Überarbeitung der Panhoplie für meinen griechischen Hopliten

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Thomas W.

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Mein Vorsatz im Hobby für das Jahr 2016 hat sich zu 2015 nicht gross verändert. „Besser werden“ ist weiterhin mein Ziel. Wieder ein Stück weiter hin zu mehr "Geschichtsnähe". In den Darstellungen wird es primär für die erste Jahreshälfte meinen „griechischen Hopliten“ betreffen, dieser es über den Winter von einem „Nebenprojekt“ nun unter die „top Drei“ geschafft hat. ^^ Ziel ist hier, die Panhoplie (volle Rüstung) bestehend aus dem Schild (Aspis), dem Speer (Dori), dem Schwert (Xhipos oder Kopis), dem Helm, einem Brustpanzer, sowie den Beinschienen (Knemides) zu überarbeiten und alle Standartteile (meist aus Messing) Stück für Stück gegen auf Mass gefertigte Teile (aus Schmiedebronze, im alten Griechenland „Oreichalkos“ genannt) auszutauschen. Hierzu habe ich in den letzten Monaten fleissig die Bücher gewälzt und mir dazu noch Hilfe bei den "Hetairoi", einer sehr guten Darstellergruppierung zum Thema "antikes Griechenland", geholt. Begonnen wurde nun mit dem Helm, einem Muskelpanzer (Brust und Rückenteil), sowie den Beinschienen. Die Stücke fertig mir Stefan Jaroschinski von www.noricum.de an. Mein Hoplit ist im antiken Griechenland um 500 bis 480 v. Chr. zur Zeit der Perserkriege angesiedelt. Die Stadt (Polis) aus der er kommen und für die er kämpfen soll, ist Athen. Als Helm kommt für mich nur ein Korinthischer Typ in Frage (weil er möglich ist und ich den so schick finde). Nach langer Überlegung wird er Einflüsse dieser Funde in sich tragen, die alle für mein Zeitfenster datiert sind:
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(Bildquelle: pinterest.com)
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(Bildquelle: pinterest.com)
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(Bildquelle: pinterest.com)
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(Bildquelle: pinterest.com) Das der Helm eine Verzierung bzw. einen speziellen Helmbusch erhalten soll, stand für mich schnell fest. Ich bin mir aber noch nicht zu 100% sicher, welche Variante es werden wird. Lasst euch überraschen, auf jedenfall „nichts von der Stange“. :D Neben dem Linothorax (da hab ich bereits einen) möchte ich gerne einen Muskelpanzer tragen. Für diese gibt es ebenfalls zahlreiche Belege für diese Zeit. Er wird wohl eine Mischung aus diesen beiden Funden werden:
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(Bildquelle: pinterest.com)
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(Bildquelle: pinterest.com) Die Beinschienen werden an diese Vorlage angelehnt:
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(Bildquelle: pinterest.com) Der Rest der Panhoplie wird überarbeitet, wenn dieses Projekt abgeschlossen ist. Solange werden die Teile noch weiter verwendet. Ich werde euch hier hin und wieder über den aktuellen Fertigungsstand auf dem laufenden halten. :) :bye01
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin wie immer höchst gespannt auf Deine "neue" Darstellung. Vor allem wenn ich sehe, dass Beinschienen von noricum.de aus der Hallerzeit bei 1.200 Euro liegen. =O
 
Ich bin wie immer höchst gespannt auf Deine "neue" Darstellung.
"Neu" ist die nicht, nur hier noch nicht präsentiert. Aber gespannt bin ich auch! :thumbup: :trink02 Stefan hat bereits einige Tage fleissig den Hammer kreisen lassen. Hier ein erster Zwischenstand:
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(Bildquelle: Stefan Jaroschinski)
 
Mit dem Muskelpanzer ging es letzte Woche wieder ein ganzes Stück vorwärts. Anfang Februar werde ich einen ganzen Tag für die "Detailarbeiten" und Anpassungen an meinem Körper (der für diesen Panzer übrigens als Vorbild genutzt wurde :D ) bei Stefan in der Werkstatt verbringen dürfen. Geplant sind für dieses mal ~8 Stunden. Ich bin bereits sehr gespannt und freue mich riesig darauf. Morgen geht es mit dem Knemides (Beinschienen) weiter und zum "Thema Helm" (und seine Details) sind endlich auch die "Würfel gefallen"! :wiki4
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(Fotoquelle: Stefan Jaroschinski)
 
(der für diesen Panzer übrigens als Vorbild genutzt wurde )
Arni Schwarzenegger würde vor Neid erblassen... ;) Wahnsinn, und das dengelt der Stefan alles von Hand? Kaum zu glauben. Weiterhin viel Erfolg, Nerven und Geduld! PS: Läßt Du den Panzer hinterher noch vergolden? :whistling:
 
