Schnittmuster Gugel

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Fridebarth

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Schnittmuster für eine Gugel mit kurzem Zipfel (ähnlich Abbildungen aus der zweiten Hälfte des 13 Jh.). Diese Schnittmusteridee ist ganz bewusst keine(!) historisch korrekte Rekonstruktion, sondern reine Improvisation basierend auf historischen Vorlagen in Verbindung mit logischen Rückschlüssen und allgemeinen Annahmen. Ich Stelle sie daher in den Bereich LARP/Phantasie. (Also bitte keine Schläge aus der A-Ecke :keule1 ) Überlegungen die zu diesem Entwurf führten: 1. Veränderungen traten in der Menschheitsgeschichte fast immer durch Entwicklungen ein, nur selten (und oft auch nur scheinbar) durch „plötzliche“ Ideen. Ich bin daher von der in Skjoldehamn gefundenen Gugel ausgegangen, die in ihrer geometrischen Grundform auf sechs Quadraten beruht. Das die Gugel derzeit gerade nicht den Wikingern, sondern den Samen zugeschrieben wird und sich sicher durch die Nutzung etwas verzogen hat, lasse ich hier unberücksichtigt. Sagen wir’s so: Die Grundidee war in der Welt, hat sich sicher auch verbreitet und könnte(!) zu den uns bekannten Gugeln mit rundem Kragen und Zipfel geführt haben. 2. Kleidung wurde oft in Heimarbeit im Haushalt der späteren Träger angefertigt. Hier konnte man sicher nicht in allen Fällen genaues Wissen um Geometrie und Mathematik vermuten. Komplizierte Bahn-, Bogen- und Winkelberechnungen scheiden also i.d.R. aus. Einfache Messungen und Bogenzeichnungen anhand von Schnüren waren aber sicher möglich und wurden ja auch in anderen Bereichen (z.B. Architektur) angewendet. 3. Damalige Stoffe wurden schmaler gewebt als heutige. Nach mir bekannten Aussagen ca.(!) 70 – 100 cm. Darüber hinaus stellten sie oft einen größeren Wert als Heute dar und wurden somit sicher sparsam, d.h. möglichst ohne Verschnitt verarbeitet. Auf Basis dieser Überlegungen bin ich zu folgendem Schnittmuster gekommen… Bild220.jpg …und habe es als kleines Muster umgesetzt. DSCI0048.JPG DSCI0052.JPG Umsetzung in 1:1 folgt bei Gelegenheit (wenn meine aktuellen Projekte erledigt sind). Was haltet ihr davon?
 

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Ich finde sie einfach, aber gut durchdacht. Erfüllt ihren Zweck und Du hast wirklich wenig Verschnitt. Am Besten gefällt mir Dein Model. Endlich mal ein freundlich lächelndes Gesicht... :thumbsup:
 
ich habe bisher immer einen kompletten Kreis genommen, einen kleineren Kreis in der Mitte ausgeschnitten und aus 1 Rechteck dann die Kapuze genäht. Ist deutlich mehr Abfall bei entstanden. Wenn meine Kinder jetzt mal neue Gugeln brauchen, würde ich Deinen Schnitt gern verwenden. Ich habe leider schon genug Gugeln (zumal auch wieder die Diskussion entstehen könnte, ob Frau um 1240 überhaupt Gugel trug... :whistling: Aber manchmal ist ein Mantel einfach zu warm und ohne ist es einfach zu kühl....
 
In der richtigen Umsetzung muß man dann sicher die Spitze des Brust-"Tortenstückes" etwas umknicken, um erstens eine gute Versäuberung und zweitens eine gerade Kante unter dem Kinn hin zu bekommen. Dadurch wird dann auch der Größenverlust des Gesichtsausschnittes durch die Naht auf dem Scheitel wieder ausgeglichen.
 
Wenn meine Kinder jetzt mal neue Gugeln brauchen, würde ich Deinen Schnitt gern verwenden.
Das ist überhaupt eine gute Idee. Ich mache das Ding mal für unseren Filius... ...dann muß er Papa's Ideen wieder "ausbaden". :whistling: Zur Not reicht's dann immer noch für den Kindergarten-Karneval im Februar. :D
 
Ich füttere meine Gugeln gern: einfach Stoffe in 2 Farben nehmen, alles doppelt zuschneiden und jede einzeln nähen, dann rechts auf rechts legen, erst um den Gesichtsausschnitt rumnähen (dann hast Du auch das Problem mit der Versäuberung und der Kante am Kinn nicht mehr, dann wieder auskrempeln und den unteren Rand zusammennähen. Vorteile: 1. ist wärmer (kannst auch zwei ganz dünne Stoffe nehmen, aber eigentlich macht man sie ja als Kälteschutz) 2. das Versäubern ist leichter (wenn Du es geschickt anstellst, hast Du nur noch unten am Rand eine sichtbare Naht, alles andere kannst Du gut nach innen heften, ohne dass es gleich ausfranst) und den unteren Rand kann man ja dann mit einer Ziernaht als Schmuck gestalten 3. meine Kinder nutzen die Farben je nach Restgewandung: Man kann sie sowohl links- als auch rechtsherum tragen (also als "Wendegugel") Bitte um Nachsicht, dass das sicherlich wieder nicht "A" ist, aber ich finde es (gerade bei Kindern) praktisch. So muss ich nur 1 Kleidungsstück einpacken, es sind aber 2 Outfits möglich 8o Mein Sohn liebt seine Gugel: Man kann sie aber auch anders tragen:
 
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2. das Versäubern ist leichter (wenn Du es geschickt anstellst, hast Du nur noch unten am Rand eine sichtbare Naht, alles andere kannst Du gut nach innen heften, ohne dass es gleich ausfranst) und den unteren Rand kann man ja dann mit einer Ziernaht als Schmuck gestalten 3. meine Kinder nutzen die Farben je nach Restgewandung: Man kann sie sowohl links- als auch rechtsherum tragen (also als "Wendegugel")
Unsere Gugeln habe ich auch mit einem Futter versehen (wie von Dir beschrieben). Nur sind meine (Hand-)Nähkünste noch nicht so weit gediehen, dass ich es auch innen so gut hin bekomme wie aussen und es somit "wendefähig" wäre. (...aber dafür, dass ich vor einem halben Jahr noch nicht mal wußte, dass diese "spitzen Dinger" Nadeln sind..) Die erste und noch aktuelle Gugel unseres Sohnes. Noch in "klassischem" Schnitt, und leider maschinengenäht mit Baumwollfutter in Leinenoptik. (Er wollte partou kein Leinen-, oder Wollfutter tragen)
 
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Ich mache bei meinen Zwergen stofftechnisch auch immer Abstriche. Ehe ich mich da stundenlang abquäle und dann ziehen sie es nicht an, weil es kratzt... Außerdem ist mir Leinen zum Zerreißen zu schade. Die letzte Tunika meines Sohnes hat am Ärmel einen Riesendreiangel, weiß nicht, ob ich das wieder geflickt kriege. Die grüne Google mit dem roten Futter ist außen irgendein Moltonstoff (ganz kuschelig weich), den ich zu meiner grünen Färbung einfach mal mit reingeschmissen hatte, das rote ist gefärbte Baumwolle (altes Bettlaken) Aber dadurch weich und warm, und dann weiß ich auch, dass er sie gerne nimmt und dann auch nicht friert.
 

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