Ein Grund mehr, etwas tiefer in die Tasche zu greifen...

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simson_viking

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Hallo Das Foto hier hab ich grade über Facebook aufgegriffen. http://tinyurl.com/nkyn7mk (quelle: unbekannt) Damit man mal einen bildlichen Eindruck bekommt, wo der ganze Billig-Krempel und Co herkommt und unter welchen Bedingungen sowas hergestellt wird. In diesem Sinne , frohe Weihnachten ;) MFG Mac
 
Danke für diesen Thread. Hoffentlich wachen wenigstens ein paar von Denen, die immer das Günstigste vom Günstigsten haben wollen davon auf. Qualität kostet Geld ja... unterstützt aber auch vernünftigen Lohn und boykottiert die Billigmassenware, die in solchen Zuständen gebaut wird.
 
Sehr gut, sollen die üblichen Verdächtigen da mal gegen reden. Noch ein Grund, nicht mehr bei den großen deutschen Internetanbietern zu kaufen, die immer dem Anfänger als erstes genannt werden.
 
Ich selber will damit nicht strafend auf andere Zeigen und mich als Heiliger hinstellen. Jeder fängt mal damit an und manchmal gibts auch keine richtigen Alternativen. ( Zb Kettenbrüne für den Helm... ) Ich hab den Müll ja teilweise selber. Nur find ich das mal ein "schönes" Bild, was dazu anregen soll, schnell von dem Billigzeug weg zu gehen, damit man zu gescheiten Handwerkern geht oder sich selber die Produkte herstellt.
 
bevor ihr jetzt irgendwie drauf einhaut, die Leute auf dem Foto sind immerhin Erwachsene, die ihren bescheidenen ? Lebensunterhalt verdienen, eventuell ihre Kinder davon ernähren und vielleicht zur Schule schicken und ihre Eltern auch noch ernähren... Auch wenn sie mein Sozialsystem aushebeln, in manchen Dingen direkte Konkurrenten sind sowie das Gedinge versauen (eigentlich mer für ihre Arbeit nehmen müßten etc), auch die wollen und müssen ihre Arbeitskraft verkaufen. Und wenn sie gute Arbeit liefern, sollte man denen das auch abkaufen.
 
@Wilfried, ich gebe dir Recht, EIN Foto sagt noch wenig aus.. .. der Preis für Helme aus solcher Produktion aber schon! Schöner Thread um sich mal Gedanken über Materialien zu machen die wir für unser Hobby gerne verwenden, Leder zum beispiel.. Die Sendung: 37° Doku: Gift auf unserer Haut - Leder und Pelze für Deutschland http://www.youtube.com/watch?v=dV-BXYrIKvc Hat mir sehr zu Denken gegeben!! Noch ein Warnhinweis da unser Forum ja ab 12 Jahren sein soll.. .. für Jugendliche unter 16 Jahren ist diese Sendung NICHT geeignet !
 
Da bin ich auch ein wenig zwiegespalten. Ein bekannter Mittelalter anbieter verkauft gewebte Wolldecken für ein Appl und ein Ei und wirbt noch damit das er "arme Weber" aus was weis ich woher unterstützt..... Also ich arbeite selber im Einzelhandel und kalkuliere Preise..... Wenn eine Wolldecke für 90 Euro angeboten wird welche weit über 2 Meter groß ist, fange ich mal das Rechnen an, 50 % min. Schiebt der Händler ein, sind wir bei 45 Euro, keine Ahnung was dort die Wolle koster und wie lang man an sowas sitzt, dazu kenn ich mich zu wenig aus. Es kommen noch Transportkosten dazu und der Staat will auch was vom Kuchen ab haben. Also viel bleibt da nicht für den Weber übrig, soviel zum Thema wir unterstützen die Weber aus XY :thumbdown:
 
