Die Swastika im Frühmittelalter

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@Sigudur. Dann häng Dir den Schild in den Partykeller, aber sieht zu das Du niemals zufällig oder absichtlich auf einem Foto in der Zeitung landest. So ist es vermutlich mit dem obigen Zeitungsbild auch passiert, hat einen Riesensturm in der Szene ausgelöst (davon ist hier zum Glück nur ein laues Lüftchen zu spüren) und während die halbe Szene tödlich beleidigt ist (wegen der Kritik, nicht weil sie mit Gromis gespielt haben), hat sich der Schildträger unerkannt verkrümelt. Ich verstehe den Stolz, etwas selbst gemacht zu haben. Ich erkenne die Leistung an ! Aber wenn man vor Publikum steht, sollte das Bild so stimmig wie möglich sein. Ich weiß wie schwer das oft ist, wenn Belege fehlen. Je früher man in der Zeitstraße sein Fähnchen gesteckt hat, um so mehr muss man interpretieren, sich in den Zeitgeist einfühlen, und ergänzen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Komischerweise fallen mir zweideutige Symbole oft bei Darstellern auf, deren Klamotte grob zusammen gewürfelt ist. Zufall ?
 
Dafür gibt es mehrere mögliche Gründe, die mir einfallen:
  • Man ist tatsächlich Nationalsozialist und möchte so sein Gedankengut verbreiten oder zur Schau tragen.
  • Man möchte einfach nur provozieren.
  • Man findet das Symbol hübsch.
Gruß Thorkell
... durch das Tragen eines Thorshammers ?
 
@sigurdur: der Thorshammer aus dem Massengrab von Repton ist der einzige der mir aus einem Männergrab bekannt ist. Warum nun einer??? Hier kann spekuliert werden.
 
Ich halte mich aus dieser Svastika-Diskussion normalerweise raus, denn die Zeit ist keinesfalls mein "Fachgebiet". Allerdings hat da hat eine kleine Broschüre, das Foto in einer Zeitung und ein netter Mensch mit einem österreichischen Magazin doch glatt einen Flächenbrand ausgelöst...... Ich habe mir das jetzt einige Wochen von außen angesehen und mitgelesen. Mittlerweile denke ich, gut so. Gut so, das Die Broschüre verfasst wurde, und gut so, das sie nun gelesen wird. Dieses ganze beleidigt sein eines großen Teils der Szene, zeigt eigentlich nur , wie nötig diese Aufklärung zu sein scheint. Auf mich macht die sog. Szene aktuell in großen Teilen, einen absolut unreflektierten, teilweise sogar "ungebildeten" (im Sinne von historisch un-informierten ) Eindruck. Auf vernünftige Einwände einiger Profis wird schlichtweg nicht eingegangen, sondern man zieht sich jeden Schuh an, der irgendwo herumsteht und echauffiert sich. Die Szene (und ich schließe andere Zeiten da absolut ein) kocht meiner Meinung nach im eigenen Saft. Ich habe mir auch Gedanken zum Thema gemacht, und glaube, diese Diskussion mehr als überfällig ist. Ich würde das Problem der Begeisterung der "Rechten" für gewisse Zeiten auch nicht nur auf die Frümi-Szene beschränken. Ich persönlich würde mich nicht zur Verwendung umstrittener Symbole hinreißen lassen. Alleine schon, um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen. Zumal für die meisten dieser Symbole eben "nur" die relativ neuzeitlichen Interpretationen im Umlauf sind, und ich nicht in der Lage wäre, jedem die ursprünglich Bedeutung näher zu bringen oder gar zur Diskussion zu stellen.
 
