Standesfarben der Stoffe zur Wikingerzeit

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user10159

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Habe nun schon etwas Recherche zum Thema Stofffarben im Bezug auf den Gesellschaftsstand zur Wikingerzeit betrieben. Leider bin ich bisher nicht so schlau, bzw. fündig geworden, wie ich es gern hätte... Daher stell ich hier im Forum mal die Frage und hoffe auf etwas Schwarmwissen durch Euch, die Ihr ja schon länger im Hobby seid. Daher meine Frage: Gab es im Frühmittelalter zur Zeit der Wikinger einen "Farbencodex" nach Gesellschaftsstand der jeweiligen Person? Ich Danke auch schon mal vorab für Eure Hilfe
 
Eher, ob du es bezahlen kannst, oder nicht :) Nicht jeder konnte sich ein dunkelrot krappgefärbtes Oberteil leisen. Ein hellrot aus dem dritten Zug war da schon viel günstiger. Und manchmal hat man dann auch nur naturbrauntöne verarbeitet, damit es etwas bunter wurde. Das Problem ist, dass man einfach nicht genau weiß, was der 'einfache' Mensch getragen hat, weil mehr oder weniger alle Grabfunde, wo man mehr als nur Knochen gefunden hatte, wohlhabende Personen waren. Denn meistens hat Metall / Gold / Silber dafür gesorgt, dass die Textilien nicht vergangen sind, sondern erhalten blieben.
 
Einen Kodex o.ä. gab es meines Wissens nicht. In den Islandsagas werden Farben immer mal wieder im Kontext der jeweiligen Gesinnung bzw. Absicht einer Person verwendet, aber das war's auch schon. Ansonsten wie Aisling schreibt - Preis und Verfügbarkeit einer Farbe korrelieren mit dem (Wohl)-Stand einer Person, wodurch sich automatisch ein gewisses 'Ranking' der Farben ergibt.
 
Gab es im Frühmittelalter zur Zeit der Wikinger einen "Farbencodex" nach Gesellschaftsstand der jeweiligen Person?
Im FMA zur Zeit der Wikinger? Oder in frühmittelalterlicher Zeit bei den Wikingern? Und was genau ist "zur Zeit der Wikinger?" bzw "FMA"? Letzteres ging ja nun immerhin von - über den dicken Daumen - 550 bis 1050, alo ein lockeres halbes Jahrtausend. Für die Zeit von 600 bis 900 und auf die Region Skandinavien (Für die Finnen bin ich aber überfragt) bzw christliches West- Mittel- und Südeuropa: Nein, gab es keinen standesbezogenen Farbencodex, ausgenommen liturgische Farben bzw Purpur. Auf den angeblichen Kleidungserlass Karls des Großen spielst du ja nicht an, nehme ich an. Den habe ich an anderem Orte schon mehrfach erklärt.
 
Ach ja, ich habe mal einen Anfängerleitfaden geschrieben. Vielleicht hilft er weiter. Da steht auch etwas zum Thema Farben.
Vielen lieben Dank für den Verweis auf Deinen Anfängerleitfaden! Werde mich über die angegebenen Bücher mal weiter reinlesen. Vielen Dank Aisling
Einen Kodex o.ä. gab es meines Wissens nicht. In den Islandsagas werden Farben immer mal wieder im Kontext der jeweiligen Gesinnung bzw. Absicht einer Person verwendet, aber das war's auch schon. Ansonsten wie Aisling schreibt - Preis und Verfügbarkeit einer Farbe korrelieren mit dem (Wohl)-Stand einer Person, wodurch sich automatisch ein gewisses 'Ranking' der Farben ergibt.
Auch Dir vielen Dank Hendrick1975 So muss ich dann meine Goldstücke mal zählen ... :D
 
Hallo Hersir Petter, es ist ja schon vieles geschrieben.. und dies vorherige kann ich nur bestätigen. Mit meinen über 25 Jahren "Wikingerdarstellung" kann ich es auch nicht anders mitteilen. In den Anfängen war ich in dem Glauben eine Wikingische Darstellung - egal welches Jahrhundert dieser Epoche dargestellt wird, sei ggf. mit Farben je Darstellungsschicht verbunden. Und man solle doch besser gedeckte Farben tragen - die feinen bunten Farben konnten vermutlich nicht gefärbt werden. Doch das ist so nicht, die Färbekundiugen hier im Forum wissen es schon lange - es gab erstaunlich viel Farbe, bzw. viele verschiedene Farben. Und wie Asling schrieb es hängt von deinen Finanziellen Möglichkeiten ab, so war es auch in jenen vergangenen Tagen. Ein Jarl, Hersir oder ein Händler hatte sicher andere Möglichkeiten als die breite Masse es sei denn man war Färber... somit aber auch wieder Händler... Im Historischen Museum Oslo wurden 2005- ca. 29 verschieden gefärbte Wollstränge ausgestellt - die für das Färben der Wikingerepoche als möglich angesehen wurden. Von ungefärbt, naturschwarzer sowie naturweißer Wolle über grau zu , Orange, gelb - grün - braun - rot - blau, jeweils in vielen verschieden intensiven Varianten. Ebenfalls von den Finanzen abhängig war welche Art von Stoff getragen werden konnte, mal abghesehen von dem zu erfüllenden Zweck - bei Kälte natürlich Wolle, aber geht es nur um schön dafür gab es damals schon Leinen und Seide. diese wir früher erheblich seltener und teurer gewesen sein. Das ist wieder ein eigenes Thema und wie mir noch am Samstag eine Dänische Archäologin in Eindhoven beim Vikingfest abends sagte gibt e,s aufgrund fortschreitender Technik in der Prüfung und Konservierung zu den Textilfunden der sogenannten Wikiingerzeit, bereits weitere Erkenntnisse auf die wir als breite Masse der Darsteller hoffentlich auch bald zugreifen können. Ob nun von 550 - 1050 oder von 793 Lindisfarne als lediglich bekannteste frühe Benennung (jedoch nicht wirklich früheste) eines Überfalll der Britischen Insel bis 1066 der Schlacht von Hastings. Die Welt vom 5.ten bis 11 Jahrhundert war wenn jemand es sich leisten konnte Bunt...also :wiki1 zähle weiter deine Goldstücke und mache das beste daraus. Gruß Olegsson
 
