Mein erstes Gewand ... mit Bitte um Hilfe in die Runde

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JuMaMi

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Hallo alle Zusammen, nach reichlich lesen, lernen und grübeln nähre ich mich langsam dem zusammenstellen meines ersten Gewandes und würde Euch hierzu gerne nochmals um Hilfe bitten. Vorweg schon Mal ein Dankeschön an alle die sich an meinen laaangen Text wagen … Dankeschön! :danke Wie ich ja schon Mal in dem Beitrag hier (Anfänger-Fragen zu (Ersatz-)Stoffen) geschrieben habe, gibt es bei mir gesundheitlich ein paar Einschränkungen. Einerseits fällt bei mir leider alles aus Wolle weg da ich darauf allergisch reagiere und zusätzlich muß ich auch noch ein recht luftiges Gewand finden. Ich hab eine Auto-Immunkrankheit die dafür sorgt das für mich alles immer ein bisschen anstrengender als normal ist, sobald ich aber anfange mich zu überanstrengen, wird mir erst heiß, dann kalt, dann kipp ich gern mal um. Also brauch ich für den Sommer was leichtes zum anziehen, damit ich nicht noch schneller ins schwitzen gerate und umhagel. :wacko: Das zusammen sorgt also schon Mal gleich dazu, das ich "A" leider völlig abschreiben kann … aber ich möchte es zumindest nach meinem Möglichkeiten so ordentlich wie möglich machen. Aaaalso … wenn wir denn nun beim Stoff alle Augen zudrücken, wie schaut es mit meinen Recherchen zum Rest aus … - Auf den Kopf soll ein Schleier (mit Schapel?). Dafür leichtes Leinen (Käseleinen). (So hab ich einen Sonnenschutz, unter dem es aber nicht so heiß wird wie zB unter einen Gebende und mein Nacken liegt nicht in der Sonne.) - das Unterkleid wollte ich gerne aus sehr leichten Baumwollstoff oder ganz leichtem Leinen machen (in hellnatur damit es die Sonne nicht so anzieht) - darüber einen ärmellosen Surcot aus leichtem Leinen (kein Höllenfenster da ich so um 1250 gehen wollte) … in entweder hellem blau (wie mit Weid) oder helle Grün/Grüngelb- oder Olivtöne (wie mit Reseda/Weid). Da muß ich einfach schauen, was ich überhaupt für einen Stoff bekomme … oder schließt sich eine der Farben generell schon mal aus? - Wendegenähte Schuhe - dünner Ledergürtel - eine kleine (Leder-)Tasche/Beutel am Gürtel (geht ja auch für die Frau wenn sich meine Recherchearbeit nicht irregeleitet hat, oder?) - eine große Tasche über die Schulter. (Gelesen und gesehn habe ich diese immer in Leinen. Könnte ich denn solch eine große Tasche ggf auch in Leder machen? Gibt es da Infos welche ich bisher noch nicht gelesen habe?) - für drüber, wenn ich es zeitlich genäht bekomme, eine Cappa oder sonst einfach einen Rechteckmantel … müsste dann beides wieder aus Leinen sein, allerdings ein bisschen dickerem oder doppelt genäht. Den dann in passender Farbe zum restlichen Gewand oder einfach braun/beige/Naturtöne. - wenns ganz warm wird aber nur einen dünnen Leinenumhang gegen die Sonne. Den wollte ich wie einen Rechteckmantel machen, nur eben aus ganz dünnem Material. - Ringfiebel oder Scheibenfibel zum verschließen des Rechteckmantels Wo ich mir noch völlig unsicher bin ist die Frage des Wetterschutzes … bei der Cappa hätte ich den ja durch die Kapuze integriert … aber wie schaust beim Rechteckmantel aus? Auf dem einen oder anderen Bild/Statue welche ich die letzten Wochen zwecks Kleiderfrage zu Rate gezogen habe, sah es so aus als würden auch einige der Frauen eine Art Kapuze tragen … ich meinte aber gelesen zu haben, das der Gugel für die Frau erst später kam und dann auch zum vorne öffnen … oder fehlt mir hier nur Wissen? öööh, ich glaub jetzt hab ich alles … Halt, noch eine Frage zum Thema "Borte" … beim lesen und stöbern bin ich immer nur auf Brettchenborten gestoßen. Welche aber immer recht schmal sind (und sooo teuer ) … gibt es auch noch andere Borten für die Zeit um 1250? Geklöppelte Spitze gab es da ja noch nicht, das war ja erst so 15./16. Jrhd. … aber gab es denn zB bestickte Leinen Borten oder Borten durch Nadelbinden hergestellt? Ich hätte ja gerne eine Borte am Ärmelloch des Surcot, aber eine Brettchenborte müsste dann wohl bis nächstes Jahr warten, sonst wird's ja noch teurer. Grad nähe ich noch an dem Gewandwunsch meines Sohnes und danach mach ich mich dann an meine Ausstattung. Wenn's gut läuft versuch ich mich sogar an den Schuhen .. mal schaun ob ich mir das zutraue! :schwitz Lieben Gruß (und nochmals viiiiielen Dank fürs lesen meiner Mengen an Fragen) von Tina :danke :thumbsup:
 