Ich habe die Broschüre ebenfalls durchgelesen und kam zu dem Ergebnis: es gibt keine Vorverurteilung der Living History Szene im Fachbezug “Wikinger“. Diese Broschüre ist in meinen Augen als eine Warnung an alle zu verstehen, sich nicht von rechten Gedankengut einnehmen zu lassen. Und noch wichtiger Dinge nachzuplappern - wie Rune “ Humpelpumpel“ steht für: ich bin ein geiler Typ. Keiner weiss wofür die Runen vielleicht mal standen und ob sie überhaupt irgendwas bedeuten. Alles andere ist Esoterik und hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Die Zuweisung Symbolkraft der Runen stammt aus den völkischen Bereichen. Das Weiterplappern solcher Aussagen, sollte man tunlichst vermeiden, vor allem wenn man sich nicht wirklich mit der Materie auseinander gesetzt hat. Die Verknüpfungen zwischen Symbolik und rechtem Gedankengut sind teilweise so versteckt, dass sie kaum auffallen. Auch im Pagan Metal Bereich sieht der Autor Verbindungen, die nicht von Ungefähr kommen. Das Hochleben bestimmter Volksgruppen mit dem Aufruf zum Kampf gegen die Christen... Und da glaubt mancher der Terror bestimmter Fanatiker, sei unser einziges Problem? Das rechte Gruppierungen bereits Veranstaltungen ausrichten für die Wikingerszene? .... Der Schild in Schleswig wurde absichtlich in der Farbwahl und Symbolik gewählt. Die Gruppe, soll durch rechtslastige Meinung bereits aufgetreten sein. So eine Person, der Schildträger und Gruppe persönlich kennt. Alles ein Versehen? Und halb so wild? Weiterhin, so besagen “Gerüchte“ mischt diese Gruppe derzeit die Szene auf und macht Stimmung gegen das AFM Oerlinghausen. Es soll soweit gehen, dass Gruppen “freundlich aufgefordert“ werden Oerlinghausen nicht weiter zu unterstützen. Warum, wenn doch alle so toll sind? Heißt es nicht: getroffene Hunde bellen? Die Broschüre war längstens überfällig und sollte auch dem Letzten endlich klar machen, wie wichtig es ist sich mit der Quellenlage auseinander zu setzen. Aber nein, es wird fleißig kopiert und “mimmimi“ gerufen, wenn jemand, wie der Autor der Broschüre, auf Unzulänglichkeiten in der Darstellung hinweist. Die Szene täte gut daran sich aktiv damit auseinander zu setzen, was nur auf Halbwahrheiten beruht. Auf hören sagen usw. Dieses im eigenen Saft schmoren hat uns gezeigt, wo es hinführt. Indem sich unreflektiert mit Symbolik umgeben wird, die Rechte anziehen wie der Misthaufen die Fliegen. Eine sachliche Diskussion war überfällig und wurde zu nichte gemacht, weil blind auf einen Autor eingeschlagen wird ohne sich selbst zu fragen: habe ich nicht Mitschuld an diesem Dilemma, weil ich die Träger solcher Symbolik neben mir geduldet habe? Die Gedanken “Ich will die Symbolik reinwaschen“ und zu ihrer alten Symbolik führen kann nicht funktionieren. Der Missbrauch wird immer gegeben sein. Misthaufen und Fliegen .... Sage ich nur. Die Zeit der Märchenstunden sollte lange vorbei sein. Kapiert endlich, dass Thorshämmer Frauenkram sind und kein Zeugnis besonderer Männlichkeit. Sie auch mit christlichem Bezug auftauchen, obwohl Teile der Forschung hier pauschal Thor in den Bezug nimmt. Das die Elhaz Runen nicht für Leben und Tod stehen. Das Ægisjálmur aus dem 17. Jahrhundert stammt.
 
