jpk
Well-known member
Das Lange Schwert wurde und wird als die am besten geeignetste Waffe zum Erlernen der Fechtlehre angesehen. Das lange Schwert wird nicht ohne Grund als Sinnbild des Fechtens des Spätmittelalters betrachtet. Es ist ein eine Klingenwaffe, welche sozusagen von allem anderen Waffen etwas kann. Seine Vielseitigkeit macht es so besonders wertvoll in der Fechtlehre. Das Lange Schwert ist nicht bloß eine „Eisenbahnschiene“, mit der man immer wieder mit voller Wucht gegen die Waffe des Gegners dengelt, sonder eine Wehr, deren einzelne Waffenteile höchst unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Da es keine überschwere Waffe ist, verwandelt das einhändige Greifen das Lange Schwert in ein Reitschwert. Das große Kreuz mit der Fehlschärfe erfüllt teilweise die Aufgaben eines Schildes. Das Fechten aus dem Ort (Klingenspitze) ist dem Vorgehen mit der Stange oder der Lanze sehr ähnlich, vor allem wegen des weit verschiebbaren Bindungspunkts (Kontakt der Waffen miteinander). Das verkürzte Schwert im Winden oder die Arbeit mit dem Halbschwert (Griff in die eigene Klinge) haben neben dem Gebrauch als Hebel wiederum viel mit der Verwendung des Degens (Dolch) zu tun. Die Schläge mit dem Klos (Knauf) kommen dem Einsatz eines Kolbens nahe. Die Schläge mit dem Kreuz entsprechen denen einer Mordaxt oder eines Hammers. Mit dem Langen Schwerte ist Ringen ebenso das Fechten gegen Kurz- und Langwaffen möglich. Diese “Verwandlungsfähigkeit” des Langen Schwerts und die Möglichkeit, es effektiv gegen geharnischte und ungerüstete Gegner zu führen, macht es zum idealen Lehrinstrument der Fechtschulen. Es wurde in den Fechtschulen vom 14. bis ins 18. Jahrhundert genau deshalb verwendet. Der Seminarleiter ist Richard Cole von der Historischen Fechtschule "Stahl auf Stahl" in Frankfurt. Weitere Infos: http://www.stahlaufstahl.de/wr/index.php/schwertkampf-seminar/773/