Es macht rein rüsttechnisch keinen Sinn, unter einer Platte Kette zu tragen. Die Platte ist bereits ein Hieb-, Schneid- und Stichschutz, was sollte da die Kette drunter noch bringen, außer zusätzlichem Gewicht? Im Gegenteil: Speziell beim Helm hast du das Problem, dass ein Treffer auf den Helm Dir Deine eigenen Ringe in die Haut drücken würde. Im Frühmittelalter, und bei einigen, speziell östlichen oder arabischen, Völkern auch noch später, war es recht verbreitet, am Rand des Gesichtsschutzes des Helms Kettengeflecht anzubringen, so dass der ganze Kopf geschützt war, inkl untere Wangen, unteres Gesicht und Hals. Schön bei awarischen oder byzantinischen Rüstungen zu sehen. Allerdings gehe ich davon aus, dass, wegen dem oben beschriebenen Problem, drunter irgendein Polsterschutz gewesen sein dürfte, und sei es nur ein ausreichend dicker Schal, den man sich über Kinn und Mund ziehen konnte. (Spekulation meinerseits) Sinn macht eine Unterkette theoretisch bei einer Kettenrüstung, da die Löcher der oberen Rüstung dann noch mal was dahinter haben und somit die Durchdringungsstrecke steigt, selbst wenn ein Stich in ein Loch der Oberrüstung treffen sollte. (Die Chance, dass unter dem "Oberloch" zufällig auch noch genau ein "Unterloch" liegt, ist recht gering) Damit wird die Schwäche einer Kettenrüstung gegen Stiche und, in geringerem Maße, auch gegen Hiebe deutlich gemindert, allerdings auf Kosten eines recht hohen Gewichts. Doppelt halt, weswegen das nur an besonders gefährdeten Stellen gemacht wurde (römische Schulterdopplung z.B.) Mit technologischer Weiterentwicklung (Platte) war dann der gleiche Schutzzuwachs bei geringerem Gewichtszuwachs machbar. Unter eine Metallrüstung gehört eine textile Polsterung. Auch beim Helm.