Jegliche Symbolik mit mehr oder weniger Esoterischem / spirituellem / magischen Hintergrund zieht die rechte Szene, wie @Swanhild das so schön treffend mit :
.../...wie der Misthaufen die Fliegen.../...
ausgedrückt hat, an... Das liegt (meiner Meinung nach) sehr stark an der Tatsache, daß sich ein Großteil des Nationalsozialismus und deren maßgeblichen Führungspersonen wohl aus dem obskuren und okkulten "Ansichtenkatalog" der Thule-Gesellschaft... https://de.wikipedia.org/wiki/Thule-Gesellschaft Quelle : google Suche / Wikipepia bedient hat und das ein Großteil dieser Ansichten nach wie vor inbrünstigst geglaubt werden... Es ist dabei übrigens völlig egal, ob es sich bei dieser "Kraft-/ Machtbringenden" Symbolik nun um einen Thorshammer, eine rechtsdrehende / nach rechts abgewinkelte Swastika, ein Kreuz oder um sonstiges handelt, es verkörpert / bedeutet schlicht und einfach ein Symbol des übermenschlichen und die Möglichkeit für den einzelnen, einfachen "Sterblichen", sich mit Hilfe dieser Symbolik "göttliche Macht / Eigenschaften / Wirken" zu eigen zu machen und sich selbst nebst seinen Entscheidungen damit quasi über das Dasein seiner Mitmenschen zu erheben und diese beherrschen zu können / wollen oder gar "im göttlichen Auftrage und zum Wohl und besten aller Menschen" beherrschen zu müßen... Problem ist, daß dieses Verhalten durch die Bank weg bei ALLEN Esoterischen / okkulten und zentralistisch / hierarchisch organisierten Bewegungen mehr oder weniger stark auftritt und über kurz oder lang von deren Initiatoren / führenden Einfluß-/ Machtausübenden zur Kontrolle und Unterdrückung / Meinungssteuerung benutzt wird... Selbstverständlich nur und außschließlich nur "...im guten Glauben..." bzw. im Sinne "...ich / wir Wissen schon, was das beste für Euch alle ist..." (s.o. ...) Ein weiteres Problem ist es, daß diese Art Esoterik / Magie anscheinend ein tief in der menschlichen Psyche verwurzeltes "Urbedürfnis" darstellt und anspricht und daher dann auch sehr leicht durch o.g. führende Personen / Initiatoren mit solchen Historie-und Geschichtverfälschenden Sachen wie einem "nationalen Ahnenkult", "Blutreinheit", "Rassenstolz" etc. verknüpft (...und vor allem letztendlich für die Durchsetzung eigener, persönlicher Ansichten / Meinungen mißbraucht...) werden kann und damit sehr schnell Anklang sowie div. Anhänger aus allen Bevölkerungsschichten, aber vor allem bei Personen ohne prägende, positiv-Familiären oder sonstigen positiven sozialen Erfahrungen innerhalb einer Gemeinschaft findet... Irgendwie dumm gelaufen, daß jetzt ausgerechnet ein gescheiterter, Österreichischer Postkartenmaler mit einem umgekehrten, Hinduistischen Glückssymbol und auf Nordgermanischer Kulturbasis (...welche teilweise von altrömischen Propagandisten publiziert wurde...) beruhenden Symbolik im "germanischen Nordeuropa" derartigen "Erfolg" hatte, daß eine solche "Magisch-Esoterische" negativ-Symbolik, selbst 71 Jahre nach seinem Ableben, immer noch derartig streitbare Wellen schlägt, ungeachtet sämtlicher Wissenschaftlicher Erkenntnisse und Aufklärung in der sog. "modernen Zvilisation"... :( Wobei dies hier beileibe keinen Einzelfall darstellt, andere okkulte Vereinigungen / Personenkulte erodieren bereits seit mehreren (1 1/2 - 5) Jahrtausenden durch die teilweise von ihnen selbst verfälschte Geschichte und stehen, insgesamt betrachtet, in ihrem Wirken und ihrer bluträuschlichkeit dem hier aktuell diskutiertem Wirken in nichts nach... ;) LG Halfdan Horntrinker
 
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Alles gut und schön..... Was mir allerdings auffällt, und auch aufstößt: warum verwenden viele aus der Szene solch unglaubliche Energie darauf Erklärungen abzugeben, sich zu rechtfertigen und blumige Ausführungen dafür zu finden warum man sich solche Symbole in der Darstellung doch bemächtigen darf. ....? Warum schaffen es nur ganz wenige Einzelne, einfach nur mal ganz klar Stellung zu beziehen? Und zwar einfach nur mal gegen rechtes Gedankengut? Warum schaffen es so wenige, mal zuzuhören und in Erwägung zu ziehen das die Living History - Szene evtl. ein "Problem" hat? Eigentlich wäre es doch ganz einfach?
 
