Mantel / Umhang

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Gullbrand zu Winsperg

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74189 Weinsberg
Hallo zusammen! Ich möchte mir einen Mantel nähen. Stoff werde ich 100% reine Schurwolle 390 gr./m² nehmen (aus dem hab ich bereits einen Waffenrock genäht, siehe meine Galerie). Nun zu meinen Fragen: -reicht ein 3/4 Kreis Mantel um sich ganz damit zu umhüllen, oder besser gleich einen Vollkreismantel anfertigen? -soll ich den Mantel innen füttern, beispielsweise mit Leinen? Würde das den damaligen Gepflogenheiten entsprechen? -wie würdet ihr den Mantel am Kragen schliessen? Danke Euch! Grüsse Gullbrand z.W.L.
 
Welche Zeit? Welche Gegend? Mir sind weder Belege für 3/4 noch für Vollkreismäntel geläufig. Wenn es LARP sein sollte - bitte verschieben.
 
Wenn ich aus den anderen Bildern in Deiner Galerie mal auf HoMi (Mitte 13. Jhdt) und einen (Ordens)Ritter schließe, rate ich mal folgendes: - Halbkreismantel (wie Eilika schon schrieb gibt es keine Belege für Dreiviertel- oder Vollkreismäntel), bitte ohne Halsausschnitt oder Schulterabnäher - Füttern mit einem leichten Wollstoff, nicht mit Leinen, da dies bei Mistwetter eher Feuchte zieht und dann nicht mehr richtig wärmt - zum Verschluss: für einen bescheidenen Ordensritter und überhaupt auch für einen eher praktischen als repräsentativen Mantel würde ich zu der Verschlussvariante raten die z.B. Konrad von Thüringen auf seine Grabplatte trägt, zu sehen z.B. hier: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marburg_Elisabethkirche_014.jpg (Quelle: Wikipedia) Wenn Du noch eine Großaufnahme vom Mantelverschluss haben möchtest lade ich gern noch ein Detailbild dazu hoch, das ich selbst gemacht habe, das muß ich aber erstmal suchen...
 
Dann, wie Katharina de Loo schon sagte: Halbkreismantel, Wolle mit Wolle gefüttert und mittels einer Kordel verschlossen. Wenn es ein repräsentatives Kleidungsstück sein soll, googel mal nach dem Mantelfragment von Tempelhof. Das ist nicht leicht zu finden, aber der Artikel ist sehr interessant. Leider habe ich den Link nicht eingemerkt, weil der Mantel nicht meine Zeitstellung ist, aber für Dich müsste es passen.
 
Mir sind weder Belege für 3/4 noch für Vollkreismäntel geläufig
Ab etwa Mitte des 14.Jhdt. kam die Heuke, knie- bis bodenlang auf, die tatsächlich 3/4 bis Vollkreis gewesen sein kann. Man kann das am Faltenwurf auf sehr vielen Abbildungen sehr gut erkennn. Passt aber natürlich nicht in die Zeit von Gullbrand. LG Martina
 
Mir sind weder Belege für 3/4 noch für Vollkreismäntel geläufig
Ab etwa Mitte des 14.Jhdt. kam die Heuke, knie- bis bodenlang auf, die tatsächlich 3/4 bis Vollkreis gewesen sein kann. Man kann das am Faltenwurf auf sehr vielen Abbildungen sehr gut erkennn. Passt aber natürlich nicht in die Zeit von Gullbrand. LG Martina
danke dir für die Info Martina. Auch später, bzw. früher interessiert mich. Grüsse G.z.W.&L.
 
Wenn ich aus den anderen Bildern in Deiner Galerie mal auf HoMi (Mitte 13. Jhdt) und einen (Ordens)Ritter schließe, rate ich mal folgendes: - Füttern mit einem leichten Wollstoff, nicht mit Leinen, da dies bei Mistwetter eher Feuchte zieht und dann nicht mehr richtig wärmt - zum Verschluss: für einen bescheidenen Ordensritter und überhaupt auch für einen eher praktischen als repräsentativen Mantel würde ich zu der Verschlussvariante raten die z.B. Konrad von Thüringen auf seine Grabplatte trägt, zu sehen z.B. hier: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marburg_Elisabethkirche_014.jpg (Quelle: Wikipedia) Wenn Du noch eine Großaufnahme vom Mantelverschluss haben möchtest lade ich gern noch ein Detailbild dazu hoch, das ich selbst gemacht habe, das muß ich aber erstmal suchen...
danke Euch für die Infos. -Gibt es dafür einen Nachweis, dass das Innenfutter Wolle war, bzw. gibt es einen Nachweis für Leinenfutter? -Danke für das Bild mit dem Verschluss des Mantels (kannte ich schon). Grüsse G.z.W.&L.
 
Nachweis für Wollfütterung kenn ich jetzt nicht, aber wenn du dir die unterschiedlichen Wascheigenschaften von Wolle bzw. Leinen anschaust, dann ist es in meinen Augen Unsinn, einen Wollmantel mit Leinen zu füttern. Leinen schmutzt schnell ein, kann dafür aber auch heiß gewaschen und ordentlich geschrubbelt werden, Wolle nicht. Man müsste also das Futter jedes Mal zum Waschen raustrennen und anschließend wieder einnähen. Sowas könnte sich zwar ein Reicher leisten, aber der nähme dann vermutlich auch gleich Seide - wenn schon denn schon. Die hat dann wenigstens ähnliche Pflegeansprüche wie Wolle ;) Wenn du außerdem mal betrachtest, dass man bei manchen Abbildungen durchaus auch ein farbiges Mantelfutter sieht, dann MUSS das einfach Wolle oder eben auch Seide sein. Denn Leinen lässt sich nicht so schön leuchtend färben wie Wolle oder Seide.
 
@Morgan in Sachen waschen aus heutiger Sichtweise und Methoden gebe ich dir recht. Manche Kleidungsstücke kommen zwar auch bei mir in die Waschmaschine, die Waffenröcke allesamt nicht. Auslüften und bürsten bwz. von Hand waschen ist da Pflicht. Grüsse G.z.W.&L.
 
Auch damals hat Wolle kein heißes Wasser und heftiges Schrubben vertragen, Leinen aber schon. Und selbst wenn man zu früheren Zeiten oft genug auf kaltes Bachwasser zurückgegriffen hat, wurde die Wäsche doch heftig geschrubbt und geschlagen und das wäre Wolle schlecht bekommen. Würdest du deine Waffenröcke mit Leinen füttern, wäre auch bei Handwäsche das Waschergebnis entweder schlecht (weil zwar die Wolle, nicht aber das Leinen bei sanfter Behandlung und niedriger Temperatur sauber wird) oder aber die Wolle würde filzen, wenn man so heftig drangeht, wie das Leinen es braucht. Vom Waschmittel will ich jetzt mal gar nicht reden - das war in alter Zeit im allgemeinen nicht enzymatisch, also konnte man auch Wolle und Seide damit waschen. Deswgen waren auch Zeit und Mechanik (also das Rubbeln, Schrubbeln und Ausschlagen der Wäsche) entscheidend fürs Waschergebnis. Aber das nur nebenbei und :back
 

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