Marktstand eröffnen

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Friedensdaube

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Hey Leute, ich spiele mit dem Gedanken einen Marktstand auf diversen Mittelaltermärkten zu eröffnen, mit Krimskrams für Mittelalterbegeisterte. Da ich sowas noch nie gemacht habe meine Frage: Wie gehe ich das an? Gewerbeschein braucht man, iss klar, und einen Stand. Aber dann? Einfach mal bei diversen Märkten anfragen und um 2 Meter Stellfläche fragen? Welche Kosten kämen denn so durchschnittlich auf mich zu? Versicherungen, etc. Was wäre ein no-go? Ich frage einfach mal recht pauschal, bis sich was konkretisiert :) Beschte Grias, Michael
 
Will man davon seinen Unterhalt bis zur Rente bestreiten oder nur so als Hobby ohne Verdienst?
 
So wie sich das darstellt brauchste wohl einen " Reisegewerbeschein " ; der kostet m.E. mit 250,- bis 300,- Euro schon mal das rund 10-fache eines " normalen ". Dann richtig, sich um einen Standplatz bewerben. Kostet wohl auch was. Warensortiment sollte den Marktvorgaben - und ja - auch der Marktlage angepasst sein. Viele Veranstalter schreiben den Händlern ein gewisses Sortiment vor ; keine Doppelanbieter, einige haben einen festen Händlerstamm. Mitunter schwer reinzukommen. Weiterhin Sortiment vorher kaufen oder anfertigen ( lassen ) . Buchhaltung nicht vergessen ; vorerst wohl als " Minderkaufmann " wenn der Jahresumsatz nicht zu hoch wird. Da genügt dann auch noch die " einfache Buchführung ". Ja die Waren, das muß vorher alles gekauft werden, transportiert inkl. Stand - Anhänger oder Transporter muß her ; schlafen mußte auch wo. Idealerweise betreibst du so einen Stand zu zweit, einer muß immer mal essen, trinken, gucken oder sonstwas. Ich würden "meinen" Stand nicht alleine lassen. Versicherungen haste schon angesprochen, was genau und Kosten dafür kenne ich leider nicht. Abhängig von der Ware, wohl kein Plastik oder 08/15 Zeugs sind ggf. weitere Vorschriften z.B. Richtung Lebensmittelrecht , Brandschutz usw. zu beachten. Wenn keine " Hochwertmärkte " besucht werden, tut es für den Anfang ggf. auch ein einfacheres Sortiment, welches später erweitert und kundenorientiert erweitert werden kann. Wichtig ist m.E. der richtige Riecher, was geht und was wohl Ladenhüter werden. Und die Preisgestaltung natürlich, wie komme ich wie teuer im Großhandel wo dran, was schlage ich drauf und welchen Preis kann ich im Verkauf erzielen. Einfaches Beispiel : Tonbecher für 2,- eingekauft und für 6,- verkauft ist gut ; wenn es funktioniert. Will die aber für den Preis keiner haben, sitzte auf hunderten von diesen Bechern rum. Für 3,- Euro verkaufen geht, bleibt aber nicht viel zur Deckung der Nebenkosten. Welche Anzahl welcher Artikel lege ich mir zu, auch schwierig für den Anfang einzuschätzen. Verderbliche Ware ist noch schwieriger ; 100 Wildschweinwürste eingekauft und 25 verkauft ; 75 liegen nach dem Marktwochenende rum. Auch nicht gut ist, wenn du die 100 schon bis Samstag Mittag verkauft hast und Du den Rest des Wochenendes im leeren Stand stehst. Als Hobby denke ich, nur machbar, wenn Zeit und Transportmittel vorhanden. Zeit deswegen, weil im Regelfall Do. oder Fr. aufgebaut werden sollte oder muß ; Abbau Sonntags Nacht oder Montags ... da hat das Wochenende schon schnell mal 4 Tage ( inkl. immer 2 Tage Urlaub oder Überstundenabbau von der regulären Beschäftigung ).
 
Hallo Friedensdaube, ausführliche Informationen, Beratung u. ggf. Hilfe findest Du beim Bundesverband deutscher MArktkaufleute und Schausteller BSM e.V.. Weisst Du schon was Du anbieten möchtest? Krimskrams ist ein weit gefasster Begriff. Solltest Du z.B. auf die Idee kommen u.a. Waffen oder Waffen gleichgestellte Gegenstände anzubieten sind die Feinheiten des deutschen WaffG zu beachten. Das gibt es definitiv nur in Bescheuert.​
 
Hey, danke euch für die Antworten. Besonders Sigurdur. Du hast einen Haufen aufgezählt, an den ich niemals gedacht hätte. Das Ganze wäre nur als Wochenendhobby gedacht. Campingbus und Anhänger wären vorhanden. Mal sehen ob sich das Konkretisiert, und dann auch Rentiert :) Der ganze Behördenquatsch kostet ja eine Menge... :-( Deutschland halt.
 