Hallo Tina, super was Du Dir für Gedanken gemacht hast! :thumbsup: Zwecks Baumwolle bzw. der Baumwolllegende im Mittelalter habe ich Dir ja schon geschrieben. Falt ist: die Gesundheit geht vor, es ist ein Hobby und jeder hat ein Recht drauf! Bezüglich der Stoffe: die Optik muß stimmen. Auch wenn ich gesteinigt werde, es gibt auch genug Kunstfaserstoffe oder Mischungen die man erst durch Untersuchungen im Labor als solche erkennt. Natürlich kann man auch die Brennprobe machen, aber das wird sich keiner wagen Dein Gewand anzusengen. Ansonsten mach dies: :keule1 Wegen der einzelnen Stücke Deiner Anzugsordnung mögen sich bitte die Fachfrauen äußern. Weiterhin viel Spaß und Erfolg! wünscht Wilfried Baumwollberg
 
Ja, super, wie viel Gedanken du dir vorher gemacht hast / machst! Klasse! Zum Wollstoff nur noch mal ... wenn du das Unterkleid aus Leinen machst und das Überkleid darüber aus ganz leichten, glatten Wollkammgarn? Und dann eben den Halsausschnitt tiefer als beim Unterkleid und die Ärmel auch kürzer als beim Unterkleid, dann dürftest Du doch mit der Wolle gar nicht in Berührung kommen, oder? Also zumindest jetzt nicht am Körper anliegend meine ich. Es gibt sehr leichte, luftige Wollstoffe aus glattem Kammgarn. Irgendeine Kunstfaser würde ich an deiner Stelle nicht nehmen, da schwitzt man viel mehr drin als in Naturfasern. Dann lieber zwei Leinenkleider übereinander.
 
Irgendeine Kunstfaser würde ich an deiner Stelle nicht nehmen, da schwitzt man viel mehr drin als in Naturfasern. Dann lieber zwei Leinenkleider übereinander.
Wenn Wolle wirklich gar nicht geht, würde ich diesen Vorschlag persönlich auch unterstützen! :thumbup:
 
Mal meine Kommentare, auch wenn ich nicht zu den Fachfrauen zähle ;) Was leicht und luftig angeht, ist Leinen wirklich kaum zu übertreffen. Und zudem auch noch relativ pflegeleicht - einfach in die Waschmaschiene und gut. Bei den Farben sehe ich bei deinen Vorstellungn erst einmal keine Probleme. Ich nehme an (um mal auf Basis unserer guten Erfahrungen Werbung zu machen), naturtuche.de kennst du. Da gibt es auch "fast wie pflanzengefärbtes" Leinen recht günstig. Für eine große (Umhänge)Tasche bieten sich die typischen Pilgertaschen an. Ich kenne keine Funde aus Leder, die sind nach meiner Kenntnis immer aus Stoff. Ist auch gut so, Leder wiegt viel mehr, besonders wenns nass wird. Für ca. 1250 kommen als Borten tatsächlich praktisch nur Brettchenborten in Frage. Kommt sicherlich auch auf den dargestellten Stand, sprich Geldbeutel, an. Dann mal viel Erfolg bei der Gewandung und vor allem viel Spaß beim Tragen!
 
