Naja, es war ein Markt, der eben unter "Naja" läuft, nicht schlecht und nicht recht.... Zumindest war er nicht so gut, dass ich den letzten Bus hab durchgehen lassen und später dann zu Fuß zum Parkplatz gelaufen bin.
- Ausschilderung, Parken, Ort der Veranstaltung, Eintritt
Die Ausschilderung war diesmal viel besser, wie sonst bei den Märkten, die ich dieses Jahr besucht habe. Ca. 200 m vor einem Großparkplatz wurde auf einem kleinen Plakat auf Spectacel und P&R-Platz hingewiesen. Wenn man den Burgberg hochgefahren ist, standen dann auch die Plakate, die auf das Spectacel hingewiesen haben.
Parken, war einwandfrei! Da kann man echt nix sagen. Großparkplatz mit kostenlosen Shuttle-Service; allerdings fuhr der letzte Bus von der Burg um 21.00 Uhr ab. Was für mich nicht mit dem Programm zusammengeht. Der Markt ist bis 23.00 Uhr geöffnet...
Ort der Veranstaltung, ein herrlicher Rahmen, diese Festung Marienberg! Würdig und erhaben, fast schon zu würdig und erhaben... Der Blick hinunter auf den Main und die Stadt Würzburg, einmalig.
Eintritt, darüber lässt sich streiten. Am Samstag und Sonntag gibts nen Turnieraufschlag von 4 Euro; an den anderen Tagen kostet es 6 Euro um reinzukommen (Gewandete 2 Euro ermäßigt). Warum lässt sich also nun über die Preise streiten? Wenns nur 6 gekostet hätte, hätte ich nichts gesagt. Aber der Aufschlag von 4 Euro für ein Turnier, bei dem vorher ein dumper Gaukler Scherze macht und das von einem Herold begleitet wird, der eine "Zaubermaschine" am Mund hat, damit ihn auch der letzte (angeheiterte) Besucher versteht und die so schlecht eingestellt ist, dass niemand ihn verstehen kann und das dann auch noch eine Geschichte a là 'Kaltenberg' hat rechtfertigt den Betrag nun wirklich nicht...
Zitat von der HP des Veranstalters: In diesem Jahr erzählt das Ritterturnier vom „Kampf um den Heiligen Gral“: Der Kaiser ist tot und seine Witwe strebt mit aller Gewalt nach der Macht. Sie lässt sich zur Kaiserin proklamieren und vernichtet die letzten Gefolgsleute ihres Mannes. Ausgerechnet der Kelch Christi, die heiligste Reliquie der Christenheit, soll ihre Macht festigen. Doch der Gral ist in der Hand des Deutschen Ordens, der erbitterten Widerstand leistet. Nach einem Überfall auf eine Ordens-Karawane tauchen die Gralshüter unter. Nur ein junger Novize will nicht glauben, dass die Absichten der Kaiserin wirklich schlecht sind – und bringt die Gralsritter in große Gefahr. Doch ist der Heilige Gral wirklich, was er zu sein scheint? Eine fulminate, temporeiche und humorvolle Geschichte rund um den legendären Kelch des letzten Abendmahls, meisterlich geritten und gefochten von der bekanntesten und beliebtesten deutschsprachigen Rittergruppe Europas, der „Compania Ferrata“ (ehemals „Ritter der Burg Satzvey“). Beeindruckende Stunts, hohe Reitkunst, Spezialeffekte und mehr als 50 Mitwirkende machen das Turnier in Würzburg einmal mehr zu einem Hochgenuss.
...Vielleicht wars den Rittern ja zu warm, aber beieindruckende Stunts oder expliziet herausragende Reitkunst ist mir mal nicht aufgefallen...
- Gastronomie, das stille Örtchen
Gastronomie. Zum Abend hin wurden dann die Schlangen vor den Ständen lang, die auf Kartoffelecken und Kaffee verzichtet haben. Was mir wieder ein Beweis für meine These ist, dass ein Normali bei einem solchen Event gut und gerne auf dieses verzichten kann, besonders wenn man unter fünf verschienen Fladen- und Flammkuchenbäckerein verzichten kann. Was toll war, was mir immer gefällt, war der Stand, der Wildfleisch verkauft hat. Das stille Örtchen. Ich bin immer wieder begeistert, wie es die Leut hinbekommen, dass bei einem solchen Ansturm die Toiletten so sauber sind! Meinen absoluten Respekt!
- Programm, Darstellende Gruppen
Vom Programm hab ich nur unterschwellig etwas mitbekommen, weil ich mich ja wieder bei manch einer Grupper verquatscht hab. Eben nur das Turnier, hätt ich da mal lieber gequatscht (Es ist echt schade, dass meine ganze Romantik mit den Ritters in letzter Zeit so vernichtend nach unten gedrückt wird....) Den Gaukler hab ich ab und zu mal gesehen und gehört, auch da hätt ich lieber gequatscht! Fanfnir hat gut gespielt und dann gabs Abend noch ein Konzert von 'Annwn', des war so richitg schön. In der Abendstimmung, Harfe, Flöte... Wenn man sich Verstärker und eingespieltes Rauschen wegdenkt. Aber doch war schön. Bei den darstellenden Gruppen hat man mal wieder Pech und Gold gesehen. Da gab's beispielsweise eine, auf deren Tisch stand die Curry-Grill-Soßen-Flasche auf dem Tisch, Zelt war auf und nichts, was auch nur annähernd mittelalterlich hätte gedeutet werden können, war zu sehen... Aber es gab einige, die sehr lieb waren und ganz toll ihre Darstellung gemacht haben.
Wie immer schweig ich mich über diese weitgehenst aus. Es waren gute darunter, vom Angeobt und ihrer Darstellung her und schlechte. Einer ist zu erwähnen. Der hatte für mich den besten Stand, Käse, Wurst, Brot und was war, der wahr vollkommen volltrunken hinter seiner Theke gestanden, konnte kaum ne Tüte hernehmen um irgendetwas darin zu verstauen, geschweige denn Geld entgegennehmen und rausgeben... Fazit: Es war ein schöner Nachmittag und Abend, mit netten und lustigen Gesprächen bei der ein oder anderen Gruppe. Es war eine große Veranstaltung, bei der der Veranstalter nächstes Jahr mehr auf die Darsteller und Händler schaun sollte (ich mags halt net, wenn jemand auf einem Mittelaltermarkt während dem, dass dieser noch geöffnet hat raucht, Radio neben sich stehen hat und Musik hört, nicht annähernd entsprechend der Veranstaltung gekleidet ist) allerdings war die Anfahrtszeit für mich nicht allzu lang und das entschädigt für einiges. Gelohnt hat er sich für mich allemal, da ich auf der Hinfahrt endlich meinen Hucklkorb gekauft habe. Ob ich in zwei Jahren allerdings wieder hingehn werd, möcht ich jetzt noch nicht sagen. Achja was fehlt. Kinder sind grundsätzlich alle von Holzschuhen und Hucklkörben fasziniert, ebenso Japaner, Amerikaner. Ich glaub, ich hab nie so viele Kinder um mich rumgehabt und bin noch nie sooft wie heute fotografiert worden.
