En mai au dous tens novel

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Meister Reinmar

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Hallo, Ich suche nach ein paar Details zum anonymen Trouvère-Liede "En mai au dous tens novel" dessen Melodie oft für Walthers Lindenlied herangezogen wird (wenn ihr mal eine Aufnahme des Lindenlieds gehört habt, dann garantiert zu dieser Melodie). Zum einen bräuchte ich den originalen Text - im Internet finde ich nur zwei, drei Quellen, die eine modernisierte(?) Fassung anbieten (mein Französisch ist irgendwo zwischen sehr schlecht und non-existent anzusiedeln). Ich möchte aber immer alles so autornah wie möglich rekonstruieren und bräuchte daher im Idealfall ein Faksimile oder doch zumindest eine normalisierte Fassung (also standartisiertes Altfranzösisch ohne Abkürzungen und Schreiberwillkür, aber eben nicht modernisiert). Zum andern bin ich was die Melodie angeht ein wenig verwirrt. Wie ich sie hier finde ist sie an einer Stelle anders als ich sie von den modernen Aufnahmen des Lindenlieds kenne (bei "beide"), denke aber ja mal nicht, dass alle vorangegangenen Kollegen den selben Fehler gemacht haben?
 
Weiß nicht, ob's Dir weiterhilft. Finde ein paar (Text)fassungen, wenn ich "Saderaladon" in die Suchmaschine eingebe. Die melodische Differenz betrifft wohl den b-Teil, wo f,g anstelle des geläufigen e, f notiert ist. Wie es im Original ist, weiss ich auch nicht. Oft gibt es ja auch verschiedene Überlieferungen, was heißen mag dass es früher evtl. von einem Zuhörer an anderer Stelle nach Gehör aufgeschrieben wurde. Bei Oswald z.B. wurden manche Texte, welche auf die gleiche Melodie zu singen waren, auch oft in den Tönen variiert. Ich denke, es wäre historisch gesehen nicht falsch, es bei einem eigenen Vortrag ähnlich zu tun, da die Aufzeichnungen der Melodien keine direkte Aufführungspraxis beinhalten, und eher eine Gedankenstütze/bzw. eine Art relativ groben Umriss einer definitiv mündlich/praktisch weitergegebenen Musizierpraxis darstellen - und natürlich auch um der Abwechslung willen, was durch improvisierte Veränderungen, gerade bei vielen Strophen Sinn macht. Wähle selbst meistens, was sich für mich gut anhört, und weiche auch bewusst strophenweise oder Textbezogen mal vom Original ab - macht den Vortrag lebendiger. Trotzdem wäre es aufschlussreich und auch gerechtfertigt das Original zur eigenen Interpretation heranzuziehen. Da verrät es einem mitunter auch mal als Laie (als solcher betrachte ich mich) Dinge, welche in einer Übertragung völlig unbemerkt bleiben. Würd mich interressieren, wenn Du was gefunden hast.
 
Du sprichst mir aus der Seele! Ich kann dir prinzipiell in allen Punkten nur zustimmen - aber eben auch in dem das Original heranzuziehen ^^ Unter "Saderaladon" finde ich schon mehr (danke für die Idee), aber bislang nichts, was mir einen seriösen oder gar wissenschaftlichen Eindruck macht...
 

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