Gewandung Bäuerin o.ä. Darstellung ca. 1200 - 1300
- Ersteller Alriklassan
- Erstellt am
MichaelvonWindeke
Well-known member
Leider war die nicht in Worms... Worms ist Paps´s Kinder-Frau Urlaub. Die VA gehört mir alleineIst Deine Frau in Worms? Dann darf sie gern meinen Surcot aus feinem Kammgarn streicheln, wenn ich die Veranstaltung besuche. (vorausgesetzt sie reisst ihn mir nicht vom Leib!) Ich gebe allerdings zu, dass es ein moderner Stoff ist, der evtl. einem musealen Standard aus der Nähe betrachtet nicht Stand hält. Ist mir aber wurscht. Er ist richtig kuschelig.
Ja moderner Stoff ist bei uns jetzt auch die Lösung da se museal eh keine Modenschau mitmachen wird. Aber er sollte halt auch erst auf den zweiten Blick als modern auffallen. Da suche ich jetzt noch was schönes. Mal Kappi anfragen.
Also da hier ja nun doch die Frage nach dem A im Raume steht finde ich so "Tipps" wie "ach kauf die einfach die sind doch praktisch" echt daneben. Oder kannst du eine Quelle nachweisen?
Hinweis (und "Danke" an Michael): Wir sind im Bereich "Living History"... daher sollten alle Vorschläge der Gemeinschaft auch belegt werden können und nicht aus der Ecke "praktisch" oder gar "waren auch nicht doof damals" kommen.
Gerade Anfängern sollte man belegte Dinge zeigen,vor allem wenn hier im LH Bereich gefragt wird. Wie sich behelfen ist ja eine andere Sache die uns nix angeht. Wenn man jedoch Improvisiertes nachahmt ist man schnell ganz weit weg vom Ziel. Rike wenn Du einen Beleg findest, magst Du ihn hier teilen ? Gerne in einem eigenen Beitrag. Gesucht hatte ich danach auch schon, da es irgendwo von Düppel aus mal aufkam (Purruker Bauernkleidung ?), aber einen echten Beleg dazu habe ich nicht gefunden. Keine Realien, keine Abbilidung oder Figur. Ich würde mich freuen.
Danke schön.In dem, unten genannten und zugebenermaßen schon älteren Dokument steht (auf Seite 15) etwas von einem Holzschuh, mit einem Bild eines Schuhs dazu, der dem heutigen Holzschuh ähnelt. Als Bildbeschreibung steht dazu:
(Quelle: http://www.brandenburg1260.de/schuhwerk.pdf) Soweit ich weiß, ist das inzwischen widerlegt, bin mir aber nicht sicher, bzw. habe ich davon keine Quelle.
Manuela
Well-known member
Das ist aber auch die einzige "Quelle" die man zu einem Holzschuh findet. Dabei sollte man bedenken 1. es gibt nur dieses eine einzige Bild ohne Bestätigung das es wirklich richtig datiert ist (Ausnnahmenreenactment :/ ) und 2. es ist ein Bild aus den Niederlanden. Dort haben Holzschuhe auch heute noch eine völlig andere Bedeutung als sie hier je hatten. Was es aber doch wirklich greifbar belegt gibt, sind Trippen. Ich versteh nie warum man dann nicht dazu greift. Halten die Füße genauso trocken und sind auch noch bequemer.
weil man unter den Trippen Wendeschuhe trägt. Das ist der Punkt den man anfangs umgehen möchte, weil man a) den mangelnden Kompfort scheut und b) keine teure Maßanfertigung haben mag. Eigentlich ist es aber gar nicht unbequem, bei guter Pflege halten die Schuhe recht lange und Lederschuhe sind gut belegt man findet durchgängig durch sämtliche Epochen, etliche Modelle.