Wenn Du ein leichtes Relativ glattes Leinen suchst, schau mal beim Möbelgiganten I*** rein. Nicht bei der Meterware sondern bei der Bettwäsche. LINBLOMMA gibt es in weiß und einem Grauton, der fast wie ungebleicht aussieht. Die musst Du zwar auseinanderschneiden, aber wenn Du schaust wieviel Laufmeter man aus einem Satz holen kannst, kommst Du auf einen Laufmeterpreis von unter 10Eur. Eine Wetterbekleidung wie eine Cappa sollte außen nicht aus Leinen sein, das zieht die Feuchtigkeit zu sehr an und hält nicht dicht wenn es auf den Schultern liegt. Schau dann lieber mal nach einem (Kunst) Stoff und füttere mindestens den Kapuzenteil mit Leinen.
 
Die Tips mit dem Leinen sind gut und würde ich an deiner Stelle so umsetzen. Aber ich würde die Stoffe nicht zu dünn wählen. Die Stoffe aus dem Schwedischen Möbelhaus sind brauchbar, sowohl die Ballenware als auch die Bettwäsche. Auch der Tipp von Michael ist gut. Wenn du mit deinem Gewand auf Mätkte gehen und auch in näheren Kontakt mit den Lagernden kommen willst würde ich auf jegliche Kunstfaser verzichten. Dort gibt es überall offene Hitzestellen wie Lagerfeuer und das verträgt sich mit Kunstfasen oft nicht. An deiner Stelle würde ich nach Baumwollstoffen schauen die etwas schwerer und gewebt, nicht gestrickt sind.
 
Ich würde auch zu Leinen raten - nur einen Wetterschutz aus Leinen kann ich mir nicht so recht vorstellen, da mir Leinen dafür zu wenig wasserabweisend wäre. Auf Kunstfaser würde ich aber aus dem von Heinrich schon genannten Grund auch verzichten wollen. Nichts ist ärgerlicher als Brandlöcher in den Klamotten... Umhängetasche würde ich mir auch aus Leinen machen - wenn man ein derbes Leinen doppelt nimmt ist das wirklich stabil genug und nimmt auch einen regelmäßigen Besuch in der Waschmaschine nicht übel. Denn grade Taschen werden auch mal in etwas staubige Ecken gelegt, streifen an Wänden entlang etc. und nehmen dabei allerlei "Umwelt" mit. Zum Thema Borten: brettchengewebt kommt so gegen Mitte 13. Jhdt. schon wieder aus der Mode - mal abgesehen von broschierten Borten oder evtl. einfarbigen Exemplaren. Die sind dann aber meist aus Seide und somit eher was für die "oberen Zehntausend". Wenn Du Besätze an der Kleidung willst, würde ich zu kontrastfarbenen Belegen an Ärmelkanten und Ausschnitt raten. Und wenn man noch mehr dem Dekowahn frönen will, bestickt man die halt... Almosenbeutel am Gürtel sollte am besten auch aus Stoff sein, die Ledergürteltaschen die man so als Fund kennt sind mir eigentlich nur für Männer bekannt. Was mir noch zum Thema Sonnenschutz einfällt: wie wärs mit einem Strohhut? Über einem gewickelten Leinen(kopf)tuch sieht das sehr hübsch aus und wenns ganz doll vom Himmel knallt kannst Du das Kopftuch nass machen und hast eine sehr effektive Kühlung. Viel Erfolg und (das vor allen Dingen) Spaß beim Basteln und Tragen Deiner Gewandung!
 