Zum Reisegewerbeschein braucht man ein Polizeiliches Führungszeugnis. Die Bestimmungen sind da regional sehr unterschiedlich. Mal muss ein Marktbuch geführt werden, mal nicht. Mal ist der Schein zeitlich begrenzt, mal nicht. Das kann man Dir aber alles beim Amt sagen. Wichtig finde ich, das man Ahnung von der Materie hat. Mittelalter Gaudi schön finden, reicht da eigentlich nicht aus. Man sollte schon einen Schwerpunkt haben, und muss dann noch Zeugs dazu nehmen, das die festen Kosten eintreibt. Der Spagat zwischen dem was gut geht und dem was die Szene befriedigt, (also nicht zu GroMi, aber der Besucher kauft es) wird sehr scher sein. Denn wirklich Authentisches findet der Besucher zwar schön, kann es im Alltag aber nicht brauchen, oder es muss zu viel kosten. Von der Szene in Deinem Dunstkreis wirst Du aber dauerhaft nicht leben können. "Glücksritter" die Ihr Geschäft mit Ladenmiete und Ihre Selbstständigkeit aufgeben müssen, und sich auf Märkte (welcher Art auch immer) flüchten gibt es verdammt viele. Auch wichtig ist das äußere Erscheinungsbild. In einer gekauften Klamotte mit Glitzerborte, als Dienstkleidung, bleiben viele von uns nicht mal stehen.
 
Ich weiß wirklich nicht wieviele Anbieter für mittelalterlichen Krimskrams, mittelalterliche Gewandungen und mittelalterliche Waffen und Rüstungen es im Netz oder auf Veranstaltungen gibt. Sich da herauszuheben ist schwer. Entweder mit Preisen wo keiner rankommt oder mit einem Angebot was keiner hat. Und die deutsche reenactorszene im allgemeinen und epochenübergreifend ist in ihrem Kaufverhalten sehr speziell. Als Alternative für einen Handwerker bietet sich an, auf einer VA nur sein Handwerk zu präsentieren und vorzuführen (per Vertrag mit dem Veranstalter und mit einer Aufwandsentschädigung - aber da muß man auch ein Gewerbe haben). kein Verkauf = keine Standgebühr; Programm für den Veranstalter = Gage/ Aufwandsentschädigung; das ganze für umsonst = etwas unzweckmäßig Wer sich für die Produkte interessiert, kann die Visitenkarte mitnehmen und sich später melden. Und wer das tut hat ernsthaft Interesse, jedenfalls mehr als die Marktbesucher die versprechen in einer Stunde nochmal wiederzukommen.
 
[...] Das Ganze wäre nur als Wochenendhobby gedacht. Campingbus und Anhänger wären vorhanden. Mal sehen ob sich das Konkretisiert, und dann auch Rentiert :) Der ganze Behördenquatsch kostet ja eine Menge... :-( Deutschland halt.
Die Idee so etwas zu machen hatte ich tatsächlich auch schon, um vernünftigen Kleinkram zu verkaufen, den es ja auf den Standard "Märkten" quasi nicht gibt. Eigentlich reicht es dafür, einen Kleingewerbeschein zu haben. Ich kenne einige Leute die ebenfalls Stände betreiben und es so handhaben. Bei unserer Gemeinde kostet so ein Schein z.B. nur rund 30 Euro. Man muss natürlich gewisse Vorgaben beachten, die besonders mit der Höhe der Einnahmen zu tun haben und gewissen Rechten und Pflichten, die man gegenüber dem Vollgewerbetreibenden unter Umständen nicht hat. Manche Leute setzen sich vor solchen Schritten ins "Hobbygewerbe" mit einem Steuerberater zusammen, das kann für kompetente Beratung sicher nicht schaden.
 
Ich habe immer die Idee, wenn ich mal Klamotte habe, und eine Wikischmiede (Alles noch im Fadenkreuz) , mich auf märkte zu stellen, und Schmieden für besucher anzubieten für ein Paar Silberlinge ( ein Messer, einen nagel, kerzenleuchter etc.) Könnte man auch verkaufen. @Friedensdaube : Du scheinst ja gerne holz zu machen. entweder "Löffel selber schnitzen" oder hinterm Stand was Werkeln, wo die Besucher zuschauen, was sie dann gleich kaufen können. Wäre auf jeden fall interessanter als der Stecktisch mit dem Steckstuhl und dem typen drauf, der einem feuerschläger und Trinkhornhalter verkauft. Find ich super,die idee :thumbup:
 

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