Manuela
Well-known member
Meine ersten Wendeschuhe hab ich 2007 gekauft und jetzt erst sind sie erst ziemlich durch. Wurden zwischendurch 3x geflickt, aber bei guter Pflege halten sie wirklich lange....und ich hab sie viel getragen..... Aber ich hab Trippen auch schon so getragen morgens oder nachts auf dem Weg zum stillen Örtchen. Mit dicken Naalbindingsocken passt das auch so und hat was von FlipFlops
morgens oder nachts auf dem Weg zum stillen Örtchen. Mit dicken Naalbindingsocken passt das auch so und hat was von FlipFlops Ich bin noch den Nachweis für Holzpantinen schuldig. Ein guter Freund hat mir aus der Bredouille geholfen, nachdem ich mich einfach ncht erinnern konnnte, wo ich den Nachweis herhatte, und wie folgt geliefert: "Die holländischen Funde sind aus Erle. Quelle: De klomp uit Rotterdam, bron: collectie.museumrotterdam.nl Entgegen der herkömmlichen Meinung gibt es sehr wohl Funde aus Holland, die auf`s 13. Jh. datiert sind. In Holland heißen diese Holzschuhe Klompen und es gibt gleich mehrere Klompenmuseum in den Niederlanden. Zitat: „De oudste klompen uitMiddeleeuws Europa zijn opgegraven aan de Amsterdamse Nieuwendijk en in de oude dam in de Rotte in Rotterdam. Deze zijn gedateerd tot respectievelijk 1230 en 1280 na Christus. Beide klompen waren van elzenhout gemaakt. Het uiterlijk van deze klompen verschilde niet veel van de klompen die tegenwoordig nog in Nederland worden gedragen“. Sinngemäß: Die ältesten Holzschuhe sind auf 1230-1280 datiert. Die äußere Form unterscheidet sich nicht viel von der heutigen." Das Foto lässt sich leider nicht einfügen, aber die Pantinen sehen aus, wie die, die wir alle haben.
genau genommen steht da, dass sich die gefundenen Holzschuhe nicht von denen unterscheiden, die heute noch in NL getragen werden. Die unterscheiden sich aber wesentlich von denen, die heute vielfach in der Marktmittelalterszene getragen werden.
Bilder? Hier: https://klompenmuseum.nl/nieuwsbrief-museumberichten-jaargang-13-2016-nr-1.pdf Quelle: Flyer vom Klopenmuseum, Wolfhorn 1a, 9761 BA Eelde, Drenthe, Niederland In diesem Ausstellungsflyer gibt es eine kurze Beschreibung ab Seite 2 über Funde aus der Zeit um 1200-1300.
Naja ... DANN müssten aber auch alle immer daran denken, dass die gesamte Ausrüstung die man so hat auch wirklich nicht aus dem damaligen Ausland kommt. Wie oft sieht man Kleidung oder Ausrüstung die in viel weiter entfernten Regionen nachgewiesen wurde als aus dem Nachbarland. (Burgund, Flamen, Italien, Schweiz, Frankreich ...)
Man kann nicht einerseits regionale Besonderheiten "verbieten" und sie anderseits aber nutzen Und nein, ich nutze keine Holzschuhe. Trippen auch nicht. Ich bin mit Lederschuhen zufrieden.
Wolfram von der Oerz
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Stimmt, die meisten tragen die flacherere westfälische Holzschuh Form die meiner Meinug nach auch bequemer für unsere modernen Füße ist. Hat aber dann auch nichts im A Bereich verloren.
Ich hab doch auch niemandem was verboten - warum sollte ich? Ich hab lediglich sagen wollen dass für mich persönlich aus diesem Grund einiges dagegen spricht sie für meine Darstellung zu nutzen. Welche Kompromisse man aus welchen Gründen für sich und die eigene Darstellung eingehen möchte (und dass es ganz ohne Kompromisse nicht geht, darüber sind wir uns wohl einig, oder?
) ist eine sehr persönliche und individuelle Entscheidung die jede(r) für sich selbst treffen und begründen muss.Anno
Member
Nein, das sehe ich ganz anders. Für Norddeutschland ist Holland sowohl kulturell als distanzmäßig deutlich näher als die Bodenseeregion. Für das Mittelalter war Holland Reichsgebiet. Zum anderen wurde aus diesem Bereich die Ostmark besiedelt. Der Fläming ist hier Beispielhaft.
Auch darüber läßt sich streiten. Da aber hier kein Nachweis dieser Form für den Zeitraum 1200 - 1300 vorliegt, würde ich diese Schuhe eher nicht nehmen. Ich empfehle hier den Beitrag von Marca Brandenburgensis (Lisabeth hatte ihn kurz angeschnitten): Ländliche Fußbekleidung im 13. Jahrhundert Ein Beitrag zur möglichen Verwendung und Verbreitung verschiedener Schuh- und Überschuhformen im ländlichen Raum. (pdf-Datei) von Ruth Maria Hirschberg Stand: November 2003; ergänzt: Januar 2005 Es wurde ein Holzschuh vorgeschlagen, es wurde ein Nachweis für den genannten Zeitraum gewünscht, dieser wurde erbracht. In Text und dann auch mit Bild. Was denn noch ? Ob man jetzt diese Schuhe nutzen will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Warum ? Normalerweise sind keine "typischen Bauern" dargestellt. Das ändert sich erst mit dem ausgehenden Mittelalter. Und dann gibt es "plötzlich" die unmöglichsten Dinge.