Vielen Danke für Eure Hilfe, das ist super! :thumbsup:
Hallo Tina, super was Du Dir für Gedanken gemacht hast! :thumbsup: Zwecks Baumwolle bzw. der Baumwolllegende im Mittelalter habe ich Dir ja schon geschrieben. Falt ist: die Gesundheit geht vor, es ist ein Hobby und jeder hat ein Recht drauf! Bezüglich der Stoffe: die Optik muß stimmen. Auch wenn ich gesteinigt werde, es gibt auch genug Kunstfaserstoffe oder Mischungen die man erst durch Untersuchungen im Labor als solche erkennt. Natürlich kann man auch die Brennprobe machen, aber das wird sich keiner wagen Dein Gewand anzusengen. Ansonsten mach dies: :keule1 Wegen der einzelnen Stücke Deiner Anzugsordnung mögen sich bitte die Fachfrauen äußern. Weiterhin viel Spaß und Erfolg! wünscht Wilfried Baumwollberg
Lieber Wilfried, ich hab ja in der Zwischenzeit maaaassig gelesen und es nimmt kein Ende! :D Aber das ist schon ein interessantes Thema, da macht das stöbern ja auch echt Spaß!
Ja, super, wie viel Gedanken du dir vorher gemacht hast / machst! Klasse! Zum Wollstoff nur noch mal ... wenn du das Unterkleid aus Leinen machst und das Überkleid darüber aus ganz leichten, glatten Wollkammgarn? Und dann eben den Halsausschnitt tiefer als beim Unterkleid und die Ärmel auch kürzer als beim Unterkleid, dann dürftest Du doch mit der Wolle gar nicht in Berührung kommen, oder? Also zumindest jetzt nicht am Körper anliegend meine ich. Es gibt sehr leichte, luftige Wollstoffe aus glattem Kammgarn. Irgendeine Kunstfaser würde ich an deiner Stelle nicht nehmen, da schwitzt man viel mehr drin als in Naturfasern. Dann lieber zwei Leinenkleider übereinander.
Liebe Lisabeth, ich reagier auf Wolle sowohl mit der Haut, als auch mit der Atmung. Daher kann ich sie auch nicht körper-fern tragen. Ich habe einen Wollpulli und einen Woll-Mix-Schal welche ich (leidlich) vertrage, allerdings weiß ich nicht warum es bei denen manchmal geht und bei anderen gar nicht. ?( Es kommt auch immer auf meine Gesundheit an. An "besseren" Tagen kann ich auch besser mit Wolle & Co umgehen, wenns mir schlechter geht, dann gehts gar nicht! Kunstfaser trage ich generell nicht, ich mag den "Griff" nicht und bin ohnehin eher der natürliche Typ, hab's nicht so mit künstlichem. :)
Irgendeine Kunstfaser würde ich an deiner Stelle nicht nehmen, da schwitzt man viel mehr drin als in Naturfasern. Dann lieber zwei Leinenkleider übereinander.
Wenn Wolle wirklich gar nicht geht, würde ich diesen Vorschlag persönlich auch unterstützen! :thumbup:
Das unterstütz ich doch glatt mit! :trink01
Mal meine Kommentare, auch wenn ich nicht zu den Fachfrauen zähle ;) Was leicht und luftig angeht, ist Leinen wirklich kaum zu übertreffen. Und zudem auch noch relativ pflegeleicht - einfach in die Waschmaschiene und gut. Bei den Farben sehe ich bei deinen Vorstellungn erst einmal keine Probleme. Ich nehme an (um mal auf Basis unserer guten Erfahrungen Werbung zu machen), naturtuche.de kennst du. Da gibt es auch "fast wie pflanzengefärbtes" Leinen recht günstig. Für eine große (Umhänge)Tasche bieten sich die typischen Pilgertaschen an. Ich kenne keine Funde aus Leder, die sind nach meiner Kenntnis immer aus Stoff. Ist auch gut so, Leder wiegt viel mehr, besonders wenns nass wird. Für ca. 1250 kommen als Borten tatsächlich praktisch nur Brettchenborten in Frage. Kommt sicherlich auch auf den dargestellten Stand, sprich Geldbeutel, an. Dann mal viel Erfolg bei der Gewandung und vor allem viel Spaß beim Tragen!
grglll ... schon wieder doppelt das Zitat und ich bekommst nicht gelöscht ... :whistling:
Mal meine Kommentare, auch wenn ich nicht zu den Fachfrauen zähle ;) Was leicht und luftig angeht, ist Leinen wirklich kaum zu übertreffen. Und zudem auch noch relativ pflegeleicht - einfach in die Waschmaschiene und gut. Bei den Farben sehe ich bei deinen Vorstellungn erst einmal keine Probleme. Ich nehme an (um mal auf Basis unserer guten Erfahrungen Werbung zu machen), naturtuche.de kennst du. Da gibt es auch "fast wie pflanzengefärbtes" Leinen recht günstig. Für eine große (Umhänge)Tasche bieten sich die typischen Pilgertaschen an. Ich kenne keine Funde aus Leder, die sind nach meiner Kenntnis immer aus Stoff. Ist auch gut so, Leder wiegt viel mehr, besonders wenns nass wird. Für ca. 1250 kommen als Borten tatsächlich praktisch nur Brettchenborten in Frage. Kommt sicherlich auch auf den dargestellten Stand, sprich Geldbeutel, an. Dann mal viel Erfolg bei der Gewandung und vor allem viel Spaß beim Tragen!
Lieber Michael, bei Naturtuche habe ich auch schon gestöbert und ein paar Stöffchen ins Auge gefasst! ^^ Das mit dem Gewicht der Ledertasche ist ein guuuter Tipp, das hatte ich noch gar nicht bedacht! Also wirds auf jeden Fall Leinen werden!
Wenn Du ein leichtes Relativ glattes Leinen suchst, schau mal beim Möbelgiganten I*** rein. Nicht bei der Meterware sondern bei der Bettwäsche. LINBLOMMA gibt es in weiß und einem Grauton, der fast wie ungebleicht aussieht. Die musst Du zwar auseinanderschneiden, aber wenn Du schaust wieviel Laufmeter man aus einem Satz holen kannst, kommst Du auf einen Laufmeterpreis von unter 10Eur. Eine Wetterbekleidung wie eine Cappa sollte außen nicht aus Leinen sein, das zieht die Feuchtigkeit zu sehr an und hält nicht dicht wenn es auf den Schultern liegt. Schau dann lieber mal nach einem (Kunst) Stoff und füttere mindestens den Kapuzenteil mit Leinen.
Lieber Lorenz, 8o eeecht von I***, da wär ich ja im Leben nicht drauf gekommen dort zu schauen. Na, das ist ja lustig, da werd ich doch mal schauen was die da so haben. :thumbsup:
 