Das für die Produkte hier mehr gezahlt werden müßte, Wolle , Stahl etc haben Weltmarktpreise, kosten also eigentlich überall das gleiche als Rohmaterial, naja, keine Frage. Und am Beispiel der Decke sieht man, das es da kein fairen Handel gibt. In der Metallbranche ist das denn doch noch etwas besser. Da kennen die Kollegen schon den Wert ihrer Arbeit und haben nicht sooo mit Lohndumping durch Kinder/Sklavenarbeit zu kämpfen wie in der Textilbranche. Da haben die Einkäufer aus Europa ja auch einheimische Konkurrenz, die entsprechend zahlt. Da ist es denn mit ein paar Brotkrumen nicht genug, da muß denn schon (für uns vergleichsweise) ein Appel und ein Ei dabei sein. Gerade bei handwerklich hochwertig gearbeiteten Stücken kommt der niedrige Preis auch aus der höheren Produktivität und der Arbeitsorganisation der Manufakturen. Unsere Leute fertigen fast von Anfng bis Ende jedes Stück nahezu alleine, die machen son Helm mit 3-4 Mann. Einer treibt , einer wärmt, einer nietet usw. Da kann man schon die Mannarbeitszeit um bis zu einem Drittel reduzieren. Und wenn bei Schmiedearbeiten 3 statt einer am Amboß stehen, die die richtigen Hämmer in der Hand haben, reicht eine Hitze, wo wir alleine 3-4 brauchen. Da ist dann pro Mann selbst mit mehr Pausen 6-8 Stücke statt einem in der gleichen Zeit fertig. Wie gesagt,bei handwerklich hochwertigen Stücken
 
Mir geht es ähnlich, ich bin da auch zwiegespalten. Nicht, weil uns "die da unten" die Arbeit wegnehmen. Von irgendwas müssen "die" schließlich auch leben, wenn sie nicht irgendwann so verzweifelt sein sollen, dass sie gucken, wie sie auf den nächstbesten Lastwagen Richtung Europa krabbeln können. Sondern deshalb, weil ich nicht weiß, wo die Grenze zwischen zwar niedrigem, aber dort ausreichendem Gehalt und für dieses Land allgemein übliche und akzeptierte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung durch Hungerlöhne und lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen liegt. Ich habe mal gehört, dass eine pakistanische Näherin etwa 60 Euro im Monat verdienen muss, um ausreichend Essen für sich und ein Kind kaufen zu können, ein Zimmer mit Toilettenzugang beziehen, ihr Kind zur Schule schicken kann und noch etwas übrig hat, um evtl. anfallende Arztkosten bezahlen zu können. Verdient wird aber meist nur 30 - 40 Euro im Monat. Um ihr den Lohn zu zahlen, der einen besseren Lebensstandard ermöglicht, müsste ein T-Shirt für knapp 10 Euro etwa 20 cent teurer werden! Keine Ahnung, wieviel ein ecuadorianischer Kaffeebauer, ein indischer Gerber oder eine Löterin in China verdienen müsste, um über die Runden zu kommen.
 
Ich habe ja in einem anderen Thread schon mal von meinem Bekannten aus der Textilindutrie gesprochen, dieser ist beruflich viel in Ostasien unterwegs und kennt auch die Indischen Verhältnisse. Zu diesem Bild würde er sagen (so eine Diskussion hatte ich mit ihm zu einem ähnlichem Bild): "Was habt ihr denn? Man sieht auf dem Bild doch gar nicht wie viel die Verdienen. Selbst wenn die ordendlich Bezahlt werden, sähe das genau so aus. Die arbeiten traditionell auf dem Boden." Und um das klar zustellen: Ich bin ganz klar gegen die Ausbeutung solcher Menschen damit wir ein Produkt noch 10 Cent billeger bekommen. Und ich finde diese Diskussionen hier im Forum gut. Nun mal zu der Frage was ist eine Arbeitsstunde eigendlich wert? Also was genau muss ein Produkt kosten um für alle genug Geld abzuwerfen damit jeder davon leben kann? Sollte die Formel nicht ungefähr so lauten: Produktpreis = Rohmaterialpreis + Lohn + Betriebskosten + Transportkosten + ein kleiner Anteil für das Unternehmen um zu Investieren (nicht an der Börse sondern im Unternehmen) Also was darf ein Brot, ein Liter Milch, ein Kasten Bier oder eben ein Topfhelm eigendlich kosten. Zu den meisten Produkten gibt es keinen reellen Preis mehr und es ist schlicht Unmöglich herauszubekommen wie sich der Preis zusammensetzt..
 
