Was darf an den Gürtel?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Also ich beschränke mich eigentlich auf mein Gebrauchsmesser im Futteral, eine Gürteltasche des 13. Jhd., einen Almosenbeutel sowie mein chirurgisches Besteck im Lederfutteral. Der Rest findet dann in der Leinenumhängetasche seinen Platz. Natürlich ist das auch schon viel, aber es lässt sich einfach nicht anders handhaben. In der Gürteltasche ist auch nur das übliche "Realitätszeug" wie Handy, Schlüssel, Geldbeutel. Im Almosenbeutel hab ich meist meine "Visitenkarten" und/oder Kleingeld untergebracht.
 
Bei mir ist es so: Ich habe keinen Gürtel, weshalb ich auch nichts dranhängen kann. Wenn ich als Besucher gewandet unterwegs bin, habe ich einen Korb, in dem alles Nötige drin ist. Dadurch, dass wir aber häufig Bekannte besuchen, welche lagern, gibt es oft die Möglichkeit diesen dort abzustellen. Für Autoschlüssel und Geld ist mein Mann dann zuständig, das darf er dann aufbewahren. Bei einem der letzten Lager habe ich eine Brettchenborte als Gürtel verwendet, da das Kleid zu lang war. Grüße Aennlin
 
Am Gürtel hängt bei mir der Paternoster (manchmal), eine Geldkatze, Lederbeutel und Dolch. Alles andere im grossen Almosenbeutel - auch bei Tagesausflügen Essbesteck, Becher, Teller etc. (flüster: den trägt dann meistens mein geliebtes Eheweib). Meine Frau trägt am Gürtel Schlüssel, Paternoster und kleinen Almosenbeutel.
 
Ich sehe schon, hier im Forum geht der Trend zu "wenig am Gürtel" :) Dann fühl ich mich damit nicht mehr so allein *gg* Aber ist ja schon heftig, was manche am Gürtel tragen. Mein persönliches Highlight war ja ein Ritter mit 3 Taschen, 2 Dolchen, einem Kurzschwert und einem Langschwert :kopfhau Bei meiner Keltin denke ich mir ja auch, es gibt keine Belge, dass irgendwas am Gürtel getragen wurde, da nehm ich dann auch lieber eine Umhängetasche (lässt sich ja auch leichter ablegen als das ganze Gebaumel am Gürtel) Witzig find ich da dann immer so aussagen wie "Man geht davon aus, dass es in LaTène D Gürteltaschen gegeben hat, also trag ich auch eine (mittelalterliche) Gürteltasche" (Aussage eines Mitglieds meiner Ex-Gruppe), andererseits haben sich alle über meinen Freund aufgeregt,als er einen römischen Geldbeutel aus dem 2. Jh. n.Chr. gemacht (nicht getragen!) hat, weil der für "unsere" Zeit ja erwiesenermaßen falsch wäre... @Finlir So schlimm ist das OT nicht. Meine Frage war zwar, was am Gürtel getragen wurde, aber von mir aus darf man da auch gerne allgemeiner über Gürtel diskutieren. Gehört ja auch irgendwie zusammen - wenn kein Gürtel getragenwurde, wurde ja logischerweise auch nix AM Gürtel getragen *gg*
 
Ich selbst trage im Lager entweder gar keinen Gürtel, oder aber einen gewebten Gürtel aus Wolle. Übrigens: zur Soroshka überhaupt keinen Gürtel, gleich welcher Art zu tragen, galt in der alten Rus als ungeziemlich... Wenn ich über den Markt gehe, z.B. in voller Gewandung, dann habe ich am Gürtel eigentlich nur mein Messer und im Gürtel stecken mein Portemonnaie Man sollte sich immer erstmal fragen: was genau brauche ich denn unbedingt direkt bei mir? 3 Taschewn, Trinkhorn und Morgenstern gehören aber mit Sicherheit nicht dazu.
 
