Ränge innerhalb der einzelnen Orden

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BalianOfIbelin

Guest
Ich würde gerne wissen wollen, wie die Hierarchie in den 3 grossen Ritterorden (Johanniterorden, Templerorden, Deutschorden) waren.
 
Gut, hier dann mal die Ränge und Aufgabenverteilung im Templerorden An der Spitze der Macht stand der demokratisch gewählte Großmeister. Nach ihm in der Rangordnung folgten: der Großkomtur, der die Aufsicht über den Ordensschatz, die Aufsicht über die Verteidigung und über die Großmeister hatte. der Großmarschall, der die Aufsicht über die Waffen und das Kriegswesen hatte. der Großspitter, dessen Aufgabenbereich die Ordensspitäler waren. der Firmariearzt, der für die Krankenpflege verantwortlich zeichnete. der Großtappir, der für die Kleider zuständig war. der Drapier, Leiter der Verwaltung. der Tressler für das Finanzwesen. Im Orden konnte ursprünglich jeder freihe, unverschuldete Mann Mitglied werden. Nach einigen Jahren bildeten sich jedoch gewisse Hierarchien aus, die wie folgt aufgebaut waren: Ritter entstammten meist dem Adel, ihnen stand als einzigen der weiße Mantel über dem weißen Habit zu, außerdem drei Pferde, den Würdenträgern aber vier Pferde ausgewählter Rasse. Sergeanten (sarjanz de mestier) oder dienende Brüder unterteilten sich in gewappnete Brüder, die als leichte Kavallerie kämpften, und Arbeitsbrüder, die die anfallenden Arbeiten (Schmiede, Sattler, Landwirtschaft) versahen. Sie trugen einen braunen Mantel und erhielten ein Pferd. Kaplane waren die Ordensgeistlichen, die den Gottesdienst versahen und die Beichte abnahmen. Sie trugen z.T. einen grünen Mantel. Knappen trugen den schwarzen Mantel und unterstützten die Ritterbrüder im Kampf. In Outremer und Spanien waren Kaplane und kämpfende Brüder recht zahlreich vertreten, in den Komtureien des Abendlandes eher selten. Zusätzlich konnte man dem Orden in anderen Formen an- oder zugehören: milites ad terminum waren dem Orden als kämpfende Brüder auf Zeit beigeordnete Ritter. Sehr wichtig zu erwähnen sind für mich stets die Turkopolen, welche den Templern als Söldner dienten. Es handelte sich dabei um Christen aus dem Heiligen Land, die nach Art der Sarazenen kämpften (d.h. als leichte Kavallerie mit Pfeil und Bogen). fratres ad succurendum waren Laien, die dem Orden erst auf dem Sterbebett beitraten, ihres Seelenheils wegen. Donates verschenkten sich selbst (und einen Teil ihres Besitzes) an den Orden. Die Schenkung trat meist erst im Alter in Kraft, sodass sie als eine Art Vorsorge, auch für das Seelenheil, zu sehen ist. Confratres waren materielle Förderer des Ordens, die vor allem vom Ansehen des Ordens profitierten. Dies konnten auch Frauen sein. So, ich hoffe das war erstmal ausführlich genug ^^ P.s. Wer Fehler findet darf sie gerne behalten ;) Pax vobiscum
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OK, danke. Aber wie sah es mit den anderen beiden grossen Orden aus, hatten die dieselben Hierarchien?
 
Hallo Balian, meinst du damit "von ganz oben nach ganz unten" (also absolut alle Ränge) oder nur einen bestimmten Teil der dienenden Brüder? Fangen wir mal von ganz oben an: Herr aller Dinge im deutschen Orden war der Hochmeister. Etwas später als es immer mehr Balleien im heiligen römischen Reich deutscher Nation gab, kam dann für diese noch der sogenannte Deutschmeister mit auf. (Sozusagen das Gegenstück des Hochmeister für die Besitzungen des Ordens in Deutschland; er resultierte aus Problemen der gemeinsamen Verwaltung, hatte aber nie wirklich die Macht, die er gerne gehabt hätte) Unter dem Hochmeister standen die preußischen Landkomture; vier Stück an der Zahl (jeweils einer für das Kulmerland, Natangen, Pomseanien und Samland) (ab 1238 hab es noch den Ordenszweig in Livland, dem der livländische LAndmeister und livländische Landmarschall vorstand. Sie waren dem Hochmeister genau wie die restlichen Komture untergeordnet) Neben den Komturen gab es noch die fünf Großgebietiger. Jeder war für einen eigenen Teil der Verwaltung o.Ä. zuständig. Großkomtur- Stellvertretter des Hochmeisters und für alle Handels- und Schifffahrtsangelegenheiten zuständig. Ordensmarschall - hatte die Aufsicht über das Kriegswesen des Ordens. In Vertrettung des Hochmeisters war er der oberste Feldherr. Oberster Spittler - Zuständig für alle Spitale des Ordens Oberster Trapier - Zuständig für das gesamte Bekleidungswesen des Ordens Oberster Tressler - Schatzmeister und Leiter des zentralen Finanzswesens Die bereits erwähnten vier Landkomture standen den jeweilig ortsansässigen Komtureien vor. Eine Komturei bestand aus dem leitenden Komtur und dem Konvent. Dem Komtur unterlag die Leitung der gesamten Komturei (Wirtschaft, Finanzen, Polizei, Gerichtsbarkeit, Kriegswesen) Das Konvent bestand aus min. 12 Ritterbrüdern, die Ämter wie Fischerei- oder Waldmeister inne hatten. Weitere Sarjantbrüder(Graumäntler genannt) unterstanden den 12 Ritterbrüdern als "Helfer" und ausführende Organe. Paralel dazu gab es auch noch Priesterbrüder die für den gesamten geistlichen Teil zuständig waren. Sofern es welche gab, unterstanden den Komtureien noch sogenannte Vogteien, denen jeweils ein Ritterbruder als Vogt vorstand. Den Vogteien oder eben höher gestellten Komtureien unterstanden noch Dorfschulzen (freie Verwalter von den Dörfern im Ordensbesitz) Eher außerhalb kann man hier noch Ordensburgen sehen die keiner Komturei zugeordnet waren. Diese verwalteten sich selber. mfg
 
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Ach ja...ganz arg zusammengefasst. Ritterbrüder vollwertige Brüder mit allen Rechten Priesterbrüder für die geistlichen Aufgaben und den Dienst in der Kanzlei abgestellt. Sarjantbrüder/Graumäntler waren vollwertige Kämpfer aber nicht den Ritterbrüdern in Rechten gleichgestellt. Am Anfang war ihre Zahl groß, in späten Jahren ist von ihnen kaum noch die Rede. Laienbrüder Waren für alle Arbeiten niederen Ranges bestimmt und rekrutierten sich aus Freien. Ihre Zahl war beträchtlich und sie wurden für alle Arbeiten herangezogen.
 
Ja, mit den Rängen meinte ich von ganz oben nach ganz unten.
 

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