Die Tips mit dem Leinen sind gut und würde ich an deiner Stelle so umsetzen. Aber ich würde die Stoffe nicht zu dünn wählen. Die Stoffe aus dem Schwedischen Möbelhaus sind brauchbar, sowohl die Ballenware als auch die Bettwäsche. Auch der Tipp von Michael ist gut. Wenn du mit deinem Gewand auf Mätkte gehen und auch in näheren Kontakt mit den Lagernden kommen willst würde ich auf jegliche Kunstfaser verzichten. Dort gibt es überall offene Hitzestellen wie Lagerfeuer und das verträgt sich mit Kunstfasen oft nicht. An deiner Stelle würde ich nach Baumwollstoffen schauen die etwas schwerer und gewebt, nicht gestrickt sind.
Lieber Heinrich, hach, da merk ich Mal wie viel mir trotz des fleißigen lesens noch an Infos fehlen. Ich wusste zB gar nicht das es Baumwolle in gestrickt gibt. Ich dachte, das sei immer gewebt ... man lernt nie aus! Muß ich mir mal im Stoffladen genauer anschauen!
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Ich würde auch zu Leinen raten - nur einen Wetterschutz aus Leinen kann ich mir nicht so recht vorstellen, da mir Leinen dafür zu wenig wasserabweisend wäre. Auf Kunstfaser würde ich aber aus dem von Heinrich schon genannten Grund auch verzichten wollen. Nichts ist ärgerlicher als Brandlöcher in den Klamotten... Umhängetasche würde ich mir auch aus Leinen machen - wenn man ein derbes Leinen doppelt nimmt ist das wirklich stabil genug und nimmt auch einen regelmäßigen Besuch in der Waschmaschine nicht übel. Denn grade Taschen werden auch mal in etwas staubige Ecken gelegt, streifen an Wänden entlang etc. und nehmen dabei allerlei "Umwelt" mit. Zum Thema Borten: brettchengewebt kommt so gegen Mitte 13. Jhdt. schon wieder aus der Mode - mal abgesehen von broschierten Borten oder evtl. einfarbigen Exemplaren. Die sind dann aber meist aus Seide und somit eher was für die "oberen Zehntausend". Wenn Du Besätze an der Kleidung willst, würde ich zu kontrastfarbenen Belegen an Ärmelkanten und Ausschnitt raten. Und wenn man noch mehr dem Dekowahn frönen will, bestickt man die halt... Almosenbeutel am Gürtel sollte am besten auch aus Stoff sein, die Ledergürteltaschen die man so als Fund kennt sind mir eigentlich nur für Männer bekannt. Was mir noch zum Thema Sonnenschutz einfällt: wie wärs mit einem Strohhut? Über einem gewickelten Leinen(kopf)tuch sieht das sehr hübsch aus und wenns ganz doll vom Himmel knallt kannst Du das Kopftuch nass machen und hast eine sehr effektive Kühlung. Viel Erfolg und (das vor allen Dingen) Spaß beim Basteln und Tragen Deiner Gewandung!
Liebe Katharina, für die Tasche werd ich wohl den alten Tischdecken meiner Omi an den Kragen. Da ist schon dichtes Leinen und passt bestimmt gut dafür! Das mit den Borten ist zwar schade, aber dann muß ich da durch
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. Ich werd nochmal stöbern ob ich irgendwo bezahlbare Brettchenborten finde und wenn nicht, dann mache ich das mit den kontrastfarbenen Belegen. Da ich es mit sticken allerdings nicht sooo sehr habe, werden die sicherlich schlicht belieben.
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Über einen Stohhut hab ich auch schon mal nachgedacht. ich hab nur einen recht großen Kopf (für eine Frau), daher müsste ich dann einen Herrenhut tragen. Da gibt es aber doch sicherlich wieder unterschiedliche Schnitte für Mann und Frau, oder? An Alle, nochmals vielen lieben Dank für Eure Antworten und die Hilfe
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von Tina
 