"Bei meiner Keltin denke ich mir ja auch, es gibt keine Belge, dass irgendwas am Gürtel getragen wurde, da nehm ich dann auch lieber eine Umhängetasche (lässt sich ja auch leichter ablegen als das ganze Gebaumel am Gürtel)" Also ich hab mal von einer Frühgeschichtlerin gehört, es gäbe ein paar Funde, wo kleine Amulette und Anhänger bei Grabfunden aufgetaucht sind, die in einer Höhe gelegen haben, wie sie für diverse Gürtelanhänger sein hätte können, sie hätten aber genauso am Kleid befestigt sein können oder der Toten aufgelegt noch im Grab, aber leider kann ich mich gar nicht erinnern, wie das genau war. Bei der Freundin von Brokkr hab ich sowas auch mal gesehn, vielleicht kann der dir da was sagen, die haben eine Bajuwarendarstellung gewählt. http://eule-radulf.blog.de/2010/05/12/frauentracht-8572194/ hier sieht man was davon http://eule-radulf.blog.de/2010/01/11/skizzen-frauentracht-bajuwaren-7736060/. Also ich (Als Wienerin Mitte des 14. Jhdts) werde, wenn denn meine Cotte endlich mal fertig wird, nur meinen Paternoster und einen Almosenbeutel tragen. Bei Essbesteck seh ich ehrlich gesagt nicht ein, wieso ich das mitschleppen sollte, denn gegessen wird eh hauptsächlich im Lager/daheim und aufs Feld geh ich auch nicht, wo ich ein Messer brauchen könnte.
 
Weniger ist oft mehr und je höher der Stand desto weniger am Gürtel..dafür höherwertigeren Gürtel und Gewandung.
 
An meinem Gürtel hängt nur ein Messer und sonst nix. Für das übrige Gebamsel hab ich doch schließlich ne Leinentasche in der ich alles verstecken kann was der Mensch heute so braucht. Allerdings schleppe ich die im Regelfall nur mit rum, wenn ich dann das Lager verlasse. Alles andere wäre nur lästig und völlig dämlich, als ob die menschen des 13. Jahrhunderts zu Hause ständig ihre wenigen Wertsachen mit sich rumgeschleppt hätten. Nee die waren doch schließlich unter der Feuerstelle vergraben :zunge .
 
ein guter uralter, aber hochaktueller spruch paßt immer: so viel, wie nötig und so wenig, wie möglich... zu meiner kutte gehört eine kordel. was hängt dran? ein eßbestekk, ein almosenbeutel und ein gebets°beutel°buch. dieser ^strikk^ war nämlich ein arbeitsgerät. der karren oder pfug wurde nicht mit der hand gezogen, sondern mit der hüfte - also mit der kordel. der schlüssel am gewand der frau bedeutet m.E. sie ist die herrin des hauses bzw der burg
 
Ich gebe zu, ich neige dazu jede Menge an den Gürtel zu pappen, sei es privat, dienstlich oder im Hobby. :whistling: Aktuell würde ich jetzt an meinen Gürtel setzen: Messer, Geldbeutel, u.U. Schwert und einen "Kramsbeutel" (für Telefon, Kamera, Zigaretten, Feuerzeug, kleine Flasche Wasser). Leider hab ich dafür noch keine passende Tasche gefunden, als Notbehelf dient mir ein NVA oder Wehrmachts-Brotbeutel...
 
