Projekt "Nadelgebundene Mütze"

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Viator

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Eine Nadelgebundene Mütze ist für viele nichts besonderes - oder doch? Ich möchte gerne aus eigener Erfahrung nachvollziehen wie viel Arbeit von der Rohwolle bis zur fertigen Mütze in Nadelbindung drin steckt. Also habe ich im Früjahr mit dem Projekt angefangen und arbeite fröhlich vor mich hin. Das Ziel des Projektes sind zwei nadelgebundene Mützen für eine Wikinger- bzw. Ottonendarstellung um 980. Als vorlage für die Wikingermütze nehme ich die Funde aus Haithabu. Bei der Ottonendarstellung orientiere ich mich bei den Funden von der Schlacht auf dem Lechfeld. Folglich wird es eher die phygische Vairante... Das Werkzeug: a) Spindeln: Ich verwende Holzspindeln. Beide haben einen Spinnstab aus Buchenholz. Eine hat eine Schwungscheibe aus Robinie. Da Robinie nicht ins Mittelalter passt (dieses Holz würde erst in der Neuzeit in Europa eingeführt bzw. eingeschleppt), hat meine zweite Spindel eine Schwungscheibe aus Eibenholz. Ob die Form der Schwungscheibe (eine Halbkugel) passt weiss ich leider noch nicht. Technsich gesehen ist es mit den vorhandenen Werkzeugen aus dem frühen Mittelalter ist es kein Problem diese Schwungscheiben an einer Bogendrehbank anzufertigen. b) die Wolle: Als Wolle nehme ich ungefärbte Coburger Fuschsschafwolle. Die eine Mütze wird aus fertiger Kammzugwolle gemacht. Die Wolle für die andere Mütze habe ich selber kalt von Hand gewaschen und an einem sehr heissen Tag in mehrere Stunden der Sonne getrocknet. Beide Fäden verfügen über fast gleiche Eigenschaften. Die selber gewaschene ist fettiger und nimmt nach dem Spindeln eine dunklere Farbe an. c) die Nadel: Ich verwende eine grosse Holz- und eine Knochennadel. Als Stich habe ich mich für den Korgenstich (Unten - Oben - Unten - Oben) entschieden. d) Zeitfaktor: Ich habe mir kein zeitliches Limit gesetzt und rechne mit etwa 60 Stunden reiner Arbeitszeit für beide Mützen. Photos? Reiche ich nach, so bald ich wieder eine funktionierende Kamera besitze. Viele Grüsse, der Viator
 
Es gibt unterschiedlich belegte Spinnwirtel, wie sieht deiner denn aus? Ich wünsche dir viel Spass bei der Arbeit. Deine Zeitangabe dürfte locker zu schaffen sein, da hast du sehr hoch gegriffen. Meine schönste Handspindel ist aus Eibe. Wie dick verwendest du deinen Faden? und verzwirnst du ihn vor der Verarbeitung? Meine Mützen dauern ca. 2 Tage und die Wolle dazu spinne ich in knapp 4h, das mach ich aber eh immer und überall nebenbei :) Socken brauchen bei mir etwas länger ca. 3 Tage. Wobei ich dazu schreiben muss, dass ich wegen meinen drei Kindern die Tage wohl eher als Abende beschreiben sollte :)
 
Hallo Rosi, ich verwende unverzwirntes Wollgarn. Das mit dem Spindeln ist so eine Sache. Ich bin darin noch nicht so versiert, daß der Faden gleichmässig wird. Aber die Ergebnisse können sich bereits sehen lassen. viele Grüsse, der Viator
 
Das kommt, wenn du mal ein Jahr lang jeden Tag zwei Stunden gesponnen hast, dann machst du solch dünne Fädelchens, mit denen kannst du dann sticken :)
 

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