Dominantes Auge umstellen?

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Agroman

Guest
Hi Leute! Ich bin seit kurzem etwas in der Zwickmühle, was meine Schießtechnik anbelangt. Nun, ich bin jetzt seit mehreren Jahren traditioneller Instinktivschütze, und ich habe immer linkshändig geschossen, seit ich Bogenschießen professionell betreibe, also seit mindestens 5 Jahren. Ich bin jetzt 17 Jahre alt und kam damit immer gut zurecht. Soweit, so gut. Es gibt aber ein Problem: Seit ich begonnen habe, auch Fachbücher zum Thema Bogenschießen zu lesen (was ich ebenfalls bereits lange tue), weiß ich natürlich, dass man sich eigentlich nach seinem dominanten Auge statt nach seiner Links-/Rechthändigkeit richten sollte, wenn man das Schießen anfängt. Allerdings wusste ich das früher noch nicht und keiner meiner zeitweiligen Schießlehrer von damals hat mich jemals darauf aufmerksam gemacht, daher bin ich eben schon immer Linkshandschütze. Und jetzt kommts: Ich habe zwar immer ganz normal und in Zeiten des intensiven Trainings auch immer mal richtig gut geschossen (mal besser, mal schlechter, wie jeder so seine Phasen hat), kürzlich wollte ich dann aber doch nochmal den Augentest machen. Und was kam raus? Eigentlich ist mein rechtes Auge das dominante! Was soll ich jetzt also machen? Manche Fachliteratur sagt: "Entweder das Auge oder die Hand, eines musst du umstellen, wenn du in diese Situation kommst!" Der Logik nach müsste ich also schon lange mein linkes Auge als Zielauge umgewöhnt haben. An anderer Stelle sagt man, dass man zu schlechten Ergebnissen/Angewohnheiten kommt, wenn man nicht sein von Natur aus dominantes Auge zum Zielen benutzt. Was würdet ihr mir raten? Umstellen und von vorne anfangen? Das wäre ein hartes Los, denn mit meinem rechten Arm bin ich bei Weitem nicht dazu in der Lage meinen schweren englischen Kriegsbogen aufzuspannen, wie mit dem linken! Ihr müsst verstehen, für mich ist das sozusagen eine Identitätskrise, denn Bogenschießen ist einer der wesentlichsten Faktoren meiner Persönlichkeit, ich bin ein Fanatiker! Wenn jemand ein guten Rat weiß, er möge ihn aussprechen. Ich wäre euch sehr, sehr dankbar.
 
Im Grunde kommt es drauf an, was Du willst. Ich selber war mal FITA-Schütze und da kommt es ja auf das letzte Quentchen Genauigkeit an. Hier wurde gesagt (ist jetzt auch schon ein paar Jahre her), dass man sich immer an das dominante Auge halten sollte. Das man die Augen umlernen/umtrainieren kann, wäre mir neu. Das Problem ist halt - und das kenne ich von dem einen oder anderen Instinktivschützen, die sich später umtrainiert haben - dass man eine ganze zeitlang erstmal wieder um einiges schlechter schießt. Wenn Du das ertragen kannst, würde ich auf Umtrainieren - als von Links- auf Rechtsschütze - plädieren. Ansonsten wirst Du wahrscheinlich bei entsprechendem Training immer noch passabel schießen aber im Hinterkopf haben, dass es vielleicht noch besser sein könnte. Sprich doch mal mit Deinem Trainer oder Vereinskollegen oder sprich die Problematik in einem Fachforum wie z.B. in Fletcher´s Corner an. Ich finde, für so eine Entscheidung ist so ein eher breit gefächertes Forum, wie dieses hier, nicht so 100% geeignet. wobei ich es schon seltsam finde, dass keiner Deiner Lehrer da was von gesagt hat - sowohl beim Jagdbogen-Schießen, wie auch beim FITA-Schießen und selbst in meinem Bogen-Shop war das eine der ersten Fragen ... Bis denn Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn es Dir darum geht eine menge Ringe zu schießen, dann wirst Du in den saueren Aopfel beißen müssen und umtrainieren. Wenn Du, wie ich es meine rauszuhören, das Bogenschießen mit dem Reenactment verbinden möchtest, dann ist imho das instinktive schießen erheblich besser.
 
