Gussformen

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Ich frage mal ganz sachte nach der Größe der Faust an. (Hoffentlich kommt jetzt nicht die Antwort "Das spürst Du dann schon" :keule1 ) :whistling: :D
 
Ich bräuchte eine Gussform zum Bleigießen. Die Form sollte immer wieder verwendbar sein.Außerdem sollte sie aus autentischem Material sein. Und jetzt kommen die Haken an der Sache: Die Form muß zum aufklappen sein und mindestens 50-60 cm lang und 5-10 cm breit sein. Hat da jemand ne Idee dazu? Währe da Speckstein denkbar?
 
Du kannst dafür Speckstein verwenden, oder Schieferformen bzw. Platten die schon genau aufeinander passen von der Auflagefläche her gesehen. Bronzeformen kann man dafür auch verwenden. Ich gehe mal davon aus das Du mit "Aufklappen der Formen" eine zweiteilige Form meinst. Ober- und Unterteil sozusagen. Schieferformen eignen sich vom Gießverhalten mehr für sogenannten Flachguß. Das heißt nicht enorm Erhaben bzw. voluminös von der Gußdicke. Speckstein verträgt mehr Gußdicke, da muß allerdings auch der Speckstein dementsprechend wesentlich dicker sein, also jede Formhälfte, wegen der Stabilität des Specksteins. Bronzeformen erzielen die beste Gußqualität. Sie brauchen bei weitem nicht so dick zu sein wie Speckstein. Wäre von Vorteil, eine Abbildung oder Skizze ersehen zu können, um vertieferendere Informationen und Aufbau mitteilen zu können. Gruß Cantrifusor
 
Das Thema ist zwar schon eine Weile unbeschrieben, trotzdem (oder ebendrum ;)):
Seltene mittelalterliche Gussformen in Magdeburg gefunden 27.04.2005, 17:55 UhrMehr als hundert seltene Gussformen aus dem Mittelalter haben Archäologen bei Ausgrabungen in der Magdeburger Innenstadt entdeckt. Gefunden wurden Negative aus Sandstein, die im 13. Jahrhundert von Feinschmieden für die Fertigung von Broschen, Gewandverschlüssen oder Gürtelschnallen benutzt wurden.
Hier der Link zur Meldung im Handelsblatt: LINK Damit lässt sich also (zumindest prinzipiell und für Magdeburg im 13. sogar ganz konkret) das Formstoffsprektrum um Sandstein erweitern. Es gab dazu auch nochmal einen Artikel, ich glaueb es war in einer Karfunkel. Aber geraed hab ich nicht parat, in welcher...
 
Im Regensburger Historischen Museum ist eine Gussform für Pilgerzeichen aus Solnhofer Kalkstein (1500-1510) ausgestellt.
 
könnte das sein , das sich das Museum geirrt hat? Kalkstein wird bei ~ 1000° zu gebranntem Kalk, Bronze schmilzt ~ bei dieser Temperatur/wird bei dieser Temperatur abgegossen. Die Formen halten also sehr wenig Güsse aus, wenn man Bronze vergießt. Bei Zinnabgüssen hält sie allerdings so ziemlich "Ewig". Da liegt die Vermutung nahe, die Pilgerzeichen wären aus Zinn gewesen. Nachweis: Keiner, da Zinn die Zeiten im Museum schlecht und im Boden garnicht überdauert.
 
könnte das sein , das sich das Museum geirrt hat? Kalkstein wird bei ~ 1000° zu gebranntem Kalk, Bronze schmilzt ~ bei dieser Temperatur/wird bei dieser Temperatur abgegossen. Die Formen halten also sehr wenig Güsse aus, wenn man Bronze vergießt. Bei Zinnabgüssen hält sie allerdings so ziemlich "Ewig". Da liegt die Vermutung nahe, die Pilgerzeichen wären aus Zinn gewesen. Nachweis: Keiner, da Zinn die Zeiten im Museum schlecht und im Boden garnicht überdauert.
Oh, DAS weiß ich natürlich nicht, ob die sich geirrt haben. Die Beschreibung habe ich aus dem offiziellen Ausstellungskatalog. Zu dieser Gussform gibt´s auch kein erhaltenes Pilgerzeichen (steht auch extra dabei). Dafür ist ein anderes Pilgerzeichen (ca. 1520) abgebildet, das ist aus Silber gegossen. In der weiteren Beschreibung steht noch, dass in Regensburg im Jahr 1519 10172 bleierne und 2430 silberne Zeichen verkauft worden seien.
 
Hallo Jorunn,
Im Regensburger Historischen Museum ist eine Gussform für Pilgerzeichen aus Solnhofer Kalkstein (1500-1510) ausgestellt.
Danke für den Tipp :thumbsup:, den Fund kannte ich noch nicht. Ob die Gussform für Bronze oder einen anderen Gusswerkstoff genutzt ist zwar interessant, aber erstmal zweitranging. Die spezifische Beständigkeit lässt sich immer noch experimentell untersuchen.
 
Silber ist wieder was , das geht als Legierung, und Blei sowieso ... Silber -Kupfer Legierungen haben einen niedrigeren Schmelzpunkt, was die Standzeit der Formen erhöht
 
Hab's nochmnal nachgesehen: Der Artikel zu dem Magdeburgfund war in der Karfunkel 61. Es ist ein lesenswerter Bericht - falls man jetzt die Ausgabe nicht zu Hause hat, lässt sie sich bestimmt günstig aus 2. Hand besorgen.
 