Wie sieht es denn mit Seide aus? Da gibt es ja auch tolle, die halt nicht so furchtbar unecht glänzen. Gerade als Unterkleid ist das vielleicht angenehmer als Leinen?
 
Wie sieht es denn mit Seide aus? Da gibt es ja auch tolle, die halt nicht so furchtbar unecht glänzen. Gerade als Unterkleid ist das vielleicht angenehmer als Leinen?
Ja Seide ist natürlich schön zu tragen, ^^ aber bei Seide müsste ich dann doch mit dem gesamten Gewand einen Stand höher/betuchter darstellen. Ich schätze der normaler Handwerker konnte sich Seide ja nicht leisten. Ab welchem Stand wurde Seide denn getragen? Das waren doch sicherlich die Kaufleute und höher, oder?
 
Mal etwas :eek:ff: Der Klassiker in Baumwollstrickware ist Doppelripp. Das bitte NIE NIE NIEMALS für ein Kleidungsstück mit geringstem historischem Anspruch verwenden. :back
 
Der einfache Händler könnte sich Seide wahrscheinlich nicht im großen Stil leisten. Da Seide teuer war haben auch besser betuchte sie eher sichtbar getragen. Kleider machen Leute... Nur die wirklich stinkreichen haben die auch drunter getragen. PS: das Bettwäsche -Leinen nutze ich für Leibwäsche. Drüber würde ich etwas dickere nehmen.
 