Was mir allerdings auffällt, und auch aufstößt: warum verwenden viele aus der Szene solch unglaubliche Energie darauf Erklärungen abzugeben, sich zu rechtfertigen und blumige Ausführungen dafür zu finden warum man sich solche Symbole in der Darstellung doch bemächtigen darf. ....?
Weil man den Nationalsozialisten nicht die Deutungshoheit über dieses Symbol überlassen würde. Denn die haben es aus dem Kontext gerissen und übernommen, nicht andersherum. Ich möchte nicht, dads die Nationalsozialisten oder irgendjemand anderes ein "Symbol" sein Eigen nennen kann, wenn es derart "geklaut" wurde. Hätten die sich etwad eigenes einfallen lassen, würde ich gar nichts sagen. Im Übrigen beziehe ich Stellung gegen rechtes und linkes Gedankengut. Das ist beides Rotz. Grüße Thorkell
 
Was derzeit im Internet geschieht ist alles andere als ein Shit Storm. Es wird gegen den Leiter und das Museum eine Hexenjagd betrieben, die mich stark an Geschehen in der Vergangenheit erinnern. Es war wahrscheinlich nicht anderes zu erwarten, denn so widerfährt es den Meisten, die Anderen den Spiegel vorhalten. Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Mit welcher Detailtreue und intensiver Suche Gründe gefunden werden, um Swastiken und weitere Symbole zu rechtfertigen erstaunt mich immer wieder. Bei so vielen anderen Details wird hinweg gesehen, interpretiert und weggelassen. Nur in dem Punkt, sind so viele A+++ Man kann Symbolen keine Bedeutung zurückgeben, die nie eine hatten. Dieser Wunsch mag in vielen stecken und mag noch so gut gewählt sein, aber man verliert zwangsläufig. Noch wichtiger ist: ich kann jedem Anderen nur vor den Kopf schauen, seine Gedanken kann ich nicht lesen. Sehr oft erkennt man erst dann in welche Richtung das Gedankengut des Anderen geht, wenn man diverse Becher Met gekippt hat, wenn man Zeltwand an Zeltwand bei miesem Wetter verbracht hat. In der Kampfszene gemeinsam Schweiß vergossen hat und das Bier anschließend dreimal so gut war ... und da wäre es richtig Stellung zu beziehen. Die klare Ansage zu formulieren: du hast an meiner Seite nichts zu suchen. Das zu formulieren hat nichts mit linkem Gedankengut zu tun, sondern ist eine Ansage gegen die Rechte, aus der demokratischen Mitte heraus. Und es haben sich einige, vielleicht ohne besseren Wissens, ohne die Broschüre zu kennen, instrumentalisieren lassen ... erschreckend. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Szene einem Sandkasten gleicht, wo jemand dazu kam und einem Kind sein Spielzeug wegnehmen wollte und sagte: "Spiel nicht mit dem Feuer, du verbrennst dich sonst!" Viele andere Kinder aufblickten und schrien: "Der böse Mann nimmt uns unser Feuer, der ist doof! Mit dem wollen wir nicht mehr spielen." Und dann gibt es die, die aufblicken der Person zu nicken und sagen: "Richtig so! Mit Feuer spielt man nicht..."
 