Ich halte diese Diskussion auch für wichtig. Nicht nur, aber auch bei Rüstung und Gewandung. Man sieht nicht, wieviel die Arbeiter verdienen, sieht nicht, ob sie sozialversichert sind, sieht nicht, mit welchen Chemikalien sie arbeiten (bei Metall ist das eventuell für die Fachleute klar), sieht nicht, ob das Gebäude bald über ihnen einstürzt, weil beim Bau gepfuscht wurde. Ja, auf dem Boden arbeiten kann auch eine Folge von Tradition sein. Dummerweise geht es nicht nur um die "billig-billig" Läden. Auch teurere Kaufhäuser lassen oft unter furchtbaren Bedingungen fertigen. Ich hätte gerne für Kleidung ein Siegel wie "FairTrade", "Rugmark" oder ähnliches. Bei Schokolade, Tee oder Kaffee funktioniert es ja auch.
 
Eine reelle und messbare Größe wäre die aufgewendete Arbeitszeit. Kann ich es mir leisten, eine halbe Stunde vom Friseur die Haare geschnitten zu bekommen, wenn ich eine halbe Stunde lang für jemanden geputzt habe? Es gibt bereits Tauschringe, die nach dem Prinzip der Arbeitszeit-Vergütung arbeiten und jede Arbeitsstunde ist gleich viel wert: Wenn ich insgesamt 15 Stunden brauche, um dir einen Pullover zu tricken, arbeitest du 15 Stunden in meinem Garten usw. Dies würde eine Wertschätzung der Arbeit an sich mit sich bringen.
 
Wie viel die verdienen und ob alle "glücklich" sind auf dem bild, sieht man natürlich nicht. nur ich denke mal, dass die tendenz ehr ins negative geht ;) wie auch immer, ich für mich selber denke mir einfach "von so bodenhockenden indern in einer hinterhofwerkstatt" will ich mir meine rüstung und klamotten nicht mehr zusammenschustern lassen. weil die qualität nicht stimmt (das wusste ich natürlich auch schon vor dem bild) , weil mir diese herkunft , bzw weil mir so eine "werkstatt" nicht gefällt und eben weil man nicht weist , wie die umstände dort sind. verdienen sie gut oder schlecht? müsse sie das ganze jahr von der familie getrennt leben, um das ganze geld rann zu hohlen? wie siehts um die arbeitssicherheit aus ? usw... eben genau deswegen will ich für mich persöhnlich kein kram mehr davon haben und suche lieber gescheite handwerker auf oder mache auch mitlerweile vieles selber. aber oftmals gibt es keine alternativen. ich selber komm zb nicht um das kettenzeug für den helm herum. ich hab da leider keine vergleichbare alternative gefunden, wo ich für einen guten preis was her bekomm. aber es ist ja bei den klamotten von H&M und CO genau so... mitlerweile sollte wohl jeder wissen, wo das zeug her kommt. aber so ne richtige alternative gibts auch nicht. ich denk mal, das nicht jeder das geld für nen pulli hat, der 100 euro , oder was auch immer, kostet :D ist für mich immer so ne 2-gleisige geschichte.
 