Danke erstmal. Also, präzise viele Ringe zu schießen hat ja mit einem englischen Kriegsbogen relativ wenig zu tun, die Teile sind einfach nur pure Killer :D , aber ich möchte natürlich schon weiterhin gut schießen können. Was das "Umstellen" angeht, so müsste es aber doch eigentlich auch so sein, dass man automatisch mit dem linken Auge zielt, wenn man linkshändig schießt. Dass es nicht dominant ist, heißt doch nicht, dass es nicht auch zielen kann, oder? In Fletchers-Corner bin ich seit Kurzem bereits angemeldet, da werde ich mal einen Thread eröffnen.
 
(Sry für den Doublepost) Ich habe mich jetzt mal informiert und herausgefunden dass das alles gar kein Problem ist und mich nicht einschränken sollte. Anscheinend ist eine sogenannte "Kreuzdominanz" nichts schlimmes bei einem Instinktivschützen, denn man passt sich automatisch dran an und das Hirn rechnet den Schuss von alleine "richtig" aus. Sogar die Legende Howard Hill soll kreuzdominant geschossen haben, wie ich gelesen habe, und der Typ war ja mal wirklich ein Meister, der seinesgleichen suchte. Für FITA-Leute ist das was anderes mit dem Visier, aber das braucht mich ja nicht zu kümmern, ist schließlich ein vollkommen anderer Sport. Bei mir bleibt also alles beim Alten! Problem gelöst! :D :D :D
 
welche Händigkeit ist bei dir denn dominanter? Links / Rechts oder bist Du sogar Beidhänder? Du solltest dich danach richten, da das Umschulen bei einer ausgeprägten Dominanz einer Körperhälfte ernste Probleme mit sich bringen kann. Man lässt Kinder in aufgeklärten Ländern nicht umsonst ihre Arbeitshand selbst aussuchen. http://www.linkshaenderseite.de/umrueck.html der Link bezieht sich zwar explizit auf das Schreiben, neurologisch ist es aber egal, welche Tätigkeit umgeschult wird. Du solltest so schießen, wie du dich körperlich am wohlsten fühlst, dann wird das für dich schon richtig sein
 
Ich bin Linkshänder und schieße auch linkshändig :). Beim Bogenschießen sollte man sich aber in der Regel nach dem dominanten Auge richten, zumindest beim FITA (was ich aber nicht betreibe). Aber mein Problem ist ja gelöst, denn kreuzdominant zu schießen ist mit einem gewissen Maß an Übung (über das ich ganz sicher verfüge ^^ ) für einen Instinktivler keine Einschränkung. mann, bin ich froh, mich mal ein bisschen umgehört zu haben, hehe. Aber, mal ehrlich, ich hätte mich evtl. wohl auch nicht umgestellt, wenn es etwas ausgemacht hätte. Dafür wäre es einfach viel zu langwierig, ich müsste von neuem daran arbeiten, 90 Pfund (und später mal noch mehr) bis zum Ohr zurückzuziehen, was sich als lästig gestaltet hätte.
 
ja ich bin auch linkshändig und schieße mit links... allerdings hab ich das Augenproblem nicht... aber alleine die Vorstellung irgendwas mit rects machen zu müssen, was ich eigentlich mit links mache, beschert mir schon nen Knoten im Hirn :thumbdown: Mein Vater wurde noch umgeschult und das hatte starke Konsequenzen und bei mir hat die Lehrerin es noch versucht, aber meine Eltern haben da interveniert... In unserem damaligen Bogenverein hatte auch nie einer nach dem Auge gefragt, nur nach der Händigkeit
 