Eigentlich wäre es doch ganz einfach?
Nur aus der Sicht einer Seite. Betrachtet man die ganze Situation, ist es alles andere als einfach. Die "Einfachheit", die sich jeweils eine Seite, sei es die der Symbolbenutzer, sei es die der Symbolgegner, vorstellt, besteht darin, dass die jeweils andere Seite ihr Recht gibt. Um nun vielleicht ein wenig zu verstehen, weshalb das der jeweils anderen Seite so schwer fällt, müsste man sich einmal in ebenjene Seite hineinversetzen und dazu fehlt entweder die Befähigung oder der Willen. Das geht soweit, dass es unmöglich ist, eine neutrale Haltung einzunehmen, weil man dann von der Seite, die man nicht unmissverständlich unterstützt (also beide) instantan und reflexartig in die jeweils andere Ecke gedrängt wird.
Warum schaffen es so wenige, mal zuzuhören und in Erwägung zu ziehen das die Living History - Szene evtl. ein "Problem" hat?
Das aber ist eben kein Problem der Living-History-Szene, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Diese Gesellschaft ist schlicht unfähig, Meinungsverschiedenheiten sachlich zu diskutieren genauso wie sie unfähig ist, andere Ansichten, die nicht den eigenen entsprechen, einfach mal gelten zu lassen bzw zu tolerieren. Zuhören können erfahrungsgemäß beide Seiten nicht. Wobei diejenigen, die immer wieder forden, man müsse doch auch mal zuhören, gerade diejenigen sind, die dann auf der Demo die Sprecher der andern mit Trillerpfeifen niederlärmen. Wie der SozPäd, der andere in bester Wolfsprache anpflaumt, sie sollten gefälligst Giraffensprache verwenden. Wenn die LH-Szene ein Problem hat, dann ist es nicht größer als das in der gesamten Gesellschaft. Es gibt die Ultralinken und es gibt die Ultrarechten, beide diskussionsunwillig und verhärtet. Aber es gibt auch eine Menge Leute dazwischen. Der Graubereich, mit dem dieses Volk einfach nicht umgehen kann. Wer Ballerspiele spielt, der läuft Amok, wer Waffen besitzt, der schießt Leute über den Haufen, wer pädophil ist, der vergewaltigt auch kleine Kinder. Und wer sich irgendetwas auf den Schild pinselt, das auch nur entfernt an ein auch von den Nazis verwendetes Symbol erinnert, der ist rechtsradikal. Es ist doch alles so einfach. So oberflächlich. Was die Gesellschaft dabei aber schon seit Jahrzehnten ignoriert ist der Umstand, dass durch solcherart Vorverurteilung der dergestalt geschasste Graubereich erst recht in die Fänge der anderen Extremseite bzw in die Illegalität getrieben wird. Was genau soll den nun das so fürchterliche Problem an den Schildbemalungen sein? Dass es keinen Beleg dafür gibt? Warum dann die Aufregung? Es gibt für so vieles, das die Leute im Hobby herumtragen, keinen Beleg, auch innerhalb der Authentikszene nebenbei erwähnt. Nur wird dort in eigener Sache viel wohlwollender argumentiert. Oder dass sie, mit genügend Fantasie, an rechte Symbolik erinnern können? Dann wundere ich mich, wie mutwillig weit hier die Grenze bisweilen gezogen wird. Was hat bitte der vielgescholtene Thorshammer jetzt mit den Nazis zu tun? Egal, um wessen Hals er hängt. Wenn wir jedes Symbol, das von den Nazis oder der SS oder irgendeiner anderen einschlägigen Organisation brauner Färbung verwendet wurde, ächten, dann wird es selbst um unser halbes Alphabet dünn! Die Diskussion springt hier willkürlich. Zwischen Beleglage und mögicher rechter Nähe. Auch dies ist unredlich. Es geht um Hakenkreuze, nicht um Thorshämmer, nicht um Triskeln und nicht um Keltenkreuze. Nicht belegt hat noch lange nichts mit rechts zu tun.
warum verwenden viele aus der Szene solch unglaubliche Energie darauf Erklärungen abzugeben, sich zu rechtfertigen [...]