Nochmal zu den Borten - Brettchenweben ist nicht sooo schwierig, vielleicht versucht Dus ja sogar mal mit Selbermachen? Ansonsten ist für um 1250 "schlicht" sogar eigentlich der richtige Ansatz, die überbordende Verwendung von Borten wie im 12. Jhdt. ist zu dieser Zeit eigentlich out, in der Mode gilt das Prinzip "schlichte Eleganz", schmückend verwendet man (und frau) eher Accessoires wie Gürtel, Fürspane oder bestickte Almosenbeutel. Strohhüte sind übrigens Unisex, es gibt zwar verschiedene Formen in zeitgenössischen Abbildungen, aber keine Form speziell für Frauen oder Männer. Seidenunterkleid hab ich mir übrigens mal eins genäht, das hab ich dann nach einmaligem Tragen im Sommer gleich wieder ausgemustert. Sobald man auch nur ein bißchen schwitzt klebt das elendig an der Haut und ist überhaupt nicht mehr angenehm zu tragen. Für direkt auf der Haut geht einfach nichts über Leinen.
 
Mal etwas :eek:ff: Der Klassiker in Baumwollstrickware ist Doppelripp. Das bitte NIE NIE NIEMALS für ein Kleidungsstück mit geringstem historischem Anspruch verwenden. :back
Mihihiii :zunge und dabei ist das doch sooo chick ... nene, das käme so oder so nicht in Frage! :thumbsup:
Der einfache Händler könnte sich Seide wahrscheinlich nicht im großen Stil leisten. Da Seide teuer war haben auch besser betuchte sie eher sichtbar getragen. Kleider machen Leute... Nur die wirklich stinkreichen haben die auch drunter getragen. PS: das Bettwäsche -Leinen nutze ich für Leibwäsche. Drüber würde ich etwas dickere nehmen.
ist nicht eigentlich so ganz feines leichtes Sommerleinen angenehmer auf der Haut? Bettwäsche-Leinen ist doch so dicht gewebt, oder nicht? Ich bin noch nicht so Leinen-Erfahren! oder ist das leichte dann kratziger, weil nicht so glatt? ?(
Nochmal zu den Borten - Brettchenweben ist nicht sooo schwierig, vielleicht versucht Dus ja sogar mal mit Selbermachen? Ansonsten ist für um 1250 "schlicht" sogar eigentlich der richtige Ansatz, die überbordende Verwendung von Borten wie im 12. Jhdt. ist zu dieser Zeit eigentlich out, in der Mode gilt das Prinzip "schlichte Eleganz", schmückend verwendet man (und frau) eher Accessoires wie Gürtel, Fürspane oder bestickte Almosenbeutel. Strohhüte sind übrigens Unisex, es gibt zwar verschiedene Formen in zeitgenössischen Abbildungen, aber keine Form speziell für Frauen oder Männer. Seidenunterkleid hab ich mir übrigens mal eins genäht, das hab ich dann nach einmaligem Tragen im Sommer gleich wieder ausgemustert. Sobald man auch nur ein bißchen schwitzt klebt das elendig an der Haut und ist überhaupt nicht mehr angenehm zu tragen. Für direkt auf der Haut geht einfach nichts über Leinen.
 
ist nicht eigentlich so ganz feines leichtes Sommerleinen angenehmer auf der Haut? Bettwäsche-Leinen ist doch so dicht gewebt, oder nicht? Ich bin noch nicht so Leinen-Erfahren! oder ist das leichte dann kratziger, weil nicht so glatt?
Auf Trödelmärkten auf dem Lande kann man manchmal noch ballenweise Bauernleinen ergattern. Aufgrund des Alters ist da manchmal der Knitter raus, allerdings oft vergilbt an den Rändern. Muß man mal sehen. Dann kann man den Preis drücken... Leinenprobe: Hand auflegen. Bleibt der Stoff kühl bzw. fühlt sich so an, Leinen. Erwärmt sich der Stoff: Baumwolle. Kratzig: mit den Fingerspitzen drüberfahren. Sind die empfindlichsten Tastorgane unseres Körpers. (Blinde lesen so und nicht mit den Lippen oder der Nase...) Wenn es an den Fingern nicht kratzt dann auch woanders nicht. Meine 5 Cent.
 