aber es ist ja bei den klamotten von H&M und CO genau so... mitlerweile sollte wohl jeder wissen, wo das zeug her kommt. aber so ne richtige alternative gibts auch nicht. ich denk mal, das nicht jeder das geld für nen pulli hat, der 100 euro , oder was auch immer, kostet :D ist für mich immer so ne 2-gleisige geschichte.
Leider weiß man auch bei nem Pulli für viel Geld nicht, unter welchen Bedingungen er gefertigt wurde und wo die Rohstoffe herkommen (Stichwort "mulesing"). Nur, wie Silvia schon an anderer Stelle sagte: Soviel selbermachen, wie man boykottieren müsste, kann ich gar nicht. Trotzdem wichtig, die Problematik immer im Hinterkopf zu behalten, auch wenn man, wie es mir auch immer wieder passiert, nicht immer konsequent handeln kann oder auch mal möchte.
 
ne, die teuren klamotten sind ja genau so schlimm. aber es gibt ja so "fair trade" klamotten, bzw vergleichbares, die man unteranderem online bestellen kann, aber die dann eben schweine teuer sind.
 
Klamotten tauschen oder an Freunde / Verwandte weitergeben wäre ne Lösung. Und mal überlegen, ob man echt immer so topmodisch gestylt rumrennen muss. Ich habe mir in diesem Jahr abgesehen von Socken und Wäsche eine einzige Jeans gekauft sowie ein etwas besseres Sommer-Outfit für eine Einladung. Dies auch nur, weil meine Jeans schon alle geflickt sind und ich für die Einladung nix Schickes hatte. Diesen Dress kann ich aber problemlos weitertragen. Meiner Freundin habe ich ein schon sehr altes, aber immer noch total schickes und extravagantes rotes Kleid geschenkt, in das ich beim besten Willen nimmer reinpass. Dafür habe ich von ihr ein wunderschönes schwarzes Kleid gekriegt, das ihr zu groß geworden ist. Und ich habe die meisten Klamotten aufgehoben, als ich damals krankheitsbedingt so zugenommen habe - die passen mir jetzt fast alle wieder! Da sie zeitlos sind, kann ich sie gut weitertragen. Grad für Männer würde es sich lohnen, die schweineteuren Öko-Mode-Labels zu kaufen. Männer tragen meist immer die gleichen Klamotten in ihrer Freizeit und die Öko-Sachen sind qualitativ viel hochwertiger als die 5-Euro-Shirts aus dem Textil-Discounter. Babys und Kleinkinder kann man problemlos second hand einkleiden. Bei älteren Kindern und Teenies ist das oft problematisch, das gebe ich zu. Aber die muss man nicht unbedingt "missionieren". Irgendwann kommt auch da die Einsicht, wenn man nicht zu viel Druck macht. Bei Klamotten habe ich es bei meinen drei Mädels (28, 16, 18 ) noch nicht geschafft. Aber während alle drei früher fastfood-verschlingende kleine Monster waren, haben die Älteste und die Jüngste nun angefangen, selbst zu kochen und achten auf die Herkunft ihrer Produkte.
 
Was ketzerisches zum Thema: die hocken auf dem Boden, die müssen arm dran sein-Assoziation. Vielleicht wurde das Bild auf einem historischen Markt in Mumbay gemacht? ;) Ranjid Hiller Baudhamaab veranstaltet sowas... :D :D :D Ich habe mich schon vor zwanzig Jahren aus der Konsumscheisse rausgezogen, soweit das geht. Selbernähen macht schön! :zunge
 
Nur um euch mal die Ahnung zu vermitteln, mit welchen Spannen bei Schwertern und Rüstungen gearbeitet wird. Der Hauptimporteur der allseits bekannten sog Trainingsschwerter, die oft incl. Fieberglasscheide zum Preis von 100,- bis120,- auf Märkten oder von kleineren Internetanbietern offeriert werden erwirbt die Dinger in Pakistan für einen Preis von 15,- bis 20,- Euro pro Stück, bei Abnahme von über 1000 Stück. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, sogar Covex kauft mittlerweile auch aus Asien seine Mittelaltermarkt- Ware zu...
 

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