Ganz einfach: Weil man sie dazu zwingt! Weil die Argumentation der Rechtgläubigen (also in diesem Falle der Linksgläubigen) ihrerseits nicht authentisch ist. Weil hier ebenfalls vorgeschobene Argumente benutzt werden, um sich um das eigentliche Problem herumzumogeln. Warum sagt der Symbolgegner nicht ganz ehrlich: "Ich mag Deinen Schild nicht, weil er ein Symbol trägt, das ich nicht gerne sehe, da es mich an eine dunkle Zeit erinnert."? Und dann wäre es wünschenswert wenn sich der Erinnerte Gedanken machte, warum ihn das Symbol erinnert. Und an was. Und ob zu Recht. Den Symbolbenutzern wurde auch hier im Thread mehrfach vorgeworfen, ja nur nachzuplaudern, zu kopieren, nicht selbst recherchiert zu haben. Das mag auch sein. Aber auch auf der anderen Seite wird oft nur nachgeplaudert, kopiert, nicht selbst hinterfragt. Wäre die Empörung, die Besorgnis, der Eifer auch da, wenn man nicht eine bestimmte Broschüre gelesen hätte? Wenn nicht ein repektierter oder befreundeter Dritter einen "sensibilisiert" hätte? Viele Symbolträger hängen nur am Meinungstropf anderer und viele Symbolgegener genauso. Der Griff an die eigene Nase, die Aufforderung zum kritischen Hinterfragen, das alles gilt immer nur für die Gegenseite. Es wird in der gesellschaftlichen Diskussion regelmäßig der Satz bemüht "Deine Freiheit hört da auf, wo meine anfängt". Dieser Satz ist, egal wie oft und von wem er bemüht wird, vor allem eines: Ganz großer Bullshit. Weil er offen lässt, wo genau "meine Freiheit" anfängt. In Wahrheit kann nämlich jeder in diesen Satz seine ganze eigene faschistoide Egozentrik hineinpacken, wenn er seine Freiheit direkt vor der Nasenspitze des Anderen beginnen lässt. Warum, so könnte ich auch die andere Seite fragen, verwenden viele aus der Szene solch unglaubliche Energie darauf, Erklärungen abzugeben, Leute zu attackieren und in die Rechte Ecke zu rücken? Ich bin lange genug im Geschäft, um die Beigeschmäcker dieser Diskussion mitbekommen zu haben. Die Intrigen, in denen dieses Thema allein dazu diente, unliebsame Konkurrenz zu diskreditieren. Sich selbst zu erhöhen, sich Einfluss und Anerkennung zu verschaffen. Man kann in diesem Land die größte Pfeife sein, solange man nur gegen Rechts, gegen Kinderpornografie und für Sicherheit ist. Das genügt vollauf um politischen und gesellschaftlichen Erfolg zu haben. Und das haben einige Leute auch durchaus erkannt und nutzen es. Ob diverse politische Parteien, für deren Ablehnung ich ja bekannt bin oder Vereine, Gruppierungen, Lobbygruppen, die sich damit automatisch über jede mögliche Kritik erheben und unangreifbar machen. Das hatten wir alles schon mal, nur mit umgekehrten Vorzeichen, anderen Opfern, konträrer Propaganda. Und deshalb ist es heute nicht besser sondern genauso niederträchtig wie damals. Auch wenn es keiner sieht oder sehen will. Freilich gibt es Leute mit rechtslastiger Gesinnung in der Szene, wie im Rest der Gesellschaft auch. Kriege ich sie weg, indem ich auf ihren Symbolen herumhacke? Ganz klar: nein. Wozu also der Eifer? Darf ich sie überhaupt wegkriegen, wenn ich mich schon vollmundig zu einer freiheitlichen Haltung bekenne? Darf jemand nicht nett und umgänglich sein, bloß weil er ein Sonnenrad auf dem Schild hat? Die oft genug willkürlichen Assoziationen stören mich, die Agitation, die sich selber legitimiert, sich selber als "gut" und auf der richtigen Seite definiert. Dahinter steckt der gleiche Geist, der Rothaarige auf den Scheiterhaufen, Juden ins KZ und Schwule ins Zuchthaus gesteckt hat. Wann immer jemand andere Leute kriminalisiert, dämonisiert oder sonstwie gesellschaftlich ausgrenzen will, ist hochgradig Skepsis angebracht.
 