Vielen Dank Wilfried, Geduld braucht es etwas, aber das warten lohnt sich definitiv. :thumbup:
PS: Läßt Du den Panzer hinterher noch vergolden?
Falls du den Farbwechsel meinst: Der entsteht durch die Hitze und durch die Treibarbeiten mit dem Hammer. Später wird das durch das Polieren des Panzers noch deutlicher hervortreten. Man erkennt jetzt schon gut, wie sich die Farbgebung ändert. Falls du den Preis meinst: Berücksichtigt man das relativ teure Ausgangsmaterial und die Tatsache, dass der Mann noch einer der wenigen deutschen "Vollzeitschmiede" ist, der von dem was er da (meist von Hand und oft viele Tage an ein und demselben Stück sitzend) herstellt leben muss, bewegt er sich absolut in der Norm. Eine Vergoldung ist nicht vorgesehen, sie entspräche nicht dem Vorbild.
 
(der für diesen Panzer übrigens als Vorbild genutzt wurde )
Ich würde ja mal zum Arzt gehen, Dein Bauchnabel sieht so komisch aus. :p Die Arbeit an sich wird sicherlich wieder zur superlative werden, dass kann man nur immer wiederholen.
 
Und zwingt einen die Figur zu halten.
Das ist mir tatsächlich bereits schon einmal bei einem spätmittelalterlichen Projekt zum Verhängnis geworden. :pinch: Ich hoffe, dass sich das nicht wiederholt. ^^ Die Beinschienen sind ebenfalls für die Anprobe und die darauf folgenden Feinarbeiten fertig:
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(Fotoquelle: Stefan Jaroschinski)
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(Fotoquelle: Stefan Jaroschinski) Morgen geht es mit dem Helm weiter! :thumbup:
 
Ich geh am Stock!! Das ist ja Wahnsinn, diese Mühe. Sieht fast so aus wie die goldene Rüstung Alexanders des Großen, die Ritter Runkel von Rübenstein aus dem Wrack der Nearchos im Roten Meer geborgen hat. :bahnhof ??? Na dann werde ich, falls Bedarf besteht mal was über DIE Mittelalterquelle meiner Kindheit posten.
 
Zitat Ritter Erasco: Berücksichtigt man das relativ teure Ausgangsmaterial und die Tatsache, dass der Mann noch einer der wenigen deutschen "Vollzeitschmiede" ist, der von dem was er da (meist von Hand und oft viele Tage an ein und demselben Stück sitzend) herstellt leben muss, bewegt er sich absolut in der Norm. (Bin zu blöd, Zitate einzufügen) Das ist eine sehr gute Einstellung! Ich wünschte, das setzt sich irgendwann mal durch.
 
Ist der Helm aus einem Stück - also aus dem Vollen - getrieben worden ? Wahnsinn !
 
Ist der Helm aus einem Stück - also aus dem Vollen - getrieben worden ?
Nee, voll gegossen und dann mit dem Drehmel ausgehöhlt... :D Wahnsinn! wäre auch meine Wortwahl gewesen! @ Erasco: weiter so! Wir wollen ihn fertig und poliert sehen und dann hier in action: www.youtube.com/watch?v=bfJeAMKndRg :D :D :D Viel Spaß! (falls Du's noch nicht kennst)
 
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(Bildquelle: Ritter Erasco) Nun war es soweit... 11h Anpassungsarbeiten an Muskepanzer und Beinschienen. Der Panzer sass nach knapp 3h so wie er sollte, nämlich Perfekt. Die Beinschienen (Knemides) benötigten über 6 Stunden. Da diese nur über den Unterschenkel "geschnappt" werden (ohne Schnallen oder anderen Befestigungen) und dann durch die eigene Spannung am Wadenmuskel "anhaften", müssen sie wie eine zweite Haut sitzen. Durch das unzählige an- und ablegen der Beinschienen sahen meine Unterschenkel zum Schluss aus, als hätte ich mir selbst (in "besoffenem Zustand"
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) mit einem halbscharfen Messer die Beine rasiert... die Kanten werden erst zum Schluss umgebörtelt, wenn alles so sitzt wie es soll. Diese Anprobe bleibt mir sicherlich noch lange in Erinnerung.
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Nun, da die Teile perfekt sitzen, kann mit den Details und Verzierungen begonnen werden. Am Helm wurden die Augen - sowie die Ohrenausschnitte vorbereitet und Details zur weiteren Umsetzung besprochen. Weitere Bilder folgen später. *das Bild wurde am Morgen vor Beginn der Anpassungsarbeiten aufgenommen. Es zeigt meiner Meinung nach sehr gut, dass mit zahlreichen und genauen Abmessungen im Vorfeld und einer fähigen Hand des Schmiedes auch ohne Anprobe schon einiges möglich ist.
 

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