Hier zwei Rezepte aus dem Apicius "De re coquinaria": Gerstengrütze mache folgendermaßen: Wasche und zerstampfe die Gerste, die du einen Tag vorher einweichst. setze sie auf eine heiße Flamme. Wenn es aufgekocht ist, gib genug Öl und ein nicht zu großes Büschelchen Dill, getrocknete Zwiebel, Saturei (Bohnenkraut) und Hüftknochen vom Schwein dazu, damit es dort wegens des Saftes kocht. Gib frischen und zusammen mit Salz gestoßenen Koriander dazu und laß es aufkochen. Wenn es gut aufgekocht ist, nimm das Büschelchen Dill heraus und gib die Gerstengrütze so in einen anderen Topf, daß sie, um nicht anzubrennen, den Boden nicht berührt (was damit wohl gemeint ist?). Rühre es glatt und passiere es in einen kleinen Topf über die Speckschicht der Schweinehüfte(?). Stoße Pfeffer, Liebstöckel, ein wenig Poleiminze, Kümmel und gemahles Silphium, so daß es gut bedeckt ist. Gieße dazu (Honig?), Essig, Defritum, Liquamen, gieße es in einen Topf ((in den größere?) zurück, aber die Schweinehälfte laß auf kleiner Flamme kochen. Getreidegrütze: Weiche Kicherbsen, Linsen und Erbsen ein. Stampfe Gerstengrütze und koche sie mit den Hülsenfrüchten. Wenn es gut aufgewallt ist, gib gebügend Öl dazu und schneide über das grüne Gemüse Lauch, Koriander, Dill, Fenchel, rote Bete, Malve, weichgekochten (?) Kohl und kleingeschnittene frische Kräuter. Gib in einen gekochte Kohlsprösslinge und stampfe fenügend Fenchelsamen , oregano, Silphium und Liebstöckel. Wenn du es gestampfst hast, schmecke es mit Liquamen ab und gieße es über die Hülsenfrüchte und rühre um. Hacke darüber kleingeschnittene Kohlsprößlinge. Die Rezepte habe ich noch nicht nachgekocht, hab sie jetzt für dich rausgesucht und abgetippt. In meinem Quelle: Reclam Büchlein "das römische Kochbuch des Apicius - vollständige zweisprachige Ausgabe" gibt es auch die lateinische Originalfassung, die hab ich mir jetzt mal gespart
. Ein paar Begriffe hab ich schon nachgeschlagen und in Klammern gesetzt. Sonst bitte googeln. Sonst :
https://de.m.wikipedia.org/wiki/De_re_coquinaria Ohne es jetzt näher belegen zu können, höre ich immer wieder, das über die Klöster das Wissen um die Kochniederschrift von Rom aus auch nach Norden mitgebracht wurde und auch dort Eingang in die Speisenzubereitung fand. Ich gehe aber davon aus, dass gerade die Verwendeten Gewürze den jeweiligen regionalen Vorlieben und Verfügbarkeiten angepasst wurden. Viel Spass beim Nachkochen!