Für das Frühmittelalter in Süd-Westdeutschland sind bei Männerbestattungen üblicherweise kleine Gürteltaschen nachgewiesen. Durch metallene Deckelrandbeschläge gibt es auch Maße. Diese liegen bei einer Höhe von ca. 8 und einer Breite von ca. 10 cm, der Taschendeckel von Sutton Hoo (625) ist erheblich größer. Der Inhalt ist ziemlich einheitlich: Feuerstahl und manchmal auch -stein, Pinzette (zum "rasieren"?), Nägel, Pfriem, manchmal auch eine Schere, seltener ein Knochenkamm. Zeitweise gehör auch ein metallener Taschenbügel dazu, Breite auch um die 10- 12 Zentimeter. In Frauengräbern sind in dieser Zeit keine Gürteltaschen nachzuweisen. An den Gürteln hingen vorne links (von der Trägerin aus) an langen Bändern (Leder oder Gewebe) a) Amulette in Form von Bergkristallkugeln, Bronzescheiben oder Kapseln, b) Messer und c) Kämme, sowie ähnlicher "Kleinkram" aber auch Schnallen und Riemenzungen, je nach Qualität der Ausstattung. Braucht wer Quellennachweise?
 
Braucht wer Quellennachweise?
Das wäre schon interessant. Bis jetzt hab ich, zumindest bei den üblichen Buchmalereien, nichts von Gürteltaschen gesehen. Bilder oder links dazu wären natürlich unschlagbar toll. ;) Mich würde die Zeit etwa von 800-1000 n. Ch. am meisten interessieren...
 
Also ich trage ein Horn am Gürtel :ups Wenn ich einen Gürtel auf'm Surkot trage, ist meist nur mein Dolch und mein Almosenbeutel zu sehen. Sehr oft trage ich aber den Gürtel auf der Cotte und werfe den Surkot nur drüber ... dann ist am Gürtel: Essbesteck, Dolch, Geldkatze und der Almosenbeutel ... @ Phelan warum ist ein Messer für die Frau ein NoGo ??? Es gibt einen Damendolch, die nicht sichbar getragen wurden und mit was soll deine Frau essen ? Ps.: zu meinem Horn am Gürtel, ich hab einlegearbeiten an der Gürtelschliese ... :thumbsup:
 
Auch wenn es jetzt gleich Protest gibt (weil ich natürlich keine Belege vorweisen kann): ich trage an einem Gürtel meinen Almosenbeutel, eine Lederscheide mit Essmesser und Esspfriem und eine Paternosterschnur. Finde das völlig ausreichend und praktisch. Essmesser und Pfriem kann ich zur Not weglassen, wenn ich lagere, da ich ja dann außerhalb des Lagers selten was esse und Besteck haben wir auch an der Tafel. Paternosterschnur natürlich als Schmuck (da gab es im HoMi ja wohl Proteste, weil sich die Damen und Herren des Adels versuchten gegenseitig mit prunkvollen Gebetsschnüren zu übertrumpfen und die Priester von den Kanzeln wohl wetterten, dass ein Paternoster schließlich ein reigiöses Objekt sei und kein Schmuck) :whistling:
 
Wenn ich mich morgens im Lager aufhalte, trage ich meistens nur meine Untertunika. Dann habe ich auch keinen Gürtel, an den ich irgendwas anhängen oder befestigen könnte. Sobald ich jedoch als sudwestnorwegischer Häuptling des 6. Jahrhunderts CE eine repräsentative Aufgabe habe oder unterwegs bin, trage ich zu meiner Übertunika selbstverständlich einen Gürtel. An diesem Gürtel hängt auf meiner rechten Seite ein scharfes Messer und eine Geldkatze für Bares. Auf der linken Seite, gleich hinter dem Schwert, welches durch einen zweiten Gürtel gehalten wird, trage ich eine kleine, viereckige Ledertasche für Führerschein, Kreditkarte, Handy und Visitenkarten. Am zweiten Gürtel, dem Schwertgürtel, ist die Schwertscheide mit meinem scharfen Schwert und horizontal daran meinem scharfen Sax mit Scheide befestigt. Hinten hänge ich zudem oft noch meine scharfe Bartaxt mit ein, welche ich auch zum Holzhacken benutze. Meinen Holzbecher, das Eßbesteck, das Beutelchen mit Schlageisen und Feuerstein, Hygieneartikel und Ersatzwäsche verstaue ich in meinem großen Leinenbeutel, welchen ich nicht ständig mit mir herumschleppe und gerne im Lager zurücklasse. Meine Gefährtin, die Seherin, trägt einen Peplos mit einem brettchengewobenen Gürtel. Daran befestigt sie ein kleines scharfes Messer, eine Geldkatze und einen Beutel mit allerlei Ritualkram, welcher aus einem Stierhodensack gefertigt wurde. Aber auch sie trägt keinen Gürtel, wenn sie nur im Unterkleid im Lager herumstolziert :D.
 