Nochmal zu den Borten - Brettchenweben ist nicht sooo schwierig, vielleicht versucht Dus ja sogar mal mit Selbermachen? Ansonsten ist für um 1250 "schlicht" sogar eigentlich der richtige Ansatz, die überbordende Verwendung von Borten wie im 12. Jhdt. ist zu dieser Zeit eigentlich out, in der Mode gilt das Prinzip "schlichte Eleganz", schmückend verwendet man (und frau) eher Accessoires wie Gürtel, Fürspane oder bestickte Almosenbeutel. Strohhüte sind übrigens Unisex, es gibt zwar verschiedene Formen in zeitgenössischen Abbildungen, aber keine Form speziell für Frauen oder Männer. Seidenunterkleid hab ich mir übrigens mal eins genäht, das hab ich dann nach einmaligem Tragen im Sommer gleich wieder ausgemustert. Sobald man auch nur ein bißchen schwitzt klebt das elendig an der Haut und ist überhaupt nicht mehr angenehm zu tragen. Für direkt auf der Haut geht einfach nichts über Leinen.
Hab ich sogar schon mal kurz drüber nachgedacht, ich bin ja so eine begeisterte Bastlerin und möchte am liebsten aaaalles mal mindestens ausprobieren. Ich fürchte aber das schaff ich zeitlich/gesundheitlich nicht. Ich bin schon froh wenn ich neben den Kindern und der Arbeit das nähen des Gewandes schaffe und drück mir da schon fleißig selber die Daumen. Mehr schaff ich da leider nicht mehr. Jetzt nähe ich ja gerne, allerdings hab ich das nie wirklich gelernt sonder worgel da halt immer so vor mich hin. Meistens auch ohne Anleitung oder Schnittmuster, daher bin ich nicht wirklich grad der Nähprofi. :whistling: Darf ich dazu auch noch euer Wissen anzapfen ... :) Wenn ich jetzt also statt Borten an die kontrastfarbenen Belegen wagen möchte, mache ich die ja dann auch aus Leinen ... das ich dann vielleicht so 4-5 cm breit (?) einfach an das Armloch des Surcot's (wie ist die Mehrzahl von Surcot?) ansetze, oooder? Und an den Halsausschnitt dann ebenso? Ich hab zB auf einem Bild aus der Manesseschen Liederhandschrift einen Surcot gesehen, da sah es aus als wenn am Hals ebenfalls eine Borte (oder Beleg) wäre. Das viel mir auch auf anderen Bildern aus. Oder war das ggf das Untergewand welches hervorlugte? :danke
 
ist nicht eigentlich so ganz feines leichtes Sommerleinen angenehmer auf der Haut? Bettwäsche-Leinen ist doch so dicht gewebt, oder nicht? Ich bin noch nicht so Leinen-Erfahren! oder ist das leichte dann kratziger, weil nicht so glatt?
Auf Trödelmärkten auf dem Lande kann man manchmal noch ballenweise Bauernleinen ergattern. Aufgrund des Alters ist da manchmal der Knitter raus, allerdings oft vergilbt an den Rändern. Muß man mal sehen. Dann kann man den Preis drücken...Leinenprobe: Hand auflegen. Bleibt der Stoff kühl bzw. fühlt sich so an, Leinen. Erwärmt sich der Stoff: Baumwolle. Kratzig: mit den Fingerspitzen drüberfahren. Sind die empfindlichsten Tastorgane unseres Körpers. (Blinde lesen so und nicht mit den Lippen oder der Nase...) Wenn es an den Fingern nicht kratzt dann auch woanders nicht. Meine 5 Cent.
Aaaah, guuut, das wird getestet! Ich werd das auf jeden fall auch erst Mal mit einem kleineren Stück eine Weile auf der Haut testen, bevor ich mich ans nähen mache. Dann muss man sich im Nachhinein nicht ärgern wenn dasUntergewand kratzt! :thumbsup:
 

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