Schimmelreiterin
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Wie alt genau das Walliser Gericht "Cholera" ist, vermag ich Euch nicht zu sagen, aber Schwester Marie-Antoinette vom hiesigen Kloster St. Ursula bestätigte mir eine Rezeptniederschrift von 1615. Es ist eine Restenverwertung von allem, was man damals im Winter noch so im Haus hatte: Man kocht Kohl, Lauch, Zwiebeln und was man sonst noch an Gemüse zuhause hat. Ferner Käse, Aepfel, und je nach "geheimen" Dorfrezept können auch Hauswürste, Speck etc mitgekocht werden. Das ganze kommt auf Kuchenteig mit einem Kuchenteigdeckel obendrauf und in den Ofen damit! Was ich mich schon mein Leben lang fragte, und was mir noch keiner beantworten konnte, ist, warum eine Mahlzeit heisst wie eine Krankheit. Was war zuerst da? Die Speise oder die Krankheit? Da die Bevölkerung im MA hier fast ausschliesslich in den Bergen lebte, und ihr Trinkwasser direkt aus Quellen oder vom Gletscher kam, danke ich, dass die Cholera als Krankheit hier nicht unbedingt den besten Nährboden hatte. Ob es Zufall ist, dass beides so heisst? Seid gegrüsst Eure Freifrouw