....oder von 793 Lindisfarne als lediglich bekannteste frühe Benennung (jedoch nicht wirklich früheste) eines Überfalll der Britischen Insel
:eek:ff1 ich finde :thumbup: (also gut) angemerkt
 
Dir auch vielen Dank für Deine Erläuterung Olegsson. Möchte mich bei allen bedanken, die mir bei meiner Frage bisher weitergeholfen haben! Werde bei den anstehenden Orteburger Ritterspielen sicherlich noch mit den anwesenden nordischen Gruppen fachsimpeln und dann entscheiden in welche Richtung meine Gewandung dann gehen wird. Ich bin gespannt und freue mich auch schon auf die anstehenden Nähversuche
 
Dir auch vielen Dank für Deine Erläuterung Olegsson. Möchte mich bei allen bedanken, die mir bei meiner Frage bisher weitergeholfen haben! Werde bei den anstehenden Orteburger Ritterspielen sicherlich noch mit den anwesenden nordischen Gruppen fachsimpeln und dann entscheiden in welche Richtung meine Gewandung dann gehen wird. Ich bin gespannt und freue mich auch schon auf die anstehenden Nähversuche
Du weißt ja, man fragt 4 Leute und bekommt 6 Meinungen. Jetzt hat man Dir hier schon ganz gut weiter geholfen und willst das dann mit weiteren Gruppen diskutieren ? :schock2 Warum schaust Du nicht bei den direkten Quellen ? Du musst nicht alle Bücher kaufen die Aisling in ihrem Leitafden angeben hat, besorg Dir die Bücher für kleines Geld per Fernleihe einer X-beliebigen Bücherei, immer schön eins nach dem anderen. Und wenn Du unbedingt im Kostüm Märkte besuchen willst, dann besorg Dir irgendetwas Günstiges für den Übergang. Bei deinem Plan (jeden fragen und jedem glauben) wird es im Endeffekt auf Gleiche hinauslaufen, nur vermutlich für viel Geld, weil man Dir irgendwas ausschwatzt. Eine schöne Ausstattung ist eine jahrelange Schnitzeljagt, das sollte man als Teil des Hobby ansehen.
 
es sollte aufschwatzen heißen. X/ Glaub mir wir haben alle irgenden aufgeschwatzen Quatsch aus der Anfangszeit, die Frage ist halt wie hochpreisig man sich rein stürzt - stürzen lässt.
 
Mit dem diskutieren meinte ich, in welche Vorbild Richtung es dann gehen sollte/könnte/wird... Gotland, Birka, Ribe, Haithabu... es gibt ja doch ein paar verschiedene Einflüsse. Das war nicht ersichtlich, das hätte ich vielleicht besser formulieren sollen...
 
Aber mal ehrlich, ohne jetzt jemanden auf deb Schlips zu treten … auf einem Ritterfest bei den dort anwesenden nordischen Gruppen wirst Du vielleicht auch kaum Infos zu authentischen Ausrüstungen bekommen. Kann natürlich sein, aber Erfahrungsgemäß sind auf Ritterspielen eher weniger Living-History-Gruppen unterwegs.
 
Aber mal ehrlich, ohne jetzt jemanden auf deb Schlips zu treten … auf einem Ritterfest bei den dort anwesenden nordischen Gruppen wirst Du vielleicht auch kaum Infos zu authentischen Ausrüstungen bekommen. Kann natürlich sein, aber Erfahrungsgemäß sind auf Ritterspielen eher weniger Living-History-Gruppen unterwegs.
Kann Dich beruhigen, es sind einige "A" Gruppen vor Ort, von denen wir (meine Familie und ich) auch schon viele persönlich seit ein paar Jahren kennen. Aber das schweift jetzt vom ursprünglichen Thema ab... ;)
 
Moin. Habe mir einmal die Galerie angeschaut. Stimme da @Lisabeth zu. Es ist ein Typisches Ritterveranstaltungsgeldmachspiel. Viel Erfolg bei Deiner Suche, da Du hier nicht zufrieden bist.
 
... da Du hier nicht zufrieden bist.
Habe mir meine Beiträge nochmals durchgelesen und kann leider nicht feststellen, wo ich eine Unzufriedenheit hier (ich denke wir reden vom Forum) angemerkt hätte / habe... Sei´s drum... Wie, oder als was die Ortenburger Ritterspiele zu deklarieren sind, hat nichts mit dem ursprünglichen Thema dieses Threads zu tun. Meine Frage wurde mir durch einige Forenmitgliedern sehr gut beantwortet und ich habe Ihnen auch dafür Dank ausgesprochen.
 

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