:eek:ff1 Hier in Helvetien ist das Tragen von scharfen Schwertern nicht verboten. In Germanien nehme ich dann aber immer mein stumpfes Schwert mit.
 
Nun, damit wollte ich bloß zum Ausdruck bringen, daß ich die Dinge, welche ich mit mir herumtrage auch tatsächlich benutze. Für mich ist das Ganze nicht nur eine Darstellung oder Show. Ich versuche mich in die Situation und das Leben des 6. Jahrhunderts CE tatsächlich rein zu versetzen und dieses aktiv zu leben. Das Handy und den anderen Kram des 21. Jahrhunderts CE habe ich wirklich nur noch für den absoluten Notfall dabei, wobei ich eigentlich auch locker auf diese Dinge verzichten könnte und will. Dem 21. Jahrhundert CE kann ich sowieso nicht sehr viel abgewinnen - dies konnte ich im übrigen noch nie. Das Einzige, was ich in dieser Zeit hier gut finde, ist daß man sich über Internet mit Menschen austauschen kann, welche man sonst nie antreffen würde. Mein Gedankengut, meine Lebenseinstellung und meine Seele sind viel älter. Ich bin ein Mensch, welcher das einfache Leben sucht, das sich auf das Wesentliche beschränkt. Und ja, ich bin ein Krieger von ganzen Herzen. Vieles der modernen Welt gefällt mir gar nicht und bereitet mir oft Sorgen. Nun, ich möchte jetzt jedoch nicht zu tief in dieses Thema eintauchen, denn dies würde den Rahmen echt sprengen und viele von Euch werden mich auch kaum verstehen können. Dennoch möchte ich klarstellen, daß das Ganze für mich nicht nur ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung, eine Darstellung und eine Show ist. So, liebe Freunde, jetzt aber wieder :back.
 
Ich hab auch eine kleine Tasche und ein Messer am Gürtel. Mit Nachweisen und Bildern ists ja schwierig, aber ich hab da was gefunden, was man mal diskutieren könnte: Stuttgarter Psalter F4v Die dritte Person von links hat meiner Ansicht nach drei Teile am Gürtel hängen. Es sind auf jeden Fall keine Borten oder so. Doch was soll das darstellen? Oder war es nur künstlerische Freiheit des Malers? Das Bild kann man auch nochmal vergrößern.
 
Nachdem ich mich hier etwas durchgelesen habe, muss ich feststellen, dass ich nicht wirklich authentisch gewandet bin. Ist mir ehrlich gesagt auch nicht wichtig. Mein Gewand ist dunkelgrün und wurde bis ins 13. Jahrhundert hinein getragen laut Karfunkel. Am Gürtel (mattorange) habe ich bei Mittelaltermarktbesuchen immer eine Gürteltasche (Beerenfarben) mit Geld, Fahrkarte, Ausweis, Fotoapparat, Schlüssel und gelegentlich mein Handy. Und meist zwei Trinkhörner. Alles andere wie Tee und etwas zu essen ist im Rucksack, entweder den aus Kunstleder oder den aus Synthetik mit Buttons von den verschiedenen Gruppen, die da auftreten. Irgendwann nähe ich uns beiden zwei Rucksäcke aus Leder und zwei Tabakbeutel, da Geier und ich Raucher sind.
 

Neueste Beiträge

Oben