... allerdings hab ich das Augenproblem nicht...
Nene, du missverstehst mich^^. Ich habe nicht die geringsten Augen- oder Schießprobleme, hatte nur zweifelnde Bedenken, dass ich vll. über die Jahre hinweg was falsch gemacht hätte, was sich ja zum Glück als nicht zutreffend erwiesen hat...*puh* Das einzige Sehproblem, was ich habe, sind meine 5 Dioptrin Weitsichtigkeit (ich weiß, hört sich ungewöhnlich an für nen 17-jährigen, ist aber so^^), und die schränken mich ja bei Bogenschießen nicht ein, denn die Ziele sind ja weit weg, und meine Augen mögen nur keine unmittelbare Nähe xD. Ich finde so Sachen wie Umpuhlen von links auf rechts auch total dämlich...man muss mal bedenken, die haben das damals noch für teuflisch gehalten, wenn man Linkshänder war, oder zumindest war das der Auslöser für diese gesellschaftliche Unart...
 
Also ich shcieß zwar noch nicht so lange wie du aber ich habe schon einige kurse besucht und bei mir im verein werden wir von einem leistungstrainer für instinktives schießen betreut. und meines wissens nach und auch allem nach was ich gehört habe hätte ich auch gesagt das es nichts ausmacht. zumal du beim instinktiven schießen ja deine beiden augen geöffnet hast und dich auf ein ziel fixierst. und bei beiden geöffneten augen macht die dominanz wenig aus. und die grundregel beim instinktiven schießen ist sowieso: hauptsache du fühlst dich wohl. also wenn du rechtshänder bist und trotzdem den bogen in der rechten hand halten willst ist das auch kein problem. das selbe gilt auch für auszug und stand und sowas.. wobei da wenige technische grundlagen schon auch das treferbild verbessern. aber da brauch ich dir wohl nichts zu erzählen ;)
 
Ich habe das selbe Problem beim Tontaubenschießen (also mit der Flinte). Ich bin Rechsschütze und mein linkes Auge ist dominant. In vielen Flintenlehrbüchern stand auch, dass das ein größes Problem ist. Aber alle meine Gewehre umschäften lassen hätte mich ein Vermögen gekostet. Ich habe mir die Schutzbrille auf der linken Seite angeklebt. Seitdem habe ich keine Probleme und wenn ich nicht treffe, was leider auch mal der Fall ist, liegt es nicht an den Augen. Also bei Dir rechtes Auge zukneifen und nicht umlernen. LG Maxi
 
Also bei Dir rechtes Auge zukneifen und nicht umlernen.
bloß nicht das auge zukneifen beim instinktiven schießen da wir beim instinktiven schießen nicht zielen dürfen wir auch keines der augen zumachen. da kommen wir gar nicht drum rum über die pfeilspitze zu zielen, da die aber nicht längs dem auge verläuft verschiebt sich die zielachse. und man kann nicht treffen... ne aber normal weiß sowas jeder der schon ne weile instinktiv schießt.
 
Jepp, Auge zukneifen ist beim instinktiven Bogenschießen was ganz Böses, denn man braucht das eine Auge fürs Zielvermögen, während das andere für Tiefenwahrnehmung sorgt. Ich bleibe eben einfach so, wie ich es am besten kann. Deswegen hatte ich mich ja auch etwas gewundert: Ich bin ja wirklich kein schlechter Schütze, im Gegenteil,... aber dachte, ich hätte nen Fehler entdeckt. Da dem eben aber nicht so ist, bleib ich brav linkshändiger Bogi.
 
