhose Für deinen Darstellungszeitraum wäre wohl ein ganz schlichtes Messer mit Griffangel und einfachen Holzgriff am besten.Besuche doch mal die Museen in deiner Umgebung.Vielleicht findet sich dort ein passendes Objekt das du dir nachschmieden lassen könntest. Wie schon gesagt wurde,Skelmir oder auch unser Schmiedeteufel können dir sicher eines machen und so viel mehr kann das auch nicht kosten als das was du für deine Messer ausgegeben hast.

 

[Lord Michael]

Kann man gern tun denn evtl. müssen wir uns auch nochmal genauer mit dem Begriff Reenactment unterhalten. Ich weiss jetzt nicht wie du den Unterschied zwischen Kriegsreenactment und "normalem" Reenactment definierst, für mich gibt es da nämlich keinen. Reenactment ist immer die Darstellung eines ganz bestimmten Ereignisses, dabei ist es egal ob wir uns über die Schlacht von Waterloo unterhalten oder z.b. die Krönung Kaiser Karls. Ziel des Reenactments ist es eben dieses Ereignis so gut wie möglich darzustellen, idealerweise am Originalschauplatz. Allein der Name sagt dies schon aus denn re- enacting heisst eben nichts anderes als nachstellen. Alles andere wie Burg- oder Museumsdorf Belebungen ohne direkten Bezug zu einem historischen Datum und breiterer Fächerung in der Darstellung wie militärisch und zivil fallen unter Living History. Waterloo, Hastings wären daher Reenactments aber Dorstadt wäre ein Living History Event. Und mal ganz ehrlich, diese "diffizile Sache" ist nur in deutschen Köpfen verankert. Bedingt kann ich es auch verstehen aber oftmals ist es einfach nur noch eine Art von Selbstgeisselung. Es gibt schon lang ein Event das sich um die Kriegsweihnacht von 1914 dreht und es hat lang gedauert bis sich deutsche Darsteller dorthin getraut haben. Als das Häuflen dann dort stand und nicht sicher war ob sie erwünscht sind kam von allen anderen Darstellern ein "Hallo da seid ihr ja endlich, wir haben schon lang auf euch gewartet" Im moment arbeite ich z.b. auch dran meine "deutschen" aus Kelmarsh nach Dorstadt zu bekommen, eine englische Gruppe die sich ein deutsches Regiment ausgesucht hat für die Darstellung. Was mir an dieser Gruppe ganz besonders gefällt ist einfach das sie einfach "sein" kann was sie darstellt ohne sich für die Darstellung ständig rechtfertigen zu müssen während man bei uns scheinbar heut noch meint alle Last dieses Krieges mit der Darstellung auf die eigenen Schultern geladen zu haben.

 

[2737]

Moin, also das rechte Messer ist ein Fahrtenmesser, so wie das hier: http://best-of-solingen.de/onlinesh...id=58&osCsid=ce40ea5ecf070ee2148b082e7d078674 Hast mit ca. 30€ also nicht zu viel für ein gutes Messer bezahlt. Eine aus meiner Gruppe hat auch so eines von ihrem Vater geerbt. Es war sein Jugendmesser, also irgendwann aus den 60er Jahren. Sieht deinem zum verwechseln ähnlich. Ist ein gutes Messer, dass man zum Campen und Lagerauf und -abbau gut verwenden kann. Für eine historische Darstellung ist es leider nix...

 

[Ormenwolf]

Wenn es Dir tatsächlich um „A-Heit“ geht, gibt es ohnehin nur einen Weg der gangbar ist: such Dir für das von Dir gewünschte Stück (egal ob Messer, Geschirr, Schmuck, etc.) eine belegbare Vorlage. Dazu musst Du viel lesen, reisen und Museen und Ausstellungen besuchen. Hast Du die belegbare Vorlage gefunden, such ganz gezielt nach einer Replik oder lass dir eine anfertigen. Das ist oftmals gar nicht so teuer wie man denkt. Eine Darstellung sollte man nicht an die Stücke die man schon besitzt anpassen, vielmehr erwirbt man Stücke, die zur Darstellung passen. Für das Geld das Du für die 3 Messer zusammen ausgegeben hast, hättest Du woanders mit Sicherheit etwas vernünftigeres bekommen. Meistens investiert man am Anfang völlig planlos und ärgert sich dann später über den Mist den man gekauft hat. Noch ein Tip: auf den üblichen Märkten wirst Du meistens nichts vernünftiges bekommen.

 

[Caranfen]

genau, ich hab mir bei victor berbecucz eines machen lassen. das war eine "sonderanfertigung" und hatte anstelle 25 dann 30 euro gekostet und it nach fund gearbeitet. das ich es dort machen lies, liegt daran, dass ich vorher keinen deutschen günstigen schmied kannte und mir bei ihm bisher alle messer schmieden lies. auch die für die heimische küche

 

[Norbert]

Meistens investiert man am Anfang völlig planlos und ärgert sich dann später über den Mist den man gekauft hat. Noch ein Tip: auf den üblichen Märkten wirst Du meistens nichts vernünftiges bekommen.

Diesen tip sollte sich wirklich jeder der Anfängt zu Herzen nehmen . Wir haben soviel Schund für richtig teures Geld gekauft das ich hätte heulen können , ich hatte nur Glück das es noch mehr von meiner sorte gibt die mir das dann alles in der Bucht wieder abgekauft haben . Zum Messer , mit der Zeit haben wir jetzt natürlich viele Leute kennengelernt , unteranderem auch Schmiede . Wir haben unser Gebrauchsmesser anfertigen lassen , jeweils eins aus reinem Stahl , eins mit Horngriff , und eins mit Holzgriff . Nach unseren Erkenntnissen absolut "A" Und hat jeweils 20 € bzw. das mit Horn 30 € gekostet . Und kein Edelstahl versteht sich von selbst Gruß norbert

 

[Ormenwolf]

Wir haben soviel Schund für richtig teures Geld gekauft das ich hätte heulen können , ich hatte nur Glück das es noch mehr von meiner sorte gibt die mir das dann alles in der Bucht wieder abgekauft haben

Genauso gings mir auch. Und tatsächlcih bin ich den Mist für gutes Geld wieder losgeworden...