Gürtel mit Gleitverschluss

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user10101

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In den Gräbern 17 und 19 an der Kirche der slawischen Fürstenburg Starigard fanden sich die Reste von Gürteln mit einem Gleitverschluss. Grab 17 Gleitring aus Bronze, Durchmesser 14 mm, auf halbrunder Nietlasche, Breite 8 mm, an der inneren Rundung Lederreste. Fundlage zentral auf der Gürtellinie. Riemenende aus Bronze, rundstabig, mit polyedrischer leicht beschädigter Endverdickung, verziert mit eingefeilten Rillen, Länge 39 mm, ursprünglich 42 mm. An der geschlitzten Riemenzwinge geringe Lederreste. Fundlage am linken Oberschenkel 30 cm unterhalb der Gürtellinie. Grab 19 Gleitring aus Bronze, Durchmesser 12 mm, auf halbrunder Nietlasche, Breite 8 mm, an der inneren Rundung und am Laschenbeschlag Lederreste, festgelegt mit eisernen Nietstift auf dünnem Konterblech. Fundlage, wurde beim Ausschlämmen der Graberde gefunden. Riemenende aus Bronze, rundstabig, mit polyedrischer leicht beschädigter Endverdickung, verziert mit eingefeilten Rillen, Länge 39 mm. An der geschlitzten Riemenzwinge geringe Lederreste. Fundlage am linken Oberschenkelhals 20 cm unterhalb der Gürtellinie. Da sich an beiden Gleitverschlüssen Reste von Leder erhalten haben, ist davon ausgehen das die Gürtelriemen aus Leder angefertigt wurden. Beide Grabfunde datieren in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts. Weitere Funde von Gürteln mit Gleitverschluss unterschiedlicher Ausführungen fanden sich in Birka, Haithabu, Jelling, Mammen, Ralswiek, Stengade und Thumby – Bienebek Quellen: Starigard/Oldenburg Ein slawischer Herrschersitz des frühen Mittelalters in Ostholstein Herausgegeben von Michael Müller - Wille Wachholtz Verlag Neumünster Starigard/Oldenburg Hauptburg der Slawen in Wagrien Teil VI Die Grabfunde Einführung und archäologisches Material Von Ingo Gabriel und Torsten Kempke Wachholtz Verlag Neumünster Gestern kam nun mit der Post von meinem Bronzegießer die bestellten Gürtelteile, Leder fand sich noch im Keller, so das ich einen Bastelabend einlegen konnte. Der Gürtel orientiert sich an dem Fund aus dem Grab 19
 

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Kann mich @Hendrik1975 nur anschließen: sehr schön - sowohl die Replik, als auch die Erläuterung dazu! Eine Frage hätte ich jedoch noch: wie genau wird so eine Art Gürtel denn getragen? Gürtel durch den Gleitverschluss stramm ziehen und dann das lose Ende mit einem halben Schlag festlegen? Weiß man was dazu?
 
@Fifill Leider haben sich nur minimale Lederreste vom Gürtelriemen erhalten... Eine gängige Interpretation siehe Fotos
 

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Ich schließe mich @Hendrik1975 an. Schöne Sache das, mal so abseits vom Mainstream. Greife auch die Frage von @Fifill auf, die du ja eigentlich schon beantwortest hast. Deinem Bild nach drängt sich mir der berühmt berüchtigte allseits diskutierte Reenactorknoten auf. Aber bei deinem Replik ist das ja bedingt gegeben. Wie soll der Riemen ansonsten auch gegürtelt worden sein. Hierbei interessant wäre lediglich die überhängende Länge des Lederriemen.
 
Irgendwo haben alle Mythen ja ihren Ursprung, so wie die Tütenärmel die ja DAS Sinnbild fürs Mittelalter sind, aber eigentlich nur im 12ten angesagt waren.
 
@Thirk Wie im Post 1 Grab 17, beschrieben Befand sich der Endbeschlag in Fundlage, 30 cm unterhalb der Gürtellinie. Bei Grab 19 im gleichen Post beschrieben, Fundlage des Endbeschlags am linken Oberschenkelhals, 20 cm unterhalb der Gürtellinie. Dementsprechend wahrscheinlich also 20 bzw. 30 cm...überhängende Länge...
 
Hallo zusammen, Sperrt sich der Gürtelbeschlag nicht von alleine durch die Verkanntung bei Belastung? Ist dann noch ein Knoten zur Sicherung motwendig?
 

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