Holzschindelherstellung

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Hallo, also der Recherecheansatz ist recht einfach- Google mal nach "Schindelmacher" und Du wirst einiges, aber auch wiedersprüchliches finden. Das Werkzeug bekommst Du neu oder bei E.Bay- und den Bock (Heinzelbank) kannst Du selber bauen Du brauchst ein Schindelmesser (stellt z.B. Fa. Dick noch her kostet 95,.-€) Dann Zieheisen gerade - schau bei e-bay nach die bekommst Du da für nen Appel und nen Ei, einen Holzhammer- gibts in jeden Baumarkt, und eben die Heinzelbank. Aber wie gesagt sachau dir die Heinzelbanken im Internet an und Du kannst problemlos eine nachbauen.
 
Ich hab gerade letztens in Karfunkel Codex was von Schindeln gelesen, da waren noch zwei versch. Methoden genannt, die Spalt und die Sägeschindeln. Leider keine genaueren Infos welche ab wann benutzt wurden und vorallem wies funktioniert: Allerdings kenn ich bisher auch nur die Methode des Sägens. Die andere hab ich noch nicht "live" gesehen. Martin
 
Hallo, komm am 16./17.06. nach Heidelsheim bei Bruchsal und du siehst es. Die gesägten Schindeln sind ziemlich Neuzeit, den von Hand wäre das Sägen viel zu aufwendig gewesen.Heutzutage werden die Schwrzwaldschindeln aus Buchenholz gesägt und müssen wetterschutz bekommen, da Buche zu kurzfasrig ist und nicht wirklich haltbar. Aber es gibt auch selbst bei den gespaltenen Schindeln unterschiede- je nach Region und Zeit, von Legeschindeln, die mit halben Tannen-Stämmen und Flußsteinen beschwert wurden (sieht man teilweise heute noch in der Alpenregion, bis zum Nagelschindel, der mit handgeschmiedete Nägel oder Eichenstifte befestigt wurde.
 
Ähm, am 16./17.07. bin ich in der Gegend. Was ist denn da in Heidelsheim/Bruchsal?
 
Da ist Reichstadtfest , eine Mischung aus normalen Straßenfest und Mittelaltermarkt siehe auch auf: "www.heidelsheim.de" unter Termine
 
@Holzschindelmacher wie weit kannst du deine Werkzeuge zurückverfolgen? Da es wirich ja auch um historische Vorbilder/Belege geht.
 
@Nemi nun ja Bretten ist 1504 also Ende Mittelalter/ Anfang 1. Neuzeit Die Schindeln konnte ich bis so 200 v.C. verfolgen. Die Werkzeuge bis 1524 n.C. Aber es ist nicht leicht, da jede Region ihre Eigenheiten hatten Da ich noch recht "vererbter Neuling" bin, vertraue ich auch den Recherchen und Aussagen meiner beiden Vorgänger. :allah
 
Nur für die die es interessiert, ich arbeite ja im Holzfachhandel und wir haben auch einen Liefernaten der Bieberschwanz Holzschindeln aus Zeder herstellt. Ich wusste garnicht das man damit soviel Geld verdienen kann, denn da kostet der qm gut und gerne 80 - 100 Euro, und das obwohl die ja sicherlich mit der maschiene bearbeitet werden. Hat mich doch etwas geschockt als ich den preis gesehen hab lol.
 
Bin mir nicht sicher ob es weiterhilft, aber im Keltenmuseum Hochdorf-Enz gibt es soweit ich mich erinnerm kann min. ein Haus, was Schindelgedeckt ist, und definitiv das 2007/2008 errichtete Sachsen-Haus (zeitlicher Rahmen 7.-8.Jh.) im Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen. Das Haus in Oerlinghausen ist mit Birkenschindeln gedeckt und es mussten extra Experimental-Archäologen aus Dänemark die Erbauer und Studenten anlernen, da die ersten Versuche wohl ordentlich fehlgeschlagen sind... Bei Interesse, einfach mal die genannten Museen kontaktieren... Literatur: Sonderdruck aus Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2002 - Heft 1 Wiederaufbau eines eisenzeitlichen Gehöftes im Keltenmuseum Hochdorf/Enz
 
Ich kenne jemanden, der verlangt für den m2 handgespaltene und handabgezogenen Schindeln 150,- bis 200,-€ je nach Holzsorte (Fichte, Lärche,...) ( Stückpreis 2,50€) Reich wird man da wohl nicht- ist eher eine Leidenschaft
 
und definitiv das 2007/2008 errichtete Sachsen-Haus (zeitlicher Rahmen 7.-8.Jh.) im Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen.
Stimmt! Das Langhaus, die Schmiede und auch das Grubenhaus sind mit Schindeln gedeckt. Bilder davon hier: http://scotelingo.de/html/galerie/2008/Oerlinghausen/galerie.htm Die gleiche Gebäudearten aus der selben Zeitstellung im Sachsenhof Greven sind jedoch mit Schilf, bzw. Reet eingedeckt: http://scotelingo.de/html/galerie/2009/Greven/galerie.htm Ich denke aber, im 7./8. Jahrhundert wurde überwiegend Schilf oder auch Langstroh für die Dacheindeckung verwendet. Bilder und Infos zur Wohnsituation: http://scotelingo.de/html/alltag/wohnen.html
 