Ich war fast noch nie im Parcours^^, sowas findet man hier in Belgien schlecht. Werde ich aber auf jeden Fall anfangen, sobald ich wieder in DE bin. In Deutschland gibts auch massenweise coole traditionelle Vereine, in Belgien fast keine, deswegen bin ich notgedrungen im Recurve-Verein. Schieße übrigens mit nem schweren englischen Kriegsbogen, der ist natürlich kein Präzisionskönig^^, aber es hat schon für nen goldenen Pfeil in der Lanbogen Junior-Klasse beim meines Wissens einzigen traditionellen Turnier in Belgien gereicht ;)! (da war ich aber auch noch mit nem leichten 70 lbs Eschenbogen unterwegs^^, ist fast schon ein Jahr her das Turiner :( )
 
Hallo erstmal Ich schieße zwar nicht so´n Prügel wie Du, aber, für Präzision ist es sehr hilfreich, Pfeile mit möglichst gleichem Spine, gleichem Gewicht und gleicher Gewichtsverteilung zu schießen. Einfach die 20 Pfeile die man hat, aufs gleiche Ziel schießen und die 5 Besten weiterverwenden. Die anderen kann man dann auf die gleichen Werte dieser tunen. Dann wird auch ein ELB zur Präzisionswaffe. Hast Du mal so spaßeshalber rechtshändig geschossen? Es kann sein, das Du dann noch besser zurechtkommst. 15 Pfeile mit der falschen Hand ändern nix, wenn Du aber damit dann besser zurechtkommst und Dich wohler fühlst? LG Wilfried
 
Soweit ich weiß, ist der Spine bei Pfeilen für einen kräftigen ELB wie meinem derart hoch (bin jetzt schon bei 3/8 Schäften, für zukünftige Bögen über 100lbs brauch ich dann auch mal 1/2 oder mehr), dass da ein kleines bissle mehr oder weniger sogut wie keinen Einfluss mehr hat. Aber ich schieße natürlich trotzdem mit gleichen Pfeilen. Rechtshändig schießen mag ich gar nicht, da fühle ich mich auch nicht wirklich wohl. Ganz zu schweigen davon, dass ich mit der rechten Seite nicht stark genug bin, um die 90 Pfund voll auszuziehen. Mit links ergeht es mir irgendwie schon am Besten^^.
 
Tja, so wird behauptet. Bei 50# soll es auch egal sein , obs nun 48 oder 52# sind. Dazu ein grain oder Zwei mehr/weniger Spitzengewicht und schon sinds 20 cm auf 20m daneben. Es ist echt kein Witz, obwohl man es sich bei den Baumstämmen für Warbows kaum vorstellen kann, der dynamische Spine kann einem mächtig des Trefferbild versauen. Das hat aber nix mit der äugigkeit zu tun, da ist´s wichtig, das man sich beim Schießen wohlfühlt
 
Jo, hat nüscht mit Äugigkeit/Händigkeit zu tun^^. Aber du hast schon recht, ein exakter Spine der Pfeile kann einiges ausmachen. Das merke ich auch gerade, denn ich hatte ja mal berichtet, dass mein 90-Pfünder gebrochen ist. Deswegen muss ich grad (bis der per Garantie angefertigte Ersatz für den 90iger ankommt, was bald sein sollte) mit einem meiner alten Eschenbögen schießen, noch dazu stimmt bei dem die Achse nicht, d.h. er ist leicht verdreht UND er ist durch extremen Stringfollow um einige Pfündchen unter die ursprünglichen 70 geschwächt. Dazu dann noch die riesigen 3/8-Pfeile von meinem Warbow, also komplett falscher Spine, und die Dinger eiern durch die Luft als wären sie fliegende Aale und keine Pfeile. Das Trefferbild ist dementsprechend willkürlich. Aber was soll ich machen, ich kauf mir ja nicht für die Wartephase von 1 1/2 Monaten extra andere Pfeile (die ursprünglichen für diesen alten sind schon lange kaputt geschossen oder verloren gegangen). Trotzdem, man vermisst schon die harte Wucht des Kriegsbogens und die schön sauber fliegenden Pfeile^^, aber bald hab ich das ja wieder.
 

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