LotlBotl
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Zum Verkauf steht hier meine Rekonstruktion eines Textilpanzers aus dem 13. Jahrhundert. Es tut weh, aber er liegt jetzt schon ein Jahr ungenutzt rum und ist mir auch deutlich zu groß geworden, vielleicht mag ihn ja noch jemand haben. Grundlagen waren diverse erhaltene Gambesons verschiedener Zeiten und Regionen, Handwerksverordnungen und natürlich diverse Bildquellen um den Schnitt zu rekonstruieren. Die Schichtung ist nach dem Gambesonärmel aus Bussy St. Martin von innen nach Außen Leinen-Baumwolle-Leinen-Baumwolle-Leinen, Futter und Deckschicht sind beim Original aus Seide, aus Haltbarkeitsgründen kam die mir aber nicht in Frage. Der Kern besteht aus von der Brust zum Saum bzw der Hand abnehmend 6 bis 1 Lagen Leinenstoff(Kragen und Haube jeweils 3), außerdem sind in Herzhöhe Stoffstreifen mit Passagen des Psalms 91 eingenäht. Die Baumwolle wurde als Flocken verarbeitet, nicht als Vlies, um die Brust wurde mehr verarbeitet als an den Armen. Die Dicke beträgt je nach Stelle zwischen 1 und 2cm. Der Schnitt wurde vor Allem aus der Kreuzfahrerbibel abgeleitet, der Bussy-Ärmel gab den Hinweis, dass hier eine Armkugel eingearbeitet werden musste, die verschiedenfarbigen Krägen die auch einzeln getragen werden scheinen Hinweis auf ein separates Rüstungsteil, der Kragen wurde also entsprechend als solches ausgeführt. Die Haube wurde in einem einfachen zweiteiligen Bundhaubenschnitt angefertigt. Keine Naht über dem Schlüsselbein, der Halsausschnitt ist weit genug um mit dem Kopf durchzuschlüpfen und wird mit dem Kragen gestopft. Trapezförmiger Zuschnitt und für die Beweglichkeit sind ungefütterte Keile unter der Achsel eingesetzt. Vom ersten Gedanken bis zum fertigen Textilpanzer hat es ein ganzes Jahr gedauert, unter Anderem weil erst verschiedene Varianten als Probestück hergestellt und mit Waffen auf Durchlässigkeit geprüft wurden(vielleicht erinnert sich ja noch wer), gegen Pfeile, Messerstiche und Schwerthiebe bietet die genutzte Variante guten Schutz, aber auch gegen Stumpfe Hiebe. Ich habe diesen Textilpanzer ohne Plattenteile darüber in meinem ersten Probetraining im Buhurt getragen und einen verirrten durchgezogenen Hieb mit einem Falchion aufs Schlüsselbein abbekommen, und keinen Schaden davongetragen. Die Haube ist nicht als eigenständige Rüstung konzipiert, sondern um einen Eisenhut darüber zu tragen. Sämtliche Stepp- und Konstruktionsnähte mit Leinengarn von Hand genäht, leider sind die farbigen Leinenstoffe chemisch gefärbt. Auf funktioneller Ebene tuts dem ganzen aber keinen Abbruch und auch Fachpersonen(also die beruflichen) waren immer äußerst begeistert von dem Stück. Es gab sogar ein Lob von der Person(Hobbybereich), deren Name nicht genannt werden darf, das will was heißen. Der Textilpanzer ist gebraucht, aber in gutem Zustand. Maße: Brustweite 55cm Saumweite 70cm Abstand der Schulternähte 45cm Ärmellänge Schulternaht bis Handschuh 58cm Länge Handgelenk bis Handgelenk 160cm Länge Handschuh 21cm Länge etwa 95cm, auf 17cm geschlitzt Ärmelweite an der Schulter 25cm Ärmelweite am Handgelenk 11cm Die Naht ist auf den letzten 5cm wieder geöffnet worden und der Ärmel dort 13cm breit Kragenbreite 9cm Kragenlänge 50cm Alle Maße im ungedehnten Zustand von Außen genommen. Ich bin 1,82m groß und als ich das Teil gemacht habe wog ich knapp über 110kg, auf den Bildern hatte ich knapp über 80kg. Trockengewicht irgendwo zwischen 4 und 5 Kilo Den Preis von 750€ empfinde ich bei der reingesteckten Arbeit noch als fair, ist aber natürlich verhandelbar. Paketversand dürfte möglich sein, gegen Abholung habe ich aber auch nichts.
Keine Ahnung wo mein Bauch hin ist, aber eines Tages war der zusammen mit meinen Haaren einfach weg. Bestimmt schwarze Magie.