In der Regel waren Pilgerabzeichen aus Blei, nicht aus Bronze, ergo kann die Form schon aus Kalkstein gewesen sein. Aus Trier ist mir eine Gußform aus Schiefer bekannt, wenn es hier grade um das Formenspektrum geht. Die Form ist unpubliziert.
 
Hallo Daniel, hast Du vielleicht einen Kontakt in Trier wegen der Gussform? Das ist nicht weit weg von mir und wäre einen Ausflug wert...
 
Habe ich zwar, aber die Verwaltung befindet sich aktuell im Umzug, da wirst du aktuell an nichts rankommen. Es soll aber dieses Jahr noch eine Publikation dazu geben. Wann kann ich aber noch nicht sagen.
 
Es steht "Bronzeguß" über dem Thread ... Darf ich denn bitten, die Formen für Zinn/Blei /Silber davon zu trennen.? Es bringt niemendem etwas, wenn Formen für den Guß niedriger schmelzender Metalle mit empfohlen werden, höchstens Verbrennungen.
 
Ich bräuchte eine Gussform zum Bleigießen. Die Form sollte immer wieder verwendbar sein.Außerdem sollte sie aus autentischem Material sein. Und jetzt kommen die Haken an der Sache: Die Form muß zum aufklappen sein und mindestens 50-60 cm lang und 5-10 cm breit sein. Hat da jemand ne Idee dazu? Währe da Speckstein denkbar?
Wilfried, Der Söldner hatte explizit nach Bleigussformen gefragt und es wurde geantwortet. Richte Deine Bitte doch an einen Mod, damit das Thema ausgelagert werden kann (was ich ebenfalls für vernünftig halten würde).
 
In der Regel waren Pilgerabzeichen aus Blei
Nö, sie bestanden in der Regel aus einer Zinn-Bleilegierung, bzw. so stark bleihaltigem Zinn, so daß es schon fast wie Blei wirkt. Literatur:
  • van Heeringen, R.M, Koldeweij, A.M.: "Heiligen uit de Modder-in Seeland gevonden Pelgrimstekens" Utrecht 1988, Clavis Konsthistorische Monografieen, Deel IV
  • Haedecke, H.U.: " Zinn", Kataloge des Kunstgewerbemuseums Köln, Bd. III, Köln 1976
Hier noch ein Link: http://www.lda-lsa.de/landesmuseum_fuer_vorgeschichte/fund_des_monats/2008/august/ Quelle: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Landesmuseum für Vorgeschichte Nicht unwichtig ist auch der Zusammenhang der Pilgerzeichen mit den religiösen Auflagen auf Bronzeglocken. Diese sind den Pilgerzeichen sehr ähnlich, und es ist durchaus anzunehmen, daß Glockengießer, als Nebenerwerb, Pilgerzeichen gegossen haben. Diese mußten sich ja auch nicht an das , zunftgeregelte, Reinheitsgebot für Zinn halten. Somit ist auch der Bereich "Bronzeguß" hierfür nicht unbedingt falsch gewählt...
Zitat von Wilfried: Da liegt die Vermutung nahe, die Pilgerzeichen wären aus Zinn gewesen. Nachweis: Keiner, da Zinn die Zeiten im Museum schlecht und im Boden garnicht überdauert.
Erste Aussage: mit dem Hinweis auf das oben gesagte : Richtig ! Zweite Aussage: wie üblich: völliger Tinneff !!!, ....wie ja die o.g. Literaturquellen eindeutig belegen. Es haben jedenfalls mehr Pilgerzeichen und andere Zinngegenstände "überlebt" als Bögen.... :D
 
Hier noch ein Quellen-Nachtrag: http://www.pilgerzeichen.de/ Quelle: Pilgerzeichendatenbank - Staatliche Museen zu Berlin Und wer sich über Pilgerzeichen auf Glocken informieren möchte, dem empfehle ich den Aufsatz Kurt Köster: Köster, K. " Pilgerzeichen und figürlicher Schmuck auf mittelalterlichen Glocken" in : "Glocken in Geschichte und Gegenwart" , Beiträge zur Glockenkunde/Beratungsausschuß für d. Dt. Glockenwesen,bearb. von Kurt kramer, Bd. I , Ss 66-71, Badenia Verlag Karlsruhe, 1986
 
Also gegen den Angriff wegen "Zinn überdauert die Zeiten kaum bis garnicht" als "wie üblich Tinnef" verwehre ich mich jetzt mal auf ´s heftigste. Ich lasse mir als Metallkundler doch nicht von nem Bücherwurm , der nicht richtig lesen kann, nicht so ans Bein pinkeln !!!! Zinn ändert nun mal sein Kristllstruktur unterhalb gewisser Temperaturen und zerfällt. Und daran ändert auch die größte Literaturkenntnis nichts. Weswegen es keine Zinnfunde gibt. Nur Funde aus Zinnlegierungen,-in der Hauptsache mit Blei. Gäbe es sie doch, wäre das ein technisches Wunder. Ein bisschen was zur Allgemeinbildung: http://suite101.de/article/zerstoer...en-durch-zinnkrankheiten-a73505#axzz2P1A1vc5K Chemie@suite 101Wer dem nicht glaubt, packe mal ein Stück Reinzinn ein/2 Jahre nach draußen. Und dann nach einem einigermaßen Winter im Sommer nachgucken.
 

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