Dieses Wochenende ermöglichte mir eine Einladung der Gruppe
"Die Reisecen" meine erste Burgbelebung in Mittelalterkleidung. Dafür bin ich ihnen sehr zu Dank verpflichtet. Da eine Delegation der französischen Partnergemeinde von Kanzach zu Besuch war, sollte diese Belebung etwas grösser ausfallen. Tatsächlich war sie mit 35 Darstellern die grösste Belebung bisher. Dazu haben die Reisecen noch befreundete Gruppen und Einzeldarsteller sowie auch einige Neulinge eingeladen. Nach einem stressfreien Aufbau am Donnerstag konnte es dann ab Freitag Mittag richtig losgehen.
Als besonderes Schmankerl haben die Reisecen noch zwei Katapulte mitgebracht und aufgebaut. Zum einen ein kleines, aber fieses Zugseilkatapult, und ein grosses Gegengewichtskatapult. Welche noch am selben Abend zur Freude vor allem der männlichen Teilnehmer ein paarmal probegeschossen wurden. Da bezüglich der Katapulte mit Sicherheit Fragen aufkommen habe ich
HIER schonmal einen Thread dazu eingerichtet.
Das kleinere Katapult kann bereits von sieben Personen bedient werden. Dabei ziehen sechs Männer oder Frauen (jawoll! Wir habens probiert!). Den Wurfarm am kurzen Ende herunter, während einer den Geschossbeutel herunter hält, die Kommandos gibt, und im richtigen Augenblick das Geschoss los lässt. Das grosse Katapult kann zwar von sieben starken Männern bedient werden, jedoch sind zwei, drei Leute mehr sehr von Vorteil. Mit einer Reichweite von über hundert Metern ist das grosse klarerweise Vorn, aber das Kleine hat eine viel grössere Schussfrequenz, bei immerhin noch 60 Meter Reichweite.
Die Müh' des Aufbauens und Vorbereitens wurde nach einem kurzen Nieselregen noch mit einem tollen Regenbogen über der Burg belohnt. Die Geschosse der grossen Blide drangen nach dem Regen bis zu 20 cm in den feuchten Wiesenboden ein. Platsch!
Nach dem Frühstück am Samstag wurde die kleine Blide in die Burg getragen, um zu versuchen ob wir aus dem Burghof heraus auf eine angreifende Armee schiessen konnten. Leider war am Sonntag zu viel los, sodass wir aus Sicherheitsgründen dieses Vorhaben verwerfen mussten, und die Kleine wieder auf den Standplatz des Vortages zurück gestellt wurde.
Während des restlichen Tages zeigten wir den interessierten Zuschauern wieder verschiedene Handwerke, sowie Rüstungs- und Waffentechnik des Mittelalters. Hin und wieder wurden die beiden Katapulte geschossen, was mit grossem Beifall der Gäste geschah. Nach dem Abendbrot wurde dann noch lange in die Nacht hinein geredet, gelacht, filosofirt ^^ und natürlich auch ein klitzekleines Tröpfchen getrunken.
Bei herrlichstem Wetter stärkten wir uns mit Frühstück unter freiem Himmel für den erwarteten Besucheransturm, der auch nicht lange auf sich warten liess. Bereits bevor wir mit dem Essen fertig waren kamen schon erste Besucher in die Burg. Ein amüsantes Bild bot der Anblick einer Musikkapelle im Burghof während des Frühschoppens. Jedoch muss ich sagen dass die Kapelle recht gut war, und ich diese Mukke länger anhören kann als dieses nervende Dudelsackgequietsche so mancher Marktmukker.