Ich kenne nun die Broschüre und habe mich über deren informiert. Viel echt Neues war ja nicht dabei, aber im speziellen war ich telweise überrascht ...
 
Ok....ich bin nicht gewillt, nun mit Totschlag-Argumenten einer unreflektierten "Schlacht" eine Bühne zu bieten. Wie das allseits heute so üblich ist, habe ich von meine "freie Meinung" geäußert. Und die steht ja weiter oben ;-) Ich bin gespannt, wie sich das ganze in der nächsten Saison entwickelt....
 
Wie das allseits heute so üblich ist, habe ich von meine "freie Meinung" geäußert.
Das ist ja auch nichts Ehrenrühriges, ich danke dafür. Eine "Schlacht" irgendeiner Art liegt mir fern, aber Deine geäußerte Meinung bestand ausschließlich aus (rhetorischen) Fragen, die man durchaus als Bedürfnis nach einer Antwort verstehen konnte. ;)
Ich bin gespannt, wie sich das ganze in der nächsten Saison entwickelt....
Ich wage mal eine Prognose: Genauso wie bisher. Es wird diskutable Symbole geben, es wird das übliche Geschrei geben.
 
Ich wage eine weitere Prognose: Das Geschrei wird einige Wochen/Monate anhalten, und einige Leute werden ihre Spielwiesen verlieren. Ich kann das lesen der Broschüre nur empfehlen. Die "Szene" hat definitiv ein "Problem".
 
>>warum verwenden viele aus der Szene solch unglaubliche Energie darauf Erklärungen abzugeben, sich zu rechtfertigen und blumige Ausführungen dafür zu finden >>warum man sich solche Symbole in der Darstellung doch bemächtigen darf. ....? Der erste Schritt der Wahrheitsfindung wäre, sie zu fragen, anstelle in Ihrer Abwesenheit Theorien aufzustellen - der zweite "so viele " zu konkretisieren und mal in Kontext setzen, mit denen, denen es am südlichen Ende vorbei geht. >>Warum schaffen es nur ganz wenige Einzelne, einfach nur mal ganz klar Stellung zu beziehen? Sind es so wenige? Kann es nicht eher sein, dass ein Gros die Hexenjagd ohne(!) verwertbaren Ausgang einfach lächerlich findet? >>Und zwar einfach nur mal gegen rechtes Gedankengut? Warum? Ich stelle mich auch nicht vor mit den Worten "Hallo, ich bin Walter, und übrigens, ich fresse keine Kinder!". Ich setze es in meinem Umfeld schlicht voraus, dass Rassismus keine Lobby hat! >>Warum schaffen es so wenige, mal zuzuhören und in Erwägung zu ziehen das die Living History - Szene evtl. ein "Problem" hat? Boing-Flip! Wie wäre es mit zuhören und zwischen den Zeilen zu lesen? Oder mal ein wenig zu recherchieren, wer die jenigen sind, die so laut schreien... Sind wir mal ehrlich, ein Schild in schwarz-weiss-rot mit einem völkisch verbrämten Symbol - es gibt nur zwei Optionen: Dumm oder Absicht! Vor allem vor Presse. Aber, und hier kommt der Knackpunkt: Der Event ging mehrere Tage, hat den Mann einer angesprochen? Nein! Aber jeder ist schockiert! Ist doch nix neues... "Hey, die bauen Steckstühle im Museeum auf" - "Ja, muss man tolerieren, die kommen von so weit her, und machen die Kampfvorführung so toll!" "Horch ermol, die Typen von der Music Combo haben heut Nacht randaliert!" - "Ja, aber die bringen immer so a guate Stimmung..." Der einzige Unterschied: Diesmal kam das "Horch ermol" von aussen...
 
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