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Ella
Guest
Ich habe in der letzten Zeit wieder mal ein bisschen mit der Brotbäckerei experimentiert und bin dabei auf ein sehr interessantes Rezept gestoßen: Honigsauerteig 15 EL Weißmehl 15 EL Wasser 3 TL Blütenhonig 1 kg Mehl nach Wahl Brotgewürze (Fenchel, Koriander, Anis, Galgant, Bertram, Kümmel etc. oder auch Kräuter) Salz 1. Tag: 5 EL Mehl (ich habe weißes Dinkelmehl und Weizenmehl verwendet) mit 5 EL warmem Wasser und einem TL Blütenhonig vermischen, danach den Brei an einen warmen Ort stellen und gehen lassen. Nach 3-4 Stunden die gleiche Menge an Zutaten untermischen und wieder rasten lassen. Nach weiteren 3-4 Std. die Prozedur wiederholen und das Gemisch über Nacht (gut warm gehalten) gehen lassen. Am idealsten ist dafür eine Temperatur von ca. 26-30 °C. Nach ein paar Stunden sollten bereits die ersten Gasbläschen zu beobachten sein, die an die Oberfläche steigen. 2. Tag: Am nächsten Morgen, wenn die Masse ordentlich Bläschen wirft, Gewürze, Salz und 600g Mehl (Dinkel, Roggen, Weizen etc.) unter den Sauerteig mischen, dabei mit dem Salz nicht zu sparsam sein, da der Teig sonst süßlich schmeckt. Bei Bedarf noch lauwarmes Wasser hinzufügen und wieder an einem warmen Ort gehen lassen. Am Abend dann noch 400g Mehl dazugeben und evtl. mit etwas Wasser zu einem geschmeidigen, nicht zu trockenen Teig verkneten. Ich bevorzuge dabe eine leicht klebrige Konsistenz, da der Teig beim Backen nicht so stark austrocknet. Das Gemisch bleibt noch über Nacht stehen. 3. Tag: Wenn der Teig am nächsten Tag schön aufgegangen ist und Blasen wirft, ist er bereit zum Backen (ansonsten noch etwas länger gehen lassen). Dazu das Backrohr auf 210 °C (Umluft) vorheizen und ein feuerfestes Gefäß mit Wasser in den Ofen stellen (der Wasserdampf macht das Brot schön saftig). Den Teig auf ein Backblech setzen, zu einem Laib formen und an der Oberseite mit Wasser bestreichen, damit das Brot bei der großen Hitze noch aufgehen kann. Eine Stunde backen, in den letzten 10 min die Hitze auf 150 °C verringern und das Brot dann noch 15 min im ausgeschalteten Rohr stehen lassen. Fertig! Dieses Rezept ist zwar ziemlich zeitaufwändig, aber es lohnt! Vor allem funktioniert die Zubereitung ganz ohne zugesetzte Hefe, da durch die Nektarhefen im Honig ab einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt eine Spontangärung eingeleitet wird. Bei meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass wohl einige Leute behaupten, dass diese Art der Brotzubereitung schon im Mittelalter bekannt gewesen sei, aber natürlich ohne gesicherte Quellenangaben. Plausibel wäre es sicherlich, da vermutlich auch so (durch den Zusatz von Wasser) die Gärung bei den ersten "Met-Prototypen" eingeleitet worden sein könnte. Aber nix Genaues weiß man nicht Vielleicht hat ja jemand von den Küchenmeistern und -meisterinnen noch ein paar Informationen.