Hallo, also Holzschindeln gibt es nachweislich seit 700 vor Ch. ABER es war regional sehr unterschiedlich. Wo Reed und Schilf wuchs wurde dies genommen, woanderst noch Äste und Fell und ab und an wurden eben aus Holz Schindeln angefertigt. Die regionalen Unterschiede der Schindeln (Länge, Hozsorte,etc) ist die ganze Zeit gewesen- wie soll ich auch Fichteschindeln herstellen wenn um mich weit und breit nur Eichen stehen und umgekehrt.
 
Ich sage es mal so: Birkenschindeln erscheinen mir doch für Örlinghausen auch im 7.8. Jhdt fantastisch. Birke wächst auf Sand, im Wald als Einzelbaum und eigentlich nirgends so, das man ohne große Transportarbeit die Schindeln für ein Dach eines 4 Ständerhauses herstellen könnte. So ein "Häuschen" ist immerhin grob 6- 8m breit und um die 15 m lang bei einer Dachschräge von minimum 30°, hier so 45°. sind so übern groben Daumen 150m² Dachfläche. Soviel Birke hat da nie gestanden.. Heute stehen da Fichten und Buchen, man kann also vermuten, das früher nur Buchenwald war.
 
also Holzschindeln gibt es nachweislich seit 700 vor Ch.
*lach* Ich wollte die Rekonstruktionen mit Holzschindeln in Oerlinghausen auch in keinster Weise in Frage stellen.
es war regional sehr unterschiedlich. Wo Reed und Schilf wuchs wurde dies genommen
Ich meinte das natürlich auch auf meine Region bezogen. Hier wurde überwiegend Langstroh oder Schilf verwendet. Es wird sicher auch vereinzelt Holzschindeln gegeben haben.
 
Gut, ein "holzarmes Gebiet" wird das hier bei uns auch nicht gewesen sein. Eher das Gegenteil. Dennoch war - so denke ich- ein Stroh oder Schilfdach schneller gedeckt und schneller repariert als ein Dach mit Holzschindeln. Gut, Holzschindeln sind mit Sicherheit auch langlebiger gewesen. Ein Stroh/ Schilfdach musste bestimmt ein oder auch mehrmals im Jahr ausgebessert werden. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
 
Birke wächst auf Sand, im Wald als Einzelbaum und eigentlich nirgends so, das man ohne große Transportarbeit die Schindeln für ein Dach eines 4 Ständerhauses herstellen könnte.
Ich habe mir jetzt nicht ganz genau angesehen, wo Örlinghausen liegt, aber am Rand des Teutoburger Walds gab es durchaus Hochmoore. Moore sind ein ideales Gebiet für Birken, da diese auch Staunässe und saures Wasser vertragen. Große Mengen sind daher wohl nicht das Problem und die Transportwege in dem Fall auch nicht. Für eine genauere Überprüfung müsste ich natürlich mehr recherchieren, aber mir war der Hinweis wichtig, dass Birken nicht nur auf Sand wachsen, sondern in Mooren auch in großen Mengen zu finden sind. Somit sind Birkenschindeln in diesem Gebiet nicht so abwegig.
 
Aber ich, es sei denn , die hätten für das Schindeln im Bodenfund gehabt. Für die Schmiede will ich Schindeln oder Rinde als Bedeckung glauben, aber für den Rest? Nur wenn sie im Fund da liegen, ansonsten, Weizen oder Roggenstroh. Vorallem, weil genug für eine Dachbedeckung vorhanden war. Und Roggenstroh hat nun mal ne länge bei dem Boden da von locker 2m, vergammelt nicht so schnell und brennt schlechter als Birke. Ausserdem fällt´s sowieso an. Auch Weizenstroh ist nicht die schlechteste Wahl, ist aber mit rund 1, 5m etwas kürzer. Bei 10 Schindel auf einen m² sind rund 1500 Schindeln fällig, wer sollte die auf einem sächsischen Hof fertigen? Wenn so´n Langhaus neu werden muß, weil die Ständer rott geworden sind, wird die ganze Hütte abgerissen. Die Dinger halten ja nicht ewig und einzelne Ständer erneuern geht nicht. Also Gefache raus,Dach runter, "Fachwerk" zerlegen und entweder die Hütte 50 cm flacher neu aufbauen oder neue Ständer und Sparren "einziehen", Ständerwerk neu eingraben, Gefachgeflecht rein, Dach drauf, Gefache mit Lehm abdichten. Und das in der Zeit von den Eisheiligen bis zur Schafskälte, mindestens Dach drauf, also in 14 tagen. Ansonsten wird man nämlich mächtig nass, weil , es gibt nur das eine Haus für alle. Ist aber mit 4 Mann zu schaffen in der Zeit. Nur nicht mit Schindeln.
 

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