Ásaþór
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In Österreich haben Archäologen die am besten erhaltene Gladiatorenschule entdeckt. Sie wissen genau, wie sie aussieht. Doch gesehen hat sie noch niemand. Rund 40 Kilometer östlich von Vindobona (heute besser bekannt als Wien) unterhielten die Römer bis ins 5. Jahrhundert CE ein Legionslager, in dessen Nähe bald einmal eine Zivilstadt entstand. Und damit seine Mannen fernab der Heimat auch ein wenig Zerstreuung hatten, erstellte Rom hier kurzerhand zwei Amphitheater eine Gladiatorenschule. Ein Teil der Ausgrabungsstücke und nachgebaute Gebäude der Zivilstadt sind heute am Originalstandort im Archäologischen Park Carnuntum zu besichtigen. Die nun entdeckte Gladiatorenschule kann man ebenfalls bereits anschauen - obwohl sie noch tief unter der Erde liegt. Denn modernste Bodenradargeräte liefern exakte Aufnahmen von den außergewöhnlich gut erhaltenen Bauten. Toto mit dem Tod Die Schule ist mit einem Hochsicherheitstrakt vergleichbar. Denn die Gladiatoren gingen ihrem Beruf nicht freiwillig nach. Sie waren Verurteilte, Kriegsgefangene oder Sklaven und gehörten reichen Bürgern, die sich mit Wetten auf ihre Siege große Gewinne erhofften – ein Toto mit dem Tod, sozusagen. Die 11 000 Quadratmeter große Anlage umfaßt ein Wohngebäude, einen Versammlungsraum, Bäder und den Wohntrakt der Aufseher. Zum Trainieren standen den Gladiatoren eine Trainingsarena mit 19 Metern Durchmesser und sogar eine beheizbare, 100 Quadratmeter große Trainingshalle zur Verfügung. Und natürlich durften auch die Gehege für die wilden Tiere nicht fehlen. Eine kurze Karriere Die Forscher nehmen an, daß die Schule 40 bis 60 Gladiatoren beherbergte. Diese konnten, wenn sie gut waren, zu regelrechten Superstars aufsteigen. Wobei sie sich nicht sehr lange in ihrem Ruhm sonnen konnten, denn ihre Karriere dauerte meist nur vier bis fünf Kämpfe. Und so gehört auch ein Friedhof zur Anlage.
Quelle: